Überbiss- frühe Behandlung oder lieber später?

Hallo,

unser Große (jetzt 9,5 Jahre) hat einen ziemlichen Überbiss, weshalb wir vor nem halben Jahr beim KFO waren, der meinte, dass wir zum Übertritt in die weiterführende Schule wieder kommen sollen, da er vorher nicht anfangen würde zu behandeln. Es würde wohl voraussichtlich auf eine feste Zahnspange rauslaufen.
Danach waren wir dann wieder bei unserer Zahnärztin und teilten ihr diese Aussage mit. Da sagte sie, dass bei unserer Tochter auch ein Frühbehandlung möglich wäre (weil wir auch Eltern wären, die bei sowas dahinter wären) und hat uns noch die Telefonnummer von ner anderen KFO mitgegeben, die da schon früher anfangen würde i. so einem Fall und wegen zweiter Meinung ...

Mich würde daher interessieren welche Erfahrungen ihr habt, ob sich so ein früher Beginn der Behandlung wirklich lohnt und Vorteile bringt, oder ob es im Grunde dann doch auf die selbe Hauptbehandlung rausläuft und lediglich mehr Spangen-Jahre fürs Kind bedeutet. Ich weiß, dass es bei jedem Kind anders im Mund aussieht und wir werden in jedem Fall die zweite Meinung einholen, aber ich höre mich einfach gerne vorher schon mal um, damit ich mich dann auch irgendwie nicht so unvorbereitet fühle, wenns um die Entscheidung geht welchen Weg wir wählen.

Danke schon mal für jede Antwort! LG Bianka

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Meine Meinung:

Wahrscheinlich ist die KFO eine Freundin der Kinderärztin. Und denen hilft man immer gern, was Patientenzuwachs betrifft. Vor allem, wenn man aufgrund der Einstellung der Eltern davon ausgehen kann, dass da wirklich was zu holen ist. #cool

Dass eure Kinderärztin das mit den Worten "weil wir auch Eltern wären, die bei sowas dahinter wären" auch noch zugibt, finde ich persönlich ja den Lacher schlechthin. #rofl

Im Prinzip fasst du es selbst doch schon gut zusammen. Natürlich kann man eher anfangen. Das bringt außer einer längeren Behandlungsdauer und damit auch höheren Einnahmen für den KFO nachweislich gar nichts.

Deshalb lehnen das verantwortungsbewusste, nicht ausschließlich profitorientierte KFO ab. Andere, die sich sagen, es kann ja nicht schaden (tut es ja auch nicht), machen es halt und kassieren das Geld. Und warum soll man Eltern, die unbedingt eine Behandlung wollen (die gibt es in Massen), darüber belehren, dass das nichts bringt, statt einfach anzufangen und das Geld zu kassieren.

Aber den Wink bei deiner Kinderärztin bei Übergabe der Telefonnummer hätte ich mir nicht verkneifen können: "Wie oft treffen Sie sich denn beide auf ein Glas Wein?" #rofl

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So hab ich das noch gar nicht gesehen. Mich hat es nur verwundert, dass sie uns zuerst zu dem einen KFO geschickt hat und jetzt zu der anderen. Und ja, wir sind dahinter, dass unsere Kids regelmäßig sich die Zähne putzen und somit hatte sie gemeint, dass wir wohl auch drauf schauen würden, dass die Spange regelmäßig getragen wird. Ich frag mich halt, ob das wirklich jetzt schon was bringt - quasi zum Kiefer schon mal vorbereiten - oder es nur die Prozedur verlängert.

Bin schon gespannt wie die KFO argumentiert und ob sie mich überzeugen kann.

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bei meiner tochter sagt der zahnarzt, dass wir mit der zahnspange noch warten sollen, weil der kiefer jetzt noch so stark wächst und sie noch einige milchzähne hat. er würde uns dann bescheid sagen, wenn er es für sinnvoll hält.

im endeffekt ist das aber bestimmt immer individuell und man muss halt einen arzt finden, dem man vertraut und dann hoffen, dass der keinen quatsch erzählt.

ich vertraue unserem zahnarzt, also gehe ich nach seinem rat. aber wenn du zweifel hast, weil du unterschiedliche dinge hörst, dann ist es sicherlich am sinnvollsten noch eine meinung einzuholen und dann zu entscheiden was für euch mehr sinn ergibt.

lg

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Für mich macht die Aussage mit dem Abwarten bis noch mehr Zähne da sind auch Sinn, darum hat es mich verwundert, dass unsere Zahnärztin jetzt doch noch ne andere Möglichkeit ins Spiel bringt, aber anhören kann man sich ne zweite Meinung ja.

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ja klar, ne zweite meinung kann nie schaden.

meine tochter ist in der 4. klasse und da haben jetzt en paar kinder ne zahnspange, das fängt aber gerade erst an und sie ist auch mit abstand die jüngste im jahrgang, also hat da keiner vor 10 ne zahnspange gehabt.

der einzige grund, der mir aus dem stehgreif für eine so frühe behandlung einfiele, wäre wenn das kind so nen dramatischen überbiss hat, dass es das sprechen und essen beeinträchtigt. dann würde man natürlich auch früher eingreifen, aber dann wäre das mit ner spange ja auch nicht getan.

ich hab selber auch nen ordentlichen überbiss und ich hatte nie ne spange, weil die zahnärzte meinten, dem sei nur mit kiefer brechen und neu zusammenschrauben bei zu kommen. nachdem ich aber keinerlei probleme durch den überbiss habe, wäre das total übertrieben und deswegen hat man es gelassen, wie es ist. ich kann jetzt auch nicht behaupten, dass ich mich irgendwie dran störe.

lg

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Hallo,

laut dem Kieferorthopäden meines Sohnes wird der Startzeitpunkt der Behandlung anhand der mm-Anzahl des Überbisses entschieden.
Und zusätzlich ist laut ihm Bedingung dafür, dass die Krankenkasse überhaupt zahlt und einem Behandlungsbeginn zustimmt, dass gewisse (Milch-)Backenzähne bereits gewechselt sind.

LG ferkel

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Ok, gut zu wissen, dass das auch ne Rolle spielen kann. Na, da bin ich umso mehr gespannt wie die zweite KFO argumentieren wird.

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Grundsätzlich ist eine frühe Behandlung nicht unbedingt schlecht, aber muss es eine feste Spange sein? In dem Alter kenne ich nur Kinder (meine inkusiv) die eine rausnehmbare Klammer tragen, die sicherlich erheblich besser zu händeln ist in dem Alter.

Da Ärzte keine anderen Ärzte empfehlen dürfen, würde ich in deiner Situation vorsichtig sein und mir vielleicht noch eine dritte Meinung holne.

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Nein, ich denke, wenn man so früh anfängt dann nicht mit ner festen Spange, sondern eine zum rausnehmen oder evtl. auch sowas zum Kiefer weiten. wir müssen uns ja erst mal ne zweite Meinung holen. Nebenzu möchte ich mich bei meinen Freundinnen umhören welche Erfahrungen sie haben und eben hier.

meine Freundinnen haben zum Teil schon einiges erlebt (bisher hat mich das nicht so wirklich betroffen) und können vielleicht sagen, ob sie eher für früher oder später anfangen sind und eventuell nochmal nen KFO empfehlen für ne dritte Meinung. Aber vielleicht geht es auch eher um ne Entscheidung, ob man bereit ist die ganze Behandlung auf die längere Art durchzuziehen oder eben nicht.
Ich hab zum Glück selbst nie eine Spange gebraucht, mein Mann dagegen hat das ganze Programm hinter sich wie es damals gehandhabt wurde (alle möglichen Spangen nacheinander und sogar Zähne ziehen, damit die anderen Platz haben).

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Bin verwirrt!

Jetzt eine lose Klammer! Das habe ich doch geschrieben, haben/hatten meine Kinder auch - nur über einen relativ kurzen Zeitraum - nur bis die Vorderzähne (und nur die) richtig standen. Das war/ist für die Kinder völlig okay.

Die Kosten sind überschaubar und im Endeffekt bekommt man alles von der Klasse zurück.

Auf eine feste Spange - in dem Alter - hätte ich micht nicht eingelassen.

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Hi Bianka,
wir sind auch letztes Jahr im November zum KFO, zur Beratung gegangen, er meinte, wenn die nächsten 3 Milchzähne raus sind, dann den nächsten Termin ausmachen.

Bekannte sind beim Zahnarzt im Nachbarort. Der macht sehr gerne Frühbehandlungen, und zwar so "gut", das dann später, wenn es darauf ankommt, die Kasse die feste Spange nicht mehr bezahlt, weil der entscheidende mm gefehlt hat.

2 Töchter waren dort, mit der 3. warten sie jetzt auch ab, und gehen bei den KFO, 12 km weiter.

2. Meinung schadet nie, aber wenn sich nur die Spangenzeit verlängert, hat das Kind keinen Bock mehr, wenn es drauf ankommt.

Hör Dir mal an, was der 2. sagt, und dann schaut weiter.

Gruß Claudia

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Hallo,

also die Frühbehandlung bringt was, aber nicht ausreichend und dann zahlt die Kasse nicht mehr, weil ja "nur noch" Schönheitskorrektur?
Das ist ja dann auch doof.

Ok, auch wieder gut zu wissen bevor man sich entscheidet, denn längere Behandlung, die dann auch noch mehr kostet, klingt nicht grade erstrebenswert.

Ich denke auch, dass wir das ganze in Ruhe angehen und erst mal die 2. Meinung holen - wir müssen ohnehin erst mal nen Termin finden an dem mein Mann und ich Zeit haben, damit wir auch beide hören und besser entscheiden können. Und dann sehen wir weiter - wobei ich eher zu der kürzeren Behandlungszeit tendiere, aber ich hab auch selbst keine eigenen Erfahrungen gemacht wie schmerzhaft so ne schnelle Behandlung sein kann.

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Hi,
schmerzhaft ist es immer. Es wird ja "dagegen" gearbeitet.

Aber die Dauer der Behandlung ist auch mit Entscheidend. Wenn es ewig dauert und das Kind immer erinnert werden muss, Spange rein, wo ist dann schon wieder die Spange, hast Du heute überhaupt schon..............................

Da ist die fest sitzende Variante schon besser.

Die Zähne schmerzen bei den Verschiebungen mit Bracets kaum, es ist eher das die Mundhöhle leidet. Durch das schubbern von Metall. Aber nach paar Tagen, hat sich alles dran gewöhnt, mit Hilfe von Wachs.

Dann ist nochmal der Tag nach dem Draht wechsel unangenehm.

Ist alles auch Kind Sache. 4 Kinder, darunter Neffe und Nichte haben am selben Tag Bracets bekommen. Einer aß 2 Tage später Schnitzel, Pommes und Salat, 2 nur Pommes, der 4. trank nur Wasser.

Alle Gute
Claudia

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also bei uns ist es so:

wir könnten jetzt schon etwas machen, das würde dann aber bedeuten, das später die kk nicht mehr zahlt, weil dsie zähne dann nicht mehr "schief genug" sind, also eine behandlung nicht mehr unbedingt nötig wäre.

richtig gerade wären sie dann aber noch nicht. deshalb warten wir noch.

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Ich glaube, diese Frage ist pauschal nicht wirklich zu beantworten. Unsere Tochter hatte eine Frühbehandlung, die nach knapp einem Jahr abgeschlossen war (Milchzähne waren nicht an der richtigen Stelle und Kreuzbiss). Ob sie jemals wieder eine Zahnspange benötigen wird, kann man jetzt noch gar nicht sagen. Es war eine herausnehmbare Spange und klar waren die ersten ein, zwei Tage nach dem Nachstellen etwas unangenehm. Aber alles in allem muß ich sagen, wenn es das war, war es ziemlich easy going. Man darf auch nicht vergessen, dass bei einer Frühbehandlung die Kasse nach erfolgreichem Abschluss alle Kosten erstattet. Ich würde also der Zahnärztin nicht gleich unterstellen, dass sie der KO Patienten zuschustern will.

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Bei einem Kreuzbiss ist es aber auch wichtig, diesen sofort zu überstellen, und das ist bei kleinen Kindern auch schon gut machbar (vielleicht sogar einfacher). Bei einem Überbiss sieht die Sache aber anders aus.

LG

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Hallo!

Ein "Überbiss" lässt sich am besten behandeln, wenn die Kinder besonders viel wachsen - sprich während des pubertären Wachstumsschubs. Der ist natürlich nicht bei jedem Kind zum gleichen Zeitpunkt, ich denke aber, dass der Übertritt auf die weiterführende Schule mit 10-11 Jahren ein guter Zeitpunkt ist.

Bei extrem großen Überbiss (>9mm) ist zwar eine Frühbehandlung möglich (nach den Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen), da hab ich persönlich aber keine guten Erfahrungen gemacht. Man kann zwar meist auch mit 8 eine gute Verbesserung erzielen, wenn die Spange dann aber nicht weiter getragen wird, verliert man im Grunde alles wieder und fängt mit 10 von vorne an (außerdem gelingt es selten, in den 1,5 Jahren, die die Frühbehandlung dauern darf, die Stufe weit genug zu reduzieren, dass später keine Behandlung mehr erforderlich ist). Abgesehen davon ist deine Tochter jetzt bereits so dicht am optimalen Behandlungszeitraum, dass sich eine Frühbehandlung schlichtweg nicht mehr lohnt.
Ich muss dir also Recht geben, dass die Spangenzeit bei baldigem Behandlungsbeginn länger ist als später.
Abgesehen davon ist meine Erfahrung die, dass die Kieferorthopäden, die unnützer Weise zu Frühbehandlungen raten (es gibt auch Fehlstellungen, wo eine Frühbehandlung sinnvoll und auch wichtig ist), diejenigen sind, die es nötig haben...

LG

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Danke für deine Antwort, die ganz schön erklärt was sinnvoll ist oder eben nicht!

LG