Leistungsabfall / Unkonzentriertheiten in der 4.Klasse

Hallo !

Mein Großer ist nun in der 4.Klasse. Er war immer ein sehr guter Schüler, der ohne Lernen seine 1er und 2er geschrieben hat.

Leider ist dieses Jahr etwas der Wurm drin. Gerade in Mathe hat er so seine Probleme mit der Genauigkeit. Da werden die Zahlen unsauber geschrieben, es werden Nullen vergessen und, und, und, also er ist sehr unkonzentriert. Lt. Lehrerin ist seine Motivation/Mitarbeit auch nicht mehr so wie früher.

Ich weiß gerade nicht, wie ich ihm helfen kann, seine Schusseligkeit zu beheben. Ich versuche ihm schon Tips zu geben, wie er kontrollieren kann, was er angeblich auch macht, aber das Ergebnis sieht dann doch anders aus.

Er selber ärgert sich ja auch darüber, weiß aber nicht, woran es liegt.

Nun steht ja auch bald der Übertritt an, er hat von der Lehrer zum Gespräch eine uneingeschränkte Empfehlung fürs Gymnasium. Sie hält viel von ihm und weiß, was er kann, der Notenschnitt passt auch.

Aber wenn das so weitergeht, sehe ich bisschen schwarz. Gymnasium ist ja dann auch nochmal ´ne andere Hausnummer.

Habt Ihr Tips, wie man die Konzentration verbessern kann ?

Oder ist das vielleicht eine Art Phänomen, dass in der 4.Klasse die Luft raus ist ?

Zuviel Druck sollte er eigentlich auch nicht bekommen, die Empfehlung steht und er möchte auch aufs Gymnasium.

Ich danke Euch

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Huhu,

mein Sohn hatte zwar keinen Leistungsabfall, aber schon immer Probleme mit der Genauigkeit und das ist natürlich zu einem gewissen Maß immer ein Nachteil. Mein Sohn liest z. B. einen Text 5x und findet seine Rechtschreibfehler trotzdem nicht. Diese Rechtschreibfehler sind nie Fehler, die aufgrund fehlender Kenntnisse entstehen, sondern es sind willkürlich vergessene Buchstaben, Umlautpünktchen oder Satzzeichen. Problem (was wir eigentlich alle haben): er nimmt nicht das wahr, was dort faktisch steht, sondern er "sieht" das, was er *denkt* was er geschrieben hat (er liest also praktisch sinnentnehmend und nicht Buchstabe für Buchstabe).

Ich versuche gemeinsam mit ihm, zu üben, solche Überprüfungen ganz mechanisch zu machen, aber so richtig gut hat er es bisher nicht hinbekommen. Für den letzten Aufsatz habe ich ihn gebeten, 3x zu prüfen:
Beim ersten Durchgang nur Satzzeichen zu suchen.
Beim zweiten Durchgang Groß/Kleinschreibung.
Beim dritten Durchgang vergessene Buchstaben. Die hat er nicht gefunden.

Da Rechtschreibung sogar am Gymnasium nur einen kleinen Teil der Bewertung in Aufsätzen ausmacht, ist es kein gravierendes Problem, trotzdem aber etwas, was ich immer im Blick habe.
(Bei speziellen Rechtschreibaufgaben konzentriert er sich auf die konkrete Aufgabe und macht dann eigentlich keine Fehler.)

In Mathe ist es das Gleiche. Er kann super schriftlich multiplizieren und dividieren, auch mit großen Zahlen, aber zwischendrin rechnet er einmal 3x7=14 und schon passt das Gesamtergebnis nicht. Hier habe ich leider keine Idee, wie ich ihm bei der Prüfung helfen kann. Mein Eindruck ist, er denkt immer nur, dass er prüft, in Wirklichkeit starrt er nur auf die Aufgabe. Plausibilitätscheck kriegt er noch nicht hin.

Er ist jetzt in der 5. Klasse und es reicht bisher weiterhin zu guten Zweien. Will sagen: es ist im Gymnasium nicht "schlimmer" geworden.

LG

Hanna

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Da scheinen sich unsere Jungs sehr zu ähneln. Genau solche Fehler macht meiner auch.

In Deutsch klappt es inzwischen recht gut, weil ich ihm auch genau die Prüfmethode ans Herz gelegt habe. Anfangs waren vergessen Buchstaben und I-Punkte immer sein Problem. Was er auch noch machen soll, so als Tip, den Text nochmal von hinten nach vorne lesen. So liest man mehr das Wort an sich, weil man nicht so überfliegt, weil man ja weiß, was kommen müsste. Das hat auch sehr viel gebracht.

In Mathe suche ich eben noch eine Lösung. Er ist auch der Kandidat, der gerne mal die Rechenoperationen verwechselt. Oder eben aktuell bei Rechnungen wie 356+60, die Null am Ende nicht anhängt.

Oder einmal sollte 735x1 gerechnet werden, da fängt er an, wie wild zu rechnen (und das auch noch falsch), statt sich einfach mal die Aufgabe genauer anzuschauen.

Ich denke bei ihm auch manchmal, wenn er sagt, er hat kontrolliert, dass er da irgendwie ein Problem hat. Manchmal kommt es vor, dass das Ergebnis der Multiplikation kleiner ist als der Faktor, was ja eigentlich auffallen müsste.

Aber es beruhigt mich zu lesen, dass es nicht zwangsläufig zu Problemen im Gymnasium führen muss.

Das Doofe ist wirklich, dass er es ja kann, mir sogar letztens mal gesagt hat, dass es ihm im Unterricht manchmal zu langsam voran geht. Er versteht scheinbar recht fix. Aber das spiegeln seine derzeitigen Ergebnisse nicht wirklich wider.

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<<< Diese Rechtschreibfehler sind nie Fehler, die aufgrund fehlender Kenntnisse entstehen, sondern es sind willkürlich vergessene Buchstaben, Umlautpünktchen oder Satzzeichen. Problem (was wir eigentlich alle haben): er nimmt nicht das wahr, was dort faktisch steht, sondern er "sieht" das, was er *denkt* was er geschrieben hat (er liest also praktisch sinnentnehmend und nicht Buchstabe für Buchstabe).
>>>>

Unser Sohn hat das quasi die ganze 3. Klasse gemacht #augen

Habt ihr mal gezielt geübt, nach Fehlern zu suchen? Beim Diktat z.b. von hinten nach vorne zu lesen.. damit sie nicht sinnentnehmend, sondern wirklich die Wörter lesen?

Ich hab hier teilweise Texte in seiner Schreibschrift geschrieben mit zig Fehlern drin, die er dann suchen musste. Ihm hat das ne ganze Menge gebracht. Die Rechtschreibfehler gehen gegen Null bei ihm.

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Huhu,

ich hab ja 2 Kinder, die nur 1 Schuljahr auseinander sind und beide Kinder hatten diesen Leistungsabfall. (der Große ist jetzt in der 5. auf dem Gymnasium und die Kleine in der 4.). Ich weiß auch aus Berichten anderer Eltern, dass viele Kinder mal son Leistungsabfall haben, obwohl sie bis dahin sehr gute Schüler waren.

Ich denke, es ist auch für das Alter schwer, immer auf höchster Konzentration zu arbeiten,es sind halt doch Kinder und keine Maschinen ;-)

Mein Großer hatte dieses Tief glücklicherweise zum Ende der 3. In der 4. hat er sich dann wieder soweit gefangen, das ich ihn relativ bedenkenlos aufs Gymnasium geschickt habe. Zum Ende der 3. hätte ich ihn nicht aufs Gymnasium geschickt. Wir waren Anfang der 4. auch noch so unsicher, dass ich mir sämtliche Infos der anderen Schulen geholt habe.

Meine Tochter, die auch immer ohne zu lernen ihre 1er und 2er geschrieben hat, strauchelt gerade auch so ein bisschen. Aber sie wird zu 99 % auch aufs Gymnasium gehen und hat auch die Empfehlung dafür.

Wichtig ist, dass er den Stoff grundsätzlich versteht. An der Schusseligkeit kann man arbeiten ;-)

lg

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Das Verständnis ist auf jeden Fall da, daher finde ich es irgendwie auch doof, ihn üben zu lassen.

Ich schaue inzwischen ja auch wieder regelmäßiger in seine Hefte, um da schon eventuell vorhandene Probleme zu erkenne, aber da war die letzte Zeit alles okay. Bis gestern, als er auf dem Arbeitsblatt zu Übung für die Mathearbeit gleich mal 11 Fehler eingebaut hat.

Ich hoffe dann also mal, dass sich das Ganze wieder etwas bessert, wobei er schon immer unser kleiner Schussel war. So schlimm wie jetzt war es nur noch nicht.

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Vielleicht ist das ja auch so ein "och ich bin 4. Klässler und ich kann das alles schon" Anfall. Sieht man bei vielen Kindern.

Ich würde ihn die Fehler alle allein suchen lassen, ohne Hinweise. Wenn er sich nicht direkt konzentriert, muss er wenigstens lernen zu kontrollieren. Wobei ich sagen muss, jetzt auf dem Gymnasium bleibt kaum Zeit zum kontrollieren. Die schaffens gerade alle so rechtzeitig, die Arbeiten abzugeben.

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Hallo,

ich hatte in der Grundschule auch mal eine Phase, wo ich dauernd vergessen habe, die Endungen von Worten aufzuschreiben oder Nullen oder mich ständig um 1 verrechnet habe.

Meinen Eltern und meinem Lehrer fiel damals auch nicht mehr ein, als mich aufzufordern, die Sachen nochmal durchzusehen und konzentrierter zu arbeiten.
Mich hat es ebenfalls selbst genervt.

Keine Ahnung, woran das lag. Vielleicht war es ein Entwicklungsschub. Da sind die Kinder ja immer durch den Wind. #kratz
Jedenfalls hat es sich irgendwann von selbst gegeben. In der 5. Klasse war das Thema durch.

LG

Heike

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Meine Erfahrungen... Realschule und Gymnasium nehmen sich nix in der fünften Klasse.

Daher ruhig aufs Gymnasium wenn die Lehrerin ihn so einschätzt und dann weiterarbeiten.

Meine Kleine musste nie lernen und hatte immer 1er und 2er in der Grundschule. Auf dem Gymnasium ging es erstmal holprig los und nun in der sechsten entspannt sich alles wieder.

Mona

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Hallo!

Hier hat sich Groß-Sohn in dem 1. HJ 4. Kl. noch sehr motiviert gezeigt, die Ergebnisse waren auch entsprechend, aber im 2. HJ 4. Kl. hat er sich eindeutig für Förderschule/Hauptschule qualifiziert .... Das war aber bei mindestens der Hälfte der Kinder aus seiner Klasse so.

Klein-Sohn ist konstant ab der 2. Klasse immer besser, stabiler und ehrgeiziger in den Leistungen geworden ... das war eher die Ausnahme in der Entwicklung.

Wenn Dein Sohn sowieso schon die Gym-Empfehlung hat, die Noten (noch) passen, würde ich gar kein Druck aufbauen, sondern vielmehr Ruhe einkehren lassen.
Beobachte alles, bis hin zur Mitte 5. Kl., dann hast Du vielleicht eine Idee warum Dein Sohn unkonzentriert sein könnte, erst ab da würde ich handeln.
Unter keinen Umständen würde ich als Mutter anfangen mit "Gymnasium ist ne andere Hausnummer" und Zukunftsängste aufbauen.

VG, I.

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Vielen Dank auch Dir für Deine Antwort.

Das es Gymnasium wird, ist ja wirklich schon klar. Er ist auch sonst von Typ her perfekt dort aufgehoben (lernfreudig, interessiert, schnelle Auffassungsgabe...). Also bis aus die Unkonzentriertheiten passt es.

Somit haben wir eigentlich keinen Druck aufbauen müssen. Okay, Anfang des Schuljahres, als noch zur Überlegung stand, ihn auf ein auf Mathe/Naturwissenschaften spezialisiertes Gymnasium zu schicken, wurde ich schon etwas unruhig, als es in Mathe nicht mehr so klappte. Inzwischen haben wir uns, zusammen mit ihm, für das "Normale" um die Ecke entschieden, einen Platz sollte er dort sicher haben, also alles gut.

Ansonsten ist das alles noch kein großes Thema, dass es sein könnte, er hat Angst. Im Gegenteil, er freut sich schon drauf, wieder etwas Neues kennenzulernen.

So, nun bin ich mal gespannt, wie die letzte Mathearbeit ausfällt. Sie wurde am Freitag geschrieben und er hat angeblich ganz konzentriert und genau gearbeitet ;-).

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Hi,

was mir spontan einfällt ist:

1. sieht er noch gut? Bei meiner Tochter war der unerklärliche Leistungsabfall dann eine Sehschwäche von null auf 2,5 Dioptrien.

2. Pubertät? Ich weiß, Jungs sind später dran, aber die Vorpubertät läßt oft in dem Alter schon grüßen und zwar genau mit solchen "Symptomen".

3. Eisenmangel? Hatte ich in dem Alter schon so, dass ich Tabletten nehmen mußte und meine Tochter tritt da gerade in meine Fußstapfen.

4. Nervosität bzw. Unsicherheit wegen dem bevorstehenden Schulwechsel? Mir fällt zur Zeit extrem auf, wie die Kinder sich verunsichern lassen durch irgendwelche Gespräche unter Erwachsenen, die sie mitbekommen. Viele Kinder hier in der vierten Klasse.

Liebe Grüße Franka

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Ich danke Dir für Deine Antwort.

Der Tip mit dem Sehen war gut. Er hat ja eine Brille, die er aber nie aufsetzt ...verdammt, heute hat er sie wieder vergessen...

Ich habe sie ihm gestern mal mitgegeben und er meinte, dass er schon besser sehen würde. Da muss ich mal hinterher sein. Das schlechtere Sehen frisst bestimmt auch einiges an Konzentration. Die Stärke ist zwar minimal und die Brille lt. Optiker nicht zwingend nötig, aber wenn es hilft ...

Von Pubertät gehe ich eigentlich noch nicht aus, er ist eher ein kleiner Spätzünder und zeigt auch sonst so gar keine Anzeichen dafür.

Nervösität wegen Schulwechsel kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen. Es ist klar, wohin die Reise geht, also kein Unsicherheitsfaktor mehr.

Eisenmangel behalte ich mal im Hinterkopf, aber ich denke, dass würde sicher auch durch Müdigkeit und Blässe auffallen. Beides ist eher nicht der Fall.

Ich denke, und so schrieb es auch seine Lehrerin, dass es bei ihm einfach manchmal an der Motivation liegt, Aufgaben, die er verstanden hat, eben noch tausendmal zu rechnen. So hat er es mir letztens auch gesagt, also dass es ihm manchmal zu langsam vorangeht und er dann keine richtige Lust mehr hat.

In der letzten Mathearbeit, wo er an dem Tag vorher 11 Fehler auf dem Übungsblatt hatte, gabs dann übrigens eine 1 mit Sternchen, keinen einzigen Rechenfehler und sehr ordentlich geschrieben, Es geht also, wenn er will ;-).

Ich glaube, er braucht manchmal so ´nen kleinen Aufweckeffekt.

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Hast du schon einmal an Konzentrationsübungen oder -spiele gedacht, die du mit ihm machen könntest.
So lernt er, sich in verschiedenen Situationen auf eine Sache zu konzentrieren.

Das hat bei meinem Sohn geholfen :-D