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Hallo,

eigentlich ist es doch nur wichtig zu wissen, ob ein Kind hochbegabt ist, wenn es Schwierigkeiten gibt. #kratz

Ich meine jetzt nicht, Eure Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. Die kann ja jedes Kind haben, sondern Probleme durch Unterforderung.
Mit Unterforderung meine ich wiederum nicht, dass das Kind immer mal wieder jammert, dass die Schule langweilig ist. Das trifft nämlich in jeder Grundschul-Klasse auf das obere Drittel zu, weil das Niveau in Grundschulen mittelmäßig ist, damit alle Kinder mitkommen.
Ich meine, dass wirklich ein Leidensdruck durch Unterforderung vorhanden ist.

In allen anderen Fällen muss man doch als Eltern nur reagieren und entsprechende Angebote machen, wie technisch anspruchsvolle Spielsachen, anspruchsvollere Bücher, anspruchsvollere Brettspiele, ein Musikinstrument, Kurse im irgendwelchen Bereichen...
Aber eigentlich machen die Kinder einem schon von sich aus klar, wofür sie sich interessieren.

Eine Gefahr durch nicht erkannte Hochbegabung besteht doch nur, wenn die Kinder ausgebremst werden, weil die Eltern kein Rücksicht auf ihre Neigungen nehmen, oder eben, wenn sie sich unterfordert fühlen und dadurch Probleme in der Schule entwickeln.

Ein Freund unseres Sohnes (7) ist sicherlich hochbegabt im Bereich Zeichnen und Malen. Er hat mit 4 schon perspektivisch gezeichnet und kann jetzt, mit 7, mit Aquarell-Farben malen, obwohl ihm das niemand beigebracht hat. Er erarbeitet sich das alles weitgehend selbst bzw. fordert es von sich aus ein. Da müssen die Eltern nicht viel machen, außer ihm Material zur Verfügung zu stellen, und Bücher mit Zeichnungen und Gemälden. Eine Bekannte, die hobbymäßig malt, hat ihm ein paar Tricks gezeigt, und das war es bisher.
Testen braucht man da nichts. Das sieht man. ;-)

Ob unsere Kinder (7 und 9) hochbegabt sind, wissen wir nicht. Es gibt ein paar Anzeichen dafür, aber wir hatten bisher keinen Anlass, sie testen zu lassen. Aber zumindest sind sie ziemlich intelligent und fordern die Sachen ein, für die sie sich interessieren.

Die Große hatte früher eine Leidenschaft für Puzzle und war mit 3,5 bei 150 Teilen. Dann war eine Weile Technik-Spielzeug spannend. Momentan sind es Jugendbücher ca. ab 12, und ansonsten unterhält sie sich mit mir viel über Politik und Zeitgeschichte, während Papa für Physik zuständig ist.
Der Kleine interessiert sich sehr für alte Geschichte, vor allem für Römer, Wikinger und Germanen und kann darüber ganze Vorträge halten. Er hört auch schon lange Hörbücher, wie Narnia. Seit neuestem spielt er Schach mit seinen Freunden in der OGS. Das ist bei ihm zwar mehr Figuren schlagen, als Taktik, aber bisher haben wir beide zweimal unentschieden gespielt, und einmal habe ich knapp gewonnen. #schwitz

Unsere Kinder sind beide auch nicht sonderlich scharf auf Dinge in der Schule, die sie anstrengend finden.
Der Kleine (1. Klasse) motzt momentan jedesmal, wenn er Lesen üben soll.
Die Große (4. Klasse) macht immer so eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf. Wenn sie meint, dass sie etwas in der Schule nicht kann, übt sie es. Wenn sie meint, dass das schon laufen wird, nicht. Bisher hat sie das fast immer richtig eingeschätzt. Von ihren Noten her, hätte sie springen können. Sie wollte aber nicht, weil sie keine Lust hatte, den fehlenden Stoff nachzuholen und weil sie bei ihren Freundinnen bleiben wollte, und sagt, sie langweilt sich dann lieber mal.

LG

Heike

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Also wichtig ist ja, dass er in der Schule und im Alltag gut zurecht kommt. Und den Anschein macht er ja. Deswegen wäre es jetzt nicht unbedingt notwendig. Vielleicht könntest du aber mal den Ergotherapeuten fragen, ob er noch irgendeinen Nutzen sieht, der uns hier gerade nicht in den Sinn kommt.

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Die wichtigste aller Fragen hast du dir ja schon selbst gestellt: was würde es bringen?

Fatal ist es nur dann, wenn ein Kind massiv darunter leidet. Soziale Probleme hat. Chronisch unterfordert ist etc. Für dumm gehalten wird, weil es eigentlich weiter ist und irgendwann komplett verweigert.
Oder wenn eine Teil-Hochbegabung vorliegt und man vor lauter Schwächen, die Stärken nicht mehr sieht.
DANN kann es fatal werden.

Wenn er gut genug gefordert wird - in den Bereichen, die er schon kann. Wo er die Herausforderung braucht, ist super.
Z.B. bei euch in Mathe. Er darf in der zweiten Klasse mitmachen. Hervorragend. Wenn er sich da weiterentwickeln kann. Prima.

Umgekehrt schreibst du ja auch selbst, dass er motorisch große Probleme hat. Ergo kann helfen.
Da ist natürlich wichtig, dass er nicht auf die Probleme reduziert wird.

Fatal wäre:
Also Kind langsam = Kind dumm = Kind kann doch eh nichts.
Da ist es wichtig, dass er die Förderung in dem Bereich bekommt, wo er sie braucht. Dass die Ergo sich darauf einstellt, dass er motorisch zurück ist, aber geistig voraus.

Hier ist es von Vorteil, wenn er motorische Aufgaben bekommt, die ihn geistig nicht langweilen.
Würde er bei den Übungen immer nur 1+1 zusammenzählen müssen, könnte das zur Verweigerung führen.

Ihn aber jetzt nur noch auf die geistige Stärke zu reduzieren, wäre ebenfalls fatal. Weil dann würde er da zwar genug Futter bekommen. Aber motorisch bald nicht mehr umsetzen können.

Helft ihm, den Spagat auszugleichen!
So dass er motorisch üben kann - ohne sich geistig zu langweilen
und geistig Futter bekommt - ohne motorisch sich auszuknocken.

Dieser Spagat ist schwierig
sehr anstrengend
und für umstehende oft nicht zu verstehen

Schublade HB
Schublade Schwierigkeiten (hier Motorik)
gibt es in der Realität sehr viel. In vielen Köpfen leider nicht.

Für ihn ist wichtig, dass er lernt mit dem Frust umzugehen. Sowohl wenn er unterfordert ist, als auch bei (motorischer) Überforderung.
Der Spagat ist oft sehr schwierig auszuhalten. Besonders dann, wenn er richtig gute Ideen hat, diese aber selbst nicht umsetzen kann. Oder nicht so schnell schreiben kann, wie er denkt.

Testen macht Sinn, wenn
- es darum geht, dass er mehr Futter bekommt (auf eine Weise, die in motorisch nicht überfordert)
- es darum geht, dass er Unterstützung bekommt, wenn es um die Schwierigkeiten geht (Schublade: Defizit = dumm ... da entgegen zu wirken)
- wenn es darum geht, dass er sich in seiner Haut nicht mehr wohl fühlt; falls Fragen kommen "was ist falsch an mir" "warum bin ich anders" (das ist nicht immer so!!! je nach Art der HB / Teil-Hochbegabung ist manchmal einfach die Art zu denken anders ... das Ergebnis ist oft das gleiche, nur der Lösungsweg nicht. Das kann, muss aber nicht, zu Schwierigkeiten führen)

- ein Ergebnis dazu dient, Hilfestellung für eine Lösung zu bieten. Wenn man für die Lösung die Ursache kennen sollte.
- wenn die Ursache Probleme bereitet, die man nur lösen kann, wenn man die Ursache klar definieren kann.

nicht testen lassen würde ich:
- so lange es läuft
- er gut im Leben klar kommt
- ihr ihn begleiten könnt ohne an eure Grenzen zu kommen
- der Spagat zwischen können und nicht können stemmbar ist. Für ihn, für euch.

Test bezüglich HB macht auch Sinn
- wenn es Anzeichen zu ADHS
- Asperger etc. gibt
also noch andere Kombi-Symptome vorliegen. Wo man das eine nicht ohne das andere wirklich behandeln kann.

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Also zuerst einmal würde ich ein Kind nur testen lassen wenn es in irgendeiner Weise leidet. Den Stempel "Hochbegabt" zu bekommen ist nicht einfach zu tragen. Das ändert einiges, sowohl in der selbst als auch in der fremd Wahrnehmung. Einem glücklichen, ausgeglichenen Kind würde ich das nicht zumuten.
Ich bin aber bei deinem Text über etwas anderes gestolpert.
Mein Bruder war linkshänder, hat aber in der ersten Klasse Probleme mit dem schreiben gehabt. Er hat auch viel mit rechts gemacht. Nach etlichen Untersuchungen stand fest, dass er kein eindeutiger Linkshänder war. Er hatte eine Blockade die er selbst nicht bemerkt hat. Dadurch hat er Probleme mit Feinmotorik und auch mit der Wahrnehmung weil die Hand Augen Kombinationen nicht passt. Beidhändigkeit stand auch im Raum, da streiten sich aber die Experten, ob es das so gibt.
Darauf würde ich erstmal den Fokus legen, vor allem wenn es bei euch in der Familie sonst keine linkshänder gibt. Schreiben mit der falschen Hand kann fatale folgen haben, aber auch Beidhänder haben teilweise Probleme

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Ich würde aber nicht unbedingt davon ausgehen, dass man mit dem Stempel Hochbegabung gleich anderes gesehen wird. Es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht.

Unser Großer hat beispielsweise einen sehr hohen IQ, aber das weiß kaum jemand. Er selber weiß auch nur, dass bei dem Test ein hoher Wert herauskam und das das mit dem Denken eben seine Stärke ist. Er geht damit sehr locker um, ihm ist es quasi egal ;-).

Uns hat der Test aber sehr geholfen, an viele Sachen entspannter heranzugehen bzw. seine Denkweisen/Wesen besser zu verstehen.

Das mit der Händigkeit klingt für mich aber sehr interessant. Ich habe auch so einen Kandidaten zu Hause. Er schreibt, schneidet, isst und wirft den Ball mit Links, macht aber ansonsten auch sehr viel mit Rechts. Ein Händigkeitstest war ebenfalls nicht eindeutig. Er ist auch nicht der große Feinmotoriker und seine Zahlen / Buchstaben, er ist jetzt 1.Klasse, wirken noch etwas zittrig. Wir werden das mal weiter im Auge behalten.

Auffällig ist bei uns, dass sein Papa auch vieles sehr gut mit Links kann und seine Oma wohl auch beidhändig angehaucht ist. Die Zwillingsschwester macht alles mit rechts, außer Ball werfen und mit dem Fuß an den Ball stoßen - auch etwas merkwürdig.

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Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mich von der Aussage des Therapeuten etwas überfahren gefühlt. Habe mich vorher halt nie mit dem Thema befasst. Mein Mann und ich sind uns nun einig, dass unser Sohn nicht getestet werden soll. Er hat keine Schwierigkeiten im Leben. Jedenfalls bisher nicht. Er ist ein aufgeweckter Junge, der Spaß an der Schule hat und bis auf seine motorischen Probleme hat er keine Auffälligkeiten.

Wir werden es, für den Fall der Fälle im Hinterkopf behalten. Nochmals Vielen Dank an Alle!

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Dein Text hätte fast von mir kommen können, mit dem Unterschied, dass mein Kind sich mehr für Buchstaben als für Zahlen interessiert hat. Er war noch keine 2 Jahre, als er schon sämtliche Buchstaben kannte, mit 4 hat er die ersten Wörter gelesen.

In Mathematik hat er auch nicht die geringsten Probleme, auch wenn ihm der Deutschunterricht mehr spaß macht. Sprache ist sein Steckenpferd. Die Uhrzeit konnte er mit 3 Jahren lesen, Uhren liebt er auch ;-).
Mein Sohn ist dennoch ein sehr faules Kind, ich bin sehr froh darüber, dass er alles aufsaugt wie ein Schwamm und entsprechend wenig lernen muss, sonst hätten wir zu Hause ein riesen Problem. Obwohl er sprachlich unglaublich weit ist, ist Grammatik nichts was er perfekt beherrscht.

Er spielt seit dem Kindergarten Klavier und ist da auch sehr erfolgreich, er lernt dort auch sehr sehr schnell.
Wir wurden mal im Kindergarten darauf angesprochen ihn mal testen zu lassen, wir haben uns dagegen entschieden. Er ist ein sehr fröhliches Kerlchen, ist trotz seiner Eigenarten sehr beliebt, hat viele Freunde und keinerlei Probleme mit seiner Umwelt. Jetzt in der Schule ist es genauso. Er geht unglaublich gerne hin und ist froh darüber, dass er fast garnichts lernen muss. Grammatik ist das einzige, was er nicht auf Anhieb beherrscht, ansonsten gibt es nichts was ihm auch nur Ansatzweise Probleme bereitet. Die erste Klasse hätte er ohne weiteres überspringen können, auch jetzt in der 2. Klasse hat er keinerlei Probleme.

Seine Herausforderungen hat er nachmittags vorallem durch das Klavierspielen, auch wenn er sehr gut ist, die Lehrerin fordert ihn enorm, weil sie Potenzial sieht und ich finde es gut, weil er zumindest dort eine Herausforderung hat. Das einzige, was ich schade finde, ist dass mein Kind selten dieses Erfolgserlebnis hat, da er mit nahezu nichts Schwierigkeiten hat und somit alles ohne Aufwand kann. Klavier ist wirklich das einzige wo er es im Ansatz mal erlebt.

Ich habe mir lange Gedanken gemacht übers Testen lassen, aber im Endeffekt habe ich nicht gewusst, was es hätte bringen sollen. Die Zahl hat für uns Eltern keinerlei Bedeutung, ich wäre noch nicht einmal sicher, ob er HB wäre, er kann viel, das weiß ich, aber ob das gleich HB ist, sei mal dahingestellt...
WIr sind gegen ein Überspringen der Klasse, Förderberdarf hat er nicht, mit der Lehrerin sind wir im Gespräch, dass er etwas schwierigere Aufgaben bekommt, damit er auch mal was machen muss und sich nicht mit langweiligen Wiederholungen abplagen muss. Ich finde das reicht für meinen Sohn vollkommen aus, er hat nachmittags sehr viel Programm, das ist okay, Langeweile kommt selten auf und wenn, dann sucht er sich schon eine für ihn passende Beschäftigung! ;-)

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bringt es Dir, in Richtung Hochbegabung zu testen, um die motorik zu beheben?
Die Geschicklichkeit und die Feinmotorik wird nicht besser, weil Mathematisch in Richtung Hochbegabung getestet, gefördert, geübt wird. --

ich finde das sind zwei paar Schuhe.... --- ich würde mich erst einmal mit vollem Elan drum kümmern, dass das mit der Motorik besser wird ---

das ist schön, wenn der Ergotherapeut so etwas vermutet, -- und vielleicht kommt da auch eine andere Baustelle dazu -- ober für HEUTE fände ich jetzt erstmal wichtig, die aktuellen Defizite aufzuarbeiten ... mit z.B. unterschiedlichen Projekten: nicht nur Ergo, sondern vielleicht auch ein passender Sport (Bogenschiessen? oder was anderes, wo man mit den Händen fein und genau und geduldig arbeiten muss?) - Kräftigen gehört auch dazu: klettern? -- klingt jetzt zwar komisch, aber Muskelaufbau in den Armen und Händen, hilft bei der Kontrolle....

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Mit der heutigen Erfahrung würde ich mein Kind nicht testen lassen, denn ich wüßte nicht, was es ihm nützen sollte.
Wir haben bei unserem Sohn einfach an seinen Defiziten gearbeitet.
Dinge die wichtig sind im normalen sozialen Leben gut durchzukommen.
Und ansonsten hat er einfach Input zu den Themen bekommen, die ihn interessierten.

Unser Jüngster Sohn ist meinem Ältesten ziemlich ähnlich, obwohl da die Stärke wohl anders gelagert ist.
Aber was das Soziale betrifft und seine Wahrnehmung ect da ist er dem Großen echt gleich#schwitz
Allerdings auch was das Lernen betrifft. Beide sind wie Schwämme, allerdings nur für Themen die sie interessieren und dann exessiv.

Wir haben uns gegen eine Testung des Kleinen entschieden.
Wir machen es wie beim Großen. Er wird gefördert , so dass er im normalen Leben gut klar kommt und er bekommt für seine Stärken Input
Alles andere darf gepflegt auf dem mittleren Level laufen.

Da wir ja nun schon ein paar Erfahrungen mit Kindern haben, können wir recht entspannt sein.
Mittlerweile ist uns nicht wichtig, dass unsere Kinder alle Schwächen ablegen und in allem gut werden/sind.
Sie sollen vor allem glücklich sein und ihr Leben leben können.
So ein Test nimmt nur den IQ auf, den Menschen macht so viel mehr aus als nur der IQ
Solang euer Kind glücklich ist, gern in die Schule geht und da auf Lehrer trifft die ihn entsprechend Fordern, würde ich den Test lassen.
Wenn ihr allerdings für bestimmte Forderangebote den Nachweis braucht, dann .... :-)

LG

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Hallo!

Ich habe meinen Sohn in der 3. Klasse auf Hochbegabung testen lassen (die sich dann auch bestätigt hat).

Der Grund hierfür war aber eigentlich nur, dass es bei uns in OÖ einen speziellen Verein für Hochbegabte ab der 3. Schulstufe gibt, wo Mitglieder das ganze Jahr über spannende Kurse besuchen können - teils anstatt des Unterrichts, teils am Wochenende / in den Ferien.

Ansonsten wäre bei uns eine Testung nicht nötig gewesen. In der Grundschule wurde von der 1. Klasse an auf seine Begabungen Rücksicht genommen, auch zuhause bekommt er genügend "Futter" und sozial hatte er nie größere Probleme.

Würde mich an eurer Stelle jetzt erst mal intensiv um die Feinmotorik kümmern. Testen kann man in ein, zwei Jahren auch noch, das wäre aber hier nicht meine Priorität.

LG Claudi

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Könnte auch mein Sohn sein, den du da beschreibst. Nur steht ihm einfach seine Faulheit im Weg. Wenn dein Sohn auch immer nur den bequemen Weg geht, kannst du froh sein, dass er clever genug ist, trotzdem ohne viel dafür tun zu müssen, gute Noten zu bekommen. Wenn er Förderbedarf hat, wird er das schon selbst bemerkbar machen, ich für meinen Teil habe mich im Sinne meines Sohnes dafür entschieden, ihn einfach genießen zu lassen, dass ihm alles zufliegt, so hat er dann halt mehr Zeit für die Sachen, die ihm Spaß machen. (Noch mehr) lernen gehört definitiv nicht dazu, also würde ich ihm mit einem Förderprogramm keinen wirklichen Gefallen tun.

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Hallo Pepper,

bei unsere Tochter (auch im Sommer 2016 eingeschult) wurde gerade eine Teilhochbegabung im sprachlichen Bereich festgestellt. Ihre Klassenlehrerin hatte uns angesprochen, weil Fleurie auch nach vier Wochen schon lesen konnte und nach dem ersten Halbjahr schon mit dem Lesematerial der zweiten Klasse durch war.
Sie hat uns eine Begabungsdignostik beim schulpsychologischen Dienst empfohlen.
Heraus kam ein Gesamt IQ von 128 und ein Wert von >130 für das Sprachverständnis.

Und hat das Ergebnis zunächst doch sehr überrascht. Vor der Einschulung waren wir nämlich gar nicht sicher, ob sie überhaupt in der Schule klar kommen würde. Sie war immer so "verpeilt", unkonzentriert und im letzten Kitajahr zum Teil auch unausstehlich. A

Dann habe ich angefangen über das Thema zu lesen. Im Nachhinein bin ich total dankbar, dass wir den Test machen durften. Weil ich mein Kind jetzt einfach viel besser verstehe.
Sie war auch ein "High Need"-Baby und ein sehr anstrengendes Kleinkind, das man ständig beschäftigen und mit Input versorgen musste. Auch sie hat schon immer wenig und schlecht geschlafen. Und auch nie von sich in der dritten Person gesprochen. Sie hat bereits mit 9 Monaten angefangen zu sprechen und als sie mit 3 in der Kindergarten kam, war ihre Sprache im Grunde schon "ausgereift". Sie liebte schon immer Wortspiele und reimte leidenschaftlich gerne.
Und ich bin so oft daran verzweifelt, dass ich das Gefühl hatte, gegen eine Wand zu reden, wenn ich sie gebeten habe, etwas zu tun.... außerdem hat sie im letzten Kitajahr oft über unerklärliche Kopf- und Bauchschmerzen geklagt uns sich beschwert, dass andere Kinder sie nicht mit ihr spielen wollten, weil sie so anders sein.
Und ich verstehe jetzt auch, warum sie viel ausgeglichener ist, seitdem sie zur Schule geht und so mehr Kontakt zu älteren Kindern hat.

Wir haben das Glück, eine sehr umsichtige Klassenlehrerin zu haben, die sich mit der Psychologin, die den Test durchgeführt hat, austauscht und Fleurie nun mit zusätzlichem Stoff in Deutsch füttert. Trotzdem werden wir auch noch weitere Fördermaßnahmen im außerschulischen Bereich wahrnehmen. In Absprache mit unserer Tochter, die bereits verkündet hat, sie würde gerne Englisch, Französisch und Spanisch lernen...

In den anderen Fächern ist sie ihren Klassenkameraden nicht voraus, in Mathe hat sie sogar ein paar "Problemchen" (wobei ich nicht weiß, ob sie einfach nicht akzeptieren kann, dass ihr hier nicht alles so zufliegt wie in Deutsch). Und sie fühlt sich wohl in ihrer Klasse.

Für mich ist die Hauptsache, dass sie zufrieden und glücklich ist. Und das ist sie nur, wenn sie im Sprachbereich ausreichend gefordert wird.

Mein Fazit: Sprich doch mal mit dem Klassenlehrer. Im besten Fall macht er den Kontakt zum schulpsychologischen Dienst, dann ist der Test auch kostenfrei.

Wir können auch gerne über PN in Kontakt bleiben, wenn Du möchtest!

Herzlich

tranquile