Für ein Jahr nach England? Tochter jetzt 9,5 Jahre alt

Hallo!
Ich brauche mal ein paar Meinungen.
Mein Mann hat beruflich die Möglichkeit, für ein Jahr nach England zu gehen.
Beruflich wäre das für mich kein Problem, ich bin Tagesmutter und könnte auch ein Jahr pausieren oder dort etwas finden.
Was mir aber große Sorgen macht ist die Beschulung unserer Tochter. Sie ist jetzt 9,5 Jahre alt und geht in die dritte Klasse in NRW.
Sie ist eine durchschnittliche Schülerin, hat manchmal Probleme, aber da ich studierte Grundschullehrerin bin, macht das nix. Ich erkläre dann einiges Zuhause nochmal.

Nun würde dieses Jahr in England ab März 2018 beginnen zirka. Sie würde dann quasi die Übergangszeit zur 5. Klasse in England verbringen.
Ich mache mir schlichtweg Sorgen, dass sie zu viel Stoff nicht mitbekommt und dann nachher hier in D Probleme hat, entsprechend ihres Alters auf die weiterführende Schule zu kommen.

Mache ich mir einfach zu viele Sorgen?
Was Ausland angeht haben ich und mein Mann Erfahrungen. Wir waren vor der Geburt unserer Tochter ein Jahr in Trinidad.

Bin für alle Anregungen/ Meinungen dankbar!
LG
Corinna.

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Ich als Gymnasiallehrerin sage: unbedingt machen ;-)
So ein Aufenthalt kann ungeheuer belebend wirken, gerade bei "durchschnittlichen" Schülern. Anderes Schulsystem, andere Lernmethoden, das Sprachbad in der anderen Sprache. Da in der 5. Klasse sowieso davon ausgegangen wird, dass die Schüler mit den unterschiedlichsten Vorkenntnissen an die Schule kommen, ist der Stoff so gestaltet, dass das Mitkommen kein Problem sein dürfte. Und in Englisch hätte sie dann noch dazu die Nase vorn. :-) Lediglich deutsche Rechtschreibung müsstet ihr zu Hause üben, da gibt es sicher Materialien.

Ich hab vor drei Jahren Mal unseren Austausch nach Schottland begleitet und in meiner Gastfamilie war auch eine Grundschülerin. Nachmittags gab es in der Schule jede Menge Clubs und extracurricular activities, die die meisten Schüler besuchen, da fällt es leicht, neue Freunde zu finden. Die Maus hat Highland Dancing gemacht, Hockey gespielt, gebastelt und war im Backclub. ;-)

Mir persönlich würde auch die andere Kultur gut gefallen, mit Schuluniform, traditional English breakfast und tea time. ;-)

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Für mich klingt der befürwortende Beitrag eher nach Abenteuerlust und Erlebniszeit.

Aber wenn das Kind vor März 4.Klasse rausgenommen wird, wie sollen Lehrer für das fehlende Halbjahr eine Empfehlung für die 5.Klasse geben, .....auf welcher Schulart landet das Kind wenn es im HJ 5.Klasse zurückkommt?
Ohne reale Englischkenntnisse in eine Schule, wo Englisch Muttersprache ist, braucht sie schon ein mindestens Jahr in die 100% Vokabeln- und Grammatiklawine reinzufinden. Ist im Umfeld überhaupt eine dt. oder internationale Schule, als Alternative?

Wenn es für mehrere Jahre wäre, wärs kein Thema, da wäre eine Eingewöhnungszeit zu überbrücken, aber für nur ein Jahr, würde ich den Schulfluss meines Kindes nicht in Chaos versetzen, weil es für manche Erwachsene die Gelegenheit für ein eigenes Abenteuer ist. Als Eltern steht das Kind im Vordergrund, was das Beste und reibungslose für ihren Weg ist und nicht für das einmalige Erlebnis.

Also unsere Tochter hatte in der 5.Klasse die ersten Wo. viel Wiederholung aus der 4.Klasse, (Mathe und Rechtschreib- und Grammatikregeln) damit die Klasse auf einen Level kam, aber ab November kam das volle neue Lernprogramm, ob dies ein durchschnittlicher Schüler, noch nachholen kann, bezweifle ich. Ob ein Jahr Auslandsaufenthalt den Eltern wert ist, dass ihr Kind eine Klasse nochmal wiederholt, muss jeder mit sich selbst vereinbaren.

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"Aber wenn das Kind vor März 4.Klasse rausgenommen wird, wie sollen Lehrer für das fehlende Halbjahr eine Empfehlung für die 5.Klasse geben, .....auf welcher Schulart landet das Kind wenn es im HJ 5.Klasse zurückkommt?"

Du gehst aber hiervon von Bayern aus. Die TE hat allerdings kein Bundesland erwähnt. In vielen Bundesländer sind in März die Empfehlungen schon längst gelaufen, denn diese basieren auf das Halbjahreszeugnis, welches schon Ende Januar kommt. Hier in NRW waren sogar schon vor Wochen die Anmeldungen in die Weiterführenden Schulen.

VG,
Natalia

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Hallo!

Ich kenn das Schulsystem in England nicht.

Spricht deine Tochter schon Englisch?
Wie ist deine Tochter von ihrer Art? Ich glaube daran würde ich es persönlich fest machen. Wenn sie offen, Kommunikativ und lernbereit ist, dann ergreift diese Chance. Es ist ein Vorteil im Lebenslauf wenn da steht das sie im Ausland auf einer Schule war.

Wenn du ihr die Hilfestellung gibst die sie benötigt und du für Sie da bist, wäre das ein Vorteil für euch.

Wie sieht es denn mit Integration in diesen Schulen aus? Das wäre mal gut in Erfahrung zu bringen.

Lg, Manu

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wie ist das mit Freunden? käme sie danach zu ihren Freunden zurück oder eh in eine neue Klasse?
falls sie in eine neue Klasse käme: könntet ihr euch auch vorstellen, dass sie quasi "wiederholt"

also 3. Klasse hier, 4. Klasse England, 4. Klasse hier

oder wenn du selbst Erfahrungen hast und sie das mitmacht,
dass du ihr in dem Jahr, in dem ihr dort seid, die wichtigsten Sachen aus dem Lehrplan eures Bundeslandes mitnimmst und ihr immer mal wieder Aufgaben gibst.

Ansonsten geht sie dort ja auch zur Schule.
Englische Schule?
Deutsche Schule? (keine Ahnung, ob es das dort gibt, habe nur mal davon gehört, dass es so etwas überhaupt gibt)

Vielleicht dort mal anrufen und fragen. Ablauf, Voraussetzungen usw.

Vom Gesamten her, könnte ich mir schon vorstellen, dass sie davon profitiert. Andere Sprache intensiver hört und so. Schulisch ist die Frage, ob ihr als Option auch ein Schuljahr mehr in Erwägung ziehen würde (nur, wenn es nötig wäre. nicht pauschal schon festgelegt).

Wie ist sie emotional? Wie reagiert sie auf Umstellungen?

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Für mich würden drei Gründe dagegen sprechen.
1. Gerade in der entscheidenen Übertrittszeit in März 18
2. Mitten in den Schuljahren 1/2 4.Klasse / 1/2 5.Klasse
3. Wegen 1 Jahr zuviel Chaos, zwecks Schule, auf den Rücken der Tochter zu unrentabel.

Wenn es hieße, für "mehrere" Jahre , wäre es was anderes oder Tochter wäre noch in der KiGa, aber bei nur 1 Jahr, würde ich wohl oder übel für eine Fernehe entscheiden und wenn es möglich ist , jede Ferien in England beim Mann/Papa verbringen und Papa kommt in seinen Urlaub ausserhalb der Ferienzeit zur Familie.

Für dein Mann wäre es eine neue, lohnende Berufs-Erfahrung, für dich ein Abenteuer im Alltag , aber für Eure Tochter wäre es ein Schulchaos, worin es passieren kann bzw. so gut wie sicher ist, das sie die 5.Klasse nochmal wiederholen muss.(was wieder neue Freunde bedeutet) sie ist 3.Klasse 9,5 J., dann wurde sie mit ca. 7J. eingeschult und würde dadurch evtl. nochmal ein Jahr vergeuden, da sie auch nur durchnittlich ist.

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Hallo,

ich würde es auf jeden Fall machen und sehe eigentlich nur Vorteile für deine Tochter. Da du Grundschullehrerin bist, würde ich am Ball bleiben was den Deutschunterricht betrifft. Ich denke auch nicht, dass der Übertritt zur weiterführenden Schule ein Problem darstellt. Dein Kind wird davon profitieren.

LG
Michaela

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Meine Tochter ist knapp 10 und besucht gerade die 5. Klasse (year 5) in England. Sie wurde hier bereits 2011 eingeschult und die Kinder sind somit schon das sechste Jahr in der Grundschule, da es vor dem Year 1 noch die Reception Klasse gibt.

Schreibe mich gerne an, ich kann Dir gerne zum Stoff mehr Infos geben.

Lg,
Acey

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Für das Englisch wird das ja sehr von Vorteil sein. Natürlich kann es passieren, dass sie bei Rückkehr ein Jahr wiederholen muss. Aber vielleicht gibt es ihr auch ganz viel. Erfahrung habe ich keine. Aber bei England würde ich mir glaube ich keine allzu großen Sorgen machen.

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Hallo,

gibt es auch nicht-studierte Grundschullehrerinnen #kratz? Ich denke, den Grundschulstoff kann jede Mama zuhause nochmal erklären.
Ein Auslandsjahr halte ich immer für eine super Möglichkeit. Gedsnklich würde ich mich damit anfreunden, dass deine Tochter evtl. ein Jahr zurückgehen muss, wenn ihr wiederkommt, um dann neu anzufangen (mit gutem Englisch im Gepäck).
VG

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Hallo,

Ich glaube da täuscht du dich. Ich bin auch Grundschullehrerin und habe bereits in der zweiten Klasse Eltern, die den Stoff selbst nicht beherrschen.

Und zwischen Stoff zu Hause noch mal erklären bzw. üben und ganz neu erarbeiten ist meiner Meinung schon ein Unterschied.
Mit studiertere Grundschullehrerin meinte die TE sicher, dass sie diesen Beruf studiert hat, diesen aber momentan nicht oder nicht mehr ausübt (da Tagesmutter, wie im Thread zu lesen)
Grundschullehrern die nicht studiert haben, gibt es meines Wissens nicht.
An die TE: Ist deine Tochter bereit, mit der dir auch außerhalb der Schule zu arbeiten? Dann würde ich es machen. Mit meinem Sohn wäre das sehr schwierig, er lernt bei fremden Personen viel besser als bei mir. Ansonsten würde ich sie auch einfach nach ihrer Meinung fragen. Wenn sie nach Abwägung sagt nein, sie möchte nicht, würde ich sie auch nicht zwingen.
LG purzel

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Es gibt Quereinsteiger. Die haben dann zwar studiert, aber nicht auf Lehramt.

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Hallo

Ich würde es machen. Es gibt natürlich Dinge zu bedenken, aber ich glaube daran wachsen und reifen die Kinder.

Den Beitrag ganz zu Anfang, bezüglich des Types (offen oder nicht) fand ich persönlich am wichtigsten.

Bis 2018 ist ein Jahr hin. Ich würde in der Zeit einfach gut vorbereiten, das dein Kind eine reelle Chance hat dem englischen Unterricht zu folgen.

Ich selbst bin völlig unbegabt in Englisch. Trotzdem war es für mich als Schülerin mit einer 4 bis 5 (zur 8. Klasse hin, nach 3 Jahren Schulenglisch) in 6 Wochen Aufenthalt in einer Familien zurecht zu kommen. Ich habe ca eine Woche gebraucht um mich da reinzuhören, habe nicht immer alles verstanden, aber es wurde täglich besser. Ich war ohne Familie da. Ich denke mein damaliges Sprachniveau wird auch ein Grundschüler mit normaler Begabung erlernen können. Da würde ich bis dahin in Kurse oder Einzelunterricht (Muttersprachler) investieren.

LG