waldorfschule

hallo

hat jemand von euch seine kinder auf einer waldofschule?

bei uns wären sie etwas weiter entfernt und ich müßte ihn immer fahren ( ist ja nicht so das problem)
aber er hätte dann auch nicht seine freunde in der umgebung.

könnt ihr mir nicht ein paar pro und kontras geben. oder zumindestens etwas was ihr besonders gut findet.

wäre echt dankbar.

LG Janina

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Einige der bisherigen Diskussionen über die Waldorfschule:

http://www.urbia.com/forum/index.html?area=complete&bid=6&id=460894

http://www.urbia.com/forum/index.html?area=complete&bid=6&id=376788

http://www.urbia.com/forum/index.html?area=complete&bid=6&id=324235

Da stehen schon sehr viele Meinungen über Waldorschulen drin!

Ich bin persönlich gegen Waldorfschulen, habe das aber schon in diesen Beiträgen angesprochen! Bevor ich wieder alles erzähle, möchte ich lieber darauf verweisen!

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Hi,

meine (negative) Meinung steht schon im ersten Link von Thorsten. Ich habe aber nochwas neues.

Unser neuer Zahnarzt hat seine Toechter auf der Waldorfschule (ist auch selber so ein bisschen so angehaucht - das Au Pair macht Reiki und so). Ich habe ihn gefragt, wie er denn zufrieden waere und er hat voll geschimpft. Seine juengere Tochter wird in der Schule total terrorisiert (von Mitschuelern) und die Schule schreitet nicht ein, obwohl er schon 3mal nach heftigen Ereignissen da war und vorgesprochen hat. Seine Kinder gehen seit einem Jahr dahin und er sagt, wenn es nach den Ferien nicht besser wird, schult er sie um.

LG

Catherina, findet eigentlich alles schlecht an Waldorfschulen

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Unser neuer Zahnarzt hat seine Toechter auf der Waldorfschule (ist auch selber so ein bisschen so angehaucht - das Au Pair macht Reiki und so).



was bitte hat das mit 'ein bisschen so angehaucht' zu tun, wenn das Au Pair Reiki macht und so?

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na - esoterisch angehaucht eben - mein Au Pair (wenn ich eins haette) wuerde kein Reiki machen. Ich bekommen von Anthroposophen und Esoterikern nervoesen Ausschlag.

Catherina

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Wenn man sein Kind auf eine Waldorfschule schickt, sollte man auch Antroposoph sein. Schau hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophie

Ansonsten solltest Du vielleicht lieber eine andere Schulform wählen. Und wenn Du von den staatlichen Schulen nicht überzeugt bist, was ich verstehen kann, dann gibt es ja noch andere Alternativen als die Waldorfschule.
Sowas z. B. : http://www.laborschule.de/

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Hallo,

JA - wir haben unsere Tochter auf einer Waldorfschule!

Man muß NICHT die Ansichten Steiners verkörpern um übereinzukommen mit der Lehrmethode.

Unsere Tochter besucht in der ersten Klasse die staatliche Regelschule. Ihre Klasse wurde zum Ende des ersten Schuljahres aufgelöst, wir Eltern bekamen das 4 Wochen vor den Sommerferien mitgeteilt. Ganz toll. Da für uns eine Aufteilung in die bestehenden beiden anderen Klasse nicht infrage kam, sprachen wir mit der Klassenlehrerin darüber, wie wir verfahren sollten. Sie hat uns den Tipp der Waldorfschule gegeben, mir der wir uns bis zu diesem Zeitpunkt NIE beschäftigt hatten. (Der Sohn unserer ehmaligen Lehrerin ist auch auf die Waldorfschule gewechselt zur 4. Klasse -warum wohl? Wer könnte es besser burteilen, was in manchen staatlichen Schulen los ist als der Lehrer selbst?)

Ich habe einen Infoabend besucht, mich mit der Lehrmethode auseinandergesetzt und mich danach - weil ich ein gutes Gefühl hatte - um die Aufnahme bemüht. Jetzt ist sie schon 2 Jahre dort und wir haben diesen Schritt NIE bereut.

Es gibt überall ein FÜR und WIDER, Kinder treffen auf Kinder - egal in welcher Schule und nicht alle Schulen sind gleich gut oder schlecht zu bewerten. Das gilt auch für die Waldorfschulen. Wo Menschen aufeinander treffen, wird es immer Konflikte geben, es ist nie ALLES GUT im Leben. Aber dafür ist das Leben da, um es zu meistern. Das wissen wir doch alle.

Die Waldorfpädagogik will ihre Schüler über die Schulung der Sinne und der Wahrnehmungsfähigkeit zu eingenen Urteilen und zum freien Handeln führen. Das heisst nicht, dass Schüler machen können, was sie wollen. Die Erziehung kommt immer noch aus dem Elternhaus (oder sollte daraus entspringen) - und da gibt es auf jeder Schule Defizitbeispiele zu sehen. Es gibt KEINE Ausnahmen.

Wir finden es klasse, wie die Kinder mit KOPF, HERZ und HAND lernen. Eine Ackerbauepoche genauso wie eine Hausbauepoche (und noch vieles mehr) erarbeiten. Mit Begeisterung sehen wir die Dinge dahinschreiten, denen sich in unserer Schulzeit nie gewidmet wurde. Da lernen wir Elten jetzt auch nochmal dazu, das macht Spaß.

Die Waldorfpädagogik verfolgt in dem Sinne einen ganzheitlichen Ansatz, als dass dem Wahrnehmen und Empfinden neben dem Erklären und dem Kognitiven ein ganz großer Stellenwert eingeräumt wird. Geist, Seele und Körper gleichermaßen anzusprechen ist der Anspruch.

Französisch und Eglischunterricht im Rahmen von Singspielen, Szenen und Gedichten, die Aussprache, Mimik, Musik und Tun verbinden, ab der ersten Klasse, genauso wie Handarbeit und Musik fördern die Entwicklung, zumindest unseres Kindes und der rund 990 anderen Schüler auf unserer Schule.

Unsere Tochter befindet sich in einer lebendigen Werkstatt und nicht in einer Belehrungsanstalt, so empfinden wir das, ohne Anthroposophen zu sein.


Ich empfehle: Infoabend besuchen, sich mit Eltern unterhalten, sich Feste und öffentliche Monatsfeiern sowie Klassenpiele der 8. Klasse einmal anzuschauen - und nicht vorurteilen duech Berichte von Leuten, die jemanden kannen, der widerum jemanden kennt, der sein Kind auf eine Waldorfschule hat.

Denn: Im Mittelpunkt der Mensch - das sollte zählen!

Viele Grüße von
floridasunshine


PS: wir fahren einfach 20km jeden Tag und zahlen derzeit 244 Euro im Monat, falls das noch interessiert. UND, unser Kind hat noch Freunde, wenn auch nicht im Wohnort, weil wir eh so gut wie nie Zuhause sind. Sie hat ihre freizeiltichen Aktivitäten auf den Schulort ausgelegt und das klappt sehr gut. Zuhause geht sie in die Jungschar der Gemeinde und hat dort auch Anschluß zu Kindern.

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Tut mir leid, aber die Anthroposophen bestimmen ja nicht nur die Lernatmospaere (die ich uebrigens immer total oppressiv fand mit sehr starken Gruppendruck, schon in der Kita), sondern auch die Lerninhalte. Bevor Dein Kind keinen hoeheren Abschluss schafft, wuerde ich mich an Deiner Stelle noch ein bisschen belesen, denn 250 Euro pro Monat dafuer, erscheint mir etwas viel:

http://www.bipomat.de/waldorf/waldorf.html

"Die Rassen sind, laut STEINER, Ausdruck unseres karmischen Status: Während Indianer unter einem "früh verhärteten Leib" leiden, Neger vor allem gut tanzen können und der Asiate seine innere Leere hinter einem unergründlichen Lächeln verbirgt, kann nur der weiße Mann zur spirituellen Weisheit aufsteigen. Neben Karma und Klimbim wird unser Schicksal durch die sieben "Wurzelrassen" bestimmt. Die zerfallen in sieben Unterrassen, alle beladen mit einer Mission. Von 1415 bis 3573 ist die nordisch-germanische Rasse am Drücker. Die Vorgänger-Wurzelrasse waren die Bewohner von Atlantis, wo sich 1 Millionen Jahre lang (!) Kultur ballte, die Autos fliegen konnten und die Menschen mit Gemüse heizten. Vorgänger der Atlantoiden waren die "Lemurier", die den Willen entwickelten und ihre Kinder gerne mit spitzen Gegenständen durchbohrten. Direkt nach den Atlantoiden kommen die Arier. Die repräsentieren endlich die überlegene weiße Rasse, wohingegen Neger "alle Wärme des Weltalls" im Rückenmark (!) ansammeln, deshalb inwendig "gekocht" werden und daher ein starkes Triebleben haben – (sic!).” (nach SAUER)

In dem – für die Arbeit des Klassenlehrers an einer Freien Waldorfschule zum Geschichtsunterricht der 5. Klasse empfohlenen - UEHLI-Werk finden sich Rasse-Beschreibungen wie die folgende: Die Saturn-Rasse sind die Indianer. Bei dieser “roten Rasse” sei die Pigmentierung der Haut das physiologische Merkmal der “Diskrepanz von zu starkem, nach außen drängendem Ich-Gefühl und unterliegendem Organismus”. Und an anderer Stelle: “Der heutige aussterbende Indianer ist in seiner äußeren Erscheinung verknöchert, im Denken greisenhaft.” Die Merkur-Rasse ist die “schwarze Rasse”, deren “zu schwaches Ich-Gefühl bewirkte, daß sie der Sonnenwirkung zu stark ausgesetzt war und sich daher zu viel kohlenartige Bestandteile unter der Haut ablagerten. Und weiter: “Der heutige Neger ist kindlich, ist ein nachahmendes Wesen geblieben.” Ähnlich verquer fällt die Beschreibung der Mars-Rasse (z.B. Hunnen und Mongolen) und der Venus-Rasse (Malaien) aus. Demgegenüber freilich die Arier: “Der Keim zum Genie ist der arischen Rasse bereits in ihre atlantische Wiege gelegt worden.” (UEHLI, S. 126)

Willst Du dass Deine Kinder sowas lernen? Na dann zahl mal weiter - meine Kinder werden nicht so indoktriniert. Problematisch finde ich auch dies:

Die esoterisch-vernebelten, oft obskuren, nicht selten rassistischen und antisemitischen Töne der hinter der Waldorf-Pädagogik stehenden Ideologie des STEINERschen Anthroposophie waren entweder nicht bekannt oder man sah achselzuckend darüber hinweg. Insider-Berichte über haarsträubende Unterrichtsinhalte, -methoden und -ergebnisse, über dumpfe Engstirnigkeit, über ein völlig verkrampftes Verhältnis zur Sexualität und über ausgesprochen sekten-ähnliche Praktiken von Teilen des Personals wurden nicht ernst genommen. Mochten Insider die Waldorfschulen noch so oft als nur scheinbar soft aber im Kern auf subtile Weise autoritär und konfliktscheu beschreiben, mit Frontalunterricht, Auswendiglernen, Aufsagen im Chor, sozialer Kontrolle bis ins Elternhaus, wo kein Fernseher stehen darf, wo LEGO streng verpönt ist, wo Balletunterricht nicht sein soll, mit Fußballverbot und Diskriminierung, etwa wenn Kinder sich weigern, die religiösen Morgensprüche aufzusagen - nur wenige wollten es hören.

Nicht mit meinen Kindern!

Catherina

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Ich hab mir gerade den Artikel hinter dem Link durchgelesen:

Ich bin entsetzt, daß diese Schulen mit dieser Idiologie auch noch staatlich gefördert werden! Ein Lehrer an einer staatlichen Schule, der solche Dinge unterrichtet wird augenblicklich entlassen (egal ob Beamter oder nicht) und wegen ausländerfeindlichen Äußerungen angezeigt!

Sowas darf doch nicht wahr sein! Ich wohne nur wenige Meter neben einer Waldorfschule und durfte mich so schon über die Methoden an dieser Schule überzeugen, aber so etwas ist nicht zu fassen!

Mein negatives Bild über diese Schulform hat sich jetzt noch dramatisch verschärft.

Ich konnte zuerst nicht glauben, was ich gelesen habe, nur der Autor dieses Artikels hat seine Äußerungen mit vielen Fundstellen belegt. Bin mal gespannt, was die Befürworter von Waldorfschulen dazu sagen!

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Hallo Janina

Meine beiden Kusinen waren in Marburg auf der Waldorfschule. Meine Tante war absolut NICHT anthroposophisch eingestellt, und von Steiners Lehre (mit der ich - so wenig wie ich sie kenne - auch nicht viel anfangen kann) haben die beiden während der Schulzeit so gut wie nichts mitbekommen. Sie wurden also ganz bestimmt nicht indoktriniert. Ich habe sie immer darum beneidet, dass so viel mehr als nur der 'normale' Lehrstoff durchgenommen wurde, dass sie sangen, Musik machten, plastizierten, malten... Beide haben ein aussergewöhnlich gutes Abi gemacht, meine eine Kusine hat Medizin studiert, die andere macht gerade einen Doktor in Theologie und Philosophie. Beides grossartige, bodenständige und intelligente Frauen, die viel mit ihren Händen machen, viel und gerne mit Tieren und Pflanzen zu tun haben. Die eine beschäftigt sich heute ein wenig mit Anthroposophie (eben, weil sie in der Schule von der Lehre selber nichts mitbekommen haben, es wurde nicht theorisiert sondern gemacht), die andere interessiert sich kaum noch dafür.

Ich kann mich nur an diesen beiden Menschen orientieren, um mir ein Urteil über die (und auch nur diese eine) Waldorfschule zu erlauben, und ich weiss, dass meine beiden Kusinen ausserordentlich glücklich über diese Schulwahl waren, und sehr viel dadurch fürs Leben mitbekommen haben. Und zumindest die eine (die andere hat noch keine Kinder) wird ihre Kinder selber in den Waldorfkindergarten geben.

LG Anke

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Ich habe meiner Kusine (die, die sich noch mit Anthroposophie beschäftigt) vor einiger Zeit übrigens mal auf die rassistischen Äusserungen von Steiner angesprochen. Sie sagte, dass er das wohl geschrieben haben muss, da es immer zitiert wird, aber da sie selber so etwas noch nie in seinen Texten gefunden hat. Sie sagte auch, dass man nicht vergessen darf, dass der gute Herr im neunzehnten bzw. ganz Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gelebt hat, und dass es damals viele rassistische Theorien gab. Jedenfalls war ihr so etwas weder in der Schule, noch (bisher) in den Schriften von Steiner begegnent.

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Ich denke auch, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Waldorfschulen gibt und dass man nicht alle Meinungen (die ja of genug sehr negativ ausfallen) kopieren kann auf alle Schulen.

Wir sind zufrieden mit unserer Schule.

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Ich habe zwei Cousins, die bis zum Abi auf eine Waldorfschule gingen: Beide sind (und waren) kein bißchen weltfremd oder intolerant oder 'esoterisch'. Der eine scheffelt jetzt als erfolgreicher Unternehmensanwalt jede Menge Kohle, der andere hat gerade sein drittes Studium abgebrochen. Also wie im richtigen Leben ;).
Allerdings sagen beide, das es erhebliche Unterschiede zwischen den Waldorfschulen gibt. Antroposophie scheint also auch Auslegungssache zu sein.

Grüsse
BiDi