G9 NRW (Silopo)

Huäh... Es ist doch ein Elend.
Ab 2019/20 gibt es in NRW wieder G9, aber sehr voraussichtlich wirklich erst ab den dann eingeschulten 5. Klassen.
http://www.wz.de/home/politik/inland/landtagswahl-nrw/abitur-cdu-fdp-will-die-prinzipielle-rueckkehr-zu-g9-1.2450910
"Ob die Rückkehr zu G9 erst mit der dann neuen Jahrgangsstufe 5 beginnt, ist noch nicht entschieden, laut Lindner aber wahrscheinlich. Das würde bedeuten, dass alle Schüler, die bis dahin auf ein Gymnasium wechseln, ihr Abitur noch nach acht Jahren machen."

Dieses ewige Hin- und Her. Ich finde es super, dass es die Vorgabe jetzt gibt und es nicht so kam, wie auch einmal angedacht, dass jede Schule sich überlegen kann, ob sie AUCH G9 anbietet. G9 als Regel, so sollte es sein.

Aber auch wenn jetzt schon klar ist, dass kaum jemand G9 will, kommen die jetzigen Schüler der Unter- und Mittelstufe leider nicht mehr in den Genuss, und auch die, die dieses und kommendes Jahr in die 5. kommen. Wäre es denn ein Problem, wenn diese Kinder auch einfach ein extra Jahr bekämen? Vermutlich ist es ein Lehrerressourcenproblem. :-(

Ich finde es super für alle Kinder, die 2019 in die 5. kommen. Aber schade, dass mein Sohn, der jetzt in der 5. ist, noch G8 machen muss. Die Schulpolitik in den letzten 10 Jahren war hier in NRW eine echte Hin/Her Katastrophe. Wollte ich nur mal sagen. Hmpf.

LG

Hanna

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Hi,

ganz ehrlich? Ich kann diese Diskussion nicht mehr hören! Mein Sohn ist auf einem G8 Gym in der 8. Klasse und ich warte immer noch auf den Stress....
Er hat jeden Tag 6 Stunden Schule und muss vielleicht vor den Arbeiten lernen, aber weder macht er besonders viele Hausaufgaben, noch ist er sonst wie gestresst.

Ich war auf einem G 9 Gym und hatte in der 8. Klasse 2 mal die Woche 8 Stunden und jeden 2. Samstag 4 Stunden Schule. Hat keine Sau interessiert. Dazu noch x Referate und extra Gruppenarbeiten, wo man sich mit den Leuten nachmittags in der Bücherei treffen musste, da es das Internet noch nicht gab.
Ich finde das Gewese eher typisch für die heutige Elterngeneration, die meint, dass sie überall mitmischen kann. Jeder Furz wird diskutiert, jede Arbeit, es gibt Eltern-WA-Gruppen, alle sind vernetzt und die Kinder werden bemitleidet und gepampert.

G8 oder G9 ist mir so was von egal, dieses Hü und Hott finde ich ärgerlich.

Das verunsichert nur die Kinder.

LG

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Das Hin und Her ist auch das, was mich am meisten aufregt. Im Nachhinein betrachtet war das ganze doch echt ein Schuss in den Ofen, vorschnelle Entscheidungen etc. Der Aufwand, der den Schulen durch das Hin- und Her entsteht und das Durcheinander ist doch echt ätzend.

Vermutlich ist das ganze von der Schulbuchlobby gepushed, damit die immer schön neue Lehrwerke erstellen könenn und die Aufträge nie ausgehen. :-p

Was ich mich gerade frage: bei der Einführung von G8 gab es doppelte Abiturjahrgänge, gibt es dann bei der Rückkehr zu G9 ein Jahr ohne Abiturienten? ;-) Das wird ja auch mal interessant...

Mir persönlich geht es bei G8/G9 nicht um den Stress der Kinder (hat mein Sohn bisher nicht, er hat kaum HA) sondern darum, welche Themen dadurch in der Schule zu kurz kommen und um das Alter der Kinder beim Schulabschluss. Ich persönlich finde deshalb G9 besser, habe aber - wie gesagt - das immer so genommen, wie es kam und bin auch niemand, der über G8 besonder jammert (sondern eben über das Hin und Her). Es ist, wie es ist, aber es ist so eine Sache, die einfach vollkommen unnötig war. Deswegen Silopo.

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Stimmt, ich erinnere mich an die Anfänge von G8, wo berichtet wurde, dass die Schulsekretäre das Essen einkaufen, damit die Kinder mittags was zu essen bekommen #schwitz
Ne, war alles fix übers Knie gebrochen, weil Politiker ja immer nur in ihren Wahlperioden denken und G8 wollte sich die Regierung schnell an die Brust heften--zu Lasten der Kinder.

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Naja,
meine Begeisterung für G9 hält sich in Grenzen. Oder sagen wir mal so, wenn es erst ein Jahr später mit den dann 5. Klässlern starten würde und alle anderen Jahrgänge als G8 weiterlaufen könnten, wäre es mir egal. Dann betrifft es meine Söhne nicht. Denn so schlimm, wie immer gesagt wird, ist G8 ja nun wirklich nicht. Und wer den Anforderungen nicht gerecht wird, der wäre vielleicht in einer anderen Schulform besser aufgehoben.

Aber so wie ich heute in der Zeitung gelesen habe, können das die Schulen wohl intern regeln, ob sie G9 machen wollen oder bei G8 bleiben. Das entscheidet wohl die Schulkonferenz. Und ich hoffe, dass sich das Gymnasium unseres Großen (wo auch unser Kleiner hinmöchte, wir hoffen, dass das auch dann klappt) weiter für G8 entscheiden wird. Dort läuft es nämlich gut, der Abi-Schnitt spricht für sich.

LG
Martina75

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Was hat G8 denn für Vorteile?

Die meisten G8ler die ich kenne, machen im Anschluss ein Jahr Travel&Work oder ein soziales Jahr, weil sie noch gar nicht recht wissen, was sie in Zukunft mal machen möchten.

Ich erhoffe mir von G9 eine vertiefte Behandlung von Themen.

Schlimm ist G8 hier vom Aufwand her nicht, die meisten Schulen haben sich damit irgendwie arrangiert, aber ich denke halt, der Stoff wird einfach oberflächlicher behandelt oder bestimmte Themen werden gar nicht mehr behandelt. Der Abischnitt an der Schule meines Sohnes ist auch super, aber darum geht es mir nicht. Mir geht es um die Bildungsbreite/tiefe und das Alter der Kinder am Ende der Schulzeit.

Zeit, ein Jahr im Ausland (während der Schulzeit) zu verbringen, ist mit G8 auch nicht mehr wirklich, zumindest muss man dann ein Schuljahr wiederholen und kann nicht mehr in seine eigene Jahrgangsstufe zurück. Mit 14/15 ist man fast noch zu jung, mit 16 ist man schon in der Oberstufe und es ist geht nicht mehr.

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Der Vorteil liegt schlichtweg darin, dass man doch früh mit der schulischen Ausbildung fertig ist. Wobei ich finde es auch immer sehr merkwürdig finde, wenn ich höre, dass die Abiturienten nicht wissen, was sie nach dem Abi machen möchten. Ich meine, sie haben lange genug Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. So plötzlich kommt das Abi ja auch nicht. Und zu jung sind sie für die Entscheidung sicherlich auch nicht, Real- oder Hauptschüler müssen sich da schon viel früher Gedanken um ihre Berufswahl machen. Die meisten Abiturienten sind doch dann 18 oder werden in Kürze 18.....

Und was das Auslandsschuljahr betrifft: Zu meiner Schulzeit mussten die Schüler, die ein ganzes Jahr im Ausland waren, auch das Schuljahr dann hier wiederholen. Das mag aber von Schule zu Schule unterschiedlich gewesen sein.

Und wie noch jemand unter mir schreibt, wir haben früher auch mehr Stunden gehabt.

Mein Sohn hat aktuell 32 Wochenstunden. Das wird auch in der 8. so bleiben. Wir hatten ab der 8. Klasse einmal 8 Stunden, 4 mal 6 Stunden und jeden Samstag (außer dem ersten Samstag) 4 Stunden, in der 9. Klasse dann sogar 6 Stunden...... Und ich habe deutlich länger an den Hausaufgaben gesessen als mein Sohn heute.

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Du steigerst dich zu sehr rein und bist sauer weil dein Sohn (aus Unsicherheit?) die Chance auf G) verpasst, aber man muss es so nehmen wie es kommt. Die einen finden G8 im Rahmen ihrer Kinder , andere würden aus Skepsis G9 zwecks 1 J. mehr Zeit befürworten. Natürlich wäre es für erliche Eltern/Schüler einfacher,wenn beide Modelle angeboten werden. Für mich ist deine Wut, in deinem Sinne eine überflüssige Gedankenverschwendung, da es bereits Fakt ist, dass er G8 macht und es vor der Veränderungsdiskussion eigentlich auch schon klar war.

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Ich bin nicht wütend. Ich bin nur genervt über die fehlende Konstanz bzw. Linie (weiterentwickeln muss man sich ja schon) in der Schulpolitik in Deutschland (bzw eben in den Ländern). ;-)

Und ja, ich finde prinzipiell G9 besser, weil man so vermutlich mehr Themen oder Themen intensiver behandeln kann, und das Gymnasium ist ja genau dafür gedacht.

Jetzt wird es vermutlich so sein, dass das Schulministerium damit beschäftigt sind, wie man organisatorisch wieder von G8 nach G9 kommt, anstelle sich mit neuen Unterrichtsmethoden, zeitgemäßen Inhalten, etc. auseinanderzusetzen.

Aber natürlich ist es so, wie es ist. Deshalb ja auch Silopo, es ändert nichts an der Tatsache.

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beschäftigt IST, nicht sind. ;-)

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Hallo.

>>> Aber auch wenn jetzt schon klar ist, dass kaum jemand G9 will, kommen die jetzigen Schüler der Unter- und Mittelstufe leider nicht mehr in den Genuss, und auch die, die dieses und kommendes Jahr in die 5. kommen. <<<

Sich darüber aufzuregen, ist doch müßig ... irgendeinen Stichtag gibt es eben immer ... erinnert ein bisschen an die Eltern, die sich darüber aufgeregt haben, dass ihr Kind knapp vor dem Elterngeld geboren wurden.

LG

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Hallo,

ich finde es gut, dass sie zu G9 zurückkehren.

G8 hat für mich null Vorteile. Es mag Kinder geben, die da einigermaßen ohne Stress durchkommen, aber bei vielen ist es eben anders und das eingesparte Jahr bringt dem Kind am Ende gar nichts.

Unsere Tochter wird auch noch G8 machen müssen, ist aber wahrscheinlich ein Kind, was das ohne großen Stress schaffen wird.
Falls unsere Sohn eine Gymnasialempfehlung bekommt, bin ich froh, dass dann G9 ist. Der braucht nämlich seine Zeit. #schwitz

Die Schulpolitik in NRW ist seit mindestens 1980 eine Katastrophe, weil alle paar Jahre die nächste Sau durch's Dorf getrieben wird. Da werden einfach Sachen eingeführt, bei denen kein Mensch weiss, ob und wie sie in der Praxis funktionieren und die werden dann nach ein paar Jahren von "Experiment am Kind" wieder eingestampft, weil sie sich als unsinnig erweisen. Aber jedesmal bleibt eine Generation von geschädigten Schülern zurück. #aerger

Bei uns war es damals die Mengenlehre, dann kam diese krakelige vereinfachte Ausgangsschrift, dann habe ich ein paar Jahre von Schule wenig mitbekommen, dann kam dieses Schreiben ohne Rechtschreibregeln, dann G8, die Abschaffung der Schreibschrift, und der aktuelle Schnellschuß ist die Inklusion mit der Brechstange.

Als nächstes kommt die Digitalisierung der Tafeln und die Ausgabe von Tablets, wo man ganz erstaunt feststellen wird, dass man die komplette Hardware allerspätestens alle 10 Jahre austauschen muss, dazwischen zig kostenpflichtige Software-Updates machen und externe Administratoren bezahlen muss, und dass die Schulen eigentlich überhaupt kein Geld dafür haben, weil die Toiletten noch von 1975 sind und so langsam zusammen brechen oder weil überall Wasser durch's Dach kommt. #klatsch

Vom Lehrermangel seit mindestens 1986 will ich gar nicht reden.

LG

Heike

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Da kann ich mich voll und ganz anschließen!!
Ich kam 1982 in die GS und lernte "klassisch" lesen und schreiben (Buchstabe für Buchstabe). Erst Schreibschrift, dann Druckschrift. Ich lese und schreibe sehr gerne und halte mich auch für rechtschreibsicher.
Mein Mann kam 1974 in die GS und lernte nach der "Ganzheitsmethode", also keine einzelnen Buchstaben, sondern direkt Worte. Er konnte bis zur 3. Klasse nicht vernünftig lesen und schreiben! Er mag lesen bis heute nicht besonders.
Mein Bruder kam 1992 in die GS und lernte die vereinfachte Ausgangsschrift-seine Schrift ist immer noch eine Katastrophe und besonders sicher in der Rechtschreibung ist er auch nicht.
Meine Großen haben schreiben nach Gehör gelernt und haben eine katastrophale Rechtschreibung! Schrift geht so, aber wurde von Seiten der Schule auch kein Wert drauf gelegt.
Mein Kleiner hat wieder Buchstabe für Buchstabe und die Lehrerin achtet auch einigermaßen auf korrekte Rechtschreibung. Mal gucken, was das gibt ;-)

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Ich kam 1982 in die GS und lernte "klassisch" lesen und schreiben (Buchstabe für Buchstabe). Erst Schreibschrift, dann Druckschrift. Ich lese und schreibe sehr gerne und halte mich auch für rechtschreibsicher.
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Und genau das ist der einzig richtige Weg!#pro#winke

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Schick in auf die Gesamtschule, da kann er Bummelabitur machen.

Ich finde G8 super, hatte ich auch und von irgendwelchem Stress oder "zuviel" war bei uns nie etwas zu spüren.

Ich hätte eher den Stichtag für die Einschulung wieder geändert, nämlich auf den 1. Juni.
Wer in dem Jahr des Schulbeginns am 1. Juni 6 Jahre alt wird, wird im September eingeschult, wer noch nicht 6 Jahre ist, wird erst das Jahr darauf eingeschult.

Unabhängig davon kann JEDES Gymnasium SELBST entscheiden, ob es G8 behält oder auf G9 zurück wechselt. G9 ist KEINE Pflicht!

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Ist ja witzig, dass man nach 12 Jahren G8 schon von "Bummelabitur" spricht, obwohl G8 "Turbo-Abi" genannt wird und es dabei ja anscheinend an so vielen Ecken gehakt hat, dass man es jetzt eben wieder abschafft (bzw davon ausgeht, dass 90% der Schulen es abschaffen werden). G9 heisst doch nicht, dass es einfacher ist oder weniger zu tun ist. Wenn ich mehr Zeit habe, kann ich doch in dieser Zeit *mehr* lernen, oder nicht?

Nochmal: Mich regt vor allem dieses ewige Hin- und Her auf, was Ressourcen frisst, die für andere Dinge genutzt werden könnten.

Generell bevorzuge ich aber G9, weil ich in G8 keinen Vorteil erkennen kann.

Auch die Stichtagsregelung wurde hier erst weit nach hinten geschoben und dann wieder nach vorne. Das nervt und es zeigt, dass es irgendwie recht willkürlich ist.

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G9 war schon immer Bummelabi, ich hatte vor 20 Jahren schon G8, da gab es nie G9.

Weil die es in NRW nicht hinbekommen haben wie in anderen Bundesländern konsequent G8 und entsprechenden Lehrplan einzuführen, so dass G8 aufm Gymnasium normal ist, ist jetzt dieses Rumgejammer. Jahrelang G9 und davor geschenktes Abitur

Und jetzt G8 und Zentralabitur und schon ist das Gejammer groß.

In anderen Bundesländern gibt es nur G8 und keiner jammert.

Abitur sollte etwas besonderes bleiben und es kann nun mal nicht jeder machen, wer es in 8 Jahren nicht schafft, ist es dafür nicht geeignet.
Früher haben max 30% Abitur gemacht, es war was besonderes! Heute macht es knapp die Hälfte....finden Sie den Fehler!

Das G9 Abi wird von den Uni irgendwann das Pendant zur Hauptschule sein, jeder hat Abi, aber wissen und können, tun die Schüler NICHTS!

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Ich bin froh, dass G9 wieder kommt.

Ganz ehrlich, ich habe anno 1994 Abi gemacht und wusste nach 13 Jahren auch noch nicht so recht, wo meine berufliche Laufbahn hingehen sollte. Also bin ich 1 Jahr als Au-pair ins Ausland um mir meine Gedanken machen zu können.
Auch viele meiner Freundinnen wussten es nicht so recht und haben ein Jahr HöHa angehängt.

Somit bin ich ganz klar für G9. Das Arbeitsleben kommt früh genug und ist zudem lang genug (für die jüngeren Jahrgänge doch immer länger werdend), also lasst den "Kindern" doch einfach noch etwas Freiraum, bis der Ernst des Lebens anfängt.

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Aber das hat doch nicht nur was mit dem Alter zu tun. Viel entscheidender für das weitere Leben sind die Erfahrungen die ein Mensch macht.

Klar gab es auch in unserem Jahrgang nach der 12. einige, die nicht wussten was sie beruflich mit sich anfangen sollten. Ein paar haben was ausprobiert und nach einem Jahr gewechselt, manche haben sich den Traum erfüllt zu Reisen oder ins Ausland zu gehen und manche haben ihr Studium durchgezogen und angefangen zu Arbeiten.

Aber kein einziger Schüler hat gesagt, dass er lieber noch ein Jahr in der Schule bleiben will um herauszufinden, was er eigentlich machen will. Rückblickend waren wir alle in der 'echten' Welt besser aufgehoben, als im Klassenzimmer.

Zumal man sich auch überlegen muss, dass G8 in Deutschland weiterhin vertreten sein wird und dass vermutlich weiterhin mit guten Ergebnissen. Zwischen den Abiturienten liegen im ungünstigsten Fall 2 Jahre (Herbstkind mit fast 7 in der Schule G9 im Vergleich zum Sommerkind mit gerade 6 eingeschult und G8). In 2 Jahren kann man als Mensch zwischen 16 und 20 so unglaublich tolle Erfahrungen sammeln. Warum krampfhaft an der vermeindlich sorgenlosen "Kindheit" (mit 17,18,19 ?!) festhalten?

Ich jedenfalls bin gerne erwachsen und war heilfroh nach 12 Jahren endlich "loslegen" zu können.

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Siehst du. Und Aupair hättest du genauso gut ein Jahr früher machen können!

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In Hamburg wird es keine Rückkehr zu G9 geben und darüber bin ich wirklich froh.

Das "Hin und Her" nervt verständlicherweise enorm, es bringt einfach so viel zusätzliche Unruhe in den Schulalltag der Kinder.

Wir haben hier nur zwei Schulformen.
Gymnasien mit G9 und die Stadtteilschulen, auf denen man nach 9 Jahren Abi machen kann.
Vertiefender Unterricht findet aber bestimmt nicht auf den Stadtteilschulen (die ja G9 haben) statt.

Was die Schüler aus dem Unterricht "herausholen" liegt auch bei ihnen selber.

Meine Tochter hat neulich in einer Geologiearbeit auf die Frage wie Passatwinde entstehen, einen einseitigen Aufsatz geschrieben.
Es gab für die Aufgabe nur 3 Punkte und drei Schlagwörter hätten auch gereicht.

Somit bekommt das Kind, das komplexere Wirkzusammenhänge annähernd versteht, genauso viele Punkte wie das, welches die dazu aufgeschriebenen Sätze aus dem Ordner auswendig gelernt hat.

Der Zugang zum Wissen steht aber den Schülern offen.
Die Enstehungsweise von Passatwinden war wunderbar (sogar für ihre dämliche Mutter einleuchtend:-)) im Buch erklärt.

Daher ärgere ich mich nicht mehr über oberflächliche Wissensvermittlung, was man daraus macht liegt auch in der Selbstverantwortung.

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Wer G8 nicht für sinnvoll hält, hatte immer die Möglichkeit sein Kind auf einer Gesamtschule nach 9 Jahren das Abi machen zu lassen.

Wir haben das auch so gemacht. Alle drei Kinder können auf der hiesigen Gesamtschule entweder Mittlere Reife oder Abi machen.
Find ich für die Kinder optimal.

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Theoretisch ja. Hier ist die einzige Gesamtschule aber so überlaufen mit Kindern mit Gymnasialempfehlung, dass die Chancen, angenommen zu werden, bei 50:50 liegen. Das war uns zu riskant, da auch das in Frage kommende Gymnasium sehr beliebt ist und den gleichen vorgezogenen Anmeldezeitraum hatte, so dass wir uns vorab für eine Variante entscheiden mussten. Wir haben die "sicherere" Version gewählt, da uns bei Ablehnung der GS nur noch ein weit entferntes Gymnasium mit marodem Schulgebäude zur Verfügung gestanden hätte.
Generell bin ich aber Gesamtschulenfan und wir haben wirklich sehr lange überlegt.

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hier gibt es nur eine GUTE Gesamtschule und die ist sehr schwer erreichbar.
Diese gab es schon zu meiner Zeit, hat Erfahrung und war auch für mich damals schon nicht erreichbar.

Die erreichbaren werden jetzt aus dem Boden gestampft: Konzept: es darf nicht viel kosten, Auffangbecken für Hauptschüler (die momentan an der Realschule zwischengeschoben werden), Kinder entscheiden selbst, welches Niveau sie lernen (suchen sich selbst innerhalb der Klasse aus, wie tief sie in den Stoff einsteigen), Lehrer begleiten
Ziel: wir schauen mal wie es läuft und entscheiden in ein paar Jahren, was das eigentliche Ziel werden soll.

Um Gymnasiasten auch zu bekommen, stellen wir einen Gymnasiallehrer ein, der Rest wird sich schon irgendwie ergeben.

Zusätzlich gibt es noch eine Waldorfschule bei der man im Anschluss Gymnasium aufbauen kann. Diese hat deutlich mehr Erfahrung und besseres Konzept für Oberstufe, als die Gesamtschulen, die jetzt mal eben als Hauptschulersatz mit weniger Budget erstellt werden.

"Wer G8 nicht für sinnvoll hält, hatte immer die Möglichkeit sein Kind auf einer Gesamtschule nach 9 Jahren das Abi machen zu lassen."

Regional sehr unterschiedlich ;-)

Bei Freunden in BW gibt es nur G8 in der Umgebung. Realschulen werden nach und nach geschlossen. Hauptschulen ebenfalls zu Gesamtschulen umfunktioniert. Und die wenigen Realschulen, die es gibt, fangen gescheiterte G8-Gymnasiasten auf (die G9 locker schaffen würden) unterrichten Realschulniveau und haben Hauptschulniveau in der gleichen Klasse, das sie nebenbei mitunterrichten müssen, da die Schüler sonst nirgends hinkönnen, aber Schulpflicht haben.

Fachbezogene Gymnasium ab Klasse 10 3 Jahre sind inzwischen nicht mehr Realschüler, die das Abi machen wollen, sondern ganz viele G8 Schüler, die Gymnasiumtauglich sind, aber bei G8 zum Burn Out tendieren und froh sind, wenn sie endlich wechseln dürfen.