Wir wissenn nicht mehr weiter. Mädel, 10Jahre, hat so viel Angst.

Hallo ihr lieben.

Wir wissen nicht mehr weiter.

Unsere Tochter, 10 Jahre, hat jetzt seit ca. 2 1/2 Jahren ganz viel mit Ängsten zu kämpfen. Meistens immer abends.

Angefangen hat es mit einem Vulkanausbruch, wir haben dann ganz viel mit ihr geredet, dann ging es nahtlos weiter, mit Geschichten aus dem Reliunterricht. Und so ging es immer weiter, mit immer mehr mal weniger, mal mehr `schlimmen` Sachen. Nach ca. einem 3/4 Jahr suchten wir Hilfe beim Kinderarzt, weil es uns als Eltern und Familie immer mehr belastete. Die Angst wurde immer mehr, oft erzählte sie uns schon morgens von Dingen vor denen sie Angst hat. So trauten wir uns manche Dinge mit unserer Tochter gar nicht mehr zu machen, Museum, Kino, Radio hören, weil sie überall etwas gefunden.hat, was sie beschäftigt, und keine Ruhe lies. Der Kinderarzt gab uns dann etliche Tipps, zum ausprobieren( Sorgenfresser, Bilder von der Angst malen, Liste schreiben), half alles aber nichts. Oder zum Psychologen. Vielleicht hätten wir damals gleich gehn sollen. Aber wir wagten den Schritt nicht, hatten Angst um unsere Tochter, sie in irgendeine Schiene zu bringen. Wie auch immer, wir leierten dann eine Gesprächstherapie bei einer Heilpädagogin an. Wir hatten viel gutes von ihr gehört, machten 2 Vorgespräche. Annika half schon dies, einfach `weil irgendwas gemacht wird` Leider verlief sich das ganze wieder, weil die Heilpädagogin den bewilligten Zuschuss vom Jugendamt nicht akzeptierte, und praktisch mehr Geld wollte. Auf eine Zuzahlung von unserer Seite lies sie sich nicht ein. Zeitgleich ging es unserer Tochter immer besser. Die Angst wurde weniger, zwar nicht weg, aber wir kamen zurecht. Sie machte gewaltige Schübe, sei es vom Selbstbewusstsein, oder auch vom Wachstum. So, und jetzt zu unserem Problem. Wir hangeln hier uns so durch. Keine extremen, schlechten Angstzeiten, aber auch keine richtigen angstfreien Zeiten. Mal mehr, mal weniger. Oft wegen Sachen, die völlig an den Haaren herbeigezogen sind: Mama, ich hab mir gerade vorgestellt, wie einem Sträfling mit einem scharfen Hackebeil die Arme und Beine abgehackt werden. Das macht mir Angst. - ich weis gar net, wo sie die Sachen aufschnappt. TV gibts bei uns ganz wenige ausgewählte Sachen, eben weil sie ja immer so reagiert. Sie hat regelmäßig Angst den Bus zu verpassen, oder in den falschen einzusteigen. Wenn sie sich am Tisch mit dem Knie anstösst, dann hat sie gleich die Vorstellung, das sich ihre Kniescheibe verdreht, die Sehnen und Muskeln reissen, der Knochen rausguckt usw. Das macht sie ganz panisch.

Wir wissen nicht mehr weiter, im Moment belastet, und ja auch nervt uns die Situation wieder vermehrt. Weil ich weis, das das insBettbringen mind. 1 Stunde dauert, bis sie jeden Abend alles erzählt hat, mind 40 Punkte sind es im Moment. Jeden Tag die gleiche Reihenfolge, ansonsten kann sie nicht einschlafen. Meist kann sie auch dann gut einschlafen, ansonsten leg ich mich zu ihr. Wir können nicht mehr unterscheiden, was Angst, Mache, oder Angewohnheit, oder Ritual ist. Für eine Psychologische Therapie ist es eigentlich zu gut, aber irgendwie kommen wir selber aus dem Sumpf nicht mehr raus. Sorry für den langen Text, ich hoff er ist einigermaßen sinnig für Aussenstehende.

Hat jemand Tipps für uns?
Was wir uns heute noch überlegt haben, Annika einmal von Hausarzt komplett durchchecken zu lassen, wir haben in der Familie z.B. vermehrt Schilddrüsenprobleme. Annikas Umfeld ist stabil, sie hat einen guten Freundeskreis. In der Schule ist sie sehr gut, und laut Lehrkraft auch keine Probleme.

Viele grüße,

Mellam.

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Hallo,

du schreibst, dass es für eine psychologische Therapie zu "gut" ist. Ich sehe das überhaupt nicht zu.

Euer Kind hat eine schwere Angststörung, die ihr ganz dringend behandeln solltet, mit Hilfe psychologischer Hilfe und das am besten gestern!

Bitte scheut euch nicht, es ist keine Schande, zum Psychologen zu gehen!

Lg

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hallo,
"für psychologische therapie ist es zu gut?"
für mich liest sich dein text sehr dramatisch, deine tochter leidet extrem, die ganze familie ist belastet... was glaubst du denn, wie schlimm es werden muss, damit kinder eine therapie machen dürfen?
ihr könnt ihr ihre ängste nicht nehmen, weil ihr diese nicht versteht (und nicht verstehen könnt). ihre ängste werden schlimmer und vielfältiger, was bei einer angststörung der normale verlauf ist. ihr leben wird immer weiter eingeschränkt.
ich würde sehr schnell versuchen, sie in eine gute therapie zu bringen. sicher nichts heilpädagogisches, sondern eine fundierte tiefenpsychologisch fundierte therapie bei einem kinder- und jugendlichenpsychotherapeuten. es ist nicht leicht (sehr abhängig vom wohnort), einen platz zu bekommen, also meldet sie doch bitte schnell wenigstens zu einer probatorik an.
alles gute für euch!
n.

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Meine Tochter heißt auch Annika und ist 12 Jahre alt.
Sie hat eine Angsterkrankung, die sich aber auf Trennungsängste von mir bezieht.
Eine Therapie hat sie schon gemacht, vieles ist wesentlich besser geworden.

Geblieben ist die Schulangst und die Angst vor Klassenfahrten und Übernachtungen bei Freundinnen.
Nachdem ich das mit der Schulangst so einigermaßen in Griff bekommen habe, haben mein Mann und ich uns entschlossen, eine weitere Therapie wegen der genannten Punkte zu beantragen. Sie war ja z.B, noch nie im Schullandheim.

Ich würde Dir raten, eine Verhaltenstherapie in Angriff zu nehmen. Ängste sind ein typisches Phantom für eine Verhaltenstherapie,

Allein werdet Ihr das wohl nicht schaffen!!

Alles Gute!!

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Hallo,

sie ist zu gut.... weil sie noch nicht im Sterben liegt ? Es ist eine ernsthafte Frage: wann ist es denn nicht gut, wenn sie versucht sich umzubringen ? Dann die zweite Frage - bist du ein ausgebildeter Psychiater, um dies zu beurteilen ?

Dein Kind hat eine schwere Störung. Sie gehört in fachärztliche Hände. Hand in Hand müsste ein Kinderpsychiater Diagnostik machen und dann weitere Vorschläge tun - welche Art der medizinischen und anderen Begleitung nötig wäre.

Du wolltest Tipps:
1. Erkennen, dass du als ein absoluter Laie deinem Kind mit Laientun schadest durch unterlassen.

2. Aufhören zu verharmlosen.

3. Fschliche Diagnostik veranlassen und dies heißt hier KINDERPSYCHIATER!

Ich bin vom Fach und brauche nicht lange zu erkennen, dass dies näher angeschaut werden muss.#schock

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Ah, noch so eine "vom Fach". Ich auch. #winke

Auf dass es bei der Mama ankommt und sie ihrer Tochter die Hilfen holt, die diese benötigt.

L G

White

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Hallo,

auch ich bin der Meinung wie meine Vorschreiberinnen. Mach einen Termin beim Kinder/Jugendpsychiater. Glaube mir, die Menschen kommen wegen weitaus weniger Problemen zum Psychiater. Da wirst du nicht "blöd angeschaut".

Das Problem bei deiner Tochter ist, dass sich die Probleme manifestieren bzw das schon haben. Ich würde unverzüglich schauen, einen Termin zu bekommen. Ängste sind sehr belastend. Der tägliche Wahnsinn wird die Ängste auch nicht besser machen. Überall hört man "Mord und Totschlag". Es ist wichtig, dass deinen Tochter Unterstützung bekommt. Trau dich, den Schritt zu machen. Ich hatte auch die gleichen Ängste, dass mein Sohn in eine Schublade gesteckt wird, wenn er einen Psychiatertermin hat. Wir hatten jetzt einen Termin und ich sehe einiges klarer. Im Nachhinein bereue ich, dass ich den Termin rausgezögert habe.

Alles Liebe

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Wende dich über deinen Haus- oder Kinderarzt an die Kinder- und Jugendpsychatrie

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----- Für eine Psychologische Therapie ist es eigentlich zu gut----

Das verstehe ich echt nicht. Ich frage mich echt, auf was Du warten willst.

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Geht BITTE zum Kinderpsychologen....wenn sich das minfestiert ist es zu spät.

Ich leide auch unter Angsstörungen und war beim Psychologen...

bitte holt euer Kind aus der Spirale der wiederkehrenden Ängste raus...irgendwann ist es zu tief und wird sich ihr ganzen Leben lang prägen...

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Manchmal bin ich fassungslos was Eltern ihren Kindern zumuten.
Nehme die Ratschläge der anderen User an und bringe dein Kind zum Facharzt.

Für deine Tochter wünsche ich alles Gute