46

Hallo,

hier im Fussballverein ist es leider so (nach den Erzählungen von Kindern und Müttern, die ich kenne), dass die Kinder, die schlecht spielen, irgendwann von den anderen Kindern gemobbt werden, weil die meinen, dass diese "Luschen" schuld sind, wenn sie verlieren. :-(
So verlassen diese Kinder dann den Verein, auch wenn sie eigentlich Spaß am Fussball spielen haben.

Solange das in Eurem Verein nicht der Fall ist, und Euer Sohn Lust hat, würde ich ihn weiter spielen lassen, oder Ihr schaut Euch Teakwondo mal unverbindlich an und entscheidet dann.

LG

Heike

47

So lange er Spaß hat, würde ich ihn lassen.

Später schauen, wie aktiv er spielt. Es gibt Vereine, die vor allem auf Leistung aus sind. Training als Ziel die Spiele zu gewinnen. Es gibt auch Vereine, die vor allem für Kinder und Spaß da sind. Training und Spiele als Zusammentreffen und Spaß am Sport. Schon auch um was zu lernen, nur nicht primär-Ziel Erfolge einzufahren.

Da würde ich dann darauf achten.

Manche Vereine bieten auch lockere Trainings für alle an und Zusatzzeiten für die aktiven Spieler, die dann auch die Spiele bestreiten.

Je nach Ort natürlich. Da dann einfach mal umschauen, wenn er weiterhin Interesse am Sport Fußball hat.

Einem Sprichwort zu Folge (weiß leider nicht mehr woher) heißt es: wenn du in einer Sache Meister geworden bist, fange in einer anderen als Anfänger wieder an.
Das finde ich sehr schön und macht mir immer wieder Mut, auch das, was ich gerne mache, aber nicht gut kann, einfach aus Freude immer wieder zu versuchen. ;-)

51

So viele Antworten und Erfahrungen, vielen Dank dafür. Ich antworte jetzt erst einmal ganz allgemein, weil viele Fragen mehrfach gestellt wurden.

Ob mein Mann möchte, dass unser Sohn wechselt, weil er keinen Erfolg hat? Nein, das würde ich nicht sagen. Mein Mann ist zum Teil genervt von den Eltern und wollte eigentlich von Anfang an Kampfsport anbieten, weil er das selbst jahrelang gemacht hat. Mein Mann hat als Kind so ziemlich alle Sportarten ausprobiert und fand das toll - beim Kampfsport ist er selbst über viele Jahre hängen geblieben. Unser Sohn liebt es auch zu kämpfen und zu rangeln und hat eben selbst mal gesagt, dass er auch mal zum Taekwondo möchte. Er kam aber auch nur darauf, weil Kindergartenkinder davon erzählt haben. Wahrscheinlich war da auch im Vordergrund, dass er seine Leidenschaft gerne mit unserem Sohn teilen würde. Aber nachdem wir nun gemeinsam reflektiert haben, ist es völlig klar, dass er weiter spielt!

Mit dem Fussball haben wir auch angefangen, weil sich einige Kindergartenfreunde zusammen geschlossen und angefangen haben. Die meisten haben aber gleich wieder aufgehört und keine Lust gehabt, mein Sohn ist dabei geblieben.

Zum Ehrgeiz:

Mir ist es überhaupt nicht wichtig, dass er Erfolg hat. Auch als Pädagogin ist für mich vor allem die Bewegung und der Spaß im Vordergrund.

Ich war gerade erst einige Tage auf einer Fortbildung zum Thema Wahrnehmungsstörungen und ADHS. Die beiden Referentinnen sind Psychomotorikerinnen, die eine Gruppe von Kindern leiten und über Bewegung Wahrnehmung / soziales Miteinander / Handlungskompetenzen schulen. Ich fand das wahnsinnig spannend und die beiden haben ganz deutlich gesagt, dass Kinder nicht jahrelang nur ein Bewegungsangebot (z.B. nur Fussball) ausüben, sondern Zugang zu verschiedenen Bewegungsangeboten und Sportarten haben sollten. Und auch wir haben viel geturnt und uns bewegt und man merkt wirklich, wie dabei Stress / Emotionen abgebaut werden und wie viel Spaß das macht. Unabhängig davon, ob man etwas gut oder schlecht kann.

Ich warte jetzt ohnehin mal den Schulstart ab und dann werde ich sehen, ob wir mal zwei Sportarten parallel ausprobieren - wenn er Interesse hat - oder das dann doch zuviel Programm wird.

Mit meinem Mann habe ich nochmal gesprochen (auch über die vielen Ratschläge hier) und er meinte, dass ich (oder ihr #rofl) recht habt. Solange er Spaß hat, bleibt er dabei.

52

Achja:

Unser Trainer kürt auch bei Turnieren keine Siegermannschaft, sondern sagt, dass alle toll mitgemacht haben und alle Gewinner sind. Gibt auch für alle die gleichen Preise.

Nun konnte er bei einem Turnier nicht dabei sein und schrieb dann in die Gruppe, dass er zwei andere Eltern als Trainer für das Turnier nominiert, weil die seine Mannschaftsführung am meisten kritisiert haben und nun beweisen sollen, ob sie es besser können. #rofl Das war schon auf der Spaßebene, aber sicher mit einem Fünkchen Wahrheit.

Mein Mann war gestern beim Training etwas genervt, weil einige Eltern selbst beim Training ständig kommentieren, was welches Kind anders machen müsste. Aber selbstverständlich sind nicht alle Eltern dort so!

54

Also bei Freizeitaktivitäten würde ich ganz klar das Kind fragen was es will.
Es ist ja nicht die Schule- kein MUSS.
Mein Großer fand bis er 8 war nichts, was er gerne machen würde.
Heute ist er in 2 Sportvereinen und im Schachclub und ich frage mich manchmal, wann das zuviel wird und er eines der 3 streichen sollte.
Bis dato macht ihm aber alles sehr viel Spaß und in der Schule ist er auch gut....also passt es.
Frag ihn.....
Ich weiß, wie man sich da als Elternteil reinhängen kann- mein Kind hatte auch schon einen größeren Wettkampf...aber am wichtigsten ist immer noch der Spaß an der Sache.

55

Ich würde ihn weiter spielen lassen, wenn er Spaß hat. Bei den bambini und auch später gehen die Kinder alle noch auf den Ball, das mit dem Zusammenspiel kommt erst VIEL später (mit Glück ab der E1) . Außerdem trefffen sich beim Fußball die ganzen Freunde. Den Kindern ist das Mitmachen in dem Alter wichtig, nicht der Erfolg.

Und ja: der Knoten kann noch platzen :-)

Trotzdem schadet es ja nicht zusätzlich Taekwando auszuprobieren. Vielleicht mag er ja beides machen.