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Huhu,

Nacharbeiten macht bedingt Sinn, wenn es einfach darum geht, den Stoff besser zu behalten, z. B. auch für eine kommende Arbeit. Aber es ist halt nur dann sinnvoll, wenn es notwendig ist und der Schüler die Inhalte nicht einfach aus der letzten Stunde noch im Kopf hat.

Unterrichtsvorbereitung ist vollkommen schwachsinnig und wird auch nicht verlangt. Dafür ist doch der Unterricht da!

Wenn sich Kinder im Unterricht melden bzw drangenommen werden, geht es darum, dass die Lehrer daran erkennen, ob die Kinder aufmerksam sind und immer mit dabei. Wenn sich Kinder nicht melden und beim Aufrufen auch nichts sagen, dann kann man den Schluss ziehen, dass das Kind gerade nicht aufgepasst hat.
Eine Antwort muss nicht richtig sein, ich kenne aus meiner Schulzeit meist die Frage "wer hat eine Idee, woran xyz liegen könnte?" Oder "wer hat dazu schon mal etwas gehört?" Oder "wem fällt etwas zum Thema xyz ein?", wenn es sich um NEUEN Stoff handelt.
Ich finde, eine Antwort auf die Fischfrage darf durchaus sein: Das ist ein Fisch. Wieso auch nicht?
Es wurde ja anscheinend nur aufgefordert, etwas zu dem Fisch zu sagen und nichts zum Mittelalter.

Ich kann das Verhalten deiner Tochter allerdings gut nachvollziehen, da ich in der Schule auch so war. Aus Sorge, etwas Falsches oder Dummes zu sagen, habe ich lieber nichts gesagt. Zum Glück war früher in Bayern die schriftliche Mitarbeit und das brave Benehmen viel wichtiger in der Bewertung und ich hatte trotzdem überall gute Noten. Heute zählt die Mitarbeit (zumindest hier in NRW) viel mehr und hat einen höheren Stellenwert. Da hätte ich wohl auch Probleme bekommen. Vorarbeiten ist trotzdem Quatsch und hilft nicht. Wichtig ist, dass sie einfach das sagt, was ihr in den Sinn kommt. Falsche Antworten sind völlig OK, nichts sagen ist da blöder.

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Es ist vielmehr so, dass ihr das Wissen fehlt, etwas "Gescheites" zu sagen. Wenn sie nichts weiß, sagt sie nichts.
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Ich sehe da nicht den unmittelbaren Bezug zum Gymnasium, zur Klassenstärke und den garstigen Kindern.

Grundsätzlich gehen die Kinder doch zur Schule, um sich Wissen anzueignen und nicht, um schon bestens vorbereitet im Unterricht zu erscheinen (es sei denn es wird explizit so verlangt und die SuS sollen sich Informationen für die nächste Stunde erarbeiten oder anlesen, um dort dann in der nächsten Stunde anzuknüpfen).

M. M. n. ist das von dir Geschilderte eine Eigenart der Lehrkraft. Die einen legen Wert auf auswendig lernen und wiedergeben. Z. B. musste unser Sohn in Klasse 5 des Gymnasiums als 1. in Religion alle Bücher der Bibel auswendig lernen und auch in der korrekten Reihenfolge wiedergeben können. Einige Namen konnte er noch nicht einmal richtig aussprechen und schon gar keinen Sinn in der Aufgabe erkennen. Wir übrigens auch nicht.......

Andere Lehrer erarbeiten mit den SuS im Unterricht gemeinsam das notwendige zu vermittelnde Wissen. Und dazu gehört auch mal ein Brainstorming, indem jeder sagt, was ihm dazu einfällt oder man auch ehrlich sagt, dass man damit so gar nichts anfangen kann, weil einem der Bezug nicht klar ist. Allerdings dürfte eine Lehrerin dann ein Nichtwissen keinesfalls mit abschätzigem Kopfschütteln abstrafen.
Wir wissen ja nicht, was und wie sie deine Tochter gefragt hat und in wieweit sie auf sie eingegangen ist. Vielleicht hat die Lehrerin den Kopf geschüttelt, weil deine Tochter einfach nur stumm dagesessen hat. Womöglich geht der Lehrerin hier das Einfühlungsvermögen für schüchterne Schüler, die vor Schreckt erstarren, wenn sie unvermittelt drankommen. Das könntest du ja durchaus beim nächsten Elternsprechtag mal bei ihr ansprechen. Nämlich dass eure Tochter nicht etwa versteckt ist sondern einfach zu schüchtern, um etwas Falsches zu sagen oder ehrlich zu sagen, dass ihr dazu nichts einfällt, was mit dem Thema zu tun hat. Ein Fisch sei eben für sie ein Lebewesen aus dem Biounterricht oder so.

Was habe denn die anderen Mitschüler zu sagen gehabt? Manchmal stellen Lehrer provokante Fragen und wissen vorher, dass kaum jemand eine richtige Antwort dazu liefern kann. Wenn alle nur stumm und ratlos dritten, bringt es den Unterricht nicht voran. Also wird sie vermutlich weitere Anhaltspunkte gegeben haben als Denkanstoß.
So kenne ich es jedenfalls von mir damals und so wurde das Thema dann in der Stunde ausgebaut. Empfand ich als abwechslungsreicher und besser zu behalten als den Lehrer, der vorn einen Monolog hielt und einem die Fakten vorbetete, die man bestenfalls noch mitschrieb.

Verabschiede dich bitte von dem Wunsch, alles wissen zu müssen und "gescheit" antworten zu müssen. Nicht jeder denkt gleich und nicht jeder lernt gleich. Vielleicht ist deine Tochter auch nicht der Typ, die gerne abstrakt um die Ecke denkt und lieber Wissen erliest, sich erzählen lässt, auswendig lernt und es sich so einprägt.

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"Verabschiede dich bitte von dem Wunsch, alles wissen zu müssen und "gescheit" antworten zu müssen."

Darum geht es mir nicht. Ich glaube aber, dass sie mehr sagen würden, wenn sie mehr wüsste. Das wiederum würde ein positives Feedback ergeben und das wiederum würde das Selbstbewusstsein stärken. Im Moment ist das Gegenteil der Fall: Sie sagt nichts, bekommt ne 5 und fühlt sich dann schlecht. Glücklicherweise nur in Geschichte. In anderen Fächern wurde ihr gesagt, dass sich die mündliche Beteiligung verbessert hat. Noch nicht stabil, aber die positive Rückmeldung tut ihr gut und stärkt sie.

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Ich glaube aber, dass sie mehr sagen würden, wenn sie mehr wüsste. Das wiederum würde ein positives Feedback ergeben .....
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Da musste ich jetzt echt schmunzeln...... sorry...:-D

Ist irgendwie so, als würde ein Schüler sagen: "Ich würde ja mehr und ausführlicher schreiben in der Klassenarbeit, wenn ich mehr wüsste."

Und für dieses "mehr hinschreiben" oder "mehr wissen" bekommt man dann die Punkte bzw. die Zensur. Wer viel zu sagen und zu schreiben hat - und das möglichst richtig und/oder schlüssig - der bekommt die bessere Zensur oder mehr Punkte...... Ergo: positiveres Feedback.
So funktioniert eben Schule. War doch vermutlich in der Grundschule auch nicht anders. Wunschgemäße Noten gibt's dort auch nicht für bloße Anwesenheit. Nur dass die Gewichtung eventuell eine andere ist als an der GS. Selbst in schriftlichen Fächern fließt ein großer Anteil mündliche Beteiligung mit in die Zeugniszensur mit ein.
Und in den eher auf mündliche Beteiligung ausgelegten Fächern werden bei meinen Kindern reichlich Tests geschrieben. Zum Einen, weil die Klassen recht groß sind und nicht jeder in jeder Std. die Chance hätte, überhaupt mal dranzukommen. und auch stillere Schüler - so wie deine Tochter - können ihr Wissen im Test unter Beweis stellen.

Vielleicht hat deine Tochter die Möglichkeit über Referate oder schriftliche Zusatzarbeiten, die sie freiwillig anbietet, ihre Zensur zu verbessern. Jeder Lehrer hat eine andere Meinung dazu.

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ps Die Reaktion der Lehrerin finde ich ebenfalls sehr unschön. "Unfair" ist es aber nicht - so funktioniert mündliche Mitarbeit auf dem Gymnasium 😊

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Mit einer abfälligen Geste funktioniert mündliche Mitarbeit am Gymnasium?

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Natürlich nicht. Also ausführlich :

Die abwertende Geste der Lehrerin finde ich nicht schön.

- Gedankenstrich / Pause -

Mündliche Mitarbeit erfordert aber auf dem Gymnasium ganz klar, dass man etwas mündlich von sich gibt. Idealer Weise abstrakte Zusammenhänge erkennt / erarbeitet und in der Lage ist, diese zu artikulieren.

Wenn ich als Lehrerin wiederholt einen Schüler drannehme (was ich ja schon tue, weil er sich von alleine nicht aktiv beteiligt) finde ich es schon schwach, wenn rein gar nichts kommt.

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Also ich kenne das Problem (habe auch ein solches Kind), verstehe aber die Antworten hier auch nicht.

Einem 6.-Klässler auf dem Gymnasium darf bei "Fisch" und "früher" (mal ganz grob) echt mehr einfallen als "Das ist ein Fisch."

Allein die Aussage, dass es was mit der Ernährung im Mittelalter zu tun hat, ist eine "richtige" (wenn auch sehr vage).

Meine Tochter (jetzt 7. Klasse) fiel das auch lange sehr, sehr schwer. Sie hat schlichtweg nur geantwortet, wenn sie sich 110% sicher war. Andernfalls war es ein "Weiß ich nicht"

Nach vielen Jahren Reden und Üben wird das nun wirklich besser. Aber das war unsere gemeinsame Arbeit am Thema.

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Kannst Du erklären, wie Ihr gearbeitet habt?

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Ja, kann ich... ;-)

Wir haben ihr stark ausgeprägtes Interesse an bestimmten Fächern genutzt und haben sie an Wettbewerben teilnehmen lassen, wo es nicht so sehr um DIE Antwort ging, sondern daran, an der Aufgabenstellung zu arbeiten, sich Gedanken zu machen und vielleicht auch Gedanken wieder zu verwerfen.

Das geht so (auf einfachstem Niveau) in die Richtung These/Argumentation.

Eine aufgestellte These kann man ja auch selbst widerlegen, was genau genommen die schwerste aller Disziplinen ist.

Der spielerische Ansatz dieser Wettbewerbe ist grandios und hat dieses Schwarz-Weiß-Handeln meiner Tochter (Ich weiß es 110%-ich weiß es nicht) deutlich spürbar aufgebrochen.

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Man kann sich trefflich darüber ereifern, was ein Fisch mit dem Mittelalter zu tun hat, aber ich würde behaupten, das der Lehrerin es um etwas anderes ging.

Vermutlich haben die Kurzen vorher die ollen Römer durchgenommen. Inklusive des Wandels von der Christenverfolgung zur Christianisierung, womit wir beim Fisch wären.
Und diese Christianisierung gilt ja nun als eines der Ereignisse, die den Wandel von der Antike zum Mittelalter eingeleitet haben. Das müssen die Kurzen nicht wissen, allerdings sollte die Assoziation von Fisch zu Römern schon da sein und somit der Lehrerin die Gelegenheit bieten, den Bogen zu spannen.

Und genau das ist eine Transferleistung: Erworbenes Wissen auch in andere Kontexte einordnen zu können. Und damit ist die Aufgabenstellung für ein Gymnasium keineswegs unfair (die abfällige Handbewegung schon - aber da Du nicht dabei warst, kann es auch sein, das Deine Tochter das schlicht falsch interpretiert hat).

Grüsse
BiDi

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Hallo,

Meine großen Söhne waren (Abi dieses Jahr) bzw. sind auf dem Gymmi , ich war auch dort ,beim Jüngsten wissen wir noch gar nicht wo die Reise hingehen soll....

Wir hatten vor kurzem beim EA in Kl.4 das Thema wg. Elternwille usw, und gerade in BL ,in denen Eltern freie Schulwahl haben, platzen die Gymmis und Gesamtschulen aus allen Nähten.

Die Klassen sind übervoll, und Kinder, die sonst gut waren und nie Probleme hatten bzw. die Kinder, die eher leistungsschwach oder (wie im Falle deiner Tochter) sehr zurückhaltend sind, die gehen oft leider unter.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass der Stoff zu anspruchsvoll ist oder die Lehrer generell unfair oder sowas- nein, jeder will jedes Kind auf dem Gymnasium etc.haben, der Stoff muss irgendwie durchgepaukt werden- das kann natürlich nicht zur Zufriedenheit aller funktionieren.

In meiner Klasse damals waren nur 2 Jahre später 8 Mitschüler "weg", sprich sitzen geblieben oder Schulwechsel...und bei meinen Söhnen war es genauso...

Da wird die Schule auch nicht viel machen können- und als Signal an deine Tochter ( wir müssen dich verändern damit du ins System Gymnasium passt) fände ich das fatal.

Grundsätzlich gibt es auch noch schriftliche Noten, und wenn die okay sind, dann meldet sie sich eben selten, hört ansonsten so gut es geht zu und dann ist das so. Kein Problem - dann ist mündlich eben etwas schlechter- spielt beim Abi alles keine Rolle mehr, da würde ich entspannt sein.

Ändert sie dann nicht- es ist okay so wie sie ist.

Ist schriftlich auch ein Problem- dann würde ich überlegen, ob das Gymnasium die richtige Schulform für sie ist.

Die Real-/Oberschulen haben kleinere Klassen und führen auch zum Abitur...nur eben über einen anderen Weg...

Ich würde mich da wirklich entspannen.

Als meine Jungs aufs Gymmi kamen, habe ich ihnen gesagt, dass sie sich wegen der Noten bloß nicht verrückt machen sollen.

Was soll ich da als Mutter noch mehr Druck aufbauen?

Bestärke deine Tochter in ihrer Art, ab und zu mal in ihre Mappen und Bücher gucken lassen - so lange du das Gefühl hast, dass sie durchkommt würde ich nichts weiter machen - viele Lehrer wissen ruhige Kandidaten früher oder später durchaus sehr zu schätzen 😉

Solltest du das Gefühl haben, dass sie trotz guter, schriftlicher Leistungen "abgesägt" wird - dann würde ich das Gespräch mit allen Fachlehrern suchen, im herauszufinden, ob es ein allgemeines Problem ist,oder nur bei bestimmten Lehrern...

Mein Sohn hätte wg so einer schrecklichen Musiklehrerin fast die Schule gewechselt #aerger ...die hat uns so verrückt gemacht...hätte ich nicht alle anderen Lehrer angerufen wäre das damals voll vor'n Baum gegangen...

Alles Gute

Lulu

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Danke für deine Antwort.

Schriftlich ist es so weit OK. Aber mündlich nicht und das ausgerechnet in den Fächern, die mündlich stärker gewichtet werden. Und ausgerechnet Geschichte wird auch nur im ersten Halbjahr unterrichtet. Da es mündlich wohl so schlecht ist, könnte es auf eine 5 hinaus laufen, die dann stehen bleibt. Das ist doof. Für sie, mehr als für mich, weil mir schon klar ist, dass die Noten in ein paar Jahren keinen mehr interessieren. Ich möchte einfach nicht, dass ihr Selbstbewusstsein leidet. Vielleicht auch etwas bedingt durch meine eigenen Erfahrungen.

Aber Du hast Recht: Entspannung ist immer gut.

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Meine einzige Anmerkung dazu:

Was macht dein Kind auf dem Gymnasium, wenn es sich alles erarbeiten muß?

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Äh, sie hatte einen Notendurchschnitt von 1,4 nach der Grundschule.

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Ohne zu lernen.

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Den Einstieg der Lehrerin finde ich jetzt auch nicht übermäßig günstig, aber naja, fällt noch in den Bereich: Im Schulalltag ist nicht jede Stunde ideal, würde ich sagen. Problematisch finde ich eine abwertende Geste, aber da kann es auch sein, dass die gar nicht so gemeint war, sondern die Lehrerin nur schnell weiter machen wollte und deine Tochter das trotzdem so empfunden hat. (Also ist auch möglich, dass die Geste abwertend war, aber möglich ist definitiv beides).
Die Vorbereitung deiner Tochter scheint mir ehrlich gesagt viel zu umfangreich. 1 ist sinnvoll, 2 ist noch okay, aber eigentlich auch schon mehr als ich z.B. in meinem Unterricht (hatte bis jetzt nur Praktika) erwarte und schon vorher bearbeitete Aufgaben fänd ich auch nervig. Sollen ja jetzt gerade alle machen.
Die Quelle des Problems scheint mir Angst vor Fehlern zu sein. Also wenn man die Antwort nicht genau weiß, kann und sollte man spekulieren, um zu versuchen die Antwort zu finden. Das ist eine wichtige Fähigkeit. Könnte sein, dass ich mich irre. Aber sie hätte bestimmt irgendwas zu dem Fisch sagen können, auch wenn es ist: Das ist ein Fisch. Fische gab es schon immer.

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Also erstmal muss ich sagen, dass sie bisher gar nicht lernen musste. D.h. sie kennt das nicht und es scheint fürs Gymnasium jetzt in einigen Fächern notwendig zu sein. Wir müssen (und werden) uns beide daran gewöhnen, aber sie - was das Lernverhalten angeht - ist da im Moment auf dem Stand eines Zweitklässlers. ;-)

Die Angst vor Fehlern ist definitiv da und auch begründet. Sie (und auch andere Schüler) wurden von Mitschülern schon beschimpft und auf den Hinterkopf geschlagen. Aber auch vorher war es ihr schon immer etwas peinlich, was Falsches zu sagen. Und wenn sie in der Grundschule etwas Richtiges sagte, war sie ein Streber. Insgesamt hat sich das dann so manifestiert, dass sie manchmal lieber gar nichts sagt. Und vor allem, wenn man sie auffordert, schnell eine Antwort zu sagen, hat sie so eine Art Blockade. Das ist alles Teil des Problems.

Deswegen dachte ich so, dass es vielleicht gut wäre, in den Problemfächern (Geschichte und Erdkunde) etwas mehr zu tun, sodass sie zumindest ein sicheres Gefühl und positives Feedback vom Lehrer bekommt.

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Vorlernen im Schulbuch finde ich auch sehr problematisch. Im Unterricht droht dann Langeweile.

Ich würde versuchen ihre Allgemeinbildung verbessen, um ihr Selbstbewußtsein zu stärken.
Im Lutherjahr gibt es doch überall Ausstellungen zum Leben in dieser Zeit. Auch wenn das Mittelalter offiziell 1500 zu Ende war, kann man doch gut ein Gefühl für das Leben der Leute bekommen.
Wir waren zum Beispiel in Wittenberg im Asisi Panometer, in Eisenach auf der Wartburg und im Lutherhaus.

Wenn die Römer Thema sind, werden uns das Panometer in Pforzheim angucken. Kind und ich lieben Panometer. Das Great Barrier Reef war auch toll.
Als die Sehenswürdigkeiten der Stadt Thema waren, sind wir in die städtischen Museen gegangen.
Die Methode funktioniert doch bei sehr vielen Themen.
Erlebte Dinge prägen sich ohnehin viel besser ein.

Wenn das vom Gefühl noch nicht reicht, gibt es noch verschiedene Kinder Sachbuchreihen. Die sind zum Teil ganz toll gestaltet, interessant und richtig witzig. Also werden jeden Tag ein paar Seiten zum aktuellen Thema gelesen.

Ich glaube nicht, dass man damit gezielt das Wissen vermitteln kann, dass der Lehrer vermitteln will. Macht meiner Meinung nach auch keinen Sinn. Aber es hilft die Zusammenhänge zu verstehen und selbstbewußter im Sinne von "ich weiß etwas" zu werden.

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Hallo,

ich finde auch, dass der Transfer Fisch-Mittelalter-Religion für eine 6. Klasse sehr sehr ambitioniert ist (falls es denn so gedacht war).

In der 6. Klasse besteht nicht nur Bringschuld der SuS.
Ist das mit der 5 schon mal ausgesprochen worden? Ich frage mich schon, wer einem schüchternen 6. Klässler eine 5 gibt.
Im Geschichtsunterricht geht es übrigens nicht um Reproduktion (Auswendiglernen), sondern um historisches Denken. Das Problem ist: Es ist sehr viel leichter, Faktenwissen zu überprüfen als zu festzustellen, ob jemand historisch gedacht hat. Das verführt dazu, positivistisch zu korrigieren (Hat sie Schlüsselbegriffe, Schlagworte genannt? Ja. Fehlt was? Nein. Gut.)
Das ist zwar nicht der eigentliche Sinn, hat aber zumindest für deine Tochter den Vorteil, dass Auswendiglernen ja machbar ist.

Verächtliche Gesten/Kommentare gehen gar nicht. (Man kann sich auch streiten, ob nicht schon das Aufrufen eines Schülers, der vermutlich keine Antwort wissen wird, als Bloßstellen gewertet werden soll.)
Du solltest ein ruhiges Gespräch mit der Lehrerin führen. Die Probleme deiner Tochter benennen und fragen, wie ihrer Meinung nach eine Leistungssteigerung erreicht werden könnte.

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Hallo, ich habe das im Netz gefunden - die Bedeutung des Fisches im Mittelalter:

Im Christentum geht die Bedeutung des Fisches freilich weit über seinen Verzehr in der Fastenzeit hinaus. ICHTHYS (ΙΧΘΥΣ) war im Altgriechischen nicht nur die Bezeichnung für Fisch, sondern stand auch als Abkürzung für Iesous Christos Theou Hyios Soter, was soviel bedeutet wie Jesus Christus, Sohn Gottes, der Retter.
Die frühen Christen verwendeten daher den Fisch als mehr oder weniger geheimes Erkennungszeichen, etwa in ihren Katakomben. Weiters findet sich der Fisch als zentrales Element in den Evangelien: Z.B. war Petrus von Beruf Fischer (sein 'Nachfolger', der Papst, trägt einen "Fischerring") und Jesus vermehrte zwei Fische sowie fünf Gerstenbrote, um damit 5000 Menschen zu speisen.

In der christlichen Symbolsprache des Mittelalters stand der Fisch als Metapher für Reue und Enthaltsamkeit. Da er auch von Jesus selbst verzehrt wurde, entwickelte er sich in der bildenden Kunst zum Symbol für das letzte Abendmahl und fehlt daher auf nahezu keiner entsprechenden Darstellung. Zusätzlich verweist er als Tier des Wassers auf das Sakrament der Taufe.

Lg