Noten 5. Klasse Gymnasium Bayern

Hallo,
mein Großer ist in der 5. Klasse Gymnasium. Bislang war er immer sehr gut und hatte ein 1,0 Übertrittszeugnis.
Jetzt sind die Noten durchwachsen, es gibt schon noch 1er und 2er, aber auch etliche 3er und heute die erste 4. Wenn ich mir die Proben ansehe, sind es oft Flüchtigkeitsfehler- manches hat er auch nicht verstanden und die Benotung ist schon echt hart, bei der 4 hatte er 16 von 22 Punkten...
Beim letzten Deutsch Aufsatz gab es 5x 2er, 10x 3er, irgendwas dazwischen und 6x 5er. Bei einem popligen Aufsatz in der 5. Klasse ...
Er wird gerade auch "cool" und mehr und mehr nachlässig, was seinen Aufwand für die Schule betrifft.
Wie ist/war das bei Euch?
Ist das normal, dass die Leistungen erst mal absacken, gibt sich das wieder?
Ich bin mir auch nicht sicher, wie ich mich verhalten soll. Vermehrt mit ihm zusammen auf Prüfungen lernen? Aber er soll ja auch selbständig arbeiten...
Bin gespannt auf Eure Erfahrungsberichte
LG Petra

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Wir wohnen in Brandenburg, haben also ein gänzlich anderes (auch verrufenes) Bildungssystem...

Trotzdem wage ich mich mal an einen Vergleich. Hier ist der grundsätzliche Wechsel Grundschule - weiterführende Schule erst von der 6. zur 7. Klasse. Aber auch hier gibt es für "besonders Begabte" (was auch immer das heißt...) die Möglichkeit, nach der 4. Klasse auf eine weiterführende Schule zu wechseln.

Nun haben/hatten wir die Besonderheit, zwei Kinder (gleiches Geschlecht, also eiunne gewisse "Vergleichbarkeit") in der 4. und 6. Klasse zu haben.

Die Große, die tatsächlich eine besondere Begabung hat (Naturwissenschaften, wird heute auch von einem renommierten Institut unterstützt), hat sich aufgrund mangelnder Unterstützung der Grundschule nicht durchsetzen können in einem der passenden "Begabtenangebote". Sie besucht nun ab Klasse 7 ihre Wunschklasse mit Wunschausrichtung - aus unserer Sicht viel zu spät!

Die Kleine, geprägt durch Erfahrungen der Großen und eigenen Interessen (Singen, Tanzen, Bühne) hat sich für ein anderes "Begabtenangebot" beworben und hat es, trotz aktenkundiger ähnlicher (eher schlechterer) persönlicher Voraussetzungen bekommen.

Von fair, sinnvoll oder gerecht will ich da gar nicht mehr reden, wirklich nicht. Nennen wir es eben individuellen Bildungsweg #zitter#augen

Nun aber zum Wesentlichen:

Ja, die Große macht genau die Erfahrung, die du beschreibst. Schlechte Noten bis hin zur 6. Und eine Gleichgültigkeit, die ich echt kaum nachvollziehen kann. Aber: Es wird langsam, aber kontinuierlich besser.

Sie hat einfach (aus unserer Sicht) viel zu lange "Larifari" genossen und soll nun leisten. Das braucht seine Zeit. Pech! Da müssen wir alle durch (helfen ihr natürlich).

Und auch wenn die Kleine da eher "unter dem Radar" läuft, sie hat da auch zu tun. Heute kam eine 4 in Französisch. Naja, auch gut. Aber sie lernt JETZT (mit 10), was sie als wichtig erachtet. Und nicht mit 12 (wie die Große).

Ich würde euch also raten (so machen wir es gerade): Vertrauensvorschuss gewähren. 1 und 2 bleiben super! Immer positiv kommunizieren. 3er scheinen mir unter euren Voraussetzungen eher so ein "Warnschuss", mal schauen, woran es lag. 4er und abwärts dagegen sind echte "Denkzettel". Wie ihr da einen gemeinsamen Weg findet, müsst ihr selbst herausfinden...

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Hi Petra,
ich habe selbst zwei Kinder im Gymnasium in Bayern und kann dir sagen, dass Notendurchschnitte von 3,0 bei Schulaufgaben völlig normal sind. Es gibt immer alle Noten von 1 bis 5 und das für die Kinder, die in ihren Grundschulen die Besten ihrer Klasse waren. Daher sagt ein Übertrittsschnitt von 1,0 gar nichts aus und man sollte nicht erwarten, dass das beim Kind so bleibt.
Bis zum Abitur ist's noch lange und mit Zweien und Dreien kommt man prima durchs Gymnasium. Ich habe in der 5. noch viel unterstützt, es war schon eine gewaltige Umstellung von der Grundschule zum Gymnasium, daher würde ich ihn konsequent zum lernen anhalten und auch abfragen. Kind2 ist auch so einer der gerne Schusselfehler macht, aber so ist er halt, ich hoffe, das verwächst sich.

Grüße von Kitty

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Huhu,

mach dir erstmal keine Sorgen. Das war auch bei mir schon so, dass die Noten erstmal abgesackt sind. In der GS musste ich einfach nichts lernen und hatte super Noten. Im Gymnasium musste ich das Lernen dann erstmal lernen. ;-)
Am Ende kam ein gutes Abi raus....Tiefpunkt war bei mir allerdings erst in Klasse 7 erreicht. Da gings dann echt ums Eingemachte. Danach wurde es von Jahr zu Jahr stets besser.

LG

Isabel

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>> Ist das normal, dass die Leistungen erst mal absacken, gibt sich das wieder? <<

Weiss man nicht. Aber wie eine Vorschreiberin schon schrieb: Auf dem Gymnasium schüttet sich das gesamte Notenspektrum auf die ehemaligen 1-2er Schüler aus. Da ist es doch völlig logisch, das ehemalige 1-2er Schüler auch 4er, 5er und 6er kassieren. Und das wird im Klassendurchschnitt so bleiben. Meine Söhne sind nun in der 7. und 8. Klasse und Prüfungen mit einem Notendurchschnitt von 3.6 sind so selten nicht.

Ich habe nicht mit meinen Söhnen zusammen gelernt, aber ich habe ihnen geholfen, die Lernerei zu organisieren. 1-2 Wochen vor der Prüfung Material durchgehen und schauen, was sitzt und was nicht. Und daraus kann man dann prima einen täglichen Lernplan machen. In der 5. Klasse habe ich das noch ein bißchen kontrolliert und mittlerweile kümmere ich mich da gar nicht mehr drum.

Flüchtigkeitsfehler: Shit happens. Nicht verstanden: Übel. Früher oder später tauchen die Sachen als Basics, die gekonnt werden müssen, wieder auf. Da würde ich auf jeden Fall noch mal nachfassen.

Grüsse
BiDi

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Stimmt, das ist ein wichtiger Aspekt. In Klasse 5 kommen die ehem. 1er und 2er-Kandidaten der GS zusammen - und füllen plötzlich das Spektrum 1-6 aus. Da ändert sich die Sicht auf eine 3 gewaltig, auch wenn man in der GS eher keine 3 gewohnt war.

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Hallo,

ich hab 2 Söhne auf dem Gymnasium. Und ja, es ist normal, dass die Noten erst mal absacken. Die Kinder sind schließlich nicht mehr in der Grundschule. Gerade bei Kindern mit 1,0 Übertrittszeugnissen sehe ich jedesmal das Entsetzen. Man muss aber bedenken, dass man die höchste Schulform gewählt hat und dort auch was gefordert wird. Außerdem sind in den Klassen alles Schüler, die die Grundschule mit sehr gut oder gut abgeschlossen haben. Meine schreiben in der Regel 2en und 3en, es kommt aber auch vor, dass in irgendwelchen Tests mal ne 5 rein rutscht. Tiefpunkt war hier Klasse 7. Klasse 5 und 6 sind noch einfach. Ab Klasse 7 zog das Tempo mächtig an und die Leistungen gingen erst Mal in den Keller. Dazu kamen chronische Faulheit und ein pubertätsbedingtes Aussetzen des Gehirns. Da war es haarscharf mit dem Versetzen und mein Schüler aus dem oberen Mittelfeld rutschte unter Durchschnitt. Gut, es schien ihm eine Lehre gewesen zu sein, und die 8. Klasse läuft wieder gut. Ich persönlich war aber auch in der 7. Klasse versetzungsgefährdet und habe zum Schluss ein passables Abitur geschrieben. Deshalb habe ich mich auch nicht all zu verrückt gemacht. Ein Kind wird ja nicht dümmer. Und bei Faulheit müssen sie auf die Nase fallen um es zu begreifen. Von daher würde ich mich an deiner Stelle nicht stressen. Dein Sohn hat noch viel Zeit bis zum Abitur und nach diesen Zeugnissen kräht kein Hahn mehr. Wenn Lücken entstehen und er den Stoff nicht versteht muss natürlich gehandelt werden. Bei Flüchtigkeitsfehlern ist es eben dumm gelaufen. Aber die verwachsen sich im Laufe der Zeit.

LG
Michaela

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Guten Morgen,

wir sind zwar in nrw, aber ich mag trotzdem mal meine Erfahrungen mitteilen.

Unsere Große war in einer JÜL GS (1-4), müsste nie lernen, war aber keine 1er Kandidatin.
Sie hat dennoch einen Platz auf einem begehrten Gymnasium bekommen. Das erste halbe Jahr war hart, da sie tatsächlich erstmal lernen musste zu lernen.
Es wurde in 5+6 sehr gesiebt, die Anforderungen waren sehr hoch.
Dementsprechend gab es erstmal nicht so gute Noten wie in der GS.

Nachdem sie aber bzgl des Lernens den Dreh bekommen hat, wurden die Noten ab 7 sukzessive besser. Sie liegt größtenteils bei 2 - 3, selten mal 4. wenn Vokabeln nicht gelernt wurden kommt auch schon mal eine 5 im vokabeltest.

Sie macht Schule komplett alleine, fragen werden natürlich beantwortet. Wenn es so bleibt wäre ich gut zufrieden. Es kommt sogar vor, dass wir Eltern mit den Noten zufrieden sind, sie aber nicht.

Letztendlich bin ich stolz auf mein Kind, dass es den „Schuljob“ so gut meistert, sie ehrgeizig ist und vor allem, dass noch genügend Zeit für Hobbys, chillen 😎 und andere Verpflichtungen bleibt. Schule ist ein wichtiger Teil des Lebens, aber ihr Leben besteht zum Glück nicht nur aus Schule.

VG

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Jepp, das ist völlig normal, dass die Noten absacken. Ist ja auch ein strengerer Notenschlüssel als in der Grundschule.
Ist auch nicht gesagt, dass das nur vorläufig so ist. Der Unterrichtsstoff wird ja auch nicht von Jahr zu Jahr leichter....

Mein Sohn ist in der 7. Klasse Realschule. Der Notendurchschnitt der letzten Mathe-Schulaufgabe lag bei 4,... nochirgendwas
Gestern haben sie ne Englisch Ex zurück bekommen: Notendurchschnitt 4,7 #zitter

#winke

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Ja es ist normal, Augen drauf haben und gut ist. Auch ein 5 überlebt man und sollte keinen Stress geben. Solange die Versetzung steht ist alles okay. Hilfe anbieten, aber nicht aufdrängen. Schließlich geht er zur Schule und nicht Du.

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Hallo,

das ist nicht ungewöhnlich, weil auf dem Gymnasium ja nur noch die stärksten Schüler aus diversen Klassen sind. Natürlich ist das Niveau da nicht mehr so niedrig, wie in der Grundschule, und es bilden sich auf dem neuen Niveau bessere und schlechtere Schüler aus.

Unsere Tochter (5. Klasse NRW) hat erzählt, dass auf ihrem Gymnasium die Sachverhalte in der Regel nur noch einmal erklärt werden. Wer es nicht verstanden hat, muss beim Lehrer oder bei den Klassenkameraden nachfragen. In der Grundschule hier wurde aus Prinzip alles mindestens 3x erklärt.
(Was sowohl unsere Tochter, als auch unseren Sohn in der 2. Klasse in den Wahnsinn trieb bzw. treibt. #schwitz)

Unsere Tochter stand in der Grundschule überall 1, außer in Sport. Jetzt steht sie überall zwischen 1 und 2. Sie ist aber mündlich sehr gut, und kann daher ihre eine 3+ in einer Deutsch-Arbeit und zwei 3en in Englisch-Vokabel-Tests ausgleichen. Flüchtigkeitsfehler unterlaufen ihr fast nie. Sie macht freiwillig fleißig und sorgfältig ihre Hausaufgaben und lernt Vokabeln. In Englisch hat sie ihren Rückstand durch den grottigen Englisch-Unterricht in unserer Grundschule aufgeholt.

Aber sie kommt damit schon dem Ideal eines Gymnasial-Schülers sehr nahe. ;-)
So sind ja längst nicht alle Kinder. Bei unserem Sohn wird das garantiert nicht so gut von selbst laufen, obwohl er genauso schlau ist, wie die Große. Aber ich denke, er wird von sich aus nicht so fleißig und eifrig sein. Außerdem ist er ein Kind, dem öfter Flüchtigkeitsfehler unterlaufen.

Ich selbst bin auf dem Gymnasium erstmal überall auf 3en abgerutscht, habe mich später meistens im Bereich 2-3 mit der einen oder anderen 4 bewegt und ein 2,4 er Abi gemacht. Ich war zwar immer fleißig, aber mündlich immer schlecht, und hatte Schwierigkeiten in Mathe und in den Naturwissenschaften.
Eine Freundin von mir ist in der Unter- und Mittelstufe immer auf 3en und 4en herum gedümpelt, garniert mit der einen oder anderen 5, um in der Oberstufe richtig Gas zu geben und plötzlich nur noch 1en und 2en zu schreiben. #schock

Ich denke, bei Deinem Sohn ist noch alles drin. ;-)
Wenn er etwas nicht versteht, soll er beim Lehrer oder zumindest bei den Klassenkameraden nachfragen.
Bei einem 5. Klässler würde ich grundsätzlich noch darauf achten, dass er nicht zu nachlässig wird. Ich glaube, Kinder unterschätzen in dem Alter noch die Folgen, wenn man z.B. nicht ausreichend Vokabeln lernt etc. Gerade bei den Vokabeln türmt sich sonst irgendwann ein Berg auf, den man kaum noch aufholen kann.

LG

Heike