Realschullehrer Bayern hier?? - Frage zu Notenausgleich

Hallo.

Aufgrund einer Diskussion in meinem Freundeskreis mal an euch eine Frage:

Kind, 7. Klasse, Realschule Bayern, steht derzeitig in Mathe auf 5,6 - also ner 6.
Sollte sich das besagte Kind bis zum Jahresende verbessern können, wird das Klassenziel nicht erreicht.

Das Kind hat in den anderen Fächern ganz passable Noten (2en, 3en, eine 4).

Wie sieht es hier mit einem Notenausgleich aus, so dass das Kind in die 8. Klasse versetzt wird??

Habe gelesen, dass dazu entweder eine 1, oder zwei 2en ausreichen würden (in Vorrückungsfächern, also alles außer Kunst, Musik, Sport).

Ist das so richtig? Ist das gesetzlich so geregelt, oder bedarf es der Zustimmung der Schule??

Danke schon mal für eure Auskünfte.#winke

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Sollte sich das besagte Kind bis zum Jahresende verbessern können, wird das Klassenziel nicht erreicht.

Soll natürlich NICHT verbessern.... heißen

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Hallo,

eine fünf kann man ausgleichen, eine sechs jedoch nicht.

Die Frage die sich mir immer stellt, ist die, ist es sinnvoll bei gravierenden Lücken eine Klasse weiter zu gehen?

LG Reina

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Dachte nur, weil wir dies im WWW gefunden haben:

Ausgleichmöglichkeiten in den Jahrgangsstufen 7 bis 9

Note 6 in einem Vorrückungsfach Note 1 in einem oder Note 2 in zwei
Vorrückungsfächern

Note 5 in zwei Vorrückungsfächer Note 1 in einem oder Note 2 in zwei
Vorrückungsfächern

Zusätzliche Bedingungen:
1. kein weiteres Vorrückungsfach mit der Note 5 oder 6
2. Es darf erwartet werden, dass der Schüler im nächsten Schuljahr das Ziel der
Jahrgangsstufe erreicht.

Demnach KÖNNTE man auch eine 6 ausgleichen.

Ob das Sinn machen würde sei mal dahin gestellt, schon klar.

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15 Sekunden Google:

Mit einer 6 war es das. Ende im Gelände.

Eine 5--> entweder mit einer 1, zwei 2en oder drei 3en in Vorrückfächern.

Lg

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Die Tochter einer Bekannten ist mir einer 6 in Mathematik tatsächlich nicht versetzt worden. Der Rest der Noten bestand fast nur aus 1ern.

Lg

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Hallo,

das Kind bekommt auf dem Halbjahreszeugnis eine sechs? Warum? Weil das Kind nicht am Unterricht teilnimmt? Eine fünf kann man ausgleichen, eine sechs zumindest in NRW nicht.

Aber bei einer sechs steckt doch sicher ein anderes Problem dahinter, oder?

Liebe Grüße Andrea

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Es handelt sich um die Tochter meiner Freundin.
Sie hat bisher eine 5 in einer Stegreifaufgabe und eine 6 in der Schulaufgabe.
Ob und wie sie im Unterricht mitarbeitet weiß ich nicht. Aber wie sollte sie bei den vorhandenen Wissenslücken auch konstruktive Unterrichtsbeiträge liefern...#schwitz

Sie besucht bereits seit 1 Jahr ein Nachhilfeinstitut und hatte zum Ende des letzten Schuljahres große Fortschritte gemacht und es auf eine gute 4 im Jahreszeugnis gebracht.

Heuer hat sie allerdings eine Mathelehrerin, welche die Messlatte etwas höher ansetzt (auch im Nachhilfeinstitut war man darüber erstaunt, als man die Schulaufgabe durchgesehen hat).

Die Hälfte der Klasse hatte in der besagten Schulaufgabe 4en, 5en und 6en und hat von der besagten Lehrerin bereits eine Nachricht für die Eltern erhalten, in der Nachhilfe angeraten wurde.

Gut, es werden noch 2 Schulaufgaben und mindestens 2 Stegreifaufgaben geschrieben. Wenn sie da zumindest überall eine 5 erreicht, dürfte es reichen.....#zitter

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Hallo,

das System und die Bezeichnungen in Bayern sind mir immer unklar. Das erste Halbjahr ist in 2 Wochen vorbei und es gibt Zeugnisse. Bisher wurde nur eine Klassenarbeit (Schulaufgaben?) und ein Test (Stegreifaufgaben?) geschrieben?

Liebe Grüße Andrea

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Hallo,

meines Wissens ist auf einer Realschule und einem Gymnasium eine 6 in einem Hauptfach nicht ausgleichbar. Eine 5 im Hauptfach ist entweder durch eine 1 oder 2 Zweien im Hauptfach ausgleichbar. Egal in welchem Bundesland. Hat jemand eine 6 im Hauptfach und in allen anderen Fächern hauptsächlich sehr gute und gute Noten, kann man Gnade der Lehrerkonferenz hoffen. Bestehen die anderen Fächern aus 2en und hauptsächlich 3en ist bei einer 6 nichts zu machen. Aber das Schuljahr ist noch lang und das Halbjahreszeugnis nicht versetzungsrelevant. Bis zum Endjahr kann durchaus mit Nachhilfe eine bessere Note erreicht werden.

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Also, nun mal fundierte Infos, da wurde ja viel Schmarrn geschrieben.

Notenausgleich gibt es an bayerischen Realschulen NUR bei der Abschlussprüfung. Da ist dann so, dass man trotz 2x 5 oder 1x 6 auch besteht, wenn man in anderen Vorrückungsfächern 1x1, 2x2 oder 4x3 hat. Aber eben nur in der Abschlussprüfung (eine Deutsch 6 kann nicht ausgeglichen werden) Da ist es aber auch nicht so, dass die schlechten Noten irgendwie "umgewandelt" werden, sondern sie bleiben im Zeugnis und es steht ein Satz drin: "Mit Notenausgleich bestanden." Das wird zuallermeist gewährt, aber der Prüfungsausschuss muss zustimmen.

In den Klassen 5-9 geht das NICHT. Am Gymnasium ging das zumindest früher. An der RS haben Kinder, die das Klassenziel nicht erreicht haben, folgende Möglichkeiten:

-Wechsel an die Mittelschule (wo man dann unter Umständen doch noch vorrücken kann, kommt aufs Notenbild an, da sollte man sich an der zuständigen Schule beraten lassen)
-Wiederholen der Jahrgangsstufe
-Nachprüfung (Klassen 7-9): Das Kind unterzieht sich am Ende der Sommerferien einer Prüfung und weist nach, dass es den Stoff erfolgreich nachgeholt hat. D.h. in der letzten Ferienwoche schreibt es eine Art Schulaufgabe (vom Fachlehrer erstellt) und müsste dann - wenn "nur" eine 6 und keine 5 vorhanden ist - m.W. eine 5 schreiben. Ist aber hart und man versaut sich die Ferien schon ziemlich.
-Vorrücken auf Probe, wenn man zwei 5er in Vorrückungsfächern hat und davon höchstens eine in einem Prüfungsfach (M, D, E, Profilfach der Wahlpflichtfächergruppe). Das MUSS dann aber von der Lehrerkonferenz genehmigt werden und da wird abgewogen.

Nun aber mal ehrlich: Man sollte sich weniger Gedanken um mögliche Vorrückungsszenarien machen als vielmehr darum, wie man dem Kind weiterhilft. Mit einem mit Ach und Krach auf Hintertüren erreichten Klassenziel bei einer 6 in einem Hauptfach ist niemand geholfen. Evtl. ist das Kind einfach noch nicht reif genug und ein Jahr zusätzlich schadet nicht (ich bin kein Fan von Wiederholungen, aber meine doch langjährige Erfahrung lehrt mich, dass viele Kinder in der neuen Klasse wie ausgewechselt sind und plötzlich wirklich gut mitkommen und endlich wieder Erfolgserlebnisse haben - und dann am Ende zwar ein Jahr länger brauchen, aber einen guten Abschluss schaffen). Oder das Kind ist schlicht überfordert und wäre auf einem M-Zweig wesentlich besser aufgehoben (wieder Stichwort Erfolgserlebnisse, guter Abschluss, ...). Oder das Kind tut sich einfach beim Rechnen schwer (7. Klasse ist der Stoff schon sehr rechenlastig, grad am Anfang). Mit einem Nachhilfeinstitut ists da nicht getan. Das Geld kann man auch auf den Bürgersteig legen oder der Bahnhofsmission spenden. Die einzige Nachhilfe, die was bringt, ist Einzelnachhilfe bei engagierten ehemaligen (bzw. älteren) Schülern oder von Lehrern oder LA-Studenten. Die Institute sind reine Geldmacherei und bieten keine individuelle Betreuung.

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P.S.: Sinnvoll ist es, sich erst mit dem Mathelehrer zu besprechen, evlt. kann der Übungen bereit stellen. Realmath.de ist auch eine gute Website, gerade für die Rechenübungen. Da müssen aber Eltern bei der Auswahl helfen UND das Kind muss das halt wollen.

Wenn die zweite Schulaufgabe wieder derart in die Hose geht, sollte man einfach auch mal unverbindlich zum Beratungslehrer, der informiert einen fundiert über alle möglichen Wege und man braucht nicht auf Halbwissen aus dem Internet vertrauen. Mein Wissen hier ist übrigens kein Halbwissen, sondern quasi aus erster Hand. Aber du siehst ja, wie viel Mist dir geschrieben wurde. Und eigentlich ist es auch nicht mein Job, sondern der des örtlichen Beratungslehrers.

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Vielen Dank für die ausführliche Schilderung.

Das Kind bekommt die Nachhilfe selbstverständlich von einem Lehrer (an Mittelschulen), der für das Nachhilfeinstitut arbeitet, in Form von Einzelunterricht.

Engagiert ist das Mädchen schon. Es liegt nicht an mangelndem Fleiß. Sie hatte auch zum Schuljahresende wirklich gute Fortschritte gemacht. Gestern hat sie eine Extemporale geschrieben... mal sehen, wie die ausfällt.....#zitter

Auf alle Fälle wird sie, sobald der nächste Schulaufgabentermin ansteht, vermehrte Nachhilfestunden nehmen und dann hoffentlich eine 4 schaffen.

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