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Hallo,

Du schreibst, Dein Sohn ist faul, wie waren denn die Noten auf der GS? Allein die Tatsache, daß Dein Sohn keinen Bock zum lernen hat, hätte mir gesagt, daß er nicht auf das Gymnasium gehört. Eine gewisse Selbstständigkeit und Lernbereitschaft sollte schon gegeben sein. Ich würde ihm hier einfach das Ultimatum stellen, bei einer Verbesserung der Noten bleibt er auf dem Gymnasium, bleiben die Noten so, geht er runter.

LG

43

Das würde ich zum Beispiel nicht machen sofern die Lehrer meinen dass das Kind das Gymnasium schon schaffen kann.
Die Umstellung ist enorm, egal auf welcher Schule, erstmal sind sie wieder die Kleinen, dann kommen viele neue zusammen, dann eben das neue Leistunglevel. Ausserdem kommt noch die beginnende Pubertät dazu.
Ich habe schon von vielen gehört dass ab der siebten Klasse auf einmal der Knoten geplatzt ist.
Ich würde einfach im Gespräch mit den Lehrern bleiben und das Kind motivieren.
Gleich mit Schulwechsel drohen würde den ohnehin schon großen Druck noch erhöhen.

Mona

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Oh nein, sich darauf verlassen, daß der Knoten in der 7. Klasse platzt ist falsch. Das ist ganz oft definitiv nicht zutreffend. Der Knoten sollte schon im Laufe des 5. Schuljahres platzen und das tut er auch ab dem 2. Halbjahr. Bis zur Klasse 7 ist das Ganze ja eh auf Probe, so zu sagen, da gibt es dann ein Gespräch mit der Empfehlung für den weiteren Schulweg und da gehen ganz viele Kinder nochmal ab vom Gymnasium.
Zum Fall der TE, hier ist es ja so, daß das Kind eh schon Mühe hatte und das ist definitiv keine gute Voraussetzung für das Gymnasium. Ich finde es dann immer etwas schade, daß man sein Kind da durch quält, obwohl es auch einfacher geht und die Realschule ist ein wenig einfacher. Lernen hin oder her, die Realschule ist kein Gymnasium!

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Ich hab jetzt nicht alle Meinungen gelesen, aber: Mit einem IQ von 122 gehört man auf keinen Fall an eine Realschule! Lass dir diesen Unsinn nicht einreden. Seine intellektuellen Voraussetzungen sind vollkommen ausreichend für den Besuch eines Gymnasiums.
Das eigentliche Problem ist ein anderes (woran leider offenbar das gesamte deutsche Schulsystem krankt). Lange schon haben Entwicklungspsychologen und andere schlaue Leute herausgefunden, dass wir immer dann lernen, wenn uns etwas emotional berührt/anspricht. Offenbar werden bei deinem Sohn nicht die richtigen "Knöpfe gedrückt" damit (zum Beispiel) die Vokabeln hängen bleiben.
Findet heraus, was er besonders mag (und dann meistens auch ziemlich gut kann), das sollte dann irgendwie mit den für ihn uninteressanten Sachen verknüpft werden.
Bsp: Ich war als Teenager so was von England-begeistert. Ich musste nie (wirklich nie) englische Vokabeln oder Grammatik lernen, ich hatte ganz ohne mein Zutun immer eine 1 in Englisch. Das hat mir recht wenig in Mathe genützt, das hob mich echt nicht an, aber wenn ich eine schwere Aufgabe richtig gelöst hatte, war das ein sehr erhebendes Gefühl.
Versuch ihn zu motivieren, das wird sein hauptsächliches Problem sein. Die Schule deines Kindes und die Vorgehensweise der Lehrer, Wissen zu vermitteln, wirst du nicht ändern.
Vielleicht ist auch das Sitzenbleiben eine Lösung für ihn... immerhin könnte er im nächsten Schuljahr aus seinen Erfahrungen in diesem profitieren, er hat das alles schon mal gehört... gerät außerdem wahrscheinlich auch an andere Lehrer und die können Stoff anders vermitteln. Dazu fällt mir noch ein Beispiel aus meiner Schulzeit ein: Hatte ich einen Geschichtslehrer, der mir eine Geschichte erzählt hat (ich liebe Geschichten), blieb mir diese im Gedächtnis und ich hatte eine 1 in diesem Fach. Hatte ich aber einen, der nur auf das Auswendiglernen von Jahreszahlen wert legte, hatte ich höchstens eine 3. So hatte ich meine gesamte Schulzeit wechselnde Geschichtsnoten...

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sehe ich ähnlich. Mein Sohn liebt Geschichten und hatte in Religion nie Schwierigkeiten. Seit 1/2 Jahr hat er eine Religionslehrerin die nichts an Emotionen rüber bringt. Habe die Geschichten von den kleinen Propheten im Internet gefunden und schon war alles klar - Umsetzung von Emotionen ist absolut richtig und Vokabeln mit Bewegung lernen ist ähnlich.

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>> Die Schule deines Kindes und die Vorgehensweise der Lehrer, Wissen zu vermitteln, wirst du nicht ändern.
Vielleicht ist auch das Sitzenbleiben eine Lösung für ihn... immerhin könnte er im nächsten Schuljahr aus seinen Erfahrungen in diesem profitieren, er hat das alles schon mal gehört... gerät außerdem wahrscheinlich auch an andere Lehrer und die können Stoff anders vermitteln.<<

Genau so war es bei mir, ich bin damals in der 8. Klasse ab dem 2. Halbjahr freiwillig zurück gegangen und siehe da, meine Noten haben sich massiv verbessert bis zum Abschluss.
Das hätte ich vermutlich in der alten Klasse mit den dazugehörigen Lehrern so nicht hinbekommen.

Ich denke da an meinen damaligen Englischuntericht; die Lehrerin war älter und gestaltete den Unterricht extrem langweilig. Der neue Lehrer riss uns richtig mit, es funktionierte fast wie von allein.
Auch war mein neuer Mathelehrer sehr streng, aber fair und immer bemüht, dass wirklich auch der letzte Schüler verstand, was er zu tun hatte. Der alte Lehrer zog sein Ding durch, dem war es egal, was wir machten.

Lehrer sind nun mal mitbeteiligt, nicht alles kann den Kindern angelastet werden.
Ist leider so. Aber man muss das Beste draus machen.

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Liebe Froschmama,

ich muss gestehen ich habe mir die ganzen Antworten (noch)nicht durchgelesen, aber ich will Dir mal berichten wie es hier im Umfeld (schulisch/privat)meiner Freunde abläuft.

Also mein Sohn ist jetzt auch in der 5. Klasse am Gymnasium. uns wurde von der Klassenlehrerin direkt am 1. Elternabend gesagt, dass man alles kontrollieren soll(Hausaufgaben , Mappenführung etc.) und die Kinder anleiten soll.

Das heißt im Klartext : Hausaufgaben werden bei uns (und bei allen Eltern die ich so kenne:-D) in Anwesenheit der Eltern gemacht, sprich ich sitze nicht daneben bin aber in greifbarer Nähe) würde ich ihn in sein Zimmer zum Hausaufgaben machen schicken würde er alles tun nur nicht HA.

Vor Arbeiten gebe ich ihm passende Aufgaben die er erledigen muss und Vokabeln werden mit dem Programm Phase-6 gelernt (schau mal im Internet, das gibt es für jedes Schulbuch)...alleine lernen würde z.Z. noch gar nicht gehen, da ist er überfordert mit.

Lange Rede kurzer Sinn, es ist für Eltern total anstrengend bzw zeitintensiv zumindest das 1. Halbjahr, jetzt hat mein Sohn begriffen wie es läuft (täglich Vokabeln üben , Mappen direkt überarbeiten, Hausaufgaben am selben Tag machen....), klar mault er auch, aber wir bleiben hart.

Ich hab bei einer Freundin mitbekommen, dass sie es laufen gelassen hat das hat gar nicht geklappt , ihr Sohn steht überwiegend 4. Die Kinder sind mit den ganzen Strukturieren total überfordert, da muss man sie unterstützen.

Eine andere Mutter selbst Gymnasiallehrerin sagt ab der 7. Klasse haben die Kinder es gelernt sich zu organisieren vorher ist es der "Horror".... ein befreundeter Vater hat augenzwinkernd letztens gefragt, ob wir Eltern auch nochmal ne Abinote bekommen:-p

Egal, was ich sagen will, Du musst ihn unterstützen, doof ist natürlich, dass Ihr jetzt ein ganzes Halbjahr aufholen musst.


Alles Liebe Ina

P.S. Ich leg dir echt phase-6 ans Herz , google mal... Das macht mein Sohn fast täglich allein

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Hi,

mein Großer (9. Klasse Gym) ist anfangs auch abgerutscht, hat die ersten Arbeiten direkt in den Sand gesetzt. Bei Deutsch konnte ich ihm helfen, Mathe hat mein Mann übernommen und Englisch haben wir beide gemacht. Seine Noten wurden besser und das Zwischenzeugnis war zwar das Schlechteste, was er je hatte, aber die Tendenz ging nach oben. Ende der 5. Klasse hatte er sich stabilisiert und seitdem läuft er ohne Hilfe von uns.
Der Mittlere dagegen legte auf dem Gym einen Traumstart hin und sackte immer weiter ab. Das Zwischenzeugnis sah noch einigermaßen aus, aber im 2. HJ wurde es schlimm...er machte keine Hausaufgaben, träumte im Unterricht, schrieb alle Arbeiten schlecht, hatte heftige Migräne mit Erbrechen und hat nur noch geheult. Er war hoffnungslos überfordert, hat komplett dicht gemacht und wusste hinterher nicht mehr, was 1+1 ist (überspitzt gesagt). Die Lehrerin schlug vor, ihn die 5. Klasse wiederholen zu lassen, aber das wollte er überhaupt nicht.
Wir haben ihn dann bei der benachbarten Gesamtschule unterbringen können und dort ist er total aufgeblüht und hat auch keine Migräne mehr. Er ist jetzt in der 7. Klasse und bringt durchgehend 3en nach Hause--reicht zwar nicht, um später mal Abi zu machen, aber er will eh nach der 10. abgehen und eine Lehre machen.
Also, entweder bekommt er den Dreh oder nicht. Das sind zumindest meine Erfahrungswerte.
Es gibt auch viele, die müssen erst mal reifen und das könnte bei einer Wiederholung ja auch der Fall sein.
Versuch nur, dass du dich daran nicht so aufreibst! Ich weiß, ist leicht gesagt, aber ich war zum Schluß ein Nervenbündel und war kaum noch in der Lage, mich mit meinen anderen Kindern zu beschäftigen.

lg

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Bei uns ist es so, wer den Sprung in Klasse 7 nicht schafft, der muß das Gymnasium auch verlassen. Das sorgt dafür, dass die Realschule in unserer Stadt und in den Nachbarstädten aus allen Nähten platzen und trozdem nicht alle Kinder aufnehmen können, weil es einfach zu viele sind, die gehen müssen. Da sind oft Schulwege von bis zu einer Stunde einzuplanen, für die nächsten 4 Jahre oder länger.... Oder man wählt die Hauptschule.

Wenn DAS bei euch nicht der Fall ist, würde ich ihm auch noch die Chance geben selbst zu erkennen, das üben hilft.

Sonst würde ich micht jetzt umschauen und ihn die Schule jetzt wechseln lassen, wenn es noch auf die zweite Wunschschule gehen könnte.

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Hallo,

Mein Sohn jetzt 6.klasse Gymnasium kam über einen eignungstest auf die wunschschule. Bei uns war damals noch der notendurchschnitt von 2,0 Pflicht- er hatte einen 2,3 Schnitt weil er eine LRS hat.

Die fünfte Klasse schaffte er ohne Probleme- er musste zwar mehr machen aber im Schnitt lagen die zensuren bei einem zweier bis Dreier Schnitt.

Es sollte erwähnt werden das der klassenlehrer den Matheunterricht sehr anspruchsvoll gestaltet und das lernlevel deutlich höher ist als bei anderen mathelehrern.

Jetzt in der sechsten Klasse sind wir soweit das er umgeschult wird auf die Realschule ab der siebten Klasse. Hintergrund ist das immer anspruchsvollere lernpensum. Er steht irgendwo in Mathe zwischen drei und vier. Das alleine wäre für mich nicht der Grund für den Wechsel.
Aber: der klassenlehrer sagte zum elternstammtisch einen Satz den ich auch vertrete
:" ein Kind in der orientierungsstufe des Gymnasium sollte dem Unterricht so folgen können das es problemlos das gelernte ohne viel zutun daheim bei den Hausaufgaben und in lernstandsabfragen abrufen und anwenden kann."

Will heißen wenn ein Kind von der Schule heimkommt, schnell Hausaufgaben machen und dann Freizeit und dabei ein notenlevel von mindestens einer drei. Warum das ganze? Ab der siebten Klasse wird es noch interessanter und wer schon in der orientierungsstufe mehr Zeit für Schule aufwendet als Freizeit zu haben hat meiner Meinung nach ein gewaltiges Problem.
Der notendurschnitt bei mathearbeiten liegt bei meinem junior im klassendurschnitt je nach Thema bei knapp vier. Wer eine vier hat liegt im level, Fünfen und ab und an sechsen sind nicht unüblich. Wer eine drei hat ist froh und die zwein sind Ausnahmen. Ein Drittel nimmt sich jetzt schon online Nachhilfe.
Der klassenlehrer der parallelklasse gestaltet das alles ein wenig anders mit den entsprechenden Resultaten. Da wird halt im Notfall mal eine andere Stunde umfunktioniert und nochmal was erklärt damit alle mitkommen.

Bei deinem Sohn würde ich nichts mehr machen. Meiner Meinung nach hast du schon zu viel gemacht. Warte ab was Kommt- irgendwann gibt es ein Elterngespräch und dann weißt du mehr. Es gibt nur drei Varianten: Kind wird versetzt trotz schlechter Noten, extrarunde auf dem Gymnasium oder es wird zum Wechsel an eine andere schulform geraten.bei der ersten Variante musst du dir überlegen ob Variante drei nicht optimaler ist.

Viele Grüße geli

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Ich glaube weder, dass Sitzenbleiben hilft noch ein Wechsel auf die Realschule. Auch auf einer Realschule muss gelernt werden, auch dort bekommen clevere Schüler, die 4 von 7 Vokabeln nicht beherrschen, ein glatte 5.

Mein Sohn ist ähnlich wie Deiner. Und ja, ich sitze neben ihm, leite ihn an, lerne mit ihm, übe und mache. Ich zeige ihm Strategien, wie er besser lernen kann. Manchmal zwinge ich ihn auch. Ich überwachte bis vor Kurzem noch das Packen seines Schulranzens! Es ist anstrengend. Aber ich habe eingesehen, dass es anders eben nicht läuft. Und ich lasse mich nicht mehr von Aussagen ala "Wo soll das nur hinführen?" "Er müsste doch viel weiter sein" "so schafft er niemals das Abitur!" verunsichern. Bei uns ist es nun einmal so, und niemand weiß, wo das alles enden wird. Weder die Lehrerin, noch ich, noch mein Sohn, noch neunmalkluge Mütter.

So ganz langsam merke ich auch eine Veränderung bei meinem Sohn. Er äußert manchmal von allein, dass er noch Mathe üben muss, damit er den von ihm angestrebten A-Kurs erreicht (er geht auf eine IGS) oder Vokabeln. Ein Fortschritt.

LG, Cherish

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Danke für deine nette Antwort.

Das Gefühl habe ich eben auch, dass im Moment keine Variante das wirkliche Problem löst.

Wie alt ist denn dein Sohn bzw in welcher Klasse? Welche Noten schreibt er so?

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Hallo, Froschfamilie,

gerne :-)

Mein Sohn ist jetzt 11, knapp 12. Sein Notendurchschnitt betrug 2,46 - einfach gigantisch für seine Verhältnisse. Ohne meine Zutun - so schätze ich - wäre er bestimmt eine Note schlechter und (und das finde ich viel schlimmer) er würde von sich denken, dass er ein schlechter Schüler ist, weil er einfach nichts kann. Die Zerstörung des Selbstbewusstseins ist das schlimmste an schlechten Noten, denke ich.

Gestern hatte er in seinem schlechtesten Fach (Englisch) eine 2 im Vokabeltest. Dafür haben wir drei Tage geübt. Er war stolz wie Bolle :-)

LG, Cherish

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Hallo,
ich hab jetzt alle Antworten nur überflogen, aber mir ist eine Sache aufgefallen:

Praktisch alle Antworten überlegen, ob die Schule die richtige ist. Oder ob ein Wiederholen hilft.

Aber euer Grundproblem ist doch völlig unabhängig von der Schulform oder der Klassenstufe: Das Kind arbeitet nicht. Jedenfalls nicht allein.

Übrigens glaube ich nicht, daß er den Ernst der Lage nicht erkennt. Du sagst ja selbst, er war schon erschrocken, als vom Sitzenbleiben die Rede war. Er wollte nicht auf die Realschule, obwohl er am Gymnasium auch keinen Freund hatte - ein gewisser Ehrgeiz scheint also da zu sein...!


Du hast noch zwei jüngere Töchter. Wie alt sind die denn? Und wie selbständig? Kann es sein, daß Du bei den Mädels viel selbstverständlicher hilfst (was vermutlich auch nötig ist!) und von dem "Großen" viel mehr Selbständigkeit erwartest?
Wäre er in der zweiten Klasse und hätte mehrere jüngere Geschwister, würde man sofort auf Eifersucht tippen und annehmen, daß er eben in kleinkindliches Verhalten zurückfällt. In der fünften Klasse kann das aber nicht mehr sein???

Und, Hand aufs Herz: wenn Du mit ihm lernst und arbeitest - wie sehr strahlst Du selber wirklich die Ruhe und Konzentration aus, die er braucht? Oder hoffst Du nur, daß er es möglichst allein macht und du schnell wieder aufspringen kannst? Ich habe zwar "nur" zwei Kinder, aber ich weiß, wie schwer es ist, sich auf nur eins zu konzentrieren... Spielen die beiden zu zweit, wenn du mit dem Großen arbeitest, oder kommt Eine dauernd wegen Kleinigkeiten dazwischen? Oder ist Papa da und beschäftigt die Mädchen?
Meine Mama hat ewig neben mir gesessen, wenn ich Schularbeiten gemacht habe. Vokabeln habe ich immer mit ihr gelernt (oder mit dem Greenline-Programm, das jemand schon empfohlen hat.) Aber bei uns war auch mein Papa immer zuhause und konnte sich gleichzeitig mit meiner Schwester beschäftigen...
Meine Oma hatte 4 Kinder. Wenn ich bei ihr Schulaufgaben gemacht habe, hat sie nur anschließend das Ergebnis kontrolliert. Da war ich platt - das kannte ich in der 6. oder 7. Klasse noch nicht.

Gerade, wenn er der Älteste ist und keine Vorbilder im Selbständig-Arbeiten hat, würde ich auch bei einem Fünftklässler zumindest dabei sitzen und zum arbeiten anleiten. Wenn man dann merkt, daß er konzentriert arbeitet, kann man sich immer noch rausziehen. Oder kurze Aufgaben geben: "mach das hier fertig und dann zeig es mir". (Ach ja: ich würde mir unbedingt einen Kaffee machen und mit an seinen Schreibtisch nehmen... mir hilft das total, um etwas in Ruhe zu machen ;-) )

Evtl den Arbeitsplatz noch mal checken: was könnte ablenken? Ist genug Platz, um Dinge zu sortieren und übersichtlich zu haben? Kann man irgendwo eine To-Do-Liste anbringen, die beim Arbeiten nach und nach abgehakt wird? Was machen die Schwestern in der Zeit? Ist es leise?
Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam den Arbeitsplatz ganz neu einrichten: Neuer Stiftbehälter, Pinnwand, die Oberfläche vom Schreibtisch schön machen... Da erfährt er gleich eine Wertschätzung und merkt, daß Mama nicht nur schimpft, sondern mit ihm zusammen nach Lösungen sucht.

Evtl auch die Uhrzeit noch mal überprüfen: Kann er die Aufgaben besser direkt nach der Schule, dann hat er sie vom Tisch; hat ein Erfolgserlebnis und "richtig" Feierabend. Oder lieber erst eine anständige Pause und Erholung, so daß er abends wieder fit für die Aufgaben ist?

Wünsche Dir viel Geduld! LG!

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Danke für deine netten Worte.

Wahrscheinlich hast du recht, denn bei vielem fühlte ich mich irgendwie 'ertappt'.
Sicherlich bin ich meistens angespannt, wenn ich bei ihm sitze. Oder denke schon darüber nach

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...was ich noch zutun habe.

Die Mädels sind 7 und knapp 2 Jahre alt. Die Große beschäftigt sich natürlich auch mal alleine, aber bei der Kleinen ist das fast nicht drin. Oder nur in meiner Nähe.
Da ist dann aber konzentriertes Arbeiten schwer oder eher unmöglich.
Mein Mann kommt gegen 17 Uhr. Da ist es dann auch schon wieder recht spät. Weil die Konzentration um die Zeit eher abnimmt als zu. ;-)

Aber den Arbeitsplatz wollte ich auch nich umgestalten. Mit ihm zusammen ist natürlich viel besser. Er soll sich mal Gedanken machen, was ihm eigentlich fehlt oder stört.

Danke für deine Tipps

Froschmama

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Hallo
Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei uns ist es genauso. Meine Tochter war in der Grundschule wirklich gut. Zumindest in der 4. Klasse. Sie hat es ohne viel zu lernen aufs Gymnasium geschafft. Jetzt will sie so weitermachen. Und wir streiten uns ständig.
Beim Elternabend haben die Lehrer zu mir gesagt wenn sie Jetzt anfängt zu lernen. Wirds noch was. Wenn nicht.......
Dann habe ich mit ihr wirklich lange geredet. Wir haben uns einen Stundenplan erstellt, was sie an den Tagen lernen muss. Und was sie schieben kann. (für jedes Fach 15 Minuten reichen bei uns. Aber natürlich länger wenn eine Schulaufgabe geschrieben wird.
Damit sie ihn macht haben wir besprochen sie zu belohnen. Da sie einen Kleinen Bruder hat und ich berufstätig bin fehlt ihr am meisten die Zeit zu 2. Daher wenn sie ihren Plan vollständig macht unternehmen wir 2 etwas allein. ( Ist zwar gemein dem kleinen gegenüber aber noch bekommt er es nicht so richtig mit).
Außerdem belohne ich sie für gute Noten. Alles was besser ist als eine 4.
Das haben wir in der Grundschule auch schon gemacht. Da sie sich dann sehr angestrengt hat haben wir dann irgendwann nur noch 1 und 2 belohnt. Und in der 4. Nur noch wenn es eine 1 mit 0 Fehlern war. Sie hatte irgendwann so viel ehrgeizig entwickelt das sie unbedingt Klassenbeste werden wollte. War sie aber nicht.
Jetzt in der 5. Versuchen wir ob es nochmal klappt.
Ich habe aber aufgehört mit ihr zu streiten. Wenn sie nicht lernen will sag ich nur noch "es sind ja deine Noten".
Seit wir sie belohnen ist es allerdings besser geworden. Nicht gut aber besser.
Ich wünsche dir viel Kraft.
LG