Meine Tochter, die "Bestimmerin"

Hallo Ihr Lieben,

leider entwickelt sich meine eine Tochter in eine Richtung, die mir irgendwie nicht so gut gefällt. In der Klasse ist sie eine der "Bestimmerinnen" (so nennen das die Kinder), das geht dann z.B. soweit, dass ein Mädchen vorher bei ihr anfragt, ob ein anderes Mädchen mitspielen darf. ich glaube nicht , dass meine Tochter das so verlangt, aber anscheinend hat sie ein Verhalten, das bei anderen das Gefühl hervorruft, dass man da vorher um Erlaubnis anfragen sollte.
Letztens läuft eine Klassenkameradin gegen die Türe - und meine Tochter lacht sich nicht nur kaputt, sondern erzählt es auch noch jedem, waraufhin sich alle gemeinsam kaputtlachen.

Ich bin darüber etwas unglücklich. Ich habe Zwillinge, und die andere ist das genaue Gegenteil davon, sehr empathisch und um das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen besorgt. Scheint also zum Glück immerhin nicht an der Erziehung zu liegen.

Natürlich sind das alles noch Kindern und zum Glück macht sie auch keine bösartigen Sachen, aber auch unabsichtlich und durch einfache Gedankenlosigkeit kann man andere verletzen...daher würde ich mir wünschen, dass sie sich nicht in diese Richtung weiter entwickelt.
Was aber soll ich tun? Natürlich rede ich mit ihr und versuche ihr zu verdeutlichen, wie sich der andere in so einer Situation fühlt. Und dass so was auch mal umschlagen kann und die anderen nicht mehr mit einem spielen wollen, weil sie eben nicht über sich bestimmen lassen möchten. Und dass sie auch kein Recht hat, über andere zu bestimmen.
Leider kennt sie selber die Situation aus der Perspektive der anderen Person eben nicht. Sie lernt leicht Leute kennen, ist nicht schüchtern oder auf den Mund gefallen, ist witzig, ist hübsch, ist sportlich, nicht dumm... - und bisher einfach noch nie kräftig auf die Schnauze geflogen und hatte nie Probleme, in einer Gruppe anzukommen. Vielleicht verfügt sie deshalb nicht über Empathie oder vielleicht ist einfach auch ihr Wesen so, ich weiß es nicht. Aber wie gesagt, es gefällt mir nicht :-(

Habt Ihr vielleicht noch einen Idee, was ich machen könnte? Oder kennt Ihr eventuell Filme, die aus der Perpektive des "Nichtbestimmers" erzählen?

Kann leider heute wohl nicht mehr antworten, bitte also nicht wundern, wenn ich nichts mehr von mir hören lasse...

Danke und LG

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Ach, weisst Du, ich finde, das klingt alles nach einem starken Charakter, und ich finde das durchaus cool. Ich kenne zwei Mädchen in meinem näheren Umfeld, die auch so sind. Die eine ist inzwischen eine supercoole Teenagerin geworden, eine tolle junge Frau. Andere Kinder mussten lernen, den Mund aufzumachen und für sich einzustehen. Sie musste halt lernen, etwas weniger vorzupreschen.
Die Geschichte mit der Kameradin, die gegen die Türe gelaufen ist, klingt so, wie beschrieben, auch noch nicht schlimm. So eine Situation kann ja schon auch recht lustig sein. Ausser, das Kind hat sich wirklich weh getan und musste weinen, dann ist es natürlich nicht in Ordnung. Aber selbst wenn: Alle Kinder sind mal gemein. Das ist nicht schön, man soll das nicht gutheissen und auf jeden Fall ansprechen. Aber nur weil sie ein Mädchen ist, muss sie nicht unbedingt supersozial und rücksichtsvoll sein. Bei Jungs akzeptiert man so ein Verhalten viel eher, und das finde ich nicht okay. Empathie tut allen gut, die einen sind halt von Natur aus emphatisch, die anderen werden es lernen.

"Leider kennt sie selber die Situation aus der Perspektive der anderen Person eben nicht." Das ist aber auch schwierig für Kinder … ohne jetzt zu wissen, wie alt deine Tochter ist.

"Sie lernt leicht Leute kennen, ist nicht schüchtern oder auf den Mund gefallen, ist witzig, ist hübsch, ist sportlich, nicht dumm..." Das klingt doch nach einen coolen Mädchen mit starkem Charakter. Sie wird bestimmt mal eine starke, selbstbestimmte Frau. Bestimmerinnen braucht die Welt, nicht Mitläuferinnen.

" und bisher einfach noch nie kräftig auf die Schnauze geflogen und hatte nie Probleme, in einer Gruppe anzukommen." Ja, dafür wird ihr vermutlich immer wieder vorgeworfen, die Bestimmerin zu sein, nicht genügend Rücksicht zu nehmen auf andere … jedes Kind ist anders, hat unterschiedliche Stärken und Schwächen, mit denen es lernen muss umzugehen. Wäre es dir lieber, sie wäre eine schüchterne Mitläuferin?
Von mir wurde früher auch oft verlangt, dass ich doch auf schüchternere, stillere Menschen mehr Rücksicht nehmen muss, weil ich doch "stark" und "initiativ" bin. Dass das für mich genauso schwierig ist, wie für die Schüchternen, ihren Mund auszumachen, hat komischerweise nie jemand wirklich gegriffen. #schmoll

Ich finde starke, direkte Mädchen auf jeden Fall toll. Jungs auch. Und sie wird das mit der Rücksichtname und dem Mitgefühl lernen, vor allem, wenn du mit ihr solche Situationen immer wieder besprichst. Aber ich würde meiner Tochter NIE sagen, sie soll weniger den Mund aufmachen, nicht für ihre Meinung oder Wünsche einstehen.

Alles Gute, Ks

6

Ich finde starke Mädchen auch toll.

Im Gegensatz zu Dir würde ich nur nicht ein Mädchen als stark bezeichnen, weil es sich auf Kosten anderer lustig macht. Im Gegenteil, so etwas machen meist unsichere und unsensible Charaktere.

Die meisten Kinder im Schulalter sollten auch keine Schwierigkeiten mehr haben, sich in andere hineinzuversetzen, das lernt man im Kitaalter. Wenn bis dahin nichts gelaufen ist, ist es in der Schule schon verdammt spät, das noch hinzubekommen.

Eine gute "Bestimmerin" weiß genau um die Stärken und Schwächen der Anderen und würde sie nicht gegen sie verwenden, sondern die anderen mit stärken. Die Art Bestimmerin, die keine Rücksicht nimmt, möchte auch als Erwachsene später niemand sehen (außer von hinten vielleicht).

Insofern: Höchste Eisenbahn, mal ernsthafte Gespräche zu führen und Sozialverhalten zu üben! Von alleine lernt ein Schulkind das nämlich nicht mehr!

7

Ich bezeichne sie nicht als starken Charakter, weil sie sich über andere lustig macht. Sondern weil " Sie lernt leicht Leute kennen, ist nicht schüchtern oder auf den Mund gefallen, ist witzig" und sie offensichtlich gerne die Initiative ergreift und weiss, was sie will. Die Geschichte mit dem Mädchen, das in die Tür gelaufen ist, ist für mich nicht schlüssig. Wie oben geschrieben: Es gibt auch Situationen, in denen sowas durchaus lustig sein kann, AUSSER das Mädchen hat sich wirklich weh gemacht. Es steht nicht, wie es wirklich war. Ist Dir noch nie ein MIssgeschick passiert, über das selber lachen Du musstest und andere mit?

"Eine gute "Bestimmerin" weiß genau um die Stärken und Schwächen der Anderen und würde sie nicht gegen sie verwenden, sondern die anderen mit stärken. Die Art Bestimmerin, die keine Rücksicht nimmt, möchte auch als Erwachsene später niemand sehen (außer von hinten vielleicht)." Prinzipiell hast Du recht. Nur reden wir hier von einem Kind. Ich kenne kein Kind, das nicht auch mal gemein zu anderen wäre. Das ist nicht schön, aber Kinder sind keine perfekten Wesen und benehmen sich auch mal daneben. Ich erwarte von meinen Kinder auch nicht, dass sie fehlerfrei sind, was nicht bedeutet, dass ich ihnen Gemeinheiten oder Rücksichtslosigkeit durchgehen lasse. Aber ich akzeptiere, dass es eben ein Lernprozess ist. Das Bild, dass Du hier zeichnest, setzt extrem hohe Ansprüche an ein Kind. Vielleicht hast Du perfekte Kinder, die nie was falsch machen. Ich nicht … Aber wir bemühen uns.
Schönen Sonntag, Ks

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1

Hi,
halte ihr immer wieder einen Spiegel vor ihrem negativen Verhalten. Macht Rollenspiele und fang ihre Emotionen auf, bzw. muss sie lernen, ihr Verhalten auch selber zu interpretieren und reflektieren.
Kinder werden, ob sie wollen oder nicht, von anderen in Rollen gedrückt und akzeptieren diese recht schnell und leben diese auch aus. Diese Gruppendynamik ist nicht zu unterschätzen.

Mein Sohn mutierte in der 1-2 Klasse zum Klassenkasper, weil er nicht akzeptiert worden ist und merkte, dass er damit Aufmerksamkeit bekommt. Wir haben ihn immer wieder aufgezeigt, wie andere sein Verhalten sehen und das er auf Dauer damit nicht weit kommt.
Entweder hatten wir Glück oder unser schnelles einschreiten war gut, das er (12) sich bis heute auf einen super Weg befindet.

lg
lisa

2

lebe Mitgefühl vor ... wecke in manchen Situationen öfter Mitgefühl, wenn es sich im Umfeld eben anbietet oder du mitkriegst......

front-Unterricht mit Büchern und Filmen bringt nix finde ich ... --

woher hast du denn die Informationen, wie sich Dein Kind in der Schule benimmt? Kinder erzählen immer durch einen Filter und oft übertrieben, -- da würde ich aufpassen...

3

Kann es sein, dass sie ihrer Schwester im Bestimmen immer überlegen war und sich dies über Jahre gefestigt hat und ihr Selbstbewußtsein ausgeprägt hat.

Wie alt sind deine Zwillinge?

Im Enddefekt kannst du ihr immer wieder sagen, dass sie dadurch gutgemeinte , wahre Freundinnen verlieren kann bzw. wird. Weil sie es auf absehbarer Zeti mit der Reife nicht mehr für gut empfinden,. Was ihr dann bleiben sind die Mitläuferfreundinnen ohne Selbstbewußtsein (Anhängsel), die sie auf Dauer mit coolen Fehlverhalten gut finden und durch deren Zuspruch (lustig finden) und weiter , wenn nicht sogar stärker, darin motovieret wird. Im Enddefekt hilft nur, gewaltig mal auf die Schnauze zu fallen, um zu merken, das deine Worte nicht nur leere Worte waren.
Behalte es im Auge, das nicht ein evtl. Fehlverhalten anderen Schüler gegenüber (mobben/ ausgrenzen/ärgern) oder evtl. Unterricht stören dazu kommt.Dann wäre Notbremse angesagt.

Wir haben nämlich momentan so ein Fall mit einer Bestimmerin aus dem KiGa, die im Laufe der GS teilweise zum Aussenseiter wurde , weil die Mädchen auf Dauer genervt waren(und auch keine hörigen Mitläufer vorhanden waren)weil es dann immer , wenn es nicht nach ihren Kopf ging , der Streit los ging. . Ab dem Übertritt (viele in die gleiche Schule) und im Laufe der Zeit alle alten Freundinnen verloren, auch meine Tochter nahm Komplettabstand. Mit neuen Freundschaftsknüpfung hatte sie etwas Probleme..Jetzt ab 7.Klasse (neue Klasse) hängt sie mit rebellischen Schülerinnen herum , die durch Unterricht stören, Verweise, ordinäre Wortwahl , fehlenden HA und sinkender Leistung auffallen, um nur durch negative Aufmerksamkeit als das Gesprächsthema Nr. 1 im "coolen" Mittelpunkt zu stehen.
Sie ist(war) im Privaten ein nettes, liebes und soziales Mädchen, war es auch unter den Freundinnen, solange sie ihren Kopf durchsetzen konnte.Aber inzw. trifftet sie komplett ab, was nicht nur den Eltern , sondern auch den Lehrer Rätsel aufwirft und Magenschmerzen bereitet.

Ich will dir keine Angst machen, nur Wissen lassen, wenn der soziale Freundeskreis mit Altersreife auf Abstand geht...entweder neue Freunde findet und ihr Verhalten bewußt wurde , um es besser zumachen oder auch ein falscher Freundekreis dafür offen ist, wo sie der Macher, ohne Abstriche bleibt.

4

Hallo,

wenn sie nicht lernt, wenn Ihr die Dinge theoretisch durchspielt, dann behandle sie doch mal praktisch so. Lach' sie aus, wenn ihr ein Mißgeschick passiert und erzähl es Deinem Mann, so dass sie es mitbekommt. Der soll sie mit auslachen und anschließend fragt Ihr sie, wie sie das fand.

Unsere Tochter ist auch so ein Kind, was selbstbewußt ist, leicht Leute kennen lernt, total beliebt ist und in Gruppen bisher immer nicht nur akzeptiert wurde, sondern sich sogar einiges erlauben kann, wofür andere unten durch wären (z.B. Blödsinn nicht mitmachen oder sogar petzen oder sich an die Seite von Außenseitern stellen).

Diese Ansätze, die Deine Tochter jetzt zeigt, hatte sie schon im Kindergarten, wo wir dagegen an gearbeitet haben. Mittlerweile ist sie zwar immer noch ein Kind, dem andere folgen, dabei aber kompromissbereit. Die anderen fragen sie nach ihrer Meinung, aber nicht nach ihrer Erlaubnis.

Der einzige, über den sie noch bestimmen will, ist ihr kleiner Bruder. ;-)

LG

Heike

9

Hallo noch mal,

vielen Dank für Eure Antworten! Die Mädels sind übrigens 8, weil das ein paar Mal gefragt wurde.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass meine beiden Kinder eine sehr gute und auch eher strenge Erziehung genossen haben. Warum beide so unterschiedlich darauf anspringen, weiß ich nun leider auch nicht. Wir thematisieren dieses Dinge bereits seit Jahren und ja, wir haben das natürlich auch schon zu Kindergartenzeiten gemacht. Mehr fällt mir aber nun auch nicht ein, aber vielleicht kann Sannimaus mir da noch ein paar Hinweise geben?

Fehlverhalten auf schlechte Erziehung bzw. das korrekte Verhalten der eigenen Kindern auf die eigene korrekte Erziehung zurückzuführen, ist ein wenig zu einfach. Es übersieht nämlich, dass Kinder eben nicht ausschließlich Erziehungsprodukte sind, sondern auch unterschiedliche Persönlichkeiten, die auf die gleiche Erziehung möglicherweise unterschiedlich reagieren. Hätte ich nur meine Tochter 1, dann würde ich mir jetzt auch wegen meiner tollen Erziehung auf die Schulter klopfen :-)

LG

10

Du machst das schon richtig! :-D
Dranbleiben, immer wieder Rückmeldung geben und dich aber auch über die guten Seiten freuen. Über die Charakterstärke und Durchsetzungsfähigkeit der einen und über die Empathie der andern.

Alles Gute, Ks

11

Erziehung bedeutet doch, dass man auf jedes Kind individuell eingeht und nicht, dass man alle über einen Kamm schert. Das eine Kind muss gestärkt werden, das andere Kind muss lernen, sich zurückzunehmen. Wenn Du beide gleich behandelst, liegt der Fehler bei Dir.

Mit 8 Jahren sollte ein guter Teil der Sozialisation abgeschlossen und nur noch die "Feinabstimmung" nötig sein.

Leider erlebe ich selbst bei uns in den Klassen 7 bis 10 immer noch Schüler, bei denen man sich fragt, in welcher Höhle sie wohl gehaust haben, bevor sie zu uns gekommen sind. Dafür können aber die Kinder nichts, das ist ein Versäumnis des Elternhauses, das in der Schule nicht nachgeholt werden kann. Dafür ist dort leider nicht ausreichend Zeit und Personal.

Gibt es also nach der Kitazeit noch Probleme und man selbst traut sich nicht zu, das zu lösen, dann wäre es klug, sich Hilfe zu holen. Ansonsten sind die Kinder die leidtragenden, die ihre Probleme ihr Leben lang mit sich herumschleppen.

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Also ich finde es auf jeden Fall super, dass du es siehst und dir Gedanken machst. Ich denke durchaus, dass deineTochter im Grunde genau weiß, dass ihr Verhalten so nicht in Ordnung ist. Aber sie scheint im sozialen Gruppengefüge damit Erfolg zu haben und Vorteile (Beliebtheit!) zu erleben. Da ist es wirklich schwer dagegen anzukommen, denn letztendlich genießt sie sicher auch ihre "Position" und ihr "Ansehen" im Klassenverbund.
Zum Einem denke ich, dass ich da durchaus mit der Klassleitung darüber sprechen würde, denn ein solches Auslachen und an den Pranger stellen geht gar nicht.
Man sollte natürlich nicht vergessen, dass Kinder sich mal doof, gemein, schadenfroh benehmen - aber dann bedarf es eben auch ein klares Feedback von seiten der Erwachsenen über jenes Verhalten. Das bekommt deine Tochter durchaus von dir und das ist auch richtig so. Problematisch sehe ich es dann, wenn es deine Tochter absolut kalt lässt und es ihr schlicht und ergreifend egal ist.
Ich bin der Meinung, dass die Schule an dieser Stelle mitziehen sollte und nicht wegsehen darf, wenn sich eine solche Dynamik entwickelt. Da gehört sie nun mal klar in ihre Schranken gewiesen und da muss sie auch spüren dürfen, dass ein solches Verhalten nicnt geduldet wird und Kosequenzen nach sich zieht. Du als Mutter kannst nur bedingt Einfluss nehmen in dem du mit ihr darüber sprichst und ihr Feedback gibst. Du bist schließlich nicht Vorort, denn ich nehme stark an, dass du nocnt zusehen würdest wenn sich dein Kind so benimmt ohne entschieden einzugreifen.

Das ausgelachte und blossgestellte Kind zu schützen, wäre die erste natürliche Reaktion um zu signalisieren: Stopp!

Deine Tochter scheint ein starker Charakter zu sein (wie es eine Usern bereits geschrieben hatte) und auch ich sehe da durchaus sehr viele Vorteile und Stärken. Es ist halt wichtig, ihren Charakter in Bahnen zu lenken die sozial verträglich sind und d.h. definitiv nicht, dass dein Kind sich um 180Grad verändern soll oder sich verbiegen muss. Es heißt nur, dass sie gewissen Kompetenzen noch erwerben muss oder lernen muss, darauf zurückzugreifen.
Ich würde mir überlegen sie in einem Mannschaftssport anzumelden, so platt und abgedroschen wie das klingen mag.
Bei solchen Sportarten - z.B. Fussball, Hockey, Handball kommt es stark auf die Kompetenzen der Trainer an. Ein guter Trainer toleriert ein solches Verhalten definitiv nicht und vermittelt den Wert, dass ein jedes Teammitglied gleich viel Wert ist und unkollegiales Verhalten wird keinesfalls geduldet und schon gar nicht gefördert.
Die meisten Einzelsportarten fände ich eher kontraproduktiv, weil es meist um Konkurrenz und die Kompetenzen der eigenen Person geht. Man selbst steht im Mittelpunkt und man kämpft für sich und nicht fürs Team.

Aber dass ist nur dass, was ich mir überlegen würde zu tun. Ich glaube ein Patentrezept gibt es nicht. Aber ein zu großes Ungleichgewicht sollte nicht herrschen, dann muss man die Schwächeren stärken und den "Anführern" ihr Krönchen stutzen.

Liebe Grüße und alles Gute

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Nachtrag: was ich aber auf keinen Fall machen würde, wäre es, die Charaktereigenschaften der Schwester im Beisein der Anderen stets lobend hervorzuheben und darauf hinzuweisen, dass sie in ihrem Verhalten um einiges "besser" ist. Bei Zwillingen ist es
1. oft so, dass sie in unterschiedliche Richtungen "gehen" um sich voneinander abzugrenzen und ihre eigene Persönlichkeit abzustecken.
2. könnte dass lediglich als Verstärker dienen und sich zudem absolut negativ auf die Beziehung der Beiden auswirken.

Also nicht gegeneinander ausspielen, dass fände ich grundverkehrt. Viel eher die positiven Seiten beider Kinder wahrnehmen und anerkennen und nicht die negativen Eigenschaften der Einen den postiven Eigenschaften der anderen aufwiegend gegenüberstellen.

Liebe Grüße