Nebenfächer werden einfach nicht ernst genommen.....

Wie ist das bei Euren Kids. Mein Kind 7. Kl. Gym. 12 Jahre alt interessiert sich nicht für Nebenfächer....
Wenn es jetzt nur um ein Fach gehen würde - ok. Aber hier sind tatsächlich Erdkunde, Geschichte, Kunst, Musik, chemie, Physik und alle anderen Fächer uninteressant. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie er in den mündlichen Noten eine 2 oder 3 zustandebringen kann. Schriftlich erreicht er im Moment seine 3er und jetzt ist es halt schon mal vorgekommen, dass auch ne 4 geschrieben wurde zu Themen, die so einleuchtend sind....mittlerweile habe ich wirklich keinen Elan mehr, Themen aufzurödeln oder mit ihm zu besprechen. Ich habe gerade den Eindruck, 3er reichen ihm völlig aus und so wird es auch von den Lehrern verkauft. Eine 3 auf dem Gymnasium ist toll. Naja....oder Sprüche wie: Die 7. Klasse ist die schwierigste.....naja....

Mich wundert, wieso er in allen Hauptfächern auf 1-2 steht und in den Nebenfächern eine ruhige Kugel schiebt. Ist das normal oder die einsetzende Pubertät ? Er lernt zwar für die Nebenfächer vor der Arbeit - meist einen Tag vorher und wundert sich dann, wenn er gerade noch ne 3 erhält....ich weiß nicht, wie ich ihm Themen interessanter machen soll und will es eigentlich auch nicht - schließlich geht er zur Schule allerdings möchte ich natürlich auch, dass er sich für allgemeine Themen interessiert und begreift, dass gerade diese Themen auch wichtig sind (Regenwald etc.).

Im Moment scheinen die Mädchen in seiner Klasse die Schule ernster zu nehmen als die Jungs. Ich höre das von vielen Müttern.
Wie ist das bei Euch ? Besprecht ihr allgemeine Themen ? Bücher gibt es bei uns genug.

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Und wo ist jetzt konkret Dein Problem?
Er bekommt mündlich eine 2 oder 3, bedeutet er schaltet nicht komplett ab. Er schreibt 3en und 4en, bedeutet er beherrscht den Stoff 'ausreichend'. Meine Jungs würden das 'effizient' nennen.
Das Thema 'Regenwald' für eine Schulprüfung 'nur' befriedigend zu beherrschen, bedeutet ja nicht, das er noch nie was vom Regenwald, seiner Abholzung und den ökologischen Zusammenhänge gehört hätte.

Und ja, eine 3 ist in der 7.Klasse Gymnasium völlig ok.

Ja, wir besprechen zuhause allgemeine Themen - allerdings völlig unabhängig vom gerade durchgenommenen Schulstoff.

Grüsse
BiDi

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Ich sehe das auch so. 2-3 und „mal“ ne 4 in Nebenfächern ist doch vollkommen passend.
Jemand, der z. B. nichts mit Musik am Hut hat, sollte Grundlagen beherrschen wie Notenlesen, Musikgeschichte, bekannte Komponisten und Werke, Instrumente, aber muss man wirklich behalten, dass sich ein Dur und Molldreiklang durch die Lage der großen und kleinen Terz unterscheiden? Ich habe Abitur, ein Instrument gespielt, und wusste das nicht. Mein Kind hat das gerade in Musik durchgenommen. Es ist gut, das gehört zu haben, aber nicht Kriegsentscheidend. Bei größerem Interesse kommt das Wissen von ganz alleine...

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Wie war es bis jetzt?

Hat er sich für solche Themen interessiert? Hat er irgendwelche Fachbücher gelesen? Bei uns waren von Anfang an solche Bücher der Renner. Wir haben echt zu vielen Themen (von Technik, über Geschichte, Mythologie, Astronomie Religion,...), passende Kinder- oder Jugendbücher und beide Jungs lesen sie gerne.

Dementsprechend finden sie das auch interessant, wenn in der Schule in Thema dran kommt über das sie schon was gelesen haben. Oder welches sie noch nicht kennen.

Der Große wird morgen 14 und ist nach wie vor total interessiert. Er schaut auch solche Wissenschaftsvideos auf Youtube (oft auf Englisch) über alle mögliche Themen. Und wir unterhalten uns auch über Gott und die Welt. Das finde ich sehr schön.

Der Kleine ist 8 und momentan (kommunionsbedingt) voll auf den Bibeltripp ;-) Er hat eine ganz tolle Kinderbibel geschenkt bekommen und so lesen wir viele Geschichten daraus. Mal aus dem Alten, mal aus dem Neuen Testament.

LG,
Natalia

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ja....Lehrerabhängig scheint es schon zu sein, denn in Religion hat die Lehrerin das erste Mal ein aktuelles Thema angesprochen (Kopftuch, Islam, was hat das mit uns als Christ zu tun usw) und nicht nur Bibelverse in trockenster Art.
Das stimmt, da blüht er auf.
Das interessiert. In Geschichte war es so, dass sie Ludwig XIV in Vorbereitung hatten. Mein Sohn meinte, er schläft bei diesem Lehrer fast ein. Erst durch einen Youtubekanal kam etwas "mehr Leben" in diese Sache. Es wurde einfach cool und locker von damals erzählt. Fakten mal so eben nebenher....
Die Deutschlehrerin hat auch ein aktuelles Thema aufgegriffen (Buch: Trainkids). Das erste Mal seit 2 Jahren, dass ein Buch verschlungen wurde - immerhin 365 Seiten in 2 Tagen aber trotz allem mal von alleine, mal selbst sich weiter informieren - das scheint nicht aktuell zu sein....es sei denn, es geht um Fußball. Leider kein Schulthema.

Dazu kommt, dass er meint, andere lernen gar nicht (Jungs) und die interessiert das überhaupt nicht.....und er würde doch noch wenigstens was machen....andere würden stundenlang Fortnite spielen usw.
ja, da bin ich dann hin- und hergerissen. Erwarte ich zuviel oder sollte ich zufrieden sein, solange er überhaupt was tut ? Mir geht es eigentlich nicht um die eigentliche Note, sondern darum, dass Interesse immer auch dazu führt, weiter zu kommen und ich denke eigentlich schon, dass Gymnasialschüler so sein sollten.
Als Antwort erhalte ich dann: Mama, da gehen Kinder auf die Schule....und du machst dir Sorgen....

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Ich finde:
Ja, Du erwartest zuviel.
Dein Sohn hat ganz Recht.
(Meiner Meinung hat das nicht unbedingt was mit "Jungs" zu tun, aber jedem seine eigene Klischees. ;-))

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Bei uns ist es Themen- und Lehrerabhängig. Mein Neuntklässler hat einen tollen Gemeinschaftskundelehrer und ist urplötzlich an politischen und wirtschaftlichen Themen interessiert. Mein Sechstklässler hat schon in der Grundschule gerne Götterromane (Percy Jackson & Co) gelesen und punktet mit seinen Kenntnissen in Geschichte. Das hat eine Positiv-Spirale in Gang gesetzt, die Lehrerin mag ihn und er findet Geschichte spannend.
Ansonsten sind sie "normal-faul" und machen den Standard. War bei mir aber ich nicht viel anders.

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Hallo,

ich würde mir keine Gedanken machen, Dreier sind doch in Ordnung. Hauptsache, die Noten in den Nebenfächer stimmen, vielleicht kommt das Interesse irgendwann wieder, dann kann man auch recht leicht die Noten wieder pushen.

Meine Tochter ist 14 und in der 8. Klasse Gym, interessiert sich generell für tausend andere Dinge, nur nicht für die Schule, und wenn überhaupt, investiert sie am meisten Energie und Zeit in die Fächer Musik und Religion, auch in Sport hat sie eine 1 (ohne jegliche Anstrengung) - aber frag lieber nicht nach Französisch, in ihrem einstigen Glanzfach Mathe läuft es momentan auch eher so lala...

Viele Grüße
H.

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Aus meiner Schulzeit kenne ich es so:
wer in den Nebenfächer gut bis sehr gut war, aber in den Hauptfächern Probleme hatte, wechselte relativ früh vom Gymnasium zur Realschule.

Wer in den Nebenfächern zwischen 2 und 5 stand, in den Hauptfächern jedoch zwischen 1 und 2 kam gut bis zur Oberstufe durch. Sofern am Ende des Schuljahres in den Nebenfächern höchstens eine 5 (und eine mindestens eine zwei) oder alles 3en und 4en waren.
In der Oberstufe wurde es schwieriger, da manche Kurse ja verpflichtend waren. Also wurde meist von den naturwissenschaftlichen Nebenfächern, das beste ausgewählt, von den anderen ebenso.

Bei mir kam es sehr darauf an, welches Thema gerade war. Wenn es mich interessiert hat, lag ich mündlich bei 1 oder 2. Wenn es mich nicht interessiert hat, war ich mündlich bei 3 oder 4.
Gelernt habe ich da nie was. Ich habe nur aufgepasst, mich passend gemeldet und in den Klassenarbeiten hingeschrieben, was wir mündlich besprochen hatten.

Schriftlich schwankte ich zwischen 1 und 6. Je nach Interesse und dem was dran kam. Auswendig lernen fand ich schon immer langweilig. In den Klassenarbeiten, wo wir in der Woche vorher die 1:1 Zusammenfassung (mit Lösungen) als Vorbesprechung bekamen, lag ich meist bei 4.
Wurden jedoch Zusammenhänge, logisches Denken oder aufpassen im Unterricht abgefragt (das, was nicht im Heft stand!) glänzte ich mit 1en, 2en und nicht so glänzend 3en

Da ich in Mathe gut war, rechnete ich mir auch im Kopf aus, welche Noten ich noch bräuchte, um ausgleichen zu können #hicks
Heute kräht kein Hahn mehr danach.
Was mich interessiert, lese ich heute nach.

Einzig was ich anders machen würde: häufiger Hausaufgaben machen #hicks Wenn ich diese häufiger gehabt hätte, hätte ich meine Note auch noch mal verbessern können.

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Ergänzung: bei einer Freundin in einem anderen Bundesland sah es aber ganz anders aus.
Dort wurden Nebenfächer anders bewertet. Bzw. wurden dort kaum bis keine Klassenarbeiten geschrieben und das Mündliche mehr bewertet. Für sie war das gut, da sie so besser abgeschnitten hat.
Auch Hausaufgaben machen und für Nebenfächer lernen, war bei ihr wichtiger.

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Hallo, ich bin so gut wie gar nicht mehr involviert, was schulische Dinge anbelangt (7. Klasse Gym). Ich frage meine Tochter vor Arbeiten, ob ich noch irgendwas mit ihr durchgehen soll, was eigentlich immer verneint wird, das war's. Sie hält sich auf 2-3, ganz selten mal eine 4, öfter eine 1. Für mich völlig ok an einem sehr anspruchsvollen Gym. Sie wählt jetzt freiwillig eine 3. Fremdsprache und geht gerne zur Schule.
VG

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Wie kommt er denn auf die Idee, dass die 7. Klasse die Schwierigste Ist?

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Wieso er meint, die 7. KL ist die schwierigste - angeblich Aussage von Lehrern, wobei meine Gegenargumente verhallen.
Ich sehe es ganz genau wie Du. Er sollte aufmerksamer dem Stundenunterricht folgen. Er wird mit 12 noch in die 8. KL kommen - ist also etwas jünger als seine Freunde dies habe ich immer als Vorteil gesehen.

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Na, ich fand es m Gymnasium in der 5.Kl. (viel Wiederholung aus GS) und 6.Kl. auch noch recht chillig, Sohnemann ebenso. Die beiden Jahrgänge sind hie in NRW noch Orientierungsstufe.

Ab .7. Kl. wurde es dann mehr Stoff und anspruchsvoller, aber ich hatte den Eindruck, das war allgemein bzw. dass die 7, nun nicht die Schwierigste war.

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Chill mal deine Basis

echt, was ist am Dreier so schrecklich.
Wenn er sich für die Hauptfächer abbemüht reicht das alle mal.
Ich dachte jetzt kommt ein Posting mit er hat nur 5 und 6....

Lisa

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Warum ? Weil mir nicht alles egal ist ? Alleine Deine Ausdrucksweise....mag ja modern sein....aber nicht alles was modern ist, prägt vom sozialen Charakter.

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Hallo!

Grundsätzlich hat er die Zusammenhänge verstanden, das zeigen seine Noten ja, nur fehlt die zusätzliche Arbeit, um gut oder sehr gut zu sein. Insbesondere in den Lernfächern - in Deutsch kommt es eher auf Ausdrucksfähigkeit an, da muss man aber keinen Stoff lernen. In Mathe reicht es, Zusammenhänge zu verstehen und einfach zu rechnen, ob man jetzt aber einen Aufgabentyp, den man grundsätzlich verstanden hat, 5x oder 10x übt, macht wenig Unterschied. In Englisch kommt es auch eher auf ein Gefühl für die Sprache an, solange die wichtigsten Vokabeln hängen bleiben, gibt es aber nicht viel zu lernen.

Seine Probleme liegen also da, wo er LERNEN muss - und zwar oft stur Auswendiglernen. Namen, Jahreszahlen, Erdzeitalter, wo liegt der Hunsrück, welche Güter exportiert Brasilien, wie war die Formel für Beschleunigung auf einer schiefen Ebene - ganz ehrlich: schnarch. Würde mich auch anöden.

Aber es gibt Lerntechniken, die es leichter machen. Etwa Karteikarten - ob da jetzt Vokabeln stehen, Exportgüter von Nikaragua oder Formeln aus Chemie ist eigentlich egal. So hat er es handlich, und 10 Kärtchen kann man gut morgens nochmal angucken, während 5 Seiten aus dem Physikbuch unhandlicher sind.

Noch dazu viel mehr Youtube nutzen, da gibt es zu so ziemlich jedem Thema anschauliche Videos. Wenn es der Lehrer total trocken vermittelt, ist es ja kein Wunder, dass nicht viel hängen bleibt. Es gibt sogar Videos zu schiefen Ebenen.

Und: nicht überbewerten. Er versteht es ja und es fragt nie wieder jemand nach den Noten in der 7. Klasse. Wirklich entscheidend ist nur der Schulabschluss. Bis dahin wären aber Lerntechniken gut, damit wird es viel einfacher. Wenn ich die Lerntechniken, die ich im Studium gelernt habe, schon in der Schule beherrscht hätte, dann hätte ich mit wesentlich weniger Zeit fürs Lernen wesentlich bessere Noten bekommen. Oft steckt man da durch falsche Technik mehr Zeit rein.

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Danke, solche Antworten helfen schon irgendwie weiter und greifen das auch auf, was ich meine. Lerntechniken richtig anwenden und welche könnten helfen. Es geht hier nicht ums Jammern auf hohem Niveau, wie einige meinen. Ich mache mir Gedanken und ich glaube schon, das man sich selbst mal in Frage stellen sollte und auch sein Kind und nicht immer alles nur auf Noten bezieht.
Youtube finde ich wirklich nützlich. Der Kanal "Musste wissen" ist wirklich toll.

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Bleib da weiter dran, und schau, welche Techniken ihm helfen.

Karteikarten sind eines, aber es gibt auch andere Typen. Manche schreiben lieber Zusammenfassungen vom Stoff, andere malen sich Mind Maps und hängen die ins Zimmer, weil ihnen diese optische und mehrdimensionale Strukturierung besser hilft als nur Text.
Manche kommen mit Karteikarten alleine gut klar, andere vergessen vor lauter kleinen Info-Häppchen die großen Zusammenhänge wieder.
Manche sprechen sich was auf und hören das an, andere gucken Videos und kommen damit am besten klar, wieder andere Lernen am besten, indem sie den Stoff anderen erklären - etwa als Lerngruppe oder eigene Videos machen.

Lerntechniken sind etwas, was er immer nutzen kann. Könnte ggf. auch ein Nachhilfelehrer mit ihm erarbeiten, was am besten passt.

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