ADHS..

Hallo ihr Lieben, gibt es hier Mamis deren Kinder ADHS haben? Wie hat sich das bemerkbar gemacht? Mein Sohn 7 Jahre ist sehr verhaltensauffällig in der Schule, im Hort, egal wo.. Wir haben jetzt am 28.06 einen Termin beim Spz wo alles geprüft wird. Er kann einfach nicht still sitzen, sich auf etwas Konzentrieren. Ist teils gegen seine Schwestern und mich aggressiv... egal wo wir hin gehen, muss er auffallen. Das schlafen geben abends ist eine Katastrophe, vor 00.00uhr schläft er teils garnicht obwohl er um 19.00uhr ins Bett geht. Regeln nimmt er nicht an und hält sie nicht. Joa ich könnte noch so viel schreiben... Natürlich kann er auch sehr liebevoll sein und sehr hilfsbereit. Wie wird das Behandelt? Ich möchte ihn, wenn er wirklich ADHS hat nicht auf Medikamente einstellen. Gibt es etwas, was natürlich ist und die selbe Wirkung hat? Vielleicht finde ich hier einige Antworten auf meine "ängste" und fragen..

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Das Verhalten deines Sohnes könnte schon auf ADHS hindeuten.

Wenn dein Kind tatsächlich ADHS hat, dann ist seine Gehirnreifung verzögert. Mit alternativen Methoden alleine kommst du dann nicht weit. Neurofeedback ist leider auch eine Methode, an die man glauben muss, dann kannst du es genauso gut auch mit Globuli versuchen.

AD(H)Sler ticken anders. Eine darauf spezialisierte Ergo kann viel erreichen, oder ein Verhaltenstherapeut. In vielen Fällen braucht man allerdings medikamentöse Unterstützung, um zu erreichen, dass die Therapie (egal ob Ergo oder VT) tatsächlich anschlägt. Wichtig ist, das man als Eltern versteht, WARUM das Kind so reagiert und sich verhält.

Ich habe mal in einer anderen Diskussion beschrieben, was im Kopf von AD(H)Sler vor sich geht und kopiere das mal hier rein:
"Ein bildliches Beispiel, um den Unterschied zwischen einem Menschen mit und einem Menschen ohne AD(H)S zu verdeutlichen: Ein Mensch muss jeden Tag über eine große Wiese mit hohem Gras von Baum A zu Baum B laufen. Ein Mensch ohne AD(H)S läuft den kürzesten Weg dorthin. Er nimmt jeden Tag die selbe Strecke. Nach einiger Zeit hat sich ein Trampelpfad gebildet, über den er bequem die Strecke zurücklegen kann. Er muss sich irgendwann kaum noch anstrengen, um die Strecke zu bewältigen.
Ein Mensch mit AD(H)S hingegen läuft jeden Tag anders. Er versucht jeden Tag aufs Neue, einen Weg von A nach B zu finden. Mal läuft er links herum noch an der Sonnenblume vorbei, dann rechtsherum zwischen den Margeriten hindurch. Dadurch bildet sich kein Trampelpfad, der einem im Laufe der Zeit den Weg leichter macht. Der AD(H)S-ler muss jeden Tag durchs hohe Gras stapfen und kommt viel später und erschöpfter als der Mensch ohne AD(H)S an Baum B an.
Ritalin und die anderen Medikamente, die bei AD(H)S verschrieben werden, sind wie ein Navi, das Menschen mit AD(H)S hilft, den kürzesten Weg über die Wiese zu finden. Dadurch können auch AD(H)S-ler im Laufe der Zeit einen Trampelpfad bilden und die selbe Leistung bei ähnlichem Kraftaufwand erbringen, wie Menschen ohne AD(H)S. Denn im Gehirn zwischen den Nervenzellen läuft genau dasselbe ab, wie bei den Menschen, die über die Wiese laufen. Bei Menschen ohne AD(H)S werden bei alltäglichen Verrichtungen direkte Verbindungen zwischen den Nervenzellen gebildet und irgendwann "Autobahnen", über welche die Impulse sehr schnell von Zelle zu Zelle rasen können. Das erspart im Alltag viel Zeit und Kraft, denn Dinge, die man immer wieder tun muss, fallen leicht.
Bei AD(H)S-lern werden jedoch ständig neue Verbindungen gebildet und die bestehenden nicht verfestigt. AD(H)S-ler haben dadurch wesentlich mehr Verbindungen zwischen den Zellen, aber eben keine "Autobahnen", die ihnen alltägliche Dinge erleichtern. Dadurch kosten sie alltägliche Verrichtungen so viel Zeit und Kraft, dass sie irgendwann entweder abschalten (ADS) oder überdrehen (ADHS). Ritalin hilft, "Autobahnen" auszubauen und den Betroffenen damit das alltägliche Leben zu erleichtern. Dadurch können sie Aufgaben wieder zuende bringen, sich besser konzentrieren und strukturieren und haben sie wieder Ressourcen frei, die sie früher "verschwendet" haben. Die Verhaltensauffälligkeiten, die wegen der vorherigen Überforderung entstanden sind, verschwinden dann entweder von alleine oder können in einer Therapie bewältigt werden."

Sollte dein Kind ADHS haben, dann kämpft es jeden Tag mit obigen Anforderungen. Seine Aggression ist Ausdruck seiner Überforderung. Ihr macht das schon richtig, euch Hilfe zu suchen, jedoch sind SPZ nicht immer die besten Ansprechpartner. Falls du dich dort nicht richtig gut aufgehoben fühlst oder Zweifel hast, dann lass dir einen guten Kinder-und Jugendpsychiater empfehlen. Die haben viel Erfahrung mit dieser Besonderheit und wissen auch, wann Medikamente Sinn machen und wann es reicht, andere Therapien anzuwenden.

Was deinem Sohn auf jeden Fall gut tut, ist nach dem langen Schultag große Ruhephasen zu haben. Meiner Tochter hilft lesen z.B. sehr gut, um vom Schultag abzuschalten. Außerdem lassen wir sie Sportarten machen, die ihre Gehirnreife unterstützen und fördern, in ihrem Fall Ballett (für Jungs bieten sich aber z.B. Turnen oder Kampfsportarten wie Aikido, Karate, Judo sehr an). Wir hatten auch Ernährungsumstellung, Omega-3-Gabe etc. probiert, aber gereicht hat das alles nicht. Sie ist ganz niedrig dosiert auf Medikamente eingestellt, die sie allerdings nur an Schultagen bekommt (nicht in dern Ferien, nicht am Wochenende) und bekommt seit einem Jahr eine Verhaltenstherapie, die ihr davor zertrampeltes Selbstbewusstsein wieder aufgebaut hat.

Wir haben uns auch nicht leicht getan mit Medikamenten, aber seit wir sehen, wie sehr es unserer Tochter hilft, die Anforderungen in der Schule zu bewältigen, wissen wir, dass es die richtige Entscheidung war und ist.

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dann warte doch erst einmal ab, was die im SPZ sagen? -- dann kannst du auch gezielter handeln...

was viele nicht so in Zusammenhang bringen: Ernährung. - Wie sieht es aus, wenn Du den Zucker reduzierst? --- wie sieht euer Mittagsprogramm aus, das z.B. das Einschlafen beeinflusst?
Schläft er besser ein, wenn er z.B. abends beim Fussball war? (also richtig auspowern beim Sport?) das wären mal erste Gedanken... alle weiteren Hilfestellungen kannst du passend aussuchen, wenn das SPZ euch mal die Sachlage erklärt hat ...

mein Sohn hat kein ADHS, aber viele Wesenszüge, die damit in Zusammenhang gebracht werden (unruhig, nicht sitzen können, Konzentrationsschwierigkeiten, hibbelig). -- bei ihm ist es nicht das auspowern körperlich, sondern geistig, das hilft... -- er geht gerade den gleichen Weg, wie eine Freund von uns schon 2 Jahre (und es zeigt wirklich langfristig Wirkung): Bogenschiessen zweimal die Woche 2Std ... -- hier muss man Fokus, Geduld, und Konzentration lernen, damit es klappt ... - mit Spaß nebenbei sozusagen...

vielleicht findet ihr einen Sport, der euch hilft?

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Wir achten sehr auf die Ernährung. Zucker ist bei uns fast ein Fremdwort. Süßes gibt es wenn überhaupt, einmal die Woche. Meine Kinder Trinken von alleine aus, so gut wie nur Wasser und wenn mal Saft, was sie auch halb mit Wasser gemischt trinken weil sie es anders nicht mögen. Nun ja wir hatten schon ein paar Untersuchungen bei Zick Ärzten, bei denen es immer auf das selbe hinaus läuft, weswegen wir jetzt zur richtigen Prüfung müssen und mit dem Bericht auch einen Schulbegleiter beantragen müssen. Meine Twins haben Logopädie und Ergotherapie. Der Hort geht bis 17.00uhr. Danach kommen die Kids nachhause, zeigen mir ihre Schulsachen, Aufgaben und erzählen mir wie der Tag war. Dann räumen wir etwas auf ( die Kinderzimmer ) dann bereiten wir noch etwas zu essen vor, danach gehen sie Duschen und langsam ins Bett. Mir bleibt als Alleinerziehende, dafür keine Zeit ihn wo anzumelden. Ich wüsste echt nicht wie ich das Zeitlich hinbekommen soll. Meine Arbeitet kündigen kann ich Finanziell nicht, ist unmöglich. Ich bin froh das ich Überhaupt immer gehen darf, wenn mein Sohn mal wieder vom Unterricht verwiesen wird oder ich die Zeit frei bekomme wenn Logopädie und Ergotherapie ist.

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seit meine Kinder in die Ganztagesbetreuung gehen, fällt mir allerdings ein wichtiger Punkt auf, über den Du trotz Deiner Arbeitssituation und fehlendem Ausgleich mal nachdenken solltest:

das ist für die Kinder bis 17h den ganzen Tag DAUERFEUER ... Reizüberflutung, -null Ruhe und null Möglichkeit, sich zurückzuziehen... -- da ist der Körper und Geist auch irgendwann auf Dauerfeuer und verlernt sogar abzuschalten.

Mal "Chillen" und Ruhe um sich rum haben ist wichtig für den Geist ... -- Dein Kind ist nie zuhause und macht vermutlich abends die Dinge, die halt ein Bedürfnis sind, und die tagsüber nicht gestillt werden... (rumhängen, - alleine seinen Gedanken nachhängen, -- wurschteln, lesen, chillen usw....) ...

ich weiss, dass es schwer ist als arbeitende oder alleinerziehende und Hort ist da toll -- aber trotzdem: für Geist und die eigenständige Entwicklung ist dieses Dauerfeuer halt auch nicht so ganz optimal ... ---

das hilft Dir jetzt auch nicht, -- aber ich habe an meinen Kindern selbst gesehen, wie die nach "zuhausedingen, seine Ruhe haben, - daheim rumhängen" lächzen, wenn Ganztagesschule war ....

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Hi, ich habe kein betroffenes Kind, bin aber Therapeutin in einer Kinderklinik die u.a. den Schwerpunkt Adhs hat.
Du schreibst, dein Sohn erhält bereits Ergotherapie. Dies sollte deine erste Anlaufstelle sein. Ein gut ausgebildeter Ergo sollte dir ein Elterntraining anbieten können, um die Grundlagen über die Erkrankung, sowie die Möglichkeiten der nichtmedikamentösen Therapie zu besprechen. Er sollte mit dir euren Tagesablauf analysieren, insbesondere die typischen Konfliktsituationen. Dann habt ihr einen Ansatzpunkt. Wichtig finde ich, dass nicht wahllos am Kind herumgedoktort wird, sondern dass ein konkretes Konzept erstellt wird, an dem sich auch die Familie und Schule beteiligen sollte. Adhs Kinder sind Meister im gegeneinander ausspielen, wenn keine einheitliche Linie herrscht, ist es schwierig.

Bei Adhs Kindern ist eine klare Kommunikation das wichtigste. Ich kann bei Interesse gerne Bücher nennen, die ich "unseren" Eltern gerne empfehle.

Eine weitere nichtmedikamentöse Therapie kann das Neurofeedbacktraining sein. Im Netz findest du zahlreiche Infos.

Auch kann ich nur empfehlen, sich über Medikamente wenigstens zu informieren. Dies hilft bei Verstehen was im Gehirn deines Kindes passiert.

Was mir persönlich immer am wichtigsten ist: das Kind braucht die Unterstützung des ganzen Systems. Studien zeigen, dass ein reines Konzentrationstraining völlig sinnfrei ist und meiner Erfahrung nach Kinder oft unnötig frustriert und stigmatisiert. Und google mal nach Promis mit Adhs. In viele Berufen kann dies durchaus ein Vorteil sein. Ich kenne einige (gut therapierte oder medikamentös eingestellte) adhs'ler im Rettungsdienst, bei der Post, an der Börse. Adhs'ler haben hier oft überdurchschnittliche Fähigkeiten.

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Erstmal danke für die ausführliche Antwort. Im gegeneinander ausspielen ist er eine eins... Das kann er sehr gut und er weiß auch das ich öfter mal drauf "reinfalle". Gerne kannst du mir die Bücher nennen. Was jetzt alles gemacht wird mit Ihm, weiß ich leider nicht. Das mit dem SPZ ging jetzt eigentlich auch nur so schnell, weil er sonst nach Riedstadt gekommen wäre und ich hätte ihn dann dort lassen müssen. Ich spreche das aufjedenfall bei seinem Ergotherapeutin an und dann mal schauen was er sagt. Im notfall müssen wir wechseln.

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Es steht doch noch gar nicht fest, dass es ADHS ist.

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Hallo!

Ich habe 2 von der Sorte mittlerweile 16 bzw. 12.

Bei beiden war es ca. ab KiTa "sichtbar", jedoch alles im Rahmen des "es wird sich noch verwachsen". Das war aber spätestens in der 2. Klasse dann nicht mehr so.

Letztlich kann ich aus eigener Erfahrung zu alternativen Behandlungsmethoden folgendes sagen:
- die Symptome sind mit "Ernährung" nur unwesentlich zu korrigieren.
Ja, es gibt ca. 2% der Bevölkerung, die auf Zucker mit ADHS- Symptomen (insbesondere Hyperaktivität) reagieren und ja, es gibt auch unter den ADHSler welche die auch noch zusätzlich auf Zucker hyperaktiv reagieren. Aber bei ASDHSler ist diese Hyperaktivität nur im Kinderalter nach außen sichtbar. Später kehrt sich diese Hyperaktivität in eine innere Getriebenheit, Ratlosigkeit um, die sich dann auch langfristig in der Sozialkompetenz bemerkbar macht. (Unstetigkeit im Beruf, Beziehungen, ....) Früher ist man deswegen davon ausgegangen, dass sich ADHS "verwächst" - das stimmt so nicht - die Symptome sind andere.
- Medienkonsum beeinflusst mehr oder weniger die Symptomatik, ist aber nicht alleine ursächlich für die Krankheit.
- Ergotherapie: komplette Zeitverschwendung - nutzt wenig, macht aber nichts kaputt. Ist nur ein zusätzlicher Therapie-Termin für ein ADHS-Kind, dem damit dann endgültig klar ist: "Mit mir stimmt ganz gewaltig was nicht!"
- Neurofeedback - hat kurzfristig bis mittelfristig einen Placebo-Effekt und ist größtenteils nicht übertragbar auf reguläre Lernsituationen. Ist eher alternativ, kostete einen A... voll Geld und ist nicht als Behandlungsmethode anerkannt.
- Entspannungstraining ( Yoga, Meditation, ...) für die Tonne in einer akuten Situation. Da braucht man 2 Jahre Training bis man tatsächlich das anwenden kann und als ADHSler hat man ganz wenig Chancen das zu erlernen. Die Krankheit verbietet das einem eigentlich!
- Psychoedeukation - super. Es ist wichtig sowohl für Eltern als auch für Kinder über die Krankheit INFORMIERT (nicht durch Ammenmärchen!) zu sein, über seine eigenen Symptome, die damit zusammenhängen, die Auseinandersetzung mit solchen Symptomen. Das nimmt sehr viel Konflikten den Nährboden weg, man kann aktiv sich überlegen, wie mit bestimmten Situationen umgegangen wird, man kann lernen selber zu erkennen welche Situationen einen überfordern und denen aus dem Weg gehen.
- Konzentrationstraining - super falls diese Symptome da sind, jedoch ggf. nur in Kombi mit weiteren Therapien wirklich nachhaltig.
- Verhaltenstherapie / Lerntherapie: super, dringend zu empfehlen (m. E. die einzige sinnvolle nicht medikamentöse Therapie!). Ggf. wirkt sie erst in Kombi mit Medis optimal.
- Pharmakotherapie (böses Pharma liegt da drin!!!!) - wirkt nur dann nachhaltig, wenn Erziehung, Verhalten, äußere Umstände / Umwelt eigentlich funktionieren, wenn auch der Stoffwechsel der Botenstoffe im Hirn nicht kaputt wäre. Medis machen nur dass dieser Defekt behoben wird - damit funktioniert der Mensch noch lange nicht !

Insgesamt ist JEDE sinnvolle ADHS -Therapie multimodal (Psychoedukation, Psychotherapie und Medis) aufgebaut. - Das ist internationaler Behandlungsstandard.

Es gibt keine andere besser erforschte Krankheit der Kinder- und Jugendentwicklung, da gibt es nicht so viele verborgene alternative Behansdlungsmöglichkeiten mehr ....

LG & viel Erfolg.

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Hallo Daniela 1204,

du hast ja schon viele Tipp bekommen. Darf ich mal fragen, warum deine beiden Kinder zur Logopädie und zur Ergotherapie gehen? So wie du schreibst, kann man vermuten, dass ADHS bei deinem Sohn dahintersteckt. Das kann aber nur die Diagnostik hinterher sagen.Und da gilt es mal abzuwarten. Wurde bei deinen Kindern noch etwas festgestellt
wie z.B AVWS (auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungstörungen.) etc.

Jetzt bin ich mal ganz provokant. Hast du dir mal Gedanken über Pflegegrad gemacht? Und zwar denke ich an den den Pflegegrad 1 eventuell auch 2. Kuck mal hier rein:

https://ganzschoenlaut.de/pflegegrad-bei-kindern-mit-adhs-ads/

Warum ich dass auf den Tisch bringe. Bei Pflegegrad 1 wären es zwar nur 125 Euro im Monat Entlastungsbetrag ohne Pflegegeld. Das könntest du einsetzen z.B am Wochenende für einen Betreuer (niederschwelliges Betreuungsangebot), damit du und deiner Tochter mal entlastet sind.

Ich selber habe in dem Sinne keinen ADHSler, sondern ein Kind mit frühkindlichen Autismus, allerdings mit ADHSähnlichen Begleitmacken wie schlecht schlafen, Lautsein, über Tische Stühle Bänke gehen (bis kurz vor der Einschulung). Die ADHS-Macken kommen allerdings von einen damals unbehandelten KIDD-Syndrom (KISS-Syndrom im
Vorschulalter), was allerdings soweit behoben wurde durch manuelle Therapie. ist alles
viel weniger geworden. Es hat aber niemals für eine zusätzliche ADHS-Diagnose gelangt.

Ich weiß wie anstrengend so etwas ist. Wünsche dir viel Kraft.

LG Hinzwife

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Hallo, ja auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungstörungen wurden schon festgestellt bei ihm. Er bekommt Ergo wegen den Verarbeitungs und Wahrnehmungsstörung, Grob und Feinmotorik, eigentlich fast das volle Programm... Meine Zwillinge sind Frühchen, was sich bei beiden zwar unterschiedlich und bei meiner kleinen eher weniger aber bemerkbar macht. Beide sind Entwicklungsverzögert. Meine Tochter hat es zwar eher mit dem Sprechen, bekommt aber wegen kleineren Dingen auch Ergotherapie für die Fein und Grobmotorik.

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Das mit den Pflegegrad wusste ich bis eben garnicht. Wie läuft das denn ab?

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Ich habe selbst ADHS
Ich habe Freunde mit Asperger Autismus

Die Bandbreite an Möglichkeiten ist riesig.

Was auch immer bei euch rauskommt, lasst euch AUFklären. Erklären. Infmormiere dich!

Medikamente sind super hilfreich - wenn es die richtigen sind!
Egal ob ADHS, Diabetis oder sonstiges.

Falsche Diagnose -> falsche Medikamente = MIST
richtige Diagnose + Aufklärung +/- Medikamente + Ergänzende Therapie + guter Arzt, der sich mit der Diagnose und Behandlung auskennt = Volltreffer im Guten!


Daher: erst informieren, dann entscheiden!

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Him,
ernährung auf Zuckerarm-/frei umstellen, Augendiagnostik machen lassen lassen - vergessen leider viele Ärzte auch im SPZ
TV, iPad, etc. Konsum soweit wie möglich einschränken und mit den Kids raus in die Natur, Fussballspielen, etc. etc. wo sie sich auspowern können.

Familien-\Erziehungstherapie machen.

viel Glück
Lisa

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In 2 Stunden Alltag zu Hause hat sie ja gar keine Zeit dafür.

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Hallo,

ich denke, da kann man viel probieren, aber letztendlich ist es für ein Kind sehr anstrengend 5 Tage die Woche bis 17 Uhr in einer Fremdbetreuung zu verbringen.

Vor allem wird Dein Sohn da wahrscheinlich die ganze Zeit toben und sich nicht mit anderen Kindern hinsetzen und Playmobil, Lego oder Brettspiele spielen.
Das ist zu viel für ein Kind, das Schwierigkeiten hat, sich selbst zu regulieren.
Oben drauf kommt noch der Schlafmangel, weil er so schlecht runter kommt.

Das wäre selbst unseren Kindern zu viel (der Kleine (8) hat eine leichte Form von ADS, also der Träumer-Variante; unsere Tochter (11) hat gar nichts in der Richtung, soweit uns bekannt ist). Wir wissen, dass sie beide richtig üble Laune bekommen und kaum noch zu ertragen sind, wenn sie mit wenig Schlaf tagelang durchpowern. Wir wissen, dass das auch passiert, wenn sie drei Wochen am Stück in die Ferienbetreuung von 8 bis 16 Uhr gehen, selbst wenn danach zu Hause Ruhe ist und sie pünktlich schlafen (also um ca. 20.30 Uhr).

Ich denke, solange der Hort bis 17 Uhr und das späte Einschlafen bei Deinem Sohn der Normalzustand ist, wird sich nichts an dem Problem ändern, weil er schon grundlegend total angespannt ist.
Ich denke, es ist nötig, dass er früher zu Hause ist und da runter kommen kann, damit er abends früher in den Schlaf findet.

Wir haben von einem Kinderpsychologen Entspannungsübungen auf CD für unseren Sohn bekommen, weil er eine Weile lang grundlegend gefrustet und aggressiv war, weil ihn die Schule so genervt hat (Unterforderung plus pädagogisch unfähige Lehrerin). So eine CD wäre vielleicht auch einen Versuch wert. Wir haben das immer mit ihm zusammen gemacht, damit er nicht meint, nur er müsse das. Leider weiß ich nicht, wie unsere CD heißt. Wir haben sie als Kopie bekommen. ;-)

Ich weiß nicht, wie Du mit das mit der Arbeit und der Betreuung finanziell oder anderweitig regeln kannst. Das ist natürlich ein Problem, wenn man alleinerziehend ist.

Genug Ruhephasen wird sicherlich auch nicht alle Probleme lösen, falls Dein Sohn tatsächlich ADHS hat, aber es sollte zumindest besser werden.

Es gibt übrigens spezielle Foren für Eltern mit ADHS-Kindern bzw. Ihr werdet hoffentlich eine vernünftige Beratung bekommen, wenn die Diagnose fest steht.

LG

Heike

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Wenn die Diagnose steht, behandelt man mit einer Kombination aus Verhaltenstherapie, Elterntraining und eben Medikamenten.

Die Ernährung hat so gut wie keine Auswirkungen auf das Verhalten. Wenig Zucker/Kohlenhydrate ist natürlich immer sinnvoll. Machst du ja schon. Vorbildlich.

"Natürliche" Medikamente gibt es nicht. Globuli ö. ä. sind bei echten Problemen Zeitverschwendung.

Für ADHSler sind Strukturen und Routine wichtig sowie Bezugspersonen, die Geduld haben und einen guten Draht entwickeln.

Der Tagesablauf sollte in geordneten Bahnen verlaufen. Sich regelkonform zu verhalten, ist für ADHSler besonders anstrengend, daher macht es schon Sinn zu überlegen, wie lange ein Tag sein kann.

Die Genehmigung eines Schulbegleiters ist für ADHSler nicht so einfach. Ohne den Effekt von Medikation getestet zu haben, wird man nicht auf Gegenliebe stoßen.

Du solltest auch wissen, dass unbehandelte ADHSler später häufig zur Selbstmedikation übergehen und anfällig für Süchte sind. Lieber kontrolliert geringe Dosen MPH als später harte Drogen und Alkohol, weil Das Chaos im Kopf anders kaum zu ertragen ist.

Medikamente allein richten wenig aus. Unbedingt Verhaltenstherapie oder sehr spezialisierte Ergotherapie dazu anwenden. Es wäre besser, nicht den Wald- und Wiesen-Ergotherapeuten ranzulassen. Zeitverschwendung.

Privat wäre Unterstützung für dich gut. Kann dir die Familie helfen? Gibt es andere Schulen und Betreungsarrangements, die in Frage kommen?

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Unterstützung hab ich leider von keinem. Ich muss alleine zu Recht kommen. Das Problem ist, wenn er auf eine andere Schule muss, wie kommt er hin. Ich muss beide Mädels in die Schule bringen (7.45uhr) und dann noch ihn. Das alles ohne Auto und nur mit Bus und Bahn. Ich wüsste garnicht wie ich das Zeitlich schaffen könnte. Mir wächst die Zeit jetzt schon über den Kopf. Ich würde behaupten, dass hier alles geregelt abläuft. Unter der Woche ist es jeden Tag das selbe. Am Wochenende stehen wir auf, waschen uns, ziehen uns an, Frühstücken, räumen auf, fangen dann langsam das Mittagessen an und Essen. Danach bleibt erst mal Luft und wir überlegen was wir Unternehmen können oder fahren zu meinen Eltern, je nach dem. Dann kommen wir Nachhause, Essen noch was und die Kinder machen sich dann meist schonmal Bett fertig und Spielen noch etwas bevor sie schlafen gehen um 20.00-20.30uhr. Unter der Woche ist um 19.00uhr Bettzeit.

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Natürlich gibt es Ausnahmen und es läuft mal nicht nach Plan. Bsp. Gestern! Er hat im Hort die Scheibe eingetreten, worauf ich hin musste zum Gespräch und er als wir Nachhause kamen in sein Zimmer musste. Er war natürlich voller Wut, weil er nicht raus durfte und hat wieder Aufstand gemacht. Er fand das alles noch lustig, was da passiert ist! Heute morgen als er wach wurde fragte er nicht wirklich, warum er denn im Zimmer bleiben musste. Er weiß ganz genau was er gemacht hat und ich hab ihm auch zu verstehen gegeben das ich diese Scheibe nun bezahlen muss und ich es überhaupt nicht toll finde was er gemacht hat. Seine Schwester hat heute einen Auftritt wo er natürlich auch nicht mit darf. Was die Situation zwar jetzt nicht besser macht, aber was soll ich sonst tun? Ich weiß selbst nicht mehr wie ich mit ihm umgehen soll. Er ist mit sich selbst nicht zufrieden, ärgert sich über sich selbst, ist teils sehr Aggressiv, hält sich an keine Regeln. Trotzdem ist er manchmal sehr Liebevoll und versucht mir und anderen zu helfen und auch mal etwas richtig zu machen. Ich weiß garnicht wie alles beschreiben soll. Es ist echt schwierig!

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