Respektlosigkeit; Konsequenzen für 7 Jährigen

Hallo zusammen.

Mein Sohn (7,5) geht in die 1. Klasse. Er war schon immer hibbelig, in manchen Situationen überdreht, aufmüpfig (das letzte Wort). ADHS kann ausgeschlossen werden. Er kann sich gut konzentrieren, kann gut alleine spielen, Dinge kombinieren, lässt sich im Spiel was einfallen (improvisieren). Schulisch gesehen kommt er trotz allem gut mit und ist auf Stand.

Sein Verhalten ist aber seit ca einem halben Jahr grenzwertig. In der Schule ist es so geregelt, dass nach dem Unterricht der Hort die Kinder übernimmt. Es gibt dann für die 1. Klasse nach der 4. bzw. 5. Std (je nach Tag) Mittagessen und eine halbe Std. ruhen oder freies Spiel, je nach dem wie die Kinder "drauf" sind. Dann gibt es nochmal eine 3/4 Std. Lernzeit (Hausaufgabenzeit). Diese wird zusammen mit Hortner und Lehrer betreut.
In all den Jahren (meine Tochter ist 6. Klasse dort) lief dieses System super. In diesem Schuljahr in dieser Klasse ist alles anders. Es sind in der Klasse mehrere Jungs mit Defiziten. Sie hören gar nicht hin, wenn jmd was sagt, albern rum, lachen über alles, auch über Mecker oder Strafen. Ich habe hospitiert und mich erschrocken über diese "Machtlosigkeit" der Erwachsenen.

Mein Sohn hat sich, sagen wir mal, davon inspirieren lassen, da es heute leider keine wirklichen Konsequenzen der Lehrer geben darf. Teilweise wird es sogar darauf angelegt, vor die Tür gesetzt zu werden, dann muss wenigstens kein Unterricht oder Lernzeit oder auch Ruhen mitgemacht werden. Mit den betroffenen Eltern gab es mehrere Gespräche. Ich komme mir nur leider so vor als wäre ich die Einzige, die beim eigenen Kind ein Fehlverhalten sieht. Die anderen finden ihre Jungs ja gar nicht so schlimm und meinen die Lehrer/Hortner sind nur zu doof ihre Arbeit zu machen. Ich sehe das definitiv anders.

Nun ja, wir haben einige Sachen probiert wie Belohnungskalender, Stubenarrest, Medienverbot, Spielbesuche gestrichen. Das hält dann auch für ne Weile an und die Lehrer können über meinen Sohn nichts schlimmes sagen. Er hat nur hin und wieder ein vorlautes Mundwerk (nicht beleidigend oder so) aber sagt zB ganz offen, dass er für diese Aufgabe grad "keinen Bock" hat und zieht das auch durch. Heißt, Stift wird weggelegt und es wird nichts mehr gemacht. Er muss es nachholen, keine Frage, aber zH wird dann geheult und gemeckert, wie unfair das alles ist. Er fängt dann an, aus Protest zB die Zahlen überdimensional groß zu krakeln oder Wörter extrem in die Länge zu ziehen. Oder er malt eine ganze Seite mit Kringel oder Fratzen voll. Es ist für alle Seiten echt belastend.

Aus den Schul AG's ist er zwischendurch mal rausgeflogen, weil er nur Faxen gemacht hat. Dann geht es wieder ne Weile gut bis er wieder meint, auffallen zu müssen. Ich kann da auch kein System hinter erkennen. Mal fällt er auf, wenn die anderen Jungs dabei sind, die ihn dann natürlich dafür feiern, weil er sich ja was getraut hat, manchmal brauch er aber diese Bestätigung nur für sich selbst.

Seit neuestem hat er es auf einen Hortner abgesehen, den er seit dem Kindergarten schon kennt. Ein Mann, gehbehindert und aus Sicht der Kinder auch sonst wohl komplett behindert. Ich selbst mag ihn, da er immer freundlich ist und trotz seiner Beeinträchtigungen auch einen Draht zu den meisten Kindern hat. Den hat mein Sohn aber jetzt schon mehrfach mit Ausdrücken beleidigt oder auch einfach nur aufgemotzt, getreu dem Motto "ich bin stärker wie du". Unmittelbar danach, so sagte man mir, hat er aber wohl gemerkt, dass die Aktion nicht lustig, sondern einfach nur peinlich und dumm war. Jedesmal beim Abholen, wenn mir das gesagt wurde, hab ich ihn mir dann geschnappt und er durfte sich auch in Anwesenheit anderer Kinder entschuldigen. Den Zusammenhang hat er schon verstanden, auch wenn schon ne Stunde vergangen ist.

Gestern war wieder so ein Sch...tag. Er hat jetzt wieder Stubenarrest, aber diesmal so, dass er nichts außer einem Luftmatratze und Tisch und Stuhl zum Arbeiten im Zimmer hat. Kein Spielzeug, keine Sachen, nichts (wir haben aktuell einen leeren Raum, den wir eigentlich renovieren wollten, aber nun eben dafür nutzen). Gestern "durfte" er dann rechnen, rechnen, rechnen. Und er hat alles richtig gelöst, keine Kritzeleien, hat sauber geschrieben. Habe ihn für den Rest der Woche aus der Schule genommen wegen div. Arztterminen (blöder Zufall).

Was mich aber wurmt, dass das ja auch keine Lösung sein kann. Sobald ich die Leine wieder lockerer lasse und er wieder mit uns zusammen sitzen darf, dreht er in der Schule wieder frei. Zu Hause benimmt er sich, hilft dann zB auch im Haushalt oder im Garten. Aber in der Schule, insbesondere im Hort ist er ein anderer Junge.

Ich bin es auch leid, mir den Mund fusselig zu reden, sowohl mit ihm als auch mit den Lehrern/Hortnern. Ich sehe es so, dass im Hort auch härter durchgegriffen werden müsse, aber man sagte mir, was ich auch verstehe, dass denen dort die Hände gebunden sind, da es heutzutage viele Eltern gibt, die nicht mal damit was zu tun haben, dann auf der Matte stehen und sich beschweren.

So, genug geschrieben. Ideen? Und danke fürs Leben bis hierher.

nineeleven

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Hallo,

Ui, du bist aber streng!

„Er hat jetzt wieder Stubenarrest, aber diesmal so, dass er nichts außer einem Luftmatratze und Tisch und Stuhl zum Arbeiten im Zimmer hat. Kein Spielzeug, keine Sachen, nichts (wir haben aktuell einen leeren Raum, den wir eigentlich renovieren wollten, aber nun eben dafür nutzen). Gestern "durfte" er dann rechnen, rechnen, rechnen. Und er hat alles richtig gelöst, keine Kritzeleien, hat sauber geschrieben.“

Sowas finde ich ehrlich gesagt heftig und glaube auch nicht, dass solche Maßnahmen sein Empathievermögen stärken oder seinen Respekt vor seinen Mitmenschen festigen.

Ich finde es gut, dass du das Verhalten deines Sohnes nicht tolerierst aber lass dich doch mal unverbindlich bei einer Erziehungsberatungsstelle beraten, bevor du dein Kind in einem leeren Raum verbannst. Das kann ja nicht die einzige Alternative sein.

Wäre ein Klassenwechsel oder gar Schulwechsel eventuell möglich?
Die Grupoendynamik scheint ja unheilvoll zu sein,

lg

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Hallo! Danke für deine Antwort. Ja es klingt sicher erstmal sehr grob mit dem leeren Zimmer. Nachdem ich aber bei dem anderen Stubenarrest feststellen musste, dass er sich wieder viel zu leicht von anderen Dingen hat ablenken lassen, habe ich mich jetzt eben dazu entschieden. Es wurde mir trotz allem Negativen immer wieder gesagt, dass er auch ganz anders kann. Daher verstehe ich diese Ausritte eben nicht. Und ich glaube, dass er, sobald er wieder Spielerchen machen kann, wieder in die nicht schönen Verhaltensmuster zurückfällt.

Ich sags dir ganz ehrlich. Er hat den Hortner als "dreckiges mieses Dreckschwein" bezeichnet, weil er das mal irgwo aufgeschnappt hat und lustig fand. Die eigentliche Bedeutung war ihm in dem Moment nicht bewusst. Trotzdem geht das nicht und ich kann und will da auch nichts schön- oder kleinreden.

Es ist eine kleine Dorfschule mit Klasse 1-6 und insgesamt rund 120 Schülern. Daher geht ein Klassenwechsel nicht, da nur eine 1. Klasse vorhanden ist. Schulwechsel, ja daran hatte ich schonmal gedacht. Aber ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, da er in der Klasse nicht der treibende Keil ist und ich denke, dafür müsste insgesamt in der Klasse mal was passieren.

Gruppendynamik, ja die ist leider Gottes immens vorhanden. Sämtliche Ideen meinerseits gehen ins Leere, weil auch einfach das Personal dafür fehlt, eine Klasse von 19 Kindern in mehreren Gruppen aufzuteilen.

Es geht mir mehr darum, wie ich als Mutter ihn zurück auf Spur bringen kann und er sich von diesem Blödsinn endlich mal löst. Er sieht ja auch selber ein, dass der Quatsch den er und die anderen betreiben, blöd für alle anderen (Lehrer, Hortner und Mitschüler) ist. Aber in diesen Moment vergisst er alles und hängt mittendrin.

Es fällt mir auch mittlerweise wahnsinnig schwer, ihn für gute Sachen oder Tage noch zu loben, einfach, weil ich es nicht fühle, sondern als normales Verhalten voraussetze.

LG!

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Wenn er es selbst einsieht, wie blöd und falsch sein Verhalten ist und es trotzdem in gewissen Situationen nicht lassen kann, dann ändern Strafen doch auch nichts daran.

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Erstmal ein großes Lob an dich, dass du eine, der wenigen realistische Mutter bist, die nicht nur immer die Schuld bei Anderen sucht.
Es ist schwer, wenn in Klassen oder Gruppen etliche aufmerksamkeitsdefizite Schüler sind, die Feedback von Schüler durch lachen oder Sprüche wie cool bekommen und es dadurch noch ärger hochspielt, vorallem wenn deren Eltern es einfach ignorieren und den Lehrer etc. die Schuld des Versagens zuschieben. Sowas sind interessenlose oder überforderte Eltern, die durch Ignoration den bequemsten Weg haben.
Sowas sollte in einem Elternabend von Lehrern und realistische Eltern mal verstärkt als Brennpunkthema angesprochen werden, sofern die betroffenen Eltern zum Elternabend kommen....aus Erfahrung bleiben meist solche Eltern von sowas fern. MIch würde es auch nerven, stets sein Kind wieder als Mitläufer in die soziale Realität holen zu müssen, weil solche Negativerhaltenskinder heutzutage den Ton angeben, was als cool zählt (früher nannte man es eher asozial) .Ich glaube heutztage gibt es keine Klasse mehr, wo vereinzelnte Kinder ein Fall für den Kinderpsychlogen sind, aber solange manche Eltern die Probleme nicht erkennen wollen, wird es schwierig.

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Ich finde es gut, dass du nicht die Augen verschließt und versuchst, deinem Sohn die Grenzen aufzuzeigen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es extrem schwierig wird, wenn nicht alle Eltern und Lehrer und Erzieher an einem Strang ziehen.

Ich würde mich mal erkundigen, was für Projekte / Programme es bei euch in der Nähe gibt, die sich mit Sozialverhalten, gewaltfreier Konfliktlösung & Co beschäftigen. Und dann die Schulleitung mit ins Boot holen und gucken, dass regelmäßig mit den Kindern gearbeitet wird, damit sich diese negative Dynamik gar nicht erst festsetzen kann.

lg

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Was heißt "ADHS kann ausgeschlossen werden"?
Er wurde komplett getestet und hat es nicht? Was sagt denn der untersuchende Psychiater zu seinem Verhalten?

Mein Jüngster hat ADHS. Bei der ersten Untersuchung wollte es die Psychiaterin auch erst ausschließen, weil er sich in der Einzelsituiation auch völlig unauffällig benehmen kann, während er in der Schule völlig abdrehte.

Während der Schularbeiten alles was ablenkt entfernen ist sicher keine schlechte Idee. Medien reduzieren sicher auch nicht. Aber über solche Strafaktionen kann ich nur den Kopf schütteln, damit kommt man wher nicht weiter.

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Lass das ein Scherz sein .
Du sperrst einen 7-jahrigen ohne alles (keine persönlichen Dinge) in ein leeres Zimmer mit Matratze und Stuhl und rühmst dich? Gleichzeitig nimmst du ihn aus der Schule trotz Schulpflicht. Wenn ich dich kennen würde und so was mit bekäme würde ich ne anonyme Meldung machen beim Jugend-Gesundheitsdienst.
DU hast echt ein ernstes Problem.
Bitte geh zu Erziehungsberatung... das ist krank. Ich mag gar nicht lange drum rum reden... aber nichts von dem was du schreibst rechtfertig Knast-ähnliche zustande. Am besten du schiebst ihn noch sein Essen unter die Tür durch.

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Hallo. Ich danke auch dir für deine Antwort.

Ich rühme mich keineswegs. Wenn du das rausgelesen hast, dann tut es mir leid, mich missverständlich ausgedrückt zu haben. Um ehrlich zu sein bin ich einfach am Ende mit meinem Latein. Ich toleriere es nicht, wenn ein 7 jähriger eine erwachsene Aufsichtsperson beleidigt. Und mit einer Entschuldigung ist es nunmal nicht mehr getan, da er es trotzdem immer wieder tut, um sich entweder selbst was zu beweisen oder die anderen Jungs zu unterhalten. Anstatt Kopfkino, mich anzeigen zu wollen, gib mir doch bitte einen Anreiz, was DU stattdessen machen würdest.

Ja, ich habe ihn für den Rest der Woche aus der Schule genommen, da wir diese Woche noch etliche Arzttermine haben. Er hat die Bluterkrankheit und hatte eine Gelenkblutung die mit Infusionen behandelt wurde. Jetzt stehen etliche Nachkontrollen an wie MRT, Blutkontrollen und Ultraschall. Er war nach Absprache mit Arzt und Lehrern sogar mit Flexüle in der Schule, um nicht zuviel zu verpassen (ich spritze ihm in Heimbehandlung selber). Aber JETZT geht es nunmal eben nicht anders, da ich schon froh bin überhaupt so schnell einen MRT Termin bekommen zu haben. Das tut hier aber nichts zur Sache, soll dir aber verdeutlichen, dass ich ihn nicht aus Jux und Dallerei aus der Schule nehme.

LG

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Diese Erkrankung solltest du bei dem Verhalten im Blick haben! Er merkt in dem Alter, dass er nicht so unverwundbar ist wie ein gesundes Kind und die anderen merken es wahrscheinlich auch. Ich denke, er markiert den dicken Max zum Ausgleich dafür... Schonmal drüber nachgedacht?

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Also ich würde den Lehrern versichern, dass du nicht zu den Müttern gehörst, die sich beschweren, wenn konsequent vorgegangen wird. Das würde ich ihnen notfalls schriftlich geben.
Du bist für daheim zuständig und da benimmt er sich. Die Schule und der Hort sind für das Verhalten dort zuständig und sollen konsequent durchgreifen.
Hör auf, ihn zu Hause für Schulkram zu bestrafen.

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Danke für deine Meinung.
Aber dann gib mir doch auch bitte einen Rat, was ich sonst zH machen soll. Ich sehe es doch bei den anderen Eltern, die nichts unternehmen. Ich hoffe du verstehst, dass es mir eben nicht egal ist, dass er Unterschiede zwischen zH und Schule macht. Dass die Kinder zH ja ganz anders sind, hören die Lehrer ständig. Und es mag ja auch so sein. Dennoch akzeptiere ich sein Verhalten in der Schule so nicht. Ich habe es zwischenzeitlich mehr oder weniger ignoriert und ihm gesagt, ok Schule ist Schule und zH ist zH. Aber ich bin es auch leid, mir fast täglich anhören zu müssen, dass er erwachsene Personen beleidigt, obwohl ich ihm ständig beibringe, wie man sich respektvoll zu benehmen hat. Ich kann ja nicht alles falsch machen in meiner Erziehung, weil meine Tochter ja das ganze Gegenteil ist. Also gibt es jetzt eben auch "Strafen" zu Hause. Weil ich so etwas definitiv nicht dulde und toleriere.

Danke dir dennoch für deine Antwort.

LG

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Ich habe das alles mit meinem Mittleren durch.
Mein Großer war ein liebes und freundliches Paradekind, dass die ganze Grundschulzeit nur positiv aufgefallen ist und problemlos aufs Gym kam und dieses Jahr kommt er schon in die Oberstufe. OK, Haken hinter.
Der Mittlere war so wie du deinen Sohn beschreibst--hat den Unterricht gestört, ständig reingerufen, Quatsch gemacht, war respektlos zu den Lehrern...ich durfte ca. 1 mal pro Woche da erscheinen, um mir anzuhören, wie schrecklich mein Sohn ist. Ich habe ihn auf ADHS und Hochbegabung testen lassen, er hat eine ganz leichte Form von ADS ( kann sich also absolut nicht konzentrieren) und ist hochbegabt (IQ 131). Ich habe brav mit ihm Ergotherapie gemacht, damit er sich besser konzentrieren kann und habe in der 1. und 2. Klasse jede Woche Smileypläne unterschrieben und Konsequenzen für negative Smileys verteilt, obwohl ich mit ihm zu Hause KEINE PROBLEME hatte.
In der 3. Klasse wollte ich wissen, was DIE SCHULE tut--Ergebnis war Wischiwaschi und #bla
Ich habe dann der Schule gesagt, dass ich nicht mehr bereit bin, mein Kind für Dinge zu bestrafen, die ich selber nicht mitbekommen habe (und auch nicht beeinflussen kann) und habe versichert, dass ich alle Konsequenzen der Schule mittragen werde--aber auch, dass ich nicht mit Dingen aus der Schule konfrontiert werden möchte, die ich nicht ändern kann.
Lange Gesichter....aber es wurde was gemacht. Und das hat auch gefruchtet.
Jetzt ist er in der 7. Klasse und völlig problemlos.

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Hi,
erinnert mich total an meinen Sohn, in der ersten Klasse.
Ich kam an ihm ran, indem ich ihn aufgezeigt habe, das Klassenkasper zwar am Anfang super beliebt sind und alle zum Lachen bringen aber am Ende stehen sie alleine da.
Genauso bei Mitläufer....alle finden es gut aber er wird hinterher der Dumme sein, der Unterrichtsstoff nachholen muss und über den jeder bald lachen wird u d seine Freunde sich irgendwann abwenden werden....

vielleicht kommst du so an ihn ran?

grüsse
lisa

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Hallo!

Alles auch schon versucht. Ja, er versteht es, aber solange er immernoch "Ansprechpartner" für seine Albernheiten oder verbalen Aussetzer findet, probiert er es weiter.

Danke dir!

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Hallo.

Ich denke auch, dass du eine sehr realistische Sicht auf die Dinge hast. In Schulen darf halt nicht "durchgegriffen" werden. Lehrer muss man heute echt nicht mehr sein.

Natürlich liest sich deine Form des Stubenarrestes hart, aber ich verstehe dich vollkommen. Ich wurde früher alle Jubel Jahre echt ordentlich geprügelt und war dann zeitweise wieder in der Spur. Aber das will man ja nicht mit dem eigenen Kind tun. Also frage auch ich mich, was dir sonst bleibt...

Ich sehe es allerdings als gutes Zeichen und auch normal, dass immer wieder eine nur zeitweise Besserung eintritt. Wir als Erwachsene halten ja auch nicht immer konsequent ein gewünschtes Verhalten durch, sondern verfallen in gewohnte oder leichtere Verhaltensweise zurück. Erziehung ist in der heutigen Gesellschaft mit stark verfallenden Werten ein permanenter Kampf. Wenn du nicht aufgeben willst, musst du weiter kämpfen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg

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Hallo.

Vielen Dank für deine Antwort.

Ja, ich sehe die Erziehung und das Elternsein oftmals als Kampf, so reflektierend betrachtet. Und natürlich frage ich mich (nicht nur ich), wo kommt diese Respektlosigkeit her? Natürlich möchte niemand mehr die Zustände früherer Jahre, die mein Vater mit ü80 zB gerne mal anspricht. Da wurde den Kindern der Zeigestock auf die Finger geschlagen etc. Nein, sowas will ja niemand. Aber muss man sich als Erwachsener, egal ob nun Elternteil oder Erzieher/Lehrer, denn alles gefallen lassen, nur weil man Angst haben muss, verklagt zu werden?

Natürlich möchte ich auch nicht in einem kahlen Raum sitzen. Aber nachdem ja mehrfach die anderen Stubenarreste in seinem Zimmer mit allem verfügbaren Spielkram (außer Medien) nicht oder nur kurzweilig gefruchtet haben, war gestern der Sack einfach zu.

Also, ich danke dir nochmal!

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Ich bin Polizeibeamtin. Was meinst du, was ich mir sogar schon von so kleinein Rotzlöffeln anhören durfte. Furchtbar. Ich habe das früher nicht getan und würde es auch heute nicht.

Aber leider wird es heute immer extremer.

Ich bin also ganz bei dir.

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Hallo,
Mein Sohn ist im gleichen alter wie dein Sohn. Wenn junior mir selber erzählt er hat in der Schule dies und jenes gemacht bekommt er im Normalfall keine direkte Strafe dafür.
2 Gründe dafür:
Ich war nicht dabei es liegt außerhalb meiner eingriffsreichweite
Und für mich ganz wichtig ich möchte nicht dass er mir irgendwann wichtige Dinge aus der Schule nicht mehr erzählt weil er denkt er könnte Ärger bekommen.
Wenn mir der horterzieher etwas erzählt oder etwas im Heft steht spreche ich ihn drauf an und lasse ihn erst mal erzählen wieso weshalb warum ist das passiert und wie könnte man dem ganzen das nächste mal aus dem Weg gehen.
Kurzfristig hat er auch mal angefangen Clown zu spielen. Ich habe ihm dann gesagt dass sowas anfangs lustig ist aber irgendwann keiner mehr Lust auf sowas hat ich habe ihm auch ganz klar Konsequenzen dafür aufgezeigt.
Zb. Wenn du Mist im Unterricht machst schaffst du ersten deine arbeit nicht und musst die dann später machen ist doof.
Eventuell bekommst du schlechte Bewegungen dann bleibst du in der Klasse gehst nicht in die nächste und das nicht weil du etwas nicht kannst sondern einfach weil du dummheiten gemacht hast.
Und dann auch wenn pädagogisch wohl eher nicht so einwandfrei habe ich ihm ganz klar gesagt. Der Lehrer sitzt am längeren Hebel. Machst du dich bei ihm unbeliebt wird es ihm schwer fallen dich gut zu bewerten und am Ende zählt die Bewertung durch den Lehrer.
Ich hoffe du findest einen weg.
Liebe Grüße

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Vielen Dank auch dir!

Ja, auch wir haben diese Gespräche bereits geführt. Leider kommt es irgendwie nicht an. Es ist wie "solange x und y auch noch Faxen machen kann ich ja mitmachen". Schulisch gesehen ist er ja wie gesagt vorne mit dabei. Eine Bewertung durch den Hort gibt es ja nicht.

Es gibt ja auch nicht nur negatives Feedback vom Hort. Wenn der Tag gut war, wird er von dort auch gelobt. Wir zeigen ihm alle, dass wir uns darüber freuen. Ich möchte ihm dann aber auch nicht noch eine materielle Belohnung geben, weil ich gutes Verhalten einfach als Grundvoraussetzung sehe. Und nein, er muss kein Musterjunge sein. Er bekommt ja sowohl von uns als auch in der Schule das Feedback, dass es auch ok ist, mal zu lachen oder lustig zu sein. Wenn aber gesagt wird "nun ists gut" dann muss es auch gut sein.

Ich habe nun aus diesem Thread viele Sachen für mich rausholen können, so dass wir uns zH nochmal zusammen setzen werden.

Ich danke dir!
LG

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belohnung für gutes verhalten würde ich tatsächlich auch nicht geben.
ich denke du bist sehr reflektiert und wirst einen weg finden.
toi toi toi