Gespräch

Hoffentlich liest die betreffende Mutter hier nicht mit #schwitz:

Ich und besagte Mutter warten auf die Kinder (Sie proben für eine Schulveranstaltung) und unterhalten uns. Es sei stressig mit den Proben. Klar, es ist eine Belastung neben der Schule und anderen Terminen, aber temporär begrenzt. Kind hätte so viele Hausaufgaben. Klar, es ist doof, aber so ist es nun mal und die Doppelbelastung endet ja mit der Schulveranstaltung. Sie würden am Sonntag wegfahren. Kind hätte keine Zeit Hausaufgaben zu machen. Sie würde eine Entschuldigung schreiben und die Lehrer hätten bestimmt Verständnis. Ich war bass erstaunt. Also soooo alt bin ich noch nicht, aber haben sich die Zeiten irgendwie geändert? Mein Sohn macht jetzt die HA und muss am Sonntag weitermachen, da er morgen gar keine Zeit hat. Ist zwar doof, aber ist halt so...

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Also ich kann nur von einer Freundin berichten, ihre Tochter geht in die 6. Klasse auf einem Gymnasium.

Ja scheinbar haben sich die Zeiten geändert. Scheinbar wird der ganze Lernstoff immer mehr ausgedehnt, sodass die Hausaufgaben nach dem Unterricht noch mal so 2 bis 3 Stunden Zeit in Anspruch nehmen und sowas wie Freizeit häufig auf der Strecke bleibt.
Dank G8 muss halt alles vermittelt werden in kürzerer Zeit.

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Also darf ich deinen Beitrag so verstehen, dass Du Verständnis für die nicht gemachten Hausaufgaben hast? Klar, ich weiß nicht, wieviel HA das andere Kind machen muss. Es ist vielleicht mehr als das was mein Sohn machen muss. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der das ausgesprochen wurde, hat mich doch erstaunt. Musste an urbia denken. Anscheinend bin ich altmodisch. Wäre in der Grundschulzeit nicht auf die Idee gekommen, nach 30min die HA abbrechen zu lassen oder erlauben geschminkt in die Schule zu gehen.
Ok, die Zeiten haben sich geändert und ich bin alt. ;-)

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Nein, ich würde das nicht pauschal so sagen,

30 bis 60 min. finde ich ok, dann noch vllt 30 min Lernen dazu. Aber das ist leider ja nicht das Pensum, dass heute vorherrscht.

Wie gesagt 6. Klasse, bis 14 oder 15 Uhr Schule und dann noch 2 bis 3 Stunden Hausaufgaben.
Wo bleibt denn da noch Zeit für Hobbys und fürs "Kind" sein?
Überall zählt doch nur noch schneller und besser sein als die anderen, Leistung Leistung und noch mal Leistung. Und dann wundert man sich über die zunehmende Zahl an Suiziden bei Jugendlichen.

Sowas werde ich meinem Kind nicht antun.
Was nicht heißt, dass es keine Hausaufgaben machen müsste, aber manchmal kommt halt was dazwischen. Du wirst sicherlich auch mal früher von der Arbeit weg, weil du was wichtiges vor hast, obwohl noch was zu tun ist oder?

Geschminkt zur Grundschule finde ich auch unmöglich, genau wie Smartphones in der Grundschule etc.

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Bei meinen Kids gibts begrenzte Hausaufgaben Gutscheine. Übers Jahr sind das je nach Lehrkräften bisher so 2-4 gewesen (also insgesamt, nutzbar für beliebiges Fach). Hätten für so eine Situation also genutzt werden können.
Ist die gesamte Klasse für so eine Aktion eingeplant fallen die HAs meist dementsprechend aus. Wenn nicht müssen sie da halt mal durch.
Aber für sowas ne Entschuldigung schreiben #gruebel Was sagen die Lehrer da wohl?

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Gutscheine find ich gut.
Nee, nicht die gesamte Klasse ist eingeplant, aber man macht ja freiwillig mit.

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Wie alt sind denn die Kinder und welche Klasse besuchen sie?

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Unter- und Mittelstufe.

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Sowas hat meine Mutter schon vor 30 Jahren gemacht 😂

Gut finde ich das rückblickend nicht!
Meine Geschwister und ich haben zwar alle Abitur und Ausbildung/Studium, sind aber sicherlich deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben! ..haben halt immer nur das Nötigste gemacht 😅

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Naja, schon in den späteren Schuljahren, aber spätestens bei Ausbildung/ Studium sind doch nicht die Eltern verantwortlich, wenn man unter seinen Möglichkeiten bleibt. Wer bequem ist wird nicht durch elterliche Ermahnungen ehrgeizig oder fleißig. Dann lieber ein friedliches Familienleben, da verstehe ich deine Eltern.

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Versteh mich nicht falsch! Ich würde meinen Eltern deswegen niemals einen Vorwurf machen, sie meinten es ja gut.
Aber ich denke, dass man Kindern damit etwas falsches vermittelt! Nämlich, dass Ausflüge etc wichtiger sind als Schule.
Ich durfte übrigens auch wegen jedem Schnupfen zu Hause bleiben. 🙄
.. es ist ja trotzdem was aus mir geworden 😉
Aber viele Sachen musste ich mir im jungen Erwachsenenalter einfach selbst beibringen! Das kann unnötig das Leben erschweren.
Ich werde es bei meinen Kindern definitiv anders machen!
Aber grundsätzlich bin ich immer der Meinung: jeder ist seines Glückes Schmied!

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Bei uns sind Hausaufgaben auch selbstverständlich. Trotzdem habe ich schon, als mein Sohn sie auf den letzten Drücker gemacht hat und es abends nicht mehr ging, ihm einen Zettel geschrieben, dass er die Hausis am nächsten Tag nachholt. (Den hat er dann übrigens gar nicht verwendet, (peinlich) sondern hat sich am Morgen den Wecker gestellten dann noch schnell seine Aufgaben erledigt.) Er hat seine Aufgaben gemacht und gelernt, dass man nicht immer bis zum letzten Drücker warten muss. Auch eine Erfahrung.

Natürlich sind Pflichten wichtig. Aber ab und zu braucht es auch die Freiheit keine Prinzipien zu reiten.

Was ärgert dich denn genau? Dass die andere Familie sich die Freiheit nimmt, anders zu entscheiden als du es für richtig hältst? Dass dein Sohn am Sonntag Hausis machen muss?

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In so einem Fall hätte ich auch einen Zettel geschrieben.

Bin gar nicht verärgert, sondern verwundert. Dank urbia und dem Gespräch gestern habe ich realisiert, dass ich eine konservative Sichtweise für heutige Verhältnisse habe.

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Huhu,

ich bin da voll bei dir. Hausaufgaben werden notfalls auch später gemacht. Ganz ausfallen lassen gibts hier nicht. Meiner ist jetzt in der 4. Klasse und so einen Zettel hab ich bisher einmal nur geschrieben.

Lg

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Hallo,

ja, die haben sich definitiv geändert. Mein Großer geht in die 10. Klasse, der Mittlere in die 8. Und die Kleine in die 2. Bei den beiden Großen war definitiv nicht so ein Bohai wie jetzt. Da gab es kein ewiges Beschweren über Hausaufgaben, kein "das ist aber zu viel für mein Kind" etc. Mir ist diese Entwicklung letztes Jahr auch sehr aufgefallen als die Kleine zur Schule kam. Die Kinder hatten zwar täglich was auf, aber es war wirklich anfangs nicht viel. Jedenfalls nicht so, als dass sie sich überanstrengt hätten oder es nicht machbar gewesen wäre. Hier waren mehrere Eltern, die sich beschwert haben. Man könne Erstklässlern das nicht zumuten. Schule und Hausaufgaben wäre eine Doppelbelastung usw. Mein Sohn hatte diese Lehrerin in der Grundschule und ich bin mit der Lehrerin befreundet. Selbst sie sagt, dass es immer anstrengender wird weil die Eltern ihren Kindern nichts mehr zumuten und alles Unangenehme von ihnen fernhalten. Wandertage werden boykottiert weil 8 km wandern zu anstrengend wäre (es war kein Geburtsmarsch), bei Sportfesten werden die Kinder krank gemeldet weil es zu heiß ist, Hausaufgaben sind grundsätzlich zu viel und Arbeiten zu schwer. Ich selbst lese in diversen Foren immer, dass der Trend zur bedürfnissorientierten Erziehung bzw. zu unerzogen geht. Ich habe aber das Gefühl, dass viele Eltern den Ansatz falsch verstehen oder umsetzen. Ich handel auch nach den Bedürfnissen meiner Kinder. Jedenfalls so weit wie es möglich ist. Aber bei manchen Dingen müssen sie. Ob sie wollen oder nicht. Dazu zählen für mich Hausaufgaben, schulische Veranstaltungen und alles was mit Schule zu tun hat. In der Schule hat der Lehrer das Sagen. Klar kam es schon vor, dass meine Jungs mal Strafarbeiten bekamen oder die Lehrer irgendwelche Sanktionen verhängten. Mein Großer musste mal die Schulordnung 10x abschreiben weil er und seine Kumpels sich wiederholt in der Pause vom Schulhof zum benachbarten Bäcker geschlichen haben. Daran saß er auch ein komplettes Wochenende. Ich habe es befürwortet. Selbst Schuld. Er hat seit dem auch nie wieder das Schulgelände verlassen.

LG
Michaela

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Ich hatte das Gefühl, die Mutter fühlt sich gestresster als das Kind.
Also ganz ehrlich, in der GS fand ich die HA auch manchmal zuviel. Aber es war halt so und deswegen wäre ich nicht auf die Idee gekommen gleich eine Entschuldigung zu schreiben. Darum geht's mir ja: Die selbstverständliche Annahme, dass die HA nicht gemacht werden müssen und die Lehrer ja bestimmt dafür Verständnis haben.

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#pro

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Die Zeit für die Bearbeitung von Hausaufgaben ist doch aber schon sehr individuell... Die einen sind nun mal schneller, weil ihnen das Thema liegt oder sie generell einfach besser in der Schule sind, und die anderen brauchen mehr Zeit, weil sie zb von Mathe soviel verstehen wie von Quantenphysik...

Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, ich würde auch niemals eine Entschuldigung schreiben für nicht gemachte Hausaufgaben, aber es ist nun mal schon sehr unterschiedlich, wie schnell Hausaufgaben bearbeitet werden...

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich früher 3 Stunden für Hausaufgaben gebraucht habe, allerdings habe ich (Realschule) schon deutlich länger gebraucht als zb mein Bruder (Gymnasium), so 1 1/2 Stunden saß ich da manchmal auch dran...

LG

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Ich habe bislang noch nie einen Zettel geschrieben, dass Hausaufgaben nicht gemacht werden konnten. Aktuell gehen zwei meiner Kinder aufs Gymnasium. Sohnemann G8, Fußballklasse, Tochterkind G9, Theaterklasse. Bedeutet natürlich zusätzliche Belastung, zusätzliche Unterrichtszeit, zusätzliches Training, Proben, Spiele, Auftritte. Haben sie sich aber so ausgesucht.
Die Hausaufgaben können knackig sein, ja. Das Vorbereiten auf den nächsten Tag braucht auch Zeit. Nicht jeder Lehrer nimmt immer Rücksicht auf Veranstaltungen, die auch gerne unter der Woche stattfinden.
Trotzdem müssen die Hausaufgabe gemacht werden. Da gibt es gar kein Diskutieren. Das ist ihr Job und sie brauchen diese Übung zu Hause nun einmal. Da wird gar nicht erst nach Ausreden gesucht. Zumindest bei mir bösen, gemeinen, nichts verstehende und kinderquälende Mutter nicht. Natürlich gibt es da auch andere. Die die Kinder entschuldigen, weil sie zur Oma fahren mussten oder es schlicht und ergreifend zu heiß war und die Familie ins Schwimmbad gegangen ist. Doch, wirklich, war Anfang Juli gar nicht selten der Fall. Das Kind und die dazugehörige Mutter wohnen im selben Dorf wie wir, die Kinder waren zusammen in der Grundschule. Da gab es in der dritten Klasse einen Aufschrei, weil Kind in einer Schulaufgabe eine Fünf hatte. Mutter in die Schule marschiert, sich bei der Rektorin beschwert, weil die Probe viel zu schwer gewesen wäre (Schnitt 2,3). Außerdem wäre es nicht rechtens gewesen, sie an diesem Tag zu schreiben. Das war nämlich ein Mittwoch und da stünde überhaupt kein HSU auf dem Stundenplan! Die Probe war für den Tag davor geplant gewesen, hat das Kind total durcheinander gebracht.

Es gibt eben Mütter, die meinen, es wäre ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ihr Kind auf Rosenblättern durchs Leben gehen kann. Auf geradem Wege. Ohne irgendwelche unangenehmen Steine oder gar anstrengende Hügel.

Da bin ich auch 'altmodisch' und finde, dass man den Kindern damit keinen Gefallen tut. Sie müssen lernen, auch mit Stress und unangenehmen Situationen umzugehen. Kann ja schließlich auch später niemand zum Chef rennen und sich beschweren, dass Sohn oder Tochter so viel Arbeit aufgebrummt bekommt. Wobei ich auch einen Fall kenne, da hat die Mutter dafür gesorgt dass ihre Tochter die Ausbildung aufgibt, weil der Chef so viel mit ihr geschimpft hat. Das war seelische Grausamkeit. #gruebel Das Kind hat bis heute keine Ausbildung und ebenso wenig langfristig Arbeit, weil die Welt voll solcher grausamen Chefs ist.