Lehrer als Hobbypsychologe

Hallo,
vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß einen Rat.
Meine Tochter wurde letztes Jahr eingeschult, schon in der zweiten Schulwoche kam die Lehrerin auf mich zu um mir mitzuteilen das meine Tochter depressiv ist. Nun kenne ich mein Kind ja schon ein paar Jahre, ich und der Rest der Familie beschreiben sie eher als aufgedreht, ungeduldig, sehr intelligent, manipulativ und zwar sensibel, das zeigt sie aber nicht, auch wenn sie mit einer Situation überfordert ist überspielt sie das gerne mal. Sie ist auch keine Petze und bei Auseinandersetzungen in der Schule bekommt sie stets die Schuld, weil sie nicht sagt wie es wahr, sich nur stillschweigend tadeln lässt. Nun gut, ich bin dann mit meiner Tochter zur Erziehungsberatung, hab mir ja doch sorgen gemacht. Der Lehrerin reicht das nicht aus, sie besteht auf eine Psychotherapie, inzwischen hat sie mich auch schon auf Hemmer angesprochen. All die Probleme die die Lehrerin durch ihre "fachliche Kompetenz" und "Profesiobalität" erkannt haben will, hat sie aber nur in der Schule. Im Hort, dem Turnverein und privat ist davon nichts zu sehen. Als die Erziehungsberatung einen Mitarbeiter zur Schule schicken wollte um meine Tochter mal ein bischen zu beobachten, hat die Schule das abgelehnt. Ich könnte hier noch zahlreiche Geschichten aufführen die bei mir nur ein riesen Fragezeichen hinterlassen haben, dann würde das aber ein halbes Buch werden. Ich habe inzwischen auch erfahren das ehemalige Schüler dieser Lehrerin die gleichen Probleme gehabt haben sollen und das noch mehr Kinder in ihrer Klasse angeblich psyschiche Probleme haben sollen....

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Geh halt mal zum Vertrauenslehrer (oder Schulpsychologen) , lege deine Befunde vor und sag ihm, dass weder die Fachleute, sowie die Familie, diese Ansichten von der Lehrerin nicht teilen können und nicht nachvollziehen können und es euch sehr belastet, da euer Kind täglich mit dieser negativen Ansicht dieser Lehrerin ausgesetzt ist. Lasst euch mal beraten...Vertrauenslehrer und Schulpsychologen sind zum Schutz der Schüler da.

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Ich würde dem dankend und freundlich lächelnd ein Ende setzen. Wenn Probleme auftauchen sollten, gehst du zum Fachmann und nicht zur Klassenlehrerin. VG

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Hallo,
Du bist der Lehrerin gegenüber zu nichts verpflichtet. Lächle es weg, sag danke und sprich nicht drüber. Wir hatten eine ähnliche Situation. Wir haben dies mit unserer Kinderärztin besprochen, die unser Kind schon von Geburt an kennt. Sie sah keine Anzeichen und es sind auch keine da! Ein Gang zum Direktorium hat bei uns nichts gebracht, damit diese Lehrperson aufhörte. Da es aber auch keine Probleme in der Schule gab (unser Kind war immer sehr gut und kam gut mit), haben wir gar nicht mehr darüber diskuriert. Beste Entscheidung, demn unserem Kind geht es super und da ist nichts. Jetzt hat sie einen anderen Leherer, so haben sich die Diskussionen auch gelegt.
LG

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Viele Lehrer halten sich für geschult genug solche Probleme zu erkennen. Die Grundschullehrerin meines Sohnes hatte auch ständig eine neue Diagnose was meinem Sohn fehlt. Wir waren dann wirklich einmal beim Fachmann und haben einiges abklären lassen, er schüttelte über die Meinung der Lehrerin nur den Kopf und schrieb auch einen diesbezüglichen Satz in das Gutachten, welches ich in Kopie der Lehrerin vorlegte. Danach habe ich sie gebeten meinen Sohn bitte in Ruhe zu lassen, das klappte nur teilweise, wir haben dann die Schule gewechselt, dann war Ruhe. Ich weiss das meiner nicht der einzige war, wegen der Lehrerin sind in 2 Jahren 4 Kinder von der Schule weg. Manche geben halt nie Ruhe.

LG
Visilo

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Hallo,
als erstes würde ich der Lehrerin sagen, dass das Kind anderswo keine merkwürdigen Verhaltensweisen zeigt, und dass auch die Erziehungsberatung nichts in der Richtung sieht.
Nervt die Dame weiter, hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder holt Ihr Euch eine schriftliche Beurteilung von einem Kinderpsychologen Eures Vertrauens (lasst Euch einen empfehlen) und legt die der Lehrerin und der Direktorin vor, damit die auch Bescheid weiss, was ihre Mitarbeiterin treibt.
Oder Ihr wechselt die Schule/Klasse. Ehrlich gesagt sehe ich schwarz für eine neutrale Beurteilung Eurer Tochter durch diese Lehrerin, wenn das schon so anfängt.
Unser Sohn hat auch die Klasse gewechselt, weil er mit seiner Lehrerin auf keinen grünen Zweig kam.
Die meinte auch, besser zu wissen, was mit dem Kind los sei und lag damit komplett falsch.

LG

Heike

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Es gibt auch Kinder, denen nur dank aufmerksamer Lehrerin geholfen wurde.

Meine besten Freundin hat 2 Kinder, bei dem Ältesten wurde im Kindergarten angesprochen, dass er mal „angesehen“ werden soll. Meine Freundin sah das nicht ein. Kind hat Freunde, war „außerhalb“ okay,...für sie nichts auffälliges. Sie erzählte auch nur tolle Dinge. War er hier hab ich mich immer gefragt von wem sie sprach...er war schon „speziell“. Bei denen zu Hause unauffällig.
Nun ja, Grundschullehrerin Nr.1 sprach es an, Nr. 2 holte dann die Leitung dazu. Erst langsam machte sie sich einen Kopf. Einen Termin für ein SPZ bekam sie erst später, nach Übertritt. Da fragte man sich, warum das nicht vorher passierte, hätte alles einfacher sein können. Er hat große Probleme, das meiste bekommt man durch Ergo einigermaßen in den Griff - nicht alles! Sie ärgert sich den Weg nicht vorher gegangen zu sein.

Wenn du einen kinderpsychologen durch hast, oder ein SPZ oder einfach alles lassen willst wie es ist, bleibt dir wahrscheinlich nur ein Klassen- oder Schulwechsel. Den Ruf hat sie nämlich unter Lehrern wahrscheinlich schon weg.

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Hallo

ähnlich geht es mit unserer Lehrerin bezüglich ADHS und ADS. Etlichen Kindern hat sie das schon diagnostiziert und das tolle: Sie therapiert die Kinder selbst in der Schule #kratz
Da es sich um andere Kinder handelt kann ich mich nicht einmischen.
Meiner Tochter hat sie im ersten Schuljahr auch ADS nachgesagt. Hätte sie es nicht kurze Zeit später wieder revidiert, hätte ich mir schriftlich von einem Psychologen geben lassen, dass es nicht so ist und ihr den schrieb vor die Nase gehalten.
Und da ist dann auch mein Lösungsvorschlag an dich; wenn du doch schon bei einem Psychologen warst und der nichts festgestellt hat, kannst du es dir nicht schriftlich geben lassen? Dann könntest du es ihr unter die Nase halten und darauf hinweisen, das es in Deutschland auch die Möglichkeit gibt eine Unterlassungsklage zu erwirken. Außerdem solltest du das Gespräch mit dem Rektor/Rektorin suchen. Weiß die Schulleitung was diese Lehrerin tut? Ich finde, damit schadet sie mehr Kindern, als ihnen geholfen wird!

Viele Grüße
Jenny

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Die Direktorin war auch schon bei einem Gespräch dabei, klar ist sie auf der Seite der Lehrerin, aber die kennt die Kinder ja eigentlich nicht, verlässt sich auf das was die Lehrerin ihr mitteilt. Die Psychologin die mit meiner Tochter die Sitzungen hatte arbeitet für die Erziehungsberatung. Und davon ist die Schule wohl nicht begeistert, sowohl die Direktorin als auch die Lehrerin meinten "Aber es ist ja nur die Erziehungsberatung" Die Sitzungen wurden von Seiten der Erziehungsberatung, zum Wohle des Kindes abgebrochen, nachdem meine Tochter mehrfach gefragt hat: "Warum muss ich hier sein, was stimmt mit mir nicht?" Meine Tochter hat ein schwaches Selbstbewusstsein und weiß mit einigen Situationen nicht richtig umzugehn, da gibt's aber nichts zu therapieren....
Sie hat sich einfach schwer getan mit der neuen Situation und hier und da eben ungewöhnliches Verhalten gezeigt, die Lehrerin ist gleich darauf angesprungen, aber hat es völlig falsch verstanden und ist falsch damit umgegangen. Jetzt hat meine Tochter Probleme, sie ist eine der Klassenbesten, geht aber garnicht mehr gerne in die Schule, fragt sich was mit ihr nicht stimmt und glaubt niemand mag sie, sie selbst hat mich auf einen Schulwechsel angesprochen...
Ich seh wie es jetzt nach den Ferien weiter geht, werde mit dem Schulsozialarbeiter Kontakt aufnehmen und wenn die weiter Stress machen muss ich wohl mal etwas sparsamer sein mit meinem höflichen und freundlichen Auftreten....

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Ein Psychologe darf diese diagnosen nicht (allein) stellen. Entweder in ein SPZ, oder zum Kinderpsychiater.

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Hallo,

die Lehrerin überschreitet ganz klar ihre Kompetenzen und verhält sich alles andere als professionell.

Professionell wäre: "Mir fällt XY auf. Ich würde Ihnen empfehlen, das ärztlich abklären zu lassen.

Punkt, Feierabend.

Ich würde der Lehrerin eine Schweigepflichtsentbidung für den Arzt in die Hand drücken und ihr sagen, dass sie sich bei Rückfragen an eben diesen wenden kann. Dann bist du raus aus der Sache. Und der Arzt wird dem schnell ein Ende setzen.

Wenn die Lehrerin überhaupt dort anruft. In der Klasse haben will sie die Fachleute ja auch nicht. Das wird schon einen Grund haben.

Und wenn sie doch nicht locker lässt, weil sie es besser weiß als der Arzt, dann würde ich mich deutlich abgrenzen. "Ich werde nicht so lange zu verschiedenen Ärzten laufen, bis Ihre Wunschdiagnose dabei rauskommt" - das könnte MIR als Mutter bei einer solchen Lehrerin rausrutschen. #schein

LG

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Hey!
Also solche Diagnosen können und sollten Lehrer gar nicht stellen (ich bin selber eine und würde einen Teufel tun... ;-)). Ich wäre als Mutter aber erstmal dankbar, wenn sich die Lehrerin um mein Kind sorgt. Vor allem, wenn mein Kind in der Schule ein Verhalten zeigt, dass auf eine psychische Belastung hinweisen könnte. Tatsächlich zeigen viele Kinder in der Schule unter dem sozialen und Leistungsdruck oft ein anderes Verhalten als überall anders. Da wäre ich an deiner Stelle schon mal hellhörig, um nichts zu verpassen. Ich hatte einen Fall, bei dem das Kind auch nur in der Schule Tics entwickelt hat und sehr destruktiv war. Die Eltern haben mir nicht geglaubt, bis es nach fast einem Jahr (!!!) dieses Verhalten auch zu Hause gezeigt hat und am Ende stationär behandelt werden musste. Mein Rat wäre also, den Ausführungen der Lehrkraft zuzuhören und dann zu schauen, was Ärzte (nicht nur Beratungsstellen) dazu sagen. Kannst du vielleicht selbst mal hospitieren?
Vielleicht ist die Lehrkraft sehr voreilig, aber vielleicht ist auch etas dran. Man hat als Lehrerin einfach eine große Vergleichsgruppe über die Jahre und wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit dran ist, würde ich als Mutter nichts unversucht lassen wollen, meinem Kind rechtzeitig zu helfen.
Alles Gute!#winke