Gute Lernhefte + Internetseiten zu Aufsatz?

Hallo,
kennt Ihr gute Lernhefte oder Internetseiten für 5. Klasse Deutsch/Aufsatz, ÜBEN ?

Mir war es zwar schon irgendwie im Hinterstübchen bewusst, aber jetzt in der 5. Klasse rächt sich und wird wirklich klar, wie gravierend es war, dass die Grundschullehrerin 4 Jahre lang überwiegend Lückentexte, Rechtschreib-Verbinden und solche Übungen gemacht hat... --- "Echte" Aufsätze haben sie je nach Thema mal ne Woche geübt und dann einen Ausatz geschrieben (Bildergeschichte, Beschreibung, Reizwortgeschichte) und dann danach wieder überwiegendLektüre gelesen, Lückentexte und Arbeitsblätter ausgefüllt.... --- mehr als ein paar mal ne Halbe SEite haben die Kinder aus dieser Klasse nie am stück alleine geschrieben, .... also können sie es auch nicht und es fehlt die Übung......

tja ... und jetzt 5. Klasse soll plötzlich aus dem nichts eine Aufsatz-Fähigkeit hergezauber werden.... klar, dass da der erste Aufsatz eine schlechte Note gegeben hat.

Ich bin auf der Suche nach Lernbüchern oder Seiten, die Aufsatzschreiben beibringen. Etwas, dass ich jeden Tag zum Üben hernehmen kann.... --- und zwar eben weniger "mama denkt sich was aus", sondern eben wirklich einigermassen sinnvoll und zielführend und effektiv....

Habt Ihr Tips?

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Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob man Aufsätze durch Übungshefte lernt.

Hier werden in Deutsch gewisse Themen bearbeitet. Z.B. Zusammenfassungen, Inhaltsangaben, Nacherzählungen, Interpretationen.
Was genau wo rein muss, wie es gegliedert wird usw. wird in der Schule im Unterricht behandelt und auch geübt. Es ist nicht mehr so wie in der Grundschule, dass aus dem Nichts heraus ein Aufsatz geschrieben wird. Was meinen oft geholfen hat, die Übungsaufsätze beim Lehrer abzugeben und korrigieren zu lassen (ohne Benotung). Somit weißt du schon mal was verlangt wird.
Ich weiß nicht welches Thema von Aufsatz deine Tochter gerade behandelt, aber im Prinzip sind die Regeln für den Aufbau ja überall die gleichen. Dir bringt es aber nichts mit deiner Tochter eine Nacherzählung zu üben wenn eine Inhaltsangabe im nächsten Aufsatz verlangt wird. Das sind 2 Paar Schuhe und der Schuss geht nach hinten los. Schau mit deiner Tochter was genau sie zu dem Thema schon behandelt hat, geh mit ihr den Aufbau eines solchen Textes durch, beachtet die geforderte Zeitform.
Mit Grundschulaufsätzen hat das nicht mehr viel zu tun.

LG
Michaela

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ich find das schwer zu greifen.... und ist auch schwer zu üben, da hast du recht...

Jetzt aktuell der Arbeitsauftrag fürs Märchen:
(Vorgegeben : (jetzt mal stichwortartig) : Prinzessin, verlieberter Prinz, Prinzessin wird von Hexe entführt, Prinz rettet sie, Unheimlicher Wald, sie werden glücklich)


in 2 Seiten (Märchen) waren Bemerkungen nebendran, die schon helfen und mir ein wenig klar sind, worum es der Lehrerin ging:
- den Prinz müsste man besser beschreiben
- Der Wald ist zu wenig beschrieben
- merkt die Hexe denn nicht, dass die Prinzessin befreit wurde. Das finde ich gar nicht spannend...
- der Rückweg hätte etwas mehr beschrieben werden sollen
usw....

heisst: --- es war ihr zu wenig.... zu wenig Adjektive, -zu wenig blumig, -- zu wenig Spannung...
Wobei: "ich" fand das hier und da schon gut beschrieben, -- aber eben ihr vermutlich noch zuwenig.....

I-C-H kann das jetzt schon irgendwie erfassen, -- -aber was macht nun ein 5t-klässler draus...

Aber du hast recht. abseits Grammatik wird im Dezember eine Beschreibung drankommen. da darf ja GAR kein Schmuck in den Text, sondern nüchtern und vollständig.
--- Aber hier könnte ich z.B: gut Internetseiten mit Aufsätzen udn Musterlösungen von guten Beschreibungen brauchen zum üben ausdrucken ........

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https://www.catlux.de/proben/gymnasium/klasse-5/deutsch/aufsatz

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Du siehst das extrem negativ.
In der Schweiz schreiben Kinder vor der 5. kaum je einen Aufsatz.
Genau das tun sie doch jetzt. Und mehr als üben geht nicht. Schreiben können sie dank der Vorarbeit der Lehrerin der unteren Klassen ja jetzt.

Die ersten Aufsätze sind eine Herausforderung. Aber mehr als Einleitung, Mittelteil, Schluss und später mal "Spannungsbogen" und "beim Thema bleiben" muss man da nicht wissen. Das kommt schon. Das wichtigste ist neben dieser Theorie die Phantasie - und dass man eben nicht zu weit abschwenkt. Dafür braucht man keine Bücher sondern Übung. Und genau das kommt jetzt in der Schule dran.

Ruhig bleiben, das kommt gut.

Es käme wohl eher nicht gut, wenn du mit dem Kind hinsitzt und es nach der Schule noch massig in einem Buch Aufsatz-Schreiben übst. Die anderen Kinder dieser Lehrerin haben es ja auch hinbekommen. Und die anderen in seiner Klasse auch. Das kommt schon.

Als Mensch, der beruflich extrem viel schreibt:
Du kannst dem Kind einfach im Alltag lernen, die Phantasie zu nutzen. Spiel mit ihm! "Kennst du ein anderes Wort / eine andere Beschreibung für "er ging" oder "er sagte". Sag mir ein Synonym für "Kinder" etc. Das geht im Auto und macht meist Spass. Vor allem wenn man mal "verbotene Worte" mit reinnimmt. Es gibt erstaunlich viele Arten "du gehst mir auf den Keks" zu sagen... das alles wird seinen Wortschatz und sein Sprachgefühl fördern.... mehr als nach einem Buch zu lernen, nach der Schule, mit der MUTTER, ... den dann.... gehst du ihm auf den Keks.
Eine andere Übung, die ich mit meiner Nichte machte, die echt null Ideen generieren kann war: Stell eine Mini-Situation in den Raum - lass diese auf verschiedene Arten beschreiben. zB ultradramatisch, romantisch, sanft, comic-mässig. Das alles fördert das Sprachgefühl. Das Handwerk können sie in in einem Tag erlernen. Für das Gefühl, die Lust, die Sprache.... braucht es Anregung im täglichen Leben...

Das oben genannte sind Übungen, die wir in Fortbildungskursen für Schreiberlinge machen. Sie sind also nicht per se dämlich. Aufsatztraining kann man machen - durch üben. Aber das einzige was wirklich Aufsätze zu leben bringt ist.... das Gefühl für die Macht der Sprache. Und das sind die obigen Ansätze.
Schau:
Ich schliesse jetzt den Text ab. oder
Ich lege die Feder nieder, beende den Dialog, ziehe mich zurück aus der virtuellen Welt in diejenige meines eigenen ichs. oder
Zack, bum, tschau! oder
Kann ich nun den Text enden? Dich mit deinen eigenen Gedanken alleine lassen? Ist es fair offene Fragen zurück zu lassen? etc....

Das ist die Macht, der Klang der Sprache (in Kurz und ohne grosse Gedanken daran zu verlieren) und wenn du dem Kind das zeigen kannst, dann kann es jedes Aufsatzthema meistern. Mal mit Dramatik, mal mit Erzählung, mal mit Action... Das sind witzige Dinge, die man in den Alltag einbauen kann. Wirklich!
Probier das mal mit
"Ich steige in den Bus" saukomisch... :-)

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Danke für Deine Anregung. Tolle Ideen hast du Da geschrieben. Da lässt sich sicher was einbauen, denn wir zuhause bauen Lernstoff schon immer in den Alltag ein...

gefrustet bin ich (und die Schüler) eher wohl vom Anspruch und der strengen Benotung der Lehrerin. Noch dazu ohne wirklich viele Tips oder Kommentare, die helfen könnte... Mein Sohn weiß das (bisher) nicht, aber unter älteren Klassen hat die gute Frau so Ihren Ruf wohl berechtigter Weise weg... ---

"ICH" fand meinen Sohn toll: er konnte bis vor einem Jahr null Rechtschreibung und hat, wie fast alle aus der Klasse konzeptbedingt in fast jedes geschriebene Wort einen Fehler eingebaut. --- daran haben wir hier und da gearbeitet (nicht im wörtlichen Sinne, sondern an Sprachgefühl-Fragen und Möglichkeiten, besser Fehler beim zweiten Druchlesen zu finden) --- trotz 4 im Aufsatz bin ich über die Maßen hoch stolz, dass er in ganze 2 Seiten (ja: für diesen Aufsatz war es zu wenig) gerade mal D-r-e-i Rechtschreibfehler reingemacht hat.

Das mit dem Training oder der Erkenntnis, Dinge so abzuliefern, wie es der Lehrer haben will, wird schon ... aber frustig ist es halt schon, wenn die neue Lehrerin eben gleich solch hohe Maßstäbe ansetzt... Ich habe viel im Aufsatz gefunden, das er berücksichtigt hat ... die paar Dinge, die die Lehrerin bemängelt hat, hätten jetzt für mich nicht soooo ein Gewicht gehabt.... aber gut.... er lernt das noch....

Ich danke Dir...