Bayern 4. Klasse, Prüfungen Übertritt - wie geht`s euch damit?

Guten Morgen, bin neu hier, weil mich das Thema aktuell umtreibt. Unser Kind ist nun in der 4. Klasse Grundschule und im Moment rauschen die Prüfungen im zweitäglichen Rhythmus ein. Bis jetzt schlägt sie sich rech wacker, sind aber alle froh wenn erstmal Weihnachten ist.

Im Moment lernt oder bereitet sie sie auf die angesagten Prüfungen als auch unangemeldeten Prüfungen täglich so um die 1 Stunde vor.

Irgendwie ist die ganze Familie eingebunden um die verpflichtend und geforderten Notendurchschnitte für den Übertritt zu schaffen.

In den Weihnachtsferien, schauen wir uns dann auch mal um welche Schule diese Tage der offenen Türe haben. Wir suchen im Moment gezielt nach privaten als auch stattlichen Schulen.

Wie geht`s euch damit und wie geht ihr aktuell mit der Situation um.

Liebe Grüße

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"Prüfungen"
"....täglich so um die 1 Stunde...." Vorbereitung
"...Irgendwie ist die ganze Familie eingebunden....." #gruebel

Ich denke, da läuft etwas falsch bei Euch.
Das Kind tut mir jetzt schon leid.

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PS:
"...Wir suchen im Moment gezielt nach privaten als auch stattlichen Schulen....." - Na, ich glaube, im Laufe des Threads wird sich das bei Euch Richtung "privat" entwickeln.....

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Noch nie was von bayrischen "Grundschulabitur" gehört?

Das geht vielen Kindern in Bayern so.

Und da ich an der LMU studiert habe, kann ich noch hinzufügen, dass die ganze Sieberei (die übrigens am Gymnasium weitergeht) auch nicht viel bringt. ;-)

Ich liebe Bayern, aber das Schulsystem wird zu Recht kritisiert.

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Was für Prüfungen? In der 4. Klasse hatte mein Sohn sowas nicht. Es werden halt vor Weihnachten noch ein paar Tests geschrieben aber das ist in jedem Jahr so.

LG
Visilo

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Nicht nicht in Bayern. Hier werden nun die Weichen für Hauptschule, Realschule oder Gymnasium gestellt. Wer den geforderten notenschnitt nicht hat, landet eben woanders

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Die meint Probearbeiten.

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Hallo,
Meine Kinder sind erst in der Dritten, wir haben also noch ein Jahr.
Dennoch werde ich schon jetzt die Informationsveranstaltungen der in Frage kommenden Schulen (außer Mittelschulen, die kenn ich alle) besuchen, weil oft Schulen am gleichen Tag ihren „Tag der offenen Tür“ haben.

Ich hab mir allerdings fest vorgenommen, keinen Druck aufzubauen. Entweder schaffen sie es ohne großes Zutun oder eben nicht. Unterricht und ordentliches Erledigen der Hausaufgaben müssen einfach reichen. Täglich noch eine ganze Stunde zusätzlich würden wir auch zeitlich nicht schafffn. Zumal es an der RS/ Gym (beide unterscheiden sich nicht in Klasse 5) dann ja fröhlich weitergeht und wenn ich in der GS schon eine Stunde täglich zusätzlich investieren muss, sind es nächstes Jahr dann ja 2+x.
Wo bleibt da dann das Kind?

Aber das sind meine Vorsätze, ob ich das dann auch schaffe umzusetzen, ist die Frage.
Allerdings krieg ich derzeit bei einigen mit, wie die 5. läuft- egal ob RS oder Gym- und ich muss sagen, dass nur davor deutlich mehr graut als vor dem Übertrutt. In der 5. aufwärts scheint bei den Lehrern nicht angekommen zu sein, dass es einen Lehrplan Plus gibt, der kompentenzorientiert arbeitet.... die scheinen auch keine Ahnung zu haben, was in der Grundschule läuft, nach dem, was sie voraussetzen. Aber vielleicht ist das auch nur hier in unserem Landkreis so.

Liebe Grüße und gute Nerven
Delfinchen

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Da bin ich doch sehr froh, dass wir in NRW den Stress nicht hatten.
Aber auch hier sehe ich in der 5. Klasse kaum einen Unterschied.
Mein kleiner Sohn ist an einer privaten bischöflichen RS. Er macht ziemlich genau die gleichen Themen, wie seine Freunde am Gym.
Er geht sehr gerne zur Schule und das ist die Hauptsache. Es ist zwar eine Ganztagsschule aber wenn er nach Hause kommt hat er frei.

Ich sehe das so wie meine Vorredner.
Wenn man jetzt schon jeden Tag so intensiv lernen muss, sollte man überlegen, ob es erstrebenswert ist unbedingt ans Gymnasium zu wollen oder ob ma sein Kind damit nicht überfordert.
Lg

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UPS, war natürlich eine Antwort für die TE😊

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Habe auf YouTube eine Doku gesehen...da war ich tatsächlich entsetzt. Hauptsache der Schnitt stimmte und extra Übungsbücher - ich war entsetzt, was die Kinder zum Teil sagten...hart was der Übertritt in Bayern bedeutet alleine was für einen Stellenwert ie Fahrradprüfung in Sachkunde hätte....unglaublich.

Was mich dann aber doch erstaunte, mein Sohn hat zwei Mitschüler aus Bayern/Gymnasium normale Schüler also scheinen wir Nordlichter auch nicht so schlecht zu sein...auf jeden Fall ist es hier sehr viel lockerer für unsere Kinder gewesen.

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Ich glaube, ich kenn die Doku... (ZDF 37°, oder?)

Diese Doku ist extremer Mist und hat wenig bis nichts mit der Realität zu tun.
Bestenfalls zeigt es, was für dämliche Eltern es gibt. Und da hoffe ich sehr, dass es einfach gestellt ist...
Den Stress macht nicht das System oder die Lehrer, sondern, wenn überhaupt, die Eltern.

Und die Fahrradprüfung hat auch keinen nennenswerten Stellenwert. In vielen Schulen wird die erst im Sommer, lange nach dem Übertritt, abgelegt. Ziemlich unaufregend...

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Ja das ist diese Doku. Erschreckend, mehr kann man dazu auch nicht sagen und ist sicher auch nur ein Schlaglicht auf diese Regelung. Die Frage ist doch dabei, warum das alles so geworden ist und alle mitmachen.

Ein verstärktes Ausleseverfahren führt eben dazu, dass Eltern überziehen und das diese Kinder eh bis 70 arbeiten werden müssen. Also eigentlich genug Zeit um entspannter an die Sache heran zu gehen

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Meine Tochter ist 8 und besucht die 3. Klasse einer Münchner Grundschule.
Man kann schon in der 3. Klasse spüren, dass die Zügel angezogen werden, will mir grad noch nicht ausmalen wie die 4. wird 😅

Wir machen nicht jeden Tag noch was extra für die Schule. Sie besucht eine Ganztagesklasse und an 90% der Tage sind die Hausaufgaben in der Schule gemacht.
Was wir wirklich regelmäßig machen ist Lesen üben.
Sollten allerdings Nachschriften/Diktate etc. anstehen, dann üben wir tägl. und das KANN auch mal ne Stunde sein (sehr selten).

Ich würde mich freuen wenn es fürs Gymi reicht, aber wenn ich merke, dass die 4. schon nur noch ein Kampf wird, dann erkenne ich den Sinn nicht mehr. Schule soll keine Qual sein.

Ich selber war bis zu 9. Klasse auf dem Gymi, durfte auch einmal ne Extrarunde drehen. Ich tat mich immer sehr schwer.
Bin dann zur 10. auf die Realschule und habe dort die mittlerere Reife gemacht.

Mein Abitur hab ich trotzdem. Nach der Ausbildung hab ich das Abi nachgemacht und dann studiert. Nur weil man nicht den direkten Weg geht, heißt es nicht beruflich „zu scheitern“.
Es dauert halt unter Umständen länger. Dafür ist die Qual bedeutend geringer!

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Also ich bzw meine Kinder haben das auch schon zweimal durch.
Während mein Sohn einfach so durchgerutscht ist, hat sich meine Tochter in der Grundschule schon eutlich schwerer getan. Sie musste deutlich mehr tun, aber natürlich auch schon die Jahre vorher.
Trotzdem kann ich das alles so nicht bestätigen.

Im Prinzip sind es ja nicht mehr Prüfungen wie im Jahr vorher, nur etwas schlechter verteilt. Mehr als zwei pro Woche sollte es nicht sein. Und man kann doch gar nicht so viele auf alle Prüfungen lernen?
Wenn die ganze Familie für den Übertritt arbeitet, macht ihr auch irgendwas falsch. Klar brauchen die Kinder hin und wieder Unterstützung, aber doch nicht in dem Ausmaß...

Ihr müsst euch bewusst machen, den Stress macht nicht das System, in der Regel auch nicht die Lehrer, den Stress machen die Eltern.
Das bayerische Schulsystem ist so gut und so durchlässig. In der 4. Klasse werden sicher nicht die Weichen fürs Leben gestellt. Es gibt so viele Wege.

Informiert euch da mal ganz genau, das entspannt nämlich;-)

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Hallo,

ich komme zwar nicht aus Bayern, sondern aus Thüringen, aber auch hier wird ein bestimmter Notendurchschnitt verlangt um aufs Gymnasium zu kommen. Kein Hauptfach darf schlechter als 2 sein. Meine Söhne sind zwar mittlerweile schon 8. und 10. Klasse Gymnasium, aber ich kann mich noch gut daran erinnern. Hier kamen die Tests und Klassenarbeiten zw. Herbst- und Weihnachtsferien auch Knall auf Fall. Aber ganz ehrlich, den Druck auf die Kinder habe ich noch nie verstanden. Hier haben auch sämtliche Eltern hohl gedreht. Teilweise mussten manche Kinder mit ihren Hobbys aufhören um mehr Zeit zum Lernen zu haben. Meine Kinder haben nicht mehr gelernt als in den Klassen vorher auch. Hier werden in der Grundschule auch vornehmlich unangekündigte Tests geschrieben weil die Lehrer den wirklichen Wissenstand der Kinder wissen wollten und nicht den, für den sie stundenlang gelernt haben. Ein Kind, dass in der Grundschule schon viel und täglich lernen muss um bestimmte Leistungen zu erreichen, wird es später am Gymnasium schwer haben. Viele Kinder in den Klassen meiner Söhne, die viel lernen mussten um den Schnitt für den Übertritt zu schaffen, sind spätestens ab der 7. Klasse gescheitert. 5. Klasse war noch ok, in der 6. wurde es schon schwerer. In der 7. scheiterten die Ersten und ab der 8. konnten viele das Pensum nicht mehr schaffen und der Druck war zu hoch. Bei meinem Großen waren es anfänglich 30 Kinder in der Klasse. Jetzt in der 10. sind es nur noch 18. Und die meisten die gegangen sind, waren die fleißigen Grundschüler. Meine Nichte schloss letztes Jahr die Grundschule mit einem Durchschnitt von 1,2 ab. Sehr fleißig, immer am Lernen. In der Grundschule täglich mind. 1 Stunde nach den Hausaufgaben. Sie galt als perfekt für das Gymnasium. Jetzt in der 6. sitzt sie den ganzen Tag. Sie hat kaum mehr Freizeit. Mit Freundinnen treffen ist nicht mehr drin. Meine Söhne lernten so gut wie gar nix und wechselten mit nur 2,0. Sie haben es wesentlich einfacher. Um die wirkliche gymnasialtauglich festzustellen, sollte man die Kinder selbst machen lassen. In der Grundschule täglich 1 Stunde reines Lernen finde ich heftig um auf einen 2er Durchschnitt zu kommen. Mathe ist Grundwissen, dass muss ohne Üben und Lernen sitzen. Deutsch Rechtschreibung und Grammatik ebenfalls. Da muss man ebenfalls nichts lernen. Bleibt also nur noch Sachkunde als Lernfach (hier heißt es HSK, ist in jedem Bundesland anders) und eventuell in Bayern Englisch. Englisch wird hier nicht benotet. Mir erschließt es sich nicht warum man für 1 oder 2 Fächer täglich lernen muss und warum da Eltern eingespannt sind.

LG
Michaela

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Hallo,

Daumen hoch, dem kann ich mich nur anschließen. Ein Kind, das schon in der GS Nachhilfe hat bzw für 1er und 2er lernen muss, ist auf einem Gymnasium nicht gut aufgehoben. Wenn dann noch die ganze Familie involviert ist, ... Ich denke da an den Familienfrieden, wenn sich alles nur noch um Schule dreht.

Wir kommen aus dem niederen Bildungslandschaft NRW. Mein älteres Kind ist auf einer kirchlichen Privatschule (sage ich jetzt aber nicht so laut) und kommt wirklich gut mit. Und das alles ohne unser zutun.
Ab dem 3. Schuljahr wurden die Tests angekündigt, für den ersten habe ich mit ihr geübt, ging mit einer 3 voll nach hinten los. Dann würde nicht mehr geübt und der Übertritt mit 1,66 geschafft.

Beim Kleinen (gleiche GS) werden die Tests nicht angekündigt, also wäre nichts mit vorbereiten. Würde ich ihn nachmittags zum Üben zwingen, wäre der Familienfrieden hin. Von daher nehme ich ihn so an, da ich weiß was er kann.

Meine Kinder haben Hobbys, gegen 2-3 x wöchentlich zum Sport, treffen sich mit Freunden und dann bleibt sogar nich Zeit zum Chillen.

So sieht für mich eine entspannte Kindheit und Jugend aus. Die Kinder wissen, dass uns Bildung wichtig ist und Bildung allgemein, aber nicht auf teufel komm raus. Viele Wege führen nach Rom!

VG

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prinzlbehr
Bayern
privat
stattlich (!)
=Maike
=Troll

#winke

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Eine Gleichung sieht anders aus, kommst sicher nicht aus Bayern?

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Natürlich nicht. Hast Du glasklar erkannt. War auch nicht auf einer privaten Schule. Daher die Gleichung. #rofl

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Hier zwar NRW, aber Gymnasialempfehlungen gibt es hier auch nicht geschenkt.
Ich finde es wichtig, dass Kinder OHNE lernen zu guten Noten kommen. Dann sind sie MEINER Meinung nach auch fürs Gym geeignet. Wer täglich 1 Stunde lernen muss, um 2er zu schaffen, der würde HIER am Gym echte Probleme bekommen. Weil lernen irgendwann nicht mehr ausreicht für das Transferwissen, was auf dem Gym gefordert wird.