Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung?

Hallo!

Ich weiß, meine Überschrift klingt dramatisch und wir empfinden folgende Situation auch so: Die Klasse meines Sohnes hat seit längerem eine Lehrerin, die die Kinder, die im Unterricht Quatsch machen oder zum Fenster hinaus träumen, indem sie die Kinder währen der Pause nicht aus der Klasse lässt oder zum Hausmeister in die Werkstatt setzt mit der Begründung, sie hätten sich ihre Pause ja schon genommen. Wir betroffenen Eltern haben schon mit der Lehrerin gesprochen und auch die Schulleitung gebeten dafür zu sorgen, dass andere erzieherische Maßnahmen ergriffen werden. Verändert hat sich nichts, unser Sohn hatte über Wochen keine Pause an der frischen Luft. Anderen Kindern geht es ebenso. Gründe sind Schwätzen mit dem Nachbarn, aus dem Fenster schauen und nicht mitarbeiten. Kommentar der Schulleitung: Die Kollegin entscheidet selbst über ihre pädagogischen Maßnahmen.

Dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, versteht sich für mich. Aber solche möchte ich in dem Zusammenhang nicht akzeptieren. Ich sehe da längerfristig das Kindeswohl gefährdet.

Was können wir tun? Ich bin sehr dankbar für eure Ideen und Gedanken!

Liebe Grüße von Judith

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"unser Sohn hatte über Wochen keine Pause an der frischen Luft."

Unabhängig davon, ob die Maßnahmen der Lehrerin sinnvoll sind oder nicht, sollte dein Sohn aber dennoch mal überlegen, ob er sein Verhalten nicht ändern sollte.

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Siehe meine Antworten weiter unten.

LG Judith

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Schriftlich an die Schulleitung wenden. Schriftliche Antwort erbeten innerhalb 14 Tage . Hinweis das danach das Schulamt bzw. die poitischen Stellen informiert werden. Und eine entsprechende Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen werdet.
https://www.juraforum.de/lexikon/dienstaufsichtsbeschwerde

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Schriftlich um Unterlassung dieser Maßnahme bitten, als Schrieb an die Schulleitung.
Frist setzen - 7 Tage max. 14 Tage.

Passiert nichts, dann an das zuständige Schulamt melden.

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Zugegeben, die Maßnahme finde ich auch nicht super toll aber unter Kindswohlgefährdung verstehe ich etwas ganz (!) anderes.

"unser Sohn hatte über Wochen keine Pause an der frischen Luft."
Ehrlich gesagt finde ich daran fast am schlimmsten, dass du deinen Sohn offensichtlich nicht dazu anhältst sich künftig in der Schule zu benehmen.

Geschwätz mit dem Nachbarn, Quatsch machen im Unterricht, stören der anderen Kinder ... ist Dir gar nicht klar wie respektlos das ist?
Du lässt doch auch nicht zu, dass Dein Kind Deine Gespräche unterbricht, die Tischmanieren nicht einhält etc ...

Und wenn die Lehrerin nicht nur Dein Kind mit diesem Verhalten, sondern noch mehr von der Sorte am Hals hat, wie soll sie denn da eine Chance bekommen den Kindern die zum lernen da sind etwas beizubringen?

Ich versteh ehrlich gesagt nicht warum Du gegen die Lehrerin vorgehen willst #sorry

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Das mit dem Quatsch machen und stören verstehe ich ja, aber wenn mein Lehrer damals solche Maßnahmen für's Träumen verhängt hätte, wäre ich alle Jubeljahr mal auf den Schulhof gekommen. #schwitz
Unserem Sohn würde es genauso ergehen.

Kinder, die träumen stören ja nur sich selbst. Da finde ich eine solche Maßnahme schwer übertrieben.

Bei sehr zappeligen Kindern ist der Entzug der Pause auch keine gute Idee. Irgendwann müssen die ihre überschüssige Energie abbauen können. So sind sie nach der Pause nur noch zappeliger.

LG

Heike

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Sehe ich auch so.
Letzten Endes bewirkt die Lehrkraft mit der Bestrafung das Gegenteil von dem, was sie erreichen will.

Ich würde mich ebenfalls schriftlich an die Schulleitung wenden mit dem Hinweis, dass die Eltern sich an die nächst höhere Instanz wenden werden, sollte keine Änderung eintreten.
Als kindeswohlgefährdend würde ich dies nun aber nicht titulieren.
Die Bestrafung ist unangemessen und nicht zweckdienlich. Zudem wird nicht zwischen Träumen ohne Stören anderer und allgemeinem Stören des Unterrichts unterschieden. Kollektivstrafen sind immer Mist.

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Vielleicht sollte die Sohn mal sein Verhalten überdenken, wenn er wochenlang einer Strafmaßnahme ausgesetzt ist #gruebel
Alternativ hast du als Mutter das Recht jederzeit in der Klasse zu hospitieren-dann kannst du dir selbst ein Bild machen.
Kleinsohn hat auch eine strenge Lehrerin...er muss nun, nachdem er seine Hausaufgaben erledigt hat (je 1 Seite Mathe und Deutsch) und für die morgige Arbeit gelernt hat, noch ein Zusatzblatt machen, weil er mit seinem Sitznachbarn gequatscht hat. Pech!

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Zwei andere Eltern wollten hospitieren und wurden der Klasse verwiesen.

Sie haben ihre Kinder von der Schule genommen.

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….Alternativ hast du als Mutter das Recht jederzeit in der Klasse zu hospitieren-dann kannst du dir selbst ein Bild machen....

Was soll das bringen?
Hatten wir zu meiner Realschulzeit auch. Ergebnis - der Lehrer verhielt sich an dem Tag mustergültig und die Eltern sahen keinen weiteren Handlungsbedarf. Weiteres Ergebnis: Der Lehrer hatte die Schüler, deren Eltern sich gewehrt hatten, noch mehr auf dem Kieker. Beschwerde bei der Schulleitung - Fehlanzeige - der Lehrer war der Rektor.

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was ihr tun könnt, ist auf euren sohn erzieherisch und v.a. emotional durch euer vorbild darauf hinzuwirken, dass er erkennt, dass sein verhalten falsch und gegenüber den klassenkameraden und der lehrerin inakzeptabel ist. die begründung der lehrerin für die konsequenz würde ich genauso übernehmen: er nimmt sich die pause im unterricht, also kann er leider nicht in die hofpause gehen. schule bedeutet lernen und arbeiten mit pausen, nicht pausen mit noch mehr pausen. zudem hat jedes kind und die lehrerin das recht auf störungsfreien unterricht. das hat dein sohn zu akzeptieren. wer das missachtet, der kann leider offenbar auch in der pause nicht auf die rechte anderer achten, da kann man ihn nicht alleine rauslassen.

momentan sendest du aufgrund deines unmuts über die sicher nicht ideale, aber durchaus nachvollziehbare und sicher nicht das kindswohl gefährdende pädagogische maßnahme (das ist was sozialrechtlich relevantes und meint sowas wie fortlaufende misshandlung, etwa rohrstockprügel, sexueller missbrauch, einsperren über tage ohne essen etc.) an dein kind gemischte botschaften, mindestens emotional. er bekommt deine ablehnende haltung gegenüber den aktionen der lehrerin mit und das legitimiert aus seiner sicht sein verhalten durch dich. hör auf damit. gemischte botschaften sind mit das schädlichste, was du bei einem kind, das konseuqenz und klare grenzen braucht, machen kannst.

akzeptiere die lehrerin, geh auf sie zu, zeige deine bereitschaft zur unterstützung anderer maßnahmen, schlage selbst was sinnvolles vor, von mir aus einen entschuldigungsbrief, den dein kind an die klasse schreibt fürs stören, oder einen kuchen, den er backt als wiedergutmachung, oder extra-aufgaben, die er daheim abarbeitet, um die in der schule durch sein verhalten verlorene zeit reinzuholen, wenn er dafür in die pause darf etc. wichtig ist, dass ihr eurern sohn bald dazu bekommt, sich sozialer zu verhalten, also die erziehungsbemühungen der schule unnötig werden lässt. ich bin sicher, die lehrkraft kann sich schöneres vorstellen, als ständig deinen sohn disziplinieren zu müssen.

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Mein Sohn bekommt von uns seit der Einschulung unmissverständlich die Message, dass er sich an die Regeln der Schule für störungsfreies Arbeiten auf Schüler- und Lehrerseite halten muss.
Wir halten derzeit unseren Unmut über die Handlungen der Lehrerin von ihm absolut fern und versuchen Schritt für Schritt heraus zu finden, warum er sich so verhält wie er es tut.

Ich denke, dass ich in meinem Eingangstext unmissverständlich ausgedrückt habe, dass es mir nicht darum geht, dass es keine Konsequenzen gibt, sondern dass ich die von mir beschriebene nicht akzeptieren will. Ich unterstütze jede pädagogische Konsequenz, aber Bestrafungen dieser Art führen zu keiner Verbesserung und ich sehe es als Aufgabe der Lehrer an, das zu erkennen.

Wenn mein Sohn wegen schneller Fertigstellung von Aufgaben als Fördermaßnahmen eine Kopie der schon erledigten Aufgaben erhält um sie nochmal zu machen, er dann lieber zum Fenster raus schaut, quatscht dann ist es schwer, ihm zu vermitteln, dass das der richtige Weg ist. Das kann man natürlich auch anders sehen...

Viele Grüße von Judith

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Da deiner Auffassung nach das Kindeswohl gefährdet ist, würde ich an deiner Stelle wirklich aktiv werden!
Und zwar indem ich mir meinen Sohn schnappe und vermittle, dass er sich die Suppe selbst eingebrockt hat.

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Erklär deinem Sohn, dass er sich zu benehmen hat - und schwups hat er frische Luft! Ist einfacher als ein Fass aufzumachen und den schwarzen Peter anderen zuzuschieben.

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Hi,
Was ihr tun könnt?
Eurem Sohn klarmachen, dass er nicht stören und sich konzentrieren soll. Ihn selbst scheint seine fehlende Pause anscheinend nicht zu stören, denn er ändert sein Verhalten ja amscheinend schon seit Wochen nicht.
GLG