Ist der Lehrer allein verantwortlich für Wissensvermittlung?

Huhu,
ich frage heute mal als Lehrerin die Eltern hier im Forum...

Obwohl ich nun schon einige Jahre Berufserfahrung habe, zweifle ich gerade sehr an mir. Zur Situation sei kurz so viel gesagt, dass ich in einem "schwierigen" Stadtteil arbeite, 1.-4. Jahrgangsmischung und ca. 1/2 der Kinder hat mehr oder weniger große Lernschwierigkeiten aus verschiedenen Gründen (da es bei uns keine Förderschulen mehr gibt).

Mein Problem ist, dass ich momentan etwas den Blick dafür verliere, was ich von Eltern "verlangen" kann. Leider von den meisten hier im Viertel nichts. #schock
Nun gibt es aber auch Eltern, die durchaus an der Schulbildung ihrer Kinder interessiert sind und mir allein den schwarzen Peter zuschieben, weil ihre Kinder etwas nicht verstehen. Natürlich hinterfrage ich zuerst meine Methoden, erkläre nochmals oder lasse andere Lehrer ran (wir sind meist zu zweit und können auch mal 1:1 mit einem Kind arbeiten), wenn ein Kind etwas nicht verstanden hat.
Für mich war es bisher aber auch selbstverständlich, dass ich die Eltern mit ins Boot hole - ihnen Übungstipps und Zusatzmaterial für zu Hause mitgebe und darum bitte, dass zu Hause nochmal erklärt wird. Bisher hab ich damit nur gute Erfahrungen gemacht, da die Kinder es zu Hause ruhig haben, kein Zeitdruck herrscht und die Eltern vertraut sind.
Nun stoße ich aber auf Widerstand bei einigen (bisher 2) Eltern, die der Meinung sind, dass ich das in der Schule hinbekommen muss. Es sind wirklich gebildete Eltern, mit Jobs in "höheren" Positionen, also liegt es sicher nicht daran, dass sie es nicht können.

Natürlich kann und werde ich in der Schule mit den Kindern weiter daran arbeiten (jedes Kind hat ohnehin sein eigenes Tempo und geht individuell voran), aber dadurch geraten die Kinder natürlich im Vergleich zu anderen in "Rückstand". Das wiederum wollen die Eltern auch nicht - da waren sie Anfang des Schuljahres sehr besorgt...

Also nochmal: Ist es zu viel verlangt, dass Eltern mit ihren Kindern Stoff nacharbeiten, wenn dieser in der Schule nicht verstanden wurde?

Ich habe in 2 Wochen Gespräche mit den Eltern und muss danach Zeugnisse schreiben aber lasse mich gerade völlig verunsichern. Meine Kollegen sind keine große Hilfe, da ich mir "einfach zu viele Gedanken mache"...

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Hallo
Versuche mal aus meiner Sicht , einer Mutter eines 2. Klässlers zu antworten.

Kurz zu unserer Situation: wir haben drei Kinder und wohnen auf dem Land und unser Ältester geht in die Grundschule im Dorf. Es ist eine einzügige Schule, mit Klassengrößen zwischen 14 und 24 Kindern. Der (ich nenne es jetzt einfach mal politisch vollkommen unkorrekt) "Ausländeranteil" geht gegen Null bzw. Kinder, deren Vorfahren hier her auswanderten, leben inzwischen schon in 3. Generation hier und machen was Sprache oder Gewohnheiten angeht keinen Unterschied zu allen anderen. Die meisten Eltern sind Akademiker oder zumindest sehr gut gebildet und sozial gut aufgestellt. Also eigentlich eine traumhafte Situation. Auch in unserer Klasse gibt es immer wieder Diskussionen darum, welchen Anteil die Kinder zu Hause lernen sollen oder ob z. B. Hausaufgaben am Wochenende wirklich sein müssen. Ich persönlich und auch mein Mann haben da eine eindeutige Meinung. Es geht um unsere Kinder. Es ist mir prinzipiell vollkommen wurscht, wer offiziell dafür zuständig ist, den Kindern die Sachen zu lehren. Sie müssen sie irgendwann einfach können! Merkt man, dass es in der Schule nicht verstanden wurde ist es doch selbstverständlich, dass so etwas zu Hause beigebracht wird. Es geht doch um die Zukunft unserer Kinder. Sollen wir als Eltern denn lieber nichts tun und damit leben, dass das Kind z. B. Schreib-, lese - oder rechenschwächen hat? Zusehen, wie es es im Leben überspitzt gesagt zu "nix" bringt, weil die Defizite zu groß waren und dann als Eltern den Lehrern bzw. Dem System die Schuld geben? Das ist doch Quatsch. Unser Anliegen als Eltern ist es doch, dass die Kinder fit durch die Schule kommen und beruflich Fuss fassen können. Und wenn in der Schule die Sachen nicht verstanden werden dann muss man eben zu Hause ran. Ich finde es kommt auch immer darauf an, wie mit dem Thema Lernen zu Hause umgegangen wird. Wenn die Eltern sich schon darüber aufregen, dass es am Wochenende Hausaufgaben gibt, wie soll denn das Kind dann reagieren?

Man sollte meines Erachtens den Kindern von Anfang an vermitteln, dass Lernen ein Privileg ist, nicht nur fürs Leben wichtig ist sondern auch Spaß macht. Wir zeigen immerzu Interesse an dem was unsere Sohn in der Schule macht, lassen uns alles zeigen, erklären gerne mal was darüber hinaus und verlassen uns nicht darauf, dass der Lehrer, die Schule oder die Nachmittagsbetreuung die Hausaufgaben oder den Schulstoff korrekt vermittelt hat.

Aber damit sind wir eher die Ausnahmen, das ist mir auch schon aufgefallen. Ich wundere mich manchmal, wie wichtig vielen Eltern von Säuglingen oder Kleinkinder Dinge wie Stillen, Ernährung oder Autositze sind. Diesbezüglich wird wehement nur das aller Beste für das Kind getan... Aber sobald die Kinder größer werden, gelangt das "Optimum" immer mehr in den Hintergrund... Da bekommen 7 jährige zu Weihnachten Smartphones, spielen den ganzen Tag Computer oder gucken fern anstatt etwas mit ihren zu unternehmen und Schule ist nur noch ein lästiges Muss...


Aber das ist nur meine Meinung ;-)

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Hallo!

Ich habe zwar noch kein Schulkind, aber ich denke über deine Situation so:

Grundsätzlich sollte der Großteil der Wissensvermittlung den Lehrern obliegen. Leichter geht dies natürlich, wenn die Kinder einigermaßen auf einem Level sind.

Bei dir ist es ja ein wenig anders gelagert. Aufgrund der fehlenden Förderschulen verlagert sich ein großer Teil der Förderung in deinen Unterricht. Das Gefälle zwischen den schneller lernenden Kindern und denjenigen, die sich langsamer Wissen aneignen, wird schnell größer.
Gut, dass ihr sogar zu zweit unterrichtet, aber trotzdem ist doch klar, dass nicht immer eine 1:1-Betreuung gegeben ist.

Ich als Elternteil wäre aber doch daran interessiert, dass mein Kind ein solides Grundwissen bekommt. Wenn dies nur darüber zu erreichen ist, dass ich mich am Nachmittag mit meinem Kind hinsetze und noch einmal Sachverhalte erkläre oder Aufgaben dazu löse, dann wäre es so.

Man sollte doch das „große Ganze“ betrachten, dass es für die Klasse schlicht nicht möglich ist, alle Kinder gleich zügig auf den selben Stand zu bringen, weil einfach drumherum zu viel anderes aufgefangen werden muss.

Lass dich von den Eltern nicht ärgern und dir schon gar nicht den schwarzen Peter zuschieben. Man muss einfach sehen, dass ihr ja nicht nur Wissen vermittelt, sondern vielleicht auch Sonderbedarf mit abdeckt. Die Eltern sollten dich viel mehr froh sein, dass du durch zusätzliche Aufgaben für zuhause bemüht bist, alle Kinder individuell abzuholen.

Liebe Grüße!

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Nun ja...

Bei Eltern in "höheren Positionen" ist sicher eher die Zeit als das Wissen der kritische Faktor...

Ich bin nicht in einer höheren Position, habe zwar studiert, arbeite aber familienbedingt als Sachbearbeiterin in Teilzeit. Aber ich komme schon echt an meine Grenzen. Dabei braucht derzeit nur ein Kind (Töchterchen 5. Klasse) meine Unterstützung. Söhnchen (4. Klasse) ist in der Grundschule noch der totale Selbstläufer.

Ganz ehrlich, mir graut davor, wie es nächstes Jahr wird... Söhnchen wechselt dann aufs Gymnasium- und da die Grundschule so ein Selbstläufer ist, hat er nie gelernt zu lernen...

Begrenzte Ressourcen sind da ein Problem...

Trotzdem sehe ich mich in der Pflicht, Lücken mit meinen Kindern aufzuarbeiten. Spätestens an der weiterführenden Schule ist das eh einfach so...

LG
Frauke

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Hallo,

ich glaube, ganz allgemein nimmt bei einer breiten Schicht Eltern die Bereitschaft ab, mit den Kindern Zuhause zu arbeiten.

Ein entscheidender Faktor dafür liegt m.M. nach in der Tatsache begründet, dass meist beide Elternteile berufstätig sind. Das führt dazu, dass
a) keiner mehr "von Natur aus", so wie früher meist die Hausfrau-Mutter für das Arbeiten mit dem Kind zuständig ist. Beide Eltern wechseln sich ab, schlimmstenfalls schieben Sie es sich gegenseitig zu, allerschlimmstenfalls lassen sie es sein.
b) schon früh ein Bewusstsein dafür entsteht, dass die Kinder in den Kindergarten/die Schule müssen. Vielen Eltern ist durchaus klar, dass das anstrengend ist und sie wollen ihren Kindern dann Zuhause, wenn sie selbst frei haben, auch Freizeit gönnen. Dabei geht ein wichtiger Unterschied schnell mal unter: Kindergarten muss sein, damit Mama und Papa arbeiten können (vereinfacht gesagt), Schule muss sein, damit das Kind etwas lernt.

Die Eltern, um die es dir geht, würde ich versuchen, zu "ködern": natürlich wird es im Prinzip reichen, wenn die Kinder das alles in der Schule machen. Dass Schule keinen super Lehrer-Schüler-Schlüssel hat, dürfte allgemein bekannt sein. Aber deshalb sind noch die meisten Kinder irgendwie durch die Schule gekommen - die meisten mit, manche ohne Abschluss und sogar aus denen wird manchmal was. Dass aber ein gebildetes Elternhaus für die Kinder Vorteile hat, wird in zahllosen Studien bewiesen. Das kann man gut oder schlecht finden aber die Frage an die Eltern muss doch sein, ob sie diese Vorteile des Kindes (die Eltern KÖNNTEN dem Kind helfen, weil sie einigermaßen gebildet, der deutschen Sprache mächtig und gut organisiert sind) wirklich einfach in den Wind schießen wollen?

LG!

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"von Natur aus" ist da gar nichts...

Dieses Hausfrauen-Dasein ist ein Luxus, den es mal "kurz" nach der Industrialisierung (die Goldenen 20er) gab, in Kriegszeiten natürlich nicht, und dann ab den 50ern wieder.

Das ist in vielen Kulturen NIE so gewesen.

Das ist NICHT normal - auch wenn es vielen von uns so vorkommt. In bestimmten Teilen Deutschlands war das auch zu keiner Zeit so. Und dennoch war der Bildungsstand dort sehr hoch...

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Ja, ich finde für die Wissensvermittlung ist der Lehrer verantwortlich. Auch das Verstehen sollte in der Schule erfolgen. Gerade in der Grundschule ist es das A und O, dass der Lehrer seinen Unterricht so kleinschrittig aufbaut, dass die Kleinen alles verstehen. Ebenso ist es wichtig, dass eine gewisse Struktur vermittelt wird. Also, dass die Kinder vom Lehrer die Basics, wie Heftgestaltung usw. lernen. Diese Grundlagen fehlen leider bei vielen Kindern in der weiterführenden Schule. Und hier sieht man wirklich riesige Unterschiede, je nachdem bei welchem Lehrer die Kinder die ersten 4 Jahre verbracht haben. Manche Lehrer vermitteln so toll alle Basics bis ins Detail - wovon die Kinder ein ganzes Schulleben lang profitieren. Andere verpassen selbst die Benutzung des Lineals zu lehren.
Ich finde es nicht gut zu erwarten, dass sich die Eltern als Nachhilfelehrer betätigen. Dadurch vergrößert sich die Schere innerhalb einer Klasse noch mehr, da die Voraussetzungen der Familien dahinter stark voneinander abweichen. Klar ist es schön, wenn die Kinder zu Hause noch etwas Üben. Also wirklich reines Üben und Wiederholen, nachdem sie die Grundlagen dazu in der Schule gelernt und verstanden haben! Ich denke, die Kritik der Eltern würde ich mir auch zu Herzen nehmen und mir meine Unterrichtsentwürfe nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Wo entstehen immer die größten Defizite? Gibt es genug Übungszeit? Sind Wiederholungen, auch in neuem spannenden Kontext, vorhanden? Kann ich hier und da mehr Übungszeit für wichtige Themen einbauen? Sind meine Ziele der Lerngruppe angepasst? Usw.
Ich finde es wichtig, dass in der Schule gründlich gelernt werden muss, dann zur Not lieber weniger. Die Lehrpläne geben ja eigentlich ein bisschen Spielraum...

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👏🏻👏🏻👏🏻
Sehe ich, als Lehrerin, angehende Mutter und große Schwester eines 13 Jährigen genauso.

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Ich sehe es so, dass ich mein Kind unterstütze und ihm Hilfestellung gebe. Allerdings werden Lerninhalte heute anders vermittelt und m.E. Themen nur angeschnitten. Mein subjektiver Eindruck ist, dass dies zu Lasten aller geht.

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Ich bin der Meinung-ja, es ist die Aufgabe des Lehrers! Ansonsten entsteht (bzw verstärkt sich) die Ungerechtigkeit! Nicht jedes Kind hat Eltern, die helfen können oder wollen! Grade Kinder mit Eltern aus bildungsschwachen Hintergründen sind in unserem Land im großen Nachteil! Daher ganz klar- die Schule muss der Ort sein, der den Kindern das Wissen vermittelt, sie fördert und fordert!

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Er wird immer lernschwache Kinder und lernfaule Kinder geben.Bei der Einschulung erhalten alle Kinder die selbe Chance. Wie der Weg weitergeht , müssen die Eltern durch die Beratung der Lehrer selbst entscheiden.
Lernschwache Kinder können daher auf die zuständige Förderschule oder in eine Förderklasse und lernfaule Schüler ist Aufgabe deren Eltern, sie zum Lernen zu motivieren (Erziehungssache) .
Wenn Eltern nicht helfen wollen, kann der Lehrer nichts dafür. Dann sind die Eltern ungerecht. Es wäre für die anderen Schüler auch ungerecht, wenn Nachzügler den ganzen Unterricht ausbremsen.
Schulstoff ist auf das Mittelfeld ausgelegt und für schwache Schüler gibt es eben Förderschulen / Förderklassen und wenn keine vor Ort vorhanden ist , ist es in der Verantwortung der Bildungspoltik und nicht der Lehrer.

Sowie man als Eltern nicht immer seine Kinder auf höhere Schulen schieben muss , als ihre Leistung für mehrere Jahrgangsstufen hergibt und mit der Hoffnung , dass es die Lehrer richten sollen. Dafür gibt es ja verschiedene Schularten, die trotzdem immer noch mit Fleiß zum Abitur führen können.

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Ich schiebe hier nichts auf die Lehrer, aber wenn ein Lehrer fragt, wessen Aufgabe die Wissensvermittlung ist, ist die Antwort aus genannten Gründen für mich klar. Die Problematik auf lernfaul und Lernschwach zu reduzieren ist falsch!
Und wer nur an die eigenen Kinder denkt ist kurzsichtig, weil uns allen etwas verloren geht (man denke nur an die Rentenkasse), wenn Potential sich nicht entwickeln kann! https://www.deutschlandfunk.de/oecd-studie-zur-bildung-in-deutschland-sozial-schwache.680.de.html?dram:article_id=431260

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Also ich habe noch keine schulpflichtigen Kinder und habe sicher eine eher unkonventionelle Meinung, daher weiß ich nicht, ob dir das so hilft, aber ich schreib trotzdem mal:

Wenn es um die Wissensvermittlung im Allgemeinen geht, bin ich der Ansicht, dass es sogar noch viel eher im Interesse der eigenen Eltern, als in der Schule liegen sollte. Habe das Gefühl, von vielen Eltern wird diese Verantwortung mit der Anmeldung in einer Schule einfach abgegeben, aber sie bleiben trotzdem weiterhin ein sehr wichtiges Vorbild und haben großen Einfluss auf ihre Kinder und damit weiterhin eine große Verantwortung.

Wenn es aber um Lernen für eine Klassenarbeit oder Hausaufgaben geht, dann nein, ich finde das ist ganz alleine etwas zwischen der Schule und dem Kind. Klar will ich meinem Kind Hilfe geben, wenn es sie einfordert, aber ich würde mich da nicht ungefragt einmischen.

Also mal am Beispiel: Ich würde mein Kind von mir aus unterstützen und motivieren, den Dreisatz zu lernen. Aber vielleicht zu einem ganz anderen Zeitpunkt, als es im Lehrplan steht (nämlich schlicht dann, wenn mein Kind dafür offen oder von sich aus interessiert ist) und ich würde es auf keinen Fall "zwingen", 3 Seiten davon runterzuschreiben, um auch den Lehrern zu zeigen, dass es das kann, wenn es nicht mag.

Hoffe man versteht, was ich meine.

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Natürlich ist es viel bequemer, alles den Lehrern zuzuschieben, am besten sollen sie den lieben Kindern auch noch Benehmen beibringen- ich habe auch eine Lehrerin im Bekanntenkreis und kenne das.
Aber nein, das hab ich noch nie so gesehen. Sicher, der Hauptstoff ist Sache der Lehrer, aber die Vermittlung von Wissen und Erfahrungen "zwischen den Zeilen" des trockenen Stoffs - das ist Sache der Eltern oder auch mal Großeltern - warum nicht? Den reinen Aufbau eines Vogelflügels trocken auf dem Papier zu lehren - oder dem Kind auch Interessantes über Vogelarten lebendig zu vermitteln, das ist die andere Seite. Meine Enkelin kommt 2 x die Woche zu mir zum Lernen (5. Klasse Gym) und ja - ich kann Englisch und Französisch auch lustig vermitteln und habe ihr erst kürzlich einiges Interessante über das Vogelthema nähergebracht. Die Landung eines Albatros ist immer eine Anekdote wert und Greifvögel sind durchweg faszinierend :-). Dafür haben Lehrer wohl weniger Zeit. Genauso machte ich es mit meinen Kindern, obwohl ich voll berufstätig war. Es gibt Wochenenden, Ferien, Urlaube....Gelegenheiten genug.
Meine Frage war immer - früher wie heute: "hast du irgendwas nicht verstanden, was deine Lehrerin erzählt hat?" Außer bei Mathe (da sind die Eltern zuständig:-p) kann ich fast immer helfen.
Ich sehe auch nicht ein, dass das zuviel von den Eltern verlangt ist, wenn ich auch zugebe, dass ganz sicher viele Eltern bei einem Kind der weiterführenden Schule an ihre Grenzen stoßen ab einer bestimmten Klasse. Aber dann nehm ich das Buch, les den Text notfalls 3x und Google gibts auch noch! #freu Ich selber habe einen guten Realschulabschluß und bin noch nicht am Aufgeben ;-) auch wenn ich zugebe, dass ich manches auch sicherheitshalber nochmal nachsehe - aber das ist heutzutage ja wirklich kein Problem (Gedächtnistraining zur Alzheimervorsorge ist so auch gleich abgehakt:-) )
LG Moni

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Das führt aber dazu, dass Kinder, deren Eltern das nicht leisten können, oder wollen, das Nachsehen haben! Unser Land lässt soviel Potential versickern! Schule muss noch besser Wissen vermitteln und sich klar dafür zuständig fühlen! Die Kinder können nichts dafür, wenn sie keinen Eltern, oder Großeltern haben, die sie unterstützen!

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Zuallererst ist die Politik gefragt, die endlich etwas gegen den eklatanten Lehrermangel tun muss, es gibt nämlich Tausende arbeitsloser Lehrer - nur viel zu wenig Planstellen.
Dann könnte man den Kindern, deren Eltern nicht helfen können, schon mal effektiver helfen. Kinder von Eltern, die so garnichts leisten wollen für sie, haben leider so und so verloren, so schlimm es ist. Denn das Leben besteht nicht nur aus schreiben und rechnen sondern ist viel viel mehr - das kann niemals alles auf Lehrer abgeschoben werden.
Nicht umsonst erinnere ich immer wieder euphorische Mütter, die das 4., 5. Kind möchten, daran, dass ein Kind aufziehen nicht nur aus Babyknuddeln besteht sondern auch aus 18 Jahre Arbeit und Einsatz.
Selbst z.B. in Norwegen, welches ein besseres und ganz anders durchdachtes Schulsystem hat als wir, wird Elternmitarbeit vorausgesetzt.
LG

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