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Ich bin Lehrerin am Gymnasium, also mit jüngeren aber auch erwachsenen Schülern. Uns wurde nach Einführung der DSGVO sehr deutlich gesagt, dass wir das auf gar keinen Fall mehr machen dürfen. Wir dürfen nicht mal mehr schülerdaten zB in einer Word-Datei auf unserem Computer haben.
Vorher war es auch nicht erlaubt, aber irgendwie wurde es nicht sooo streng gehandhabt, aber da war auch klar, dass Schüler ohne WhatsApp auf keinen Fall einen Nachteil (etwa verspätete Informationen) haben durften.

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Das mit dem Nachteil ist aber schwierig.
Ich informiere Eltern meiner Schüler per Mail einmal die Woche über die vergangene Woche und schreibe, was aktuell ansteht. Eine Mutter will nicht benachrichtigt werden, weil sie keine Lust hat, Mails zu checken.
Sie weiß dann eben nicht alles.
Ungefähre Probentermine schicke ich alle paar Wochen in einer Art Zwischenzeugnis (Aktuelles Sozial- und Arbeitsverhalten, Noten ) heim und lass es unterschreiben, aber manchmal wird’s dann halt zwei/ drei Tage früher oder (meist) später. Das weiß diese dann nicht, außer, es sagt ihr jemand in der WA Gruppe, dieses gibt, in der ich aber selbstverständlich nicht bin.
Aber ich werd doch nicht die Mails noch ausdrucken, heimschicken und zusehen, dass es unterschrieben zurück kommt?
Irgendwann endet meine Bringschuld und beginnt die Holschuld der Eltern.
LG
Delfinchen

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Dabei ging es auch ausdrücklich um WhatsApp, nicht um Mails. Eltern, die ich über Mail nicht erreichen kann (ich erinnere mich da allerdings an gar keine), müssten in der Tat ggf auch damit leben, dass manche Nachrichten sie später erreichen.

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In BaWü ist das ausdrücklich verboten, ich schätze aber, das kann in den anderen Ländern auch nur so sein.
Grüße von bommelmütze

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es gibt ein paar Bundesländer, hier in BaWü auch, dort haben die LÄNDER sowas wie Whattsappgruppen für die Lehrer verboten. -- deshalb darf ein Lehrer,selbst wenn er sich da drüber hinwegsetzt eine solche Gruppe aber nicht als Kommunikationsweg benutzen und somit andere, die dort nicht mitmachen, ausschliessen.

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In Rheinland-Pfalz ist es auch so.

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Ich kann dich gut verstehen. Ich habe auch immer meine Vorbehalte.

Ich würde auch versuchen nicht in diese Gruppe einzuteten und es nach Möglichkeit über E-Mail laufen zu lassen.

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Hallo!

Der Lehrer begibt sich damit rechtlich gesehen ganz schön auf Glatteis (und das auch schon vor der neuen DSGVO), aber das soll nicht Dein Problem sein. Ich würde in die Gruppe einsteigen, aber nur als Leser der Informationen. Selber würde ich Informationen nur direkt an den Lehrer schicken. Eine Krankmeldung in einen Klassenchat halte ich für absolut obsolet, Deine Krankmeldung geht doch den Rest der Klasse überhaupt nichts an!
Hier mal ein noch verhältnismäßig aktueller Artikel dazu:
https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/whatsapp-gehoert-nicht-an-schulen/

Für die Komunikation von Lehrer und Eltern hat die Klassenlehrerin meines Sohnes übrigens diese App vorgeschlagen, und das läuft eigentlich sehr gut:
https://schoolfox.com/gaw2018/?gclid=EAIaIQobChMIh4S5hpSi4AIVS-J3Ch39ig1DEAAYASAAEgJrUPD_BwE

Gerade im Hinblick darauf, dass Du Deine Handynummer nicht wahllos verteilen möchtest (und das tust Du in einer WA-Gruppe, es hat ja nicht nur jeder die Nummer, es kann sie auch noch jeder ungefragt weiter geben), würde ich die Aufnahme in die WA-Gruppe ablehnen und die Lehrerin in einem persönlichen Gespräch auf die Problematik gerade hinsichtlich des Datenschutzes aufmerksam machen. Allerdings kann sich das für Dich durchaus unvorteilhaft auswirken. Ich bin z.B. nicht in den Klassen-Gruppen meiner beiden Kinder, in erster Linie, weil ich schon erleben musste, dass meine Telefonnummer mit mir Fremden geteilt wurde und ich dann von wildfremden Menschen angeschrieben wurde. Bei meiner Tochter wurde die Gruppe erst eingerichtet, als die Kinder schon in der 3. Klasse waren, seit dem laufen einige Dinge über WA, die ich so einfach auch nicht mitbekomme. So musste die Verkehrsschulung, zu der ich mich als Helferin gemeldet hatte und zu der die Kids ihre Fahrräder dabei haben mussten, wetterbedingt abgesagt werden. Alle Eltern wussten Bescheid bis auf die, die nicht im Klassenchat waren - die Elternvertreterin hatte schlichtweg vergessen mich zu informieren.
Und bei meinem Sohn wurde gleich beim ersten Elternabend ein Klassenchat von Seiten des Elternbeirates eingeführt, ich habe mit der Elternvertreterin besprochen, dass sie mich gerne einzelnd per WA kontaktieren kann und ich ansonsten auch für E-Mails immer offen bin. Ich weiß nicht, was in diesem Chat so kommuniziert wird, aber ich habe bis heute weder eine Klassenliste erhalten noch sonst irgendwelche Informationen von der Elternvertreterin. Ich kenn noch nicht einmal die Telefonnummer der Elternvertreterin. Das ist schon irgendwie blöd, weil mein Sohn sich mit niemandem verabreden kann, weil wir keine Telefonnummern haben. Mir ist schon klar, dass das nicht sein darf, aber was soll ich dagegen machen?

LG

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Danke für deine Antwort und den Link!

Ja, DSGVO fiel in mehreren Antworten hier. Es geht mir wirklich darum, dass ich nicht jedem meine Nummer geben möchte. Ich war vor der Elternzeit auch nicht in der Klassengruppe (ohne Lehrer).

Deine Nachteile sind wirklich ärgerlich. Gerade das mit der abgesagten Verkehrsschulung...

Ich werde mal nachfragen, ob ich relevantes verpassen könnte. Aber selbst das bringt mich da nicht rein, dann muss das eben anders gehen.

Liebe Grüße 🤗

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...wir sind sogar im Geschäft via Whatsapp verbunden.
Oder zum Teil halt via anderen Anbietern, die aber dasselbe machen...
Das ist völlig normal.
Sitzung die verschoben wird, Traktandum dass neu aufgenommen wird... es gibt Anstandsregeln, wie dass man nichts nach 18 Uhr reinstellt etc. - aber normal ist das schon.
Beruflich kann man ja noch per Mail verkehren oder Google-Gruppen. Aber einfacher gehts schon mit Whatsapp.

Sonst schlag ein anderes System wie Wire oder Telegram vor, da sieht man den Klarnamen und die Nummer nicht. Aber gut ankommen wird es nicht.
Wegen einer einzigen Dame mussten wir auf Telegram umsteigen - und die würden wir jetzt noch so gerne... hüstelhüstel...

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Ich denke, es ist noch ein Unterschied, ob man als Geschäftspartner quasi auf einer Ebene kommuniziert oder es da eine klare Diskrepanz gibt. Selbst bei Chef und Angestellten sehe ich noch nicht die Problematik, die ich bei Schülern und Lehrer sehe - ein Lehrer hat immer auch einen Erziehungsauftrag und trägt damit u.U. auch eine gewisse Verantwortung für die Inhalte, die per Whatsapp verbreitet werden. Ich kenne mehrere Lehrer, darunter auch Berufsschullehrer, und keiner von Ihnen würde eine WA-Gruppe mit Schülern oder deren Eltern erstellen. Mir wurde auch von Datenschutzfortbildungen berichtet, wo ganz klar von solchen Gruppen abgeraten wurde. In manchen Schulen sind solche Gruppen sogar verboten.
Und was die Whatsapp-Alternativen angeht: Wenn es klare Regeln bezüglich WA gäbe, hätten die Alternativen vielleicht auch mal eine Chance. Ich selbst kommuniziere eigentlich deutlich lieber über Threema als über WA, aber ich merke auch, dass immer mehr Nutzer zu WA zurückkehren oder eben zweigleisig fahren. Und wenn ich daran denke, wie viele Menschen damals Whatsapp den Rücken kehren wollten, als Facebookübernahme anstand und wie viele es dann tatsächlich getan haben...

Man muss sich einfach im Klaren sein, dass bei der Nutzung des Gruppenchats in Whatsapp alle Gruppenmitglieder die eigene Telefonnummer übermittelt bekommen, und gerade in einer Berufsschulklasse, wo ich neu dazu komme und niemanden kenne, würde ich mir das gut überlegen. Wie schon geschrieben: Ich hab es nicht nur einmal erlebt, dass meine Telefonnummer dann von einem anderen Gruppenmitglied an Außenstehende weitergegeben wurde, die mich dann - wieder über Whatsapp - angetextet haben und sich natürlich an keine Chatregeln mehr gehalten haben. Kannst Du als Administrator Deine Hand dafür ins Feuer legen, dass sich auch diesbezüglich alle Mitglieder an die Regeln halten? Ich wollte mich da nicht für verbürgen. Und dann sind wir ja über die Nummernweitergabe auch recht leicht beim Thema Cybermobbing...

LG

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Nun ja - du kannst ja einfach nicht mitmachen und erwarten, dass man dich anders mit Infos versorgt. Oder das einfordern.

Die Frage ist nur - bringts was? Du schreibst gerade in ein Forum - es werden genau jetzt Daten von dir gesammelt. Das ist nun mal Realität.

Das ist eine Berufsschule, kein Kindergarten. Du kannst einen unerwünschten Anrufer wegdrücken oder blocken, du kannst dich gegen Cybermobbing schützen - und warum um Himmelswillen setzt du quasi voraus, dass das kommen wird? Ich bin seit dem Nokkia 5110 mobil unterwegs und habe noch nichts erlebt, mit dem ich online nicht klar kommen würde.

In der Schule würde ich da ja noch Bedenken haben - aber irgendwann muss man halt nutzen, was geliefert wird.

Und sonst eben: Schlag halt Telegramm vor. Beliebt machst du dich damit nicht. Aber das wird schon gehen. Oder Wire - da kannst du mit verdeckten Nummern, Phantasienamen oder Mailadressen arbeiten. Aber eben: So ein Theater wegen einem Klassenchat unter Erwachsenen - gerade wenn ja die Lehrerin noch moderierend mit dabei ist...

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wir haben in der Arbeit auch eine Gruppe. Sehr praktisch...zB wenn mal ein Kollege wegen Schneechaos sich etwas verspätet.