ADS und Hausaufgaben

Hallo meine liebe
Ich weiss wie du dich fühlst.
Mein Sohn hat zwar ADHS aber wenn es um die Konzentration geht ist dieser Unterschied ja egal.

Ich muss ehrlich sagen
Wir machen HA nach Zeit Vorgaben
ZB 30min Mathe
Dann macht er 30 Minuten Mathe.
Ich sitze dabei mir einer Stopp Uhr. Sie läuft wenn er konzentriert arbeitet. Tut er dies nicht halte ich Die Zeit an.

Anfangs wurden schnell aus 30 Minuten 60 oder 90 Minuten.
Das ganze machen wir seid einem Jahr und nebenher noch Ergotherapie mit Neuro-feedback.
Und hilft es.

Hallo,
schafft er denn in der Schule mehr?
Ich sehe bei meiner Tochter, dass sie sich dort wesentlich mehr "zusammenreißt". In der OGS klappt es super mit den Hausaufgaben, aber wenn wir ausnahmsweise mal zu Hause was arbeiten müssen, artet es auch in einen Nervenkrieg aus, sie zappelt und redet und steht auf und hampelt und ihre Frustrationstolerantz ist gleich null. Wenn ich sie auf einen Fehler hinweise, pfeffert sie dann auch mal Stift oder Radiergummi in die Ecke und brüllt rum. Und ich dann natürlich auch.... In der OGS würde sie das NIEMALS tun, die Blöße vor den anderen Kindern und den Erziehern dort würd sie sich nie geben!
Lange Rede, kurzer Sinn: Würde es Sinn machen, die Hausaufgaben outzusourcen? Jemand "Fremden" damit beauftragen und so den Druck aus der Familie zu nehmen? Wenn kein OGS-Platz infrage kommt: Gibt es vielleicht Silentien an eurer Schule, wo du deinen Sohn anmelden könntest? Viele Schulen bieten diese Art der Hausaufgabenbetreuung an.
LG

Hallo,

unser Sohn (9, 4. Klasse) hat auch ADS. Meistens braucht er ca. 1,5 Stunden für die Hausaufgaben. Die Kinder sollen in der 4. Klasse hier 1 Stunde lang Hausaufgaben machen.

Unser Sohn arbeitet einigermaßen zügig, weil er weiß, dass sonst seine Verabredung, oder was er anderweitig gerne machen will, ausfällt, weil er so lange vor den Hausaufgaben sitzt, bis sie fertig sind.
Nicht fertige Hausaufgaben akzeptieren wir bei ihm nur in Notfällen, wenn es aus irgendwelchen Gründen wirklich zeitlich knapp war.

Wir hatten hier auch schon Theater, weil Sohnemann keine Lust hatte, die Hausaufgaben zu machen und für einen Satz eine halbe Stunde gebraucht hat, aber mittlerweile hat sich das eingespielt.
Wir haben unseren Sohn übrigens einfach alleine davor sitzen lassen und nur ab und zu nachgesehen, ob er noch davor sitzt.

Auch Kinder mit Konzentrationsproblemen müssen lernen, sich zusammen zu reißen und zu arbeiten, wenn nötig. Die stehen sich sonst die ganze Zeit selbst im Weg und verbauen sich ihre Schulkarriere, obwohl sie eigentlich schlau genug für bessere Leistungen sind.

Bei unserem Sohn hat alles sehr viel mit Wollen zu tun und eher wenig mit Können.
ADS-Kinder können sich sehr wohl konzentrieren, wenn sie es wirklich wollen.

Unser Sohn hat sogar eine Klasse übersprungen, weil er unbedingt von seiner alten Lehrerin weg wollte. Damals bekamen wir ständig zu hören, das Kind sei zwar nicht dumm, aber viel zu langsam.
Tja, das viel zu langsame Kind hat dann den Stoff des fehlenden Jahres in knapp vier Monaten nachgeholt, in denen er schon in der neuen Klasse saß...

LG

Heike

Hallo, ich habe hier einen 9 jährigem ADS ler zu Hause. Dieser konnte in der Schule nicht wirklich mitarbeiten und Hausaufgaben, inklusive Unterrichtsstoff dauerte den ganzen Nachmittag. Zuerst haben wir eine Schulbegleiterin beantragt. Diese organisiert ihn im Unterricht und erinnert ihn weiter zu arbeiten. Das half die Heimarbeit zu vermindern. Allerdings waren die Hausaufgaben deshalb auch nicht schneller erledigt 😔. Als es letztes Jahr das Wetter wieder schöner wurde und er immer noch Stunden (ja, Stunden, min.3) an den Hausaufgaben saß ( Lehrerin hatte kein Mitleid), hab ich die reißleine gezogen. Er hat sich so durch die Hausaufgaben gequält. Das tat mir so leid. Deshalb haben wir ihm Medikamente verschreiben lassen. Seit dem läuft es viel besser, jetzt braucht er nur noch 45 min-60 min. Vielleicht ist er nicht so schnell wie der ein oder anderem aber er ist mittlerweile Klassenbester und hat endlich wieder Freizeit.

Natürlich haben wir vorher auch einiges probiert wie Belohnungssystem u.s.w. Aber man merkte ihm an, dass er einfach nicht mehr konnte. ADSler machen das ja nicht absichtlich um uns Eltern zu ärgern.

Liebe Grüße
Lachmaus

Oja, das kenne ich von Mittelsohn! Er bekam die Diagnose ADS mit 7. Die 1. und 2. Klasse machte er seine Hausaufgaben in der OGS. Er kam zum Schluss dann immer öfter mit einem ganzen Berg von Aufgaben um 15 Uhr aus der OGS, die er dort nicht geschafft hat, weil wieder mal die Fliege an der Wand interessanter war.
Ich habe ihn dann aus der OGS genommen und er kam direkt nach der Schule nach Hause. Anfangs dachte ich naiverweise, dass ich nur in Rufnähe bleiben muss. Pustekuchen! Ich saß quasi bei ihm auf dem Schoß und habe nur Anweisungen gegeben: Nicht rumgucken, guck auf das Blatt, schreib dies, schreib das, mach jenes
In der 4. wurde es dann laaaangsam besser und ab der 5. machte er seine Hausaufgaben sogar in seinem Zimmer. Inzwischen hat sich sein ADS fast verwachsen und er kann sich eigentlich ganz gut konzentrieren. Er arbeitet allerdings momentan trotz hohem IQ auf Hauptschulniveau (er geht auf eine Gesamtschule). Daran müssen wir jetzt arbeiten, dass er zumindest den Realschulabschluss schafft (er ist jetzt in der 8. Klasse). Also hier hat die Zeit für uns gearbeitet

Hier wurde bei beiden jüngeren Söhnen etwa in der 3. Klasse AD(H)S diagnostiziert und Medikinet verordnet. In den ersten beiden Schuljahren lief es beim einen ähnlich, der saß auch ewig an den Hausaufgaben und bekam nichts fertig, beim anderen war es zuhause einfacher, der hatte das Problem vor allem in der Schule.

Die Retardtabletten, die sie bekommen wirken bis etwa 15 Uhr, und inzwischen (6. Klasse Realschule und 5. Klasse Gymnasium) machen sie die Hausaufgaben selbständig und zügig.

Hallo,
Mein sohn hat auch ads. Wir hatten diesen “zirkus“ anfangs auch. Es geht besser seit dem ich konsequent den Wecker stelle, 15 Minuten und dann stop. Und dann nochmal 15 Minuten. Dann hören wir auch auf.
Und ich erledige in der Hausaufgabenzeit zu 99% auch Hausarbeit. Ausser dann wenn die Aufgabe mal so schwer ist, dass er Hilfe braucht. Wir machen oft ein wettrennen, wer schafft mehr.
Wenn du neben ihm sitzt, er provoziert und du brüllst oder auf ihn einredest ist das ein Machtkampf. Ich kenne diese Situationen leider auch.
Ich empfehle dir das buch, positiv lernen von jansen und streit.

Für den Anfang könntet ihr auch ein tokensystem machen. Gemeinsame regeln und für jedes mal, wenn es klappt einen Punkt. Vielleicht 14 punkte,dann Belohnung. Da sich da schon einiges festgefahren hat. Das würde ich ganz ruhig und sachlich ausserhalb der hausaufgabensituation besprechen.

Ich wünsche dir viel Kraft.

Du schreibst leider nicht , ob er methylphenidat bekommt? Damit haben wir sehr gute Erfahrung.

Hallo

mein Sohn hat die Diagnose offiziell seit fast einem Jahr. Ich habe dann aber erstmal das Schuljahr im September anfangen lassen um zu sehen wie er sich so macht. Bis zu den ersten Ferien war alles ok. Danach saß ich mehr in der Schule und musste mir anhören das mein Kind sozial nicht kompetent sei. Er könne sich nicht konzentrieren etc. Ab da viel es auch auf, dass er nicht viele Kontakte hatte. Nun ja seit Februar bekommt er nun Medikamente weil ich wissen wollte wie es anschlägt. Die Entscheidung war nicht leicht und ich hatte viele viele Gespräche. Unser Kinderarzt konnte mich beruhigen und hat mir viel darüber berichtet. In den 4 Wochen kam mehr Lob von seiten der Schule . Der Unterricht würde gut klappen. Hin und wieder gibt es "Ausraster" weil es nicht so klappt wie er will. Aber daran arbeiten wir indem er nun einen Therapieplatz bekommen hat. Die Hausaufgaben sind dennoch schwierig da Junior erst um 14/15 Uhr heim kommt. Bis dahin hat das Medikament abgebaut.
Wir teilen die Aufgaben auf. Halbe Stunde Mathe/halbe Deutsch. Normalerweise ist er dann in der Zeit fertig.

LG Hexe12-17