Waldorf - Schule oder Steinerschmiede

Hallo,
es gibt viele Diskussionen im Netz über Waldorfschulen. Meine Tochter hat nun nach den Faschingsferien 2019 in der 2. Klasse an eine Regelschule gewechselt. Wir sind aber definitiv noch von der Waldorfpädagogik, der Theorie überzeugt. Schön liest sich die Seite des "Bund der deutschen Waldorfpädagogik". So besuchten wir erst die Vorschule an der freien Waldorfschule Engelberg. Wir waren sehr zufrieden, da wir unsere Tochter geb. Ende September nicht mit knapp 6 einschulen wollten. Mir war der Schwerpunkt Sozialkompetenz, Sozialverhalten in der Klassengemeinschaft wichtig und die Zurückhaltung im Bereich Medien, meinem Mann gefiel das Gesamtschulkonzept, dass die Kinder nicht nach der 4. Klasse wechseln müssen und individuelle Geschwindigkeit und Förderung der einzelnen Kinder hört sich ja toll an. Die Praxis sah und sieht anders aus, wir bekamen einen "Lehrer" der von Androposophie Ahnung hatte, aber nicht von Pädagogik. Schon ab Klasse 1 herrrschte eine enorme Lautstärke, verbale und körperliche Gewalt waren an der Tagesordnung und wurden vom Lehrer toleriert. Verhaltensauffällige Kinder und lernschwache Kinder beherrschten das Bild der Klasse (ist übrigens auch in den anderen Klassen so). Da die Engelberg Schule wohl in der Umgebung keinen guten Ruf hat, muss sie "Alles" aufnehmen und behalten. Der Beitrag von 246 Euro im Monat beinhaltet nicht mal den Tafelschwamm des Lehrers, die Nebenkosten werden bei Aufnahme in die Schule nicht kommuniziert, damit die Beiträge künstlich nieder gehalten werden. Wir sind dann vom Schularzt,kollegiale Leitung, Elternrat und Geschäftsführung durch alle Gremien gegangen um die Situation zu verbessern. Es ist nicht erwünscht. In der Zeit als meine Tochter in Klasse 1 war verließen 46 Kinder die Unterstufe Kl. 1-4. Mal ein Wort zur individuellen Geschwindigkeit, das stimmt in Deutsch für schwächere Schüler, meine Tochter hat sich in Klasse 1 das Lesen beigebracht mhhh und nun? Da waren die Großbuchstaben dran, die wurden mit Geschichten eingeführt. An Weihnachten wurde die Nikolausgeschichte abgeschrieben. Von der Tafel. Ja sehr interessant!!!! Mathe mussman ja auch eine Art von Reformpädagogik bringen, also alles durcheinander: In Klasse 1 Kommen dann auch Division und Multiplikation, aber nur zum Anschauen...aber Ausrechnen und Ergebnisse sind auch gewünscht. Meine Tochter rechnete ca 2 Wochen im 20er Raum, dann sofort bis 50, dann mal, dann geteilt - chaotisch, die Hälfte der Epochenzeit hat man Formenzeichnen, den Kindern war stinkelangweilig. Durch die Epochen hatten die Kinder mal 4 Monate kein Mathe. Die Waldorfschule bietet Kindern den handwerklichen, künstlerischen Unterricht????? Ja Handarbeit und Choroiflöte. Flöten kann man in der Grundschule auch, Handarbeit und Kunst hat man auch....die Epochen???? Also meine Tochter war einmal in der Zeit 3 Wochen morgens von 8:30 Uhr bis 10:00 am Bauernhof: Gerne ließ sich der Bauer vom Schulbauernhof!!! dies mit 50 Euro a 45 min vergüten. Aber keine Noten, kein Druck?! Also diese Schulbemerkungen können manchmal deutlicher und verletzlicher sein als Noten. Und in der 4. klasse wird ausgesiebt und noch einmal in der 7./8. Klasse.Und zwar ohne jedlichen Kuschelfaktor. Wir waren auf einer Androposophenschmiede gelandet. Atlantis in der Himmelskunde Klasse 4....in den Vortragsreihen gibt es nur Referenten der anthroposophischen Gesellschaft....da sollte man genau hinschauen....Das nächste Problem mit dem alle Waldorfschulen kämpfen ist der Lehrermangel, es gibt zur Zeit 250 Stelleausschreibungen in BW, unser "Lehrer" hat schon wieder eine neue Stelle.... und der wurde quasi rausgeschmissen auf Sommer, da Unterricht nur noch mit beisitzenden Personen möglich war....Ich habe schon 3 erwachsene Kinder, die ich durch Schule und Studium begleiten durfte, meine Tochter ist nun seit fast 3 Wochen auf der Regelschule, es geht ihr gut, es gefällt ihr sehr.... durch unsere Lebensweise, wie unseren zurückhaltenden Medienkonsum, unserem Biogarten, unserem individuellen Impfplan etc.... hätten wir zur Waldorfpädagogik gepasst, aber wir mussten auch feststellen, dass Eltern dorthinkamen und ihr Leben sofort geändert haben und ja es sind noch einige Fernsehapparate ins Arbeitszimmer umgezogen!!!!! Das Klischee! Gut wir sind nun wieder bei "Normalos", eins hatten wir: Richtig viel Spaß, es gibt selten so viel durchgeknallte Eltern an einer Schule. Also bei uns gab es die Gruppe der Lernschwachen, der Verhaltensauffälligen und die Gruppe der Eltern, die für sich selbst eine Spielwiese zum Profilieren suchten. Man hat sich eine Paralellwelt geschaffen, man wollte sich nicht an gesetzliche Vorschriften und das Schulgesetz halten - und hat das von allen Anderen erwartet. Das mit den gesellschaftlichen Autoritäten und Hierarchien, ohne die Waldorfpädagogik auskommen soll, sollte man auch nicht so ernst nehmen. Die kollegialeLeitung hat was königliches und die Lehrer wollen gehuldigt werden. Geschenke sind sehr wichtig.....Das muss man wollen.

1

So ist das vielerorts. Jede Schule muss sehr individuell betrachtet sein. Jedes Einschulungsjahr kann sehr anders verlaufen, da 8 Jahre lehrerabhängig....

2

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

4

Ein Smilie wurde ernsthaft von den Admins ausgeblendet? Ich fasse es nicht! Was ist an diesem #kratz so schlimm? Damit habe ich niemanden beleidigt! Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich den Post nicht verstanden habe. Scheint ja einigen anderen ähnlich zu gehen.

5

Exakt. Bin auch ausgeblendet.
Und nun haben wir uns alle wieder lieb und werfen gemeinsam mit der TE Steine auf Waldorfpädagogik!

3

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

6

Du bist Dir schon bewusst, das Du durch die Nennung des Schulnames eine Klage wegen übler Nachrede an die Backe kriegen könntest?

Grüsse
BiDi

9

Incl. Ärgert dem betroffenen Lehrer, denn für das Umfeld ist ja leicht nachzuvollziehen, wer hier gemeint ist...
Sehr fragwürdig!

7

Waldorfschulen sollte man verbieten

8

Wieso?

10

Esoterischer Unfug der da beigebracht wird. Die ganze Ideologie ist gequirlte ****

11

Puh, da weiß ich ja gar nicht wo ich anfangen soll...

Zuerst einmal: Ihr hättet euch VOR der Schulanmeldung ein bisschen besser mit der Waldorfpädagogik auseinandersetzen sollen.....Waldorf ohne Anthroposophie gibt es nicht und an Steiner kommt man nicht vorbei, das sollte keine Überraschung sein.

"individuelle Geschwindigkeit und Förderung der einzelnen Kinder hört sich ja toll an. Die Praxis sah und sieht anders aus"
Tja, die Praxis der individuellen Geschwindigkeit sieht eben genau so aus wie du das geschrieben hast. Keine Ahnung was ihr euch darunter vorgestellt habt...

Wenn man individuelle Lerngeschwindigkeit, Zurückhaltung im Bereich Medien und Schwerpunkt im Sozialbereich toll findet ist man deshalb nicht auf der Waldorfschule richtig. Da gehört schon ein wenig mehr dazu.

Was die angeblich so vielen Lernschwachen Kinder angeht: Die von dir explizit beim Namen genannte Schule verfügt über eine abgeschlossene Förderschule, die lernschwachen Schüler sollten wohl eher dort zu finden sein. Ansonsten hat diese Schule eine absolut guten Ruf und ja, die nehmen schon irgendwie alle, euch ja auch.

In der Waldorfschule meiner Kinder gibt es mittlerweile VOR der Einschulung zig Elternabende (verpflichtend), auf denen man über Waldorfpädagogik informiert wird. Das wäre für euch wahrscheinlich wirklich gut gewesen im Vorfeld.

Habt ihr euch vorher keinen Unterricht dort angeschaut? Ich war mehrfach beim offenen Unterricht in einer Waldorfschule ganz bei euch in der Nähe, manchmal dachte ich mir da beim Deutschunterricht auch hm, naja, ok... (Ich bin selbst Lehrerin) aber wie gesagt so ist das eben mit der individuellen Lerngeschwindigkeit. Eure Tochter hat sich selbst das Lesen beigebracht? Individuelle Lerngeschwindigkeit at it's finest!

Schön, dass ihr die Schule wieder gewechselt habt!

12

Hallo,

das Waldorfschulen der Ideologie von Steiner folgen und esoterischen Schwachsinn unterrichten, ist doch allgemein bekannt.

Dass diese alternativen Schulen ein Sammelbecken für Kinder sind, die in einer Regelschule nicht klar kommen, ist auch bekannt.

Da sind Kinder dabei, denen die Lernform der Regelschulen nicht liegt, aber auch lernschwache Kinder. Die Eltern von verhaltensauffälligen Kindern, die so sind, weil die Eltern keine Grenzen setzen, wählen ebenfalls gerne solche Schulen, damit sich ihre Kinder auch in der Schule frei entfalten können...

Mich wundert, dass Ihr Euch nicht vorher über diese Dinge informiert habt.

Dass jeder Schüler in seinem Tempo lernen kann, ist so ein nettes Schlagwort, aber praktisch sehr schwer umzusetzen.
Ich bin mir nicht sicher, ob das überhaupt irgendwo für alle Leistungsstufen funktioniert.

Häufig geht es, trotz dieses Konzepts, nach den Leistungsschwachen und die leistungsstarken Kinder drehen Däumchen.
Ich weiß von einem Fall, wo ein leistungsstarkes Kind sich sehr wohl fühlt, aber da weiß ich nicht, ob die Eltern der leistungsschwachen Kinder auch zufrieden sind.
Die normale Grundschulklasse bewegt sich, vom Tempo her, meistens irgendwo in der Mitte.
Meiner Meinung nach bräuchte man pro Klasse mindestens zwei Lehrer, um so etwas sinnvoll umzusetzen. Wenn es verhaltensauffällige Kinder gibt, die ständig stören oder welche, die besondere Förderung brauchen, wäre für die noch eine dritte Person erforderlich.
Aber das will niemand bezahlen.

LG

Heike

13

Okaaay, und was willst du uns jetzt damit sagen?
Ich versteh es nicht #kratz

14

Was für nebenkosten kommen denn dazu? Für Stifte Epochenhefte und Ausflüge?