Gibt es pubertäres Verhalten mit 6 Jahren?!?

Hallo zusammen!

Wir haben gerade ziemlichen Stress mit unserer Tochter. Sie ist 6,5 Jahre alt und geht seit September in die 1. Klasse. Sie hat noch 2 Brüder mit 14 und 2,5 Jahren. Sie war eigentlich immer ein absolutes "Traumkind" für uns: fleißig, höflich, kreativ, auch bisschen wild und verrückt, überall beliebt und auch in der Schule lief bisher alles top. Sie hat immer schnell und gewissenhaft ihre Hausaufgaben erledigt, freiwillig oft noch etwas mehr gelesen etc.
Seit einiger Zeit haben wir echt Probleme mit ihr und es wird immer schlimmer: Keinen Bock mehr auf gar nichts: früh aufstehen, Schule, Hausaufgaben machen, irgendetwas in einem bestimmten Zeitfenster erledigen, weil zB ein Termin ansteht... alles mist,überall wird getrödelt und diskutiert. Auf uns hört sie gar nicht mehr, alles ist erst mal "nein", "mir doch egal"... sie ist extrem provokant, sowohl uns als auch ihren Brüdern gegenüber. Auch von anderen Familienmitgliedern, die sie jetzt nicht jeden Tag sehen, wurden wir schon gefragt, was mit ihr auf einmal los sei. Man kann alles zig Mal sagen, und auch wenn Konsequenzen angedroht werden (von denen sie auch weiß, dass sie durchgezogen werden) macht sie einfach weiter, wenn man nie was gesagt hätte.
Wenn sie ein paar Jahre älter wäre, würde ich sagen "juhuu, das nächste Kind in der Pubertä#schwitzt", weil daran erinnert mich ihr Verhalten gerade extrem: alles anti, alles mist. Aber mit 6,5 Jahren??? Kennt das jemand? Gibt es solche Phasen in dem Alter?
Vielleicht kennt das ja jemand von euch
LG, Sunni

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Ich hab bei solchen Beiträgen von anderen Müttern immer gelesen, dass das gerne milchzahn-pubertät genannt wird 😅
Scheint wohl normal zu sein...

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Echt? Der Begriff ist mir hier noch nicht über'n Weg gelaufen. Aber auf jeden Fall ist er sehr passend. :-D
Das beruhigt mich ein bisschen, anscheinend ist es dann doch "nur" eine Phase.

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Für Fehlverhalten ist keine Phase oder Pubertät dran schuld.
Vielleicht mal nachhaken, ob sie Probleme hat (Schule/Freunde ) , ob sie überfordert ist oder von Zuhause ihr was nervt.
Desto älter und reifer Kinder werden, desto Eigenständiger und Eigenwilliger werden sie, dementsprechend möchten sie auch mitentscheiden können und ihre Anliegen ernster genommen werden.
Legt dich abends beim Schlafen gehen mal mit ins Bett und frage sie mal in Ruhe, was los ist, ob es in der Schule was gibt oder sie mit irgendetwas mit euch Eltern unzufrieden ist. Mit Ruhe, Reden und Verständnis löst man die meisten Probleme.

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Das stimmt natürlich auch wieder.
Wir haben nächste Woche eh Elternsprechabend, da werd ich die Lehrerin auch nochmal drauf ansprechen.
Ansonsten machen wir schon alles so, wie du sagst. Wir legen uns jeden Abend mit hin und lassen den Tag nochmal Revue passieren und sprechen auch viel über das, was grad auffällt, von allen Seiten. Bisher kam leider nichts raus, was uns weitergeholfen hätte.

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Frag ihn direkt mal (ruhig und liebevoll, damit er sich öffnet und redseeliger wird ), ob ihr was falsch macht oder was von euch anders erwarten würde. Oftmals liegt es nur an unbewußte , schroffere Tonlage oder oberflächliches Zuhören, wo Kinder daran nagen oder sich unverstanden fühlen und dadurch unzufriedener werden.
Verneint er das, dann in anderen Richtung hinterfragen.da kommt der Elternabend ja passend genau.

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Hallo, es gibt immer wieder mal Entwicklungsschritte, welche fürs Kind und die Umwelt anstrengender sind als andere.
Ja es gibt Frühpubertierende mit 6 aber diese sind total selten. Nicht so selten ist der normale Wahnsinn beim groß werden.
Wenn Zu viele neins kommen, kann es auch auf eine Überforderung hindeuten. Oder manchmal ist dann einfach die Zeit die Regeln zu überdenken.

Die Pubertät ist das einsetzen der Geschlechtsreife. Diese beginnt immer im Kopf noch bevor der Körper sich anderweitig verändert hat. Aber eben sehr selten schon mit 6.

Gruß Sol

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Dass es wahrscheinlich nicht DIE Pubertät ist, ist mir klar. Ich schreib ja auch nur, dass ihr Verhalten daran erinnert. Sie ist sicher nicht vorzeitig in der "richtigen" Pubertät.

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Wenn es rein nach der Laune und Stimmung geht könnte man auch meinen dass viele Frauen einmal im Monat in der Pubertät sind.
Kinder entwickeln sich nunmal rasant und mit der körperlichen auch die seelische Entwicklung. Und da gibt es immer wieder Zeiten wo man sich fragt ob das noch normal ist oder nicht. Und nach ein paar Wochen ist der Spuk vorbei.
Die Pubertät ist nochmal was ganz anderes und zeigt sich auch in der Entwicklung des Körpers, jedenfalls was ich so beobachtet hab.

Selbst wir Erwachsenen haben Zeiten in denen wir Mal anders drauf sind, empfindlich sind, emotional oder Mal keine Kritik vertragen usw.

Alles wird gut ;)

Mona

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Hallo,

ich kenne es von mehreren Kindern aus dem Bekanntenkreis, dass die in der 1. Klasse plötzlich ein furchtbar schlechtes Benehmen an den Tag legten, das sie vorher nicht hatten.

Ich habe den Eindruck, das hängt damit zusammen, dass die Kinder in einer neuen Gruppe ihren Platz finden müssen, und manche fahren dann erstmal extrem die Ellenbogen aus. Das merken dann nicht nur die anderen Kinder...

Außerdem habe ich das Gefühl, dass einige Kinder bei Schulbeginn ausgerechnet, die Kinder toll finden, die sich am unmöglichsten aufführen, und deren schlechtes Benehmen imitieren, um sich bei ihnen beliebt zu machen. #schwitz

Die Kinder, bei denen ich das erlebt habe, haben sich größteneils nach einer Weile wieder eingekriegt. Einer hat sich aber zu einem richtigen Schulhof- und Klassen-Rüpel weiter entwickelt.

LG

Heike

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Dass sich Kinder ab der 1.Klasse verändern, kann viele Faktoren haben.

"Außerdem habe ich das Gefühl, dass einige Kinder bei Schulbeginn ausgerechnet, die Kinder toll finden, die sich am unmöglichsten aufführen, und deren schlechtes Benehmen imitieren, um sich bei ihnen beliebt zu machen. #schwitz"

Ein zufriedenes Kind, meiden eigentlich die Rübel, toll finden es nur diejenigen, die selbst Aufmerksamkeit suchen und denen angehören wollen (Mitläufer) weil sie immer ein Thema in der Klasse und beim Lehrer sind.


Die meisten Faktoren sind meist Überforderung, Probleme mit Freunde bzw. welche zu finden und plötzlicher Leistungsdruck / Leistungsangst der Eltern, denn alle wollen bekanntlich gute Schüler, manche sogar Vorzeigeschüler, als Kinder haben. Es gibt daher keine Zahnlückenpubertät.
Vom KIGA in die Schule ist für ein Kind ein großer Schritt mit vielen neuen Abläufe, Umstellungen, Eigenverantwortung , Selbstständigkeit und Pflichten....einer tut sich leichter, andere schwerer , auch mit dem Lernstoff und Freundefindung. Daher ist es wichtig, wie man als Eltern sein Kind positiv und mit Ruhe unterstützen kann. Manche Eltern meistern es mit Ruhe, andere durch eigene Überforderung mit schimpfen, geben Verbote und Strafen, wo es nur noch schlimmer macht und sein Kind erst Recht in die Überforderung drückt. Wenn sich alleswissende Eltern als Erwachsene nicht beherrschen können, warum erwartet man es dann von seinem Kind?
Wohin mit der Überforderung und Unzufriedenheit ? Dann wird das Ventil mal geöffnet, wo sie es dann mit rebellieren und Wut zum Ausdruck bringen. Warum dürfen es Eltern (das Vorbild) , aber nicht ihr Kind?