Immer wieder Ärger mit dem Schulbus - was tun?

Hallo!

Da wir in einem kleinen Dorf ohne eigenen Grundschule leben, fahren meine Kinder mit dem (im übrigen eigens zur Schülerbeförderung eingesetzten) Schulbus zur Schule im Nachbarort. Und mit eben diesem Schulbus gibt es seit einiger Zeit immer wieder Probleme.
Am Anfang des Schuljahres waren es in erster Linie regelmäßige massive Verspätungen (die Grundschüler waren gerade noch pünktlich zum Unterrichtsbeginn in der Schule, die Realschüler, die einen weiteren Weg hatten, kamen fast täglich zu spät), allerdings ist der Bus auch mehrfach an unserem Ort einfach vorbei gefahren (der Ort liegt neben der Landstraße die in den Schulort führt, der Bus muss also in den Ort abbiegen) und musste von den Lehrern der Grundschule wieder zurück geschickt werden (die Grundschüler werden vom Bus abgeholt). Morgens konnten die Lehrer das noch so händeln, mittags hatten die Kinder, die bei uns im Ort aussteigen wollten, mitunter auch einfach Pech und mussten entweder vom Nachbarort aus laufen oder zunächst bis zur Endhaltestelle mitfahren, damit sie dann auf dem Rückweg in den Ort gefahren werden konnten (dann sind sie ca. 30min später als üblich zuhause). Unser Sohn ging noch keine 2 Monate in die Schule, als der Busfahrer an seiner Haltestelle nicht hielt, obwohl er gedrückt hatte, dadurch musste er ca. 2km aus dem Nachbarort heim laufen - gut, 2km sind nicht viel, aber der Weg war natürlich nicht explizit mit ihm geübt... Auch unsere Tochter musste diese Strecke schon laufen, allerdings nicht in der ersten Klasse.

Ein weiteres Mal fuhr der Bus die übliche Strecke in umgekehrter Reihenfolge - was natürlich auch wieder deutliche Verspätungen zur Folge hatte. Außerdem ist er dabei so rabiat gefahren, dass die Kinder sich fast übergeben hatten (und meine Kinder vertragen das Busfahren sonst immer gut).

Nun ja, ich hab mich dann beim Busunternehmen beschwert, dort wurde alles abgewiegelt, die Fahrer wären ja auch nur Menschen, könnte ja mal passieren... Teils wurden die Vorfälle auch schlichtweg geleugnet, obwohl mehrere Kinder unabhängig voneinander davon berichtet haben (und das waren jetzt nicht nur beste Freunde, die sich auf dem Schulweg verquatscht hatten). Geändert hat sich zunächst einmal nichts, auch ein Anruf bei städtischen Schulamt hat zunächst einmal keine Änderung gebracht. Erst nachdem ich die Schulleitung informiert habe, die wiederum den Schulelternbeirat, den Kreiselternbeirat und eben auch wieder das Schulamt eingeschaltet hat, kam Bewegung in die Sache und es kamen erst einmal keine Klagen mehr von den Kindern. Allerdings erzählt mir mein Sohn nach wie vor mit schöner Regelmäßigkeit, dass er dem Busfahrer den Weg zeigen musste #kratz - nun gut, aber die Kinder wurden zumindest zuverlässig befördert, waren pünktlich in der Schule und auch wieder zuhause.

In letzter Zeit häufen sich die Vorfälle allerdings wieder: Nachdem vor 3 Wochen schon die Mutter einer Schulfreundin meiner Tochter berichtete, dass das Mädchen aufgrund einer Vollbremsung des Busses aus dem Sitz geschleudert wurde und gestürzt ist (sie hat den ganzen Nachmittag über Schmerzen gejammert und hatte auch eine Schürfwunde am Kinn), haben mir meine Kinder, die an dem Tag nicht im Bus waren, letzten Freitag das gleiche erzählt. Und die Vollbremsung war keine Gefahrenbremsung in dem Sinne - der Busfahrer hatte schlichtweg mal wieder nicht bzw. erst im letzten Augenblick daran gedacht, dass er links abbiegen musste, und deswegen so stark gebremst. Am Freitag hatte es meine Tochter dann erwischt, die in den Gang gestürzt war, obwohl sie ordnungsgemäß auf ihrem Sitz saß. Mein Sohn konnte sich gerade noch halten. Nun ja, in beiden Fällen haben die Eltern sich beim Busunternehmen beschwert - mich kennt man dort schon, von daher wurde bei mir nichts beschönigt, die andere Mutter hat nur gesagt bekommen, so etwas könnte schon einmal vorkommen und es wäre ja nichts passiert. Ich sehe ja durchaus auch ein, dass ein Busfahrer mal zu einer Vollbremsung gezwungen sein kann, das war hier aber ja nicht der Fall. Und wenn er schon so stark bremst, dass die Kinder durch den Bus purzeln, halte ich es doch für absolut angebracht, dass er sich nach dem Befinden der Kinder erkundigt - es hätte ja auch ein Kind ernsthaft verletzt sein können. Aber der Busfahrer hat sich wohl nur kurz umgeschaut und ist dann - obwohl hinten Kinder geweint haben - einfach weiter gefahren. Das finde ich geht nun gar nicht.

Das nächste, was meine Tochter erzählte, war, dass der Bus morgens wohl doch öfter am Ort vorbei fährt und dann 500m rückwärts auf einer Landstraße (Tempo 80, Kurvenbereich) zurück fährt - das halte ich für gemeingefährlich!
Nun, ich habe jedenfalls heute wieder beim Busunternehmen angerufen und hoffe jetzt auf Besserung, aber was kann ich - außer wieder über Schulleitung und Schulamt zu gehen - noch tun, damit diese ständigen Schwierigkeiten ein für alle Mal ein Ende haben? Habt ihr eine Idee? Das Problem sind wohl die ständig wechselnden Fahrer, die oftmals auch nur einmal auf der Strecke begleitet werden (wenn überhaupt) und sie dann selbstständig fahren müssen. Meine Tochter kommt zwar jetzt auf die weiterführende Schule und nutzt dann andere Busse, aber mein Sohn muss noch 3 Jahre die Grundschule besuchen. Und wenn das die nächsten 3 Jahre so weiter geht...:-[

LG

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Hallo,

das ist doch jetzt ein Aprilscherz oder? #schock

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Hoffe ich zumindest. #schwitz

Allerdings gab es zu meiner Schulzeit schon ähnlich gelagerte Situationen und auch da war man machtlos. Wer kümmert sich schon um die paar versprengten Kids in einem Ort, wo Hintertupfingen schon als Metropole gilt?

Am Ende sehe ich nur die Möglichkeit, alle Vorfälle zu dokumentieren, evtl. bei Gelegenheit sich selbst ein Bild machen, ich denke da an alle, deren Kinder es betrifft und beim zuständigen Landratsamt vorstellig zu werden. Denn die haben das ja auf ja auf dem Tisch liegen, welche Busunternehmen im Wettbewerb waren und somit können die dem Unternehmen auch Druck machen, dass das dann halt an eine andere Firma den Auftrag bekommt.
Ganz am Ende, wenn das alles nichts hilft, würde ich dezent den Hinweis einfließen lassen, dass ein schöner Zeitungsbericht auch was Feines ist.

VG und viel Glück 🍀, midnatsol

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Das Schulbusunternehmen, auf dem Land wird ja über die Gemeinde ausgewählt und beauftragt.
Schaut mal, ob eure Elternklassensprecher mit einem Lehrer (da die Lehrer auch betroffen sind, mit stetigen verspäteten Schüler) oder Schulleiter bei der Gemeinde vorsprechen könnt oder eben erstmal schriftlich beschweren.
Ein Busunternehmer , hat ja wie städtische Busse auch ein Fahrplan (Auftrag) , wo er Zeiten und Haltestellen einzuhalten kann, notfalls muss er von der Gemeinde 15min. früher beauftragt werden oder sich bei weiteren Problemen nach einem anderen Busunternehmer umsehen..,

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Alle Verletzungen als Schulunfall beim Arzt dokumentieren, Unfallbericht der Schule an die BG, den Fahrer anzeigen, Polizei drauf hetzen...

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Hallo,

das Busfahren bei Junior hat ja, schon abenteuerliche Züge, aber ihr toppt ja alles.

Was würde ich machen?

- Dem Kind einen Fahrplan in die Hand drücken, welchen er jeden tag bei Abfahrt den Fahrer in die Hand drückt.

- Gespräche mit den Gemeinden, Bürgermeister, Stadträten

- Presse einschalten

- an die Regierung wenden

- jeden kleinen Kratzer der Kinder als Unfallmeldung beim Arzt/KH

- Und wenn ich Zeit hätte, würde ich doch glatt weg mit in den Bus einsteigen

- wenn alle Stricke reißen, Elterntaxi und Fahrtkosten bei der Gemeinde einreichen

- juristischen Rat suchen

LG Reina

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Da hätte ich schon längst die örtliche Presse eingeschaltet oder die Polizei, das alles geht überhaupt nicht. Dazu sollte mal ein Erwachsener mitfahren und dem Busfahrer eine klare Ansage machen, was Verantwortung für Kinder ist, dem Busunternehmer ebenfalls - und zwar persönlich im Beisein des Elternbeirats. Ihr seht doch schon lange, dass die Anrufe keinen Sinn haben. Warum habt ihr betroffenen Eltern euch nicht zusammengetan und einmal richtig durchgegriffen?
LG Moni

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Hallo,

ich denke, das Problem wird Personalmangel sein.
Das ist hier auch so.
Nicht so krass, wie bei Euch, aber es gibt auch immer mal neue Eindrücke, weil neue Busfahrer den falschen Weg nehmen. #schwitz

Aber das ist eigentlich nicht Euer Problem. Die Kinder müssen trotzdem sicher und zuverlässig befördert werden.
Und es gibt ja auch Navis, für Leute, die nicht wissen, wo es lang geht. ;-)

Ich würde wieder den Weg gehen, den Du schonmal eingeschlagen hast, also Schulleitung und Schulamt.

LG

Heike

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Fahr einfach mit

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Ich gehe mal davon aus, dass du das nicht als Scherz meintest.... daher meine Frage: wie kann man als Eltern noch in den Spiegel schauen und seine Kinder da mitfahren lassen? Ich bin echt entsetzt!!!

Ich hätte schon längst Himmel und Hölle in Bewegung versetzt und bis zur Besserung dieser untragbaren Situation mich privat mit den anderen Eltern um Sammeltaxis bemüht und würde die Rechnung dem Busunternehmen oder der zuständigen Behörde vorlegen!

Zur Not würde ich mein Kind aus Protest nicht zur Schule gehen lassen mit der Begründung, dass kein sicherer Schulweg existiert!

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Glaub mir - ich geh auf die Barrikaden. Dann funktioniert es ne Weile wieder, und nach ein paar Wochen oder Monaten geht der Spaß von vorne los. Und mir fehlt langsam die Kraft, immer wieder Krawall zu machen. Ich werde glaub ich noch einmal übers städt. Schulamt gehen und vielleicht den OB / Magistrat der Stadt noch mit ins Boot holen.

LG

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Bei Grundschülern ist die Gemeinde zuständig - also ab auf's Rathaus am besten mit anderen betroffenen Eltern.
Und nicht abwimmeln lassen!

Ab sofort Buch führen.