Dein Kind ist eigentlich in der 3. klasse...
somit wirklich noch ein „Kind“ ...
Wechselt er so jung auf die weiterführende Schule ist das eine ganz schöne Umstellung.
Es gibt ja nicht nur den Schulstoff sondern auch emotionales und soziale Kompetenzen. Fünftklässler sind doch Entwicklungstechnisch auf nem ganz anderen stand.
Leute ... lasst das Kind doch in Ruhe die Grundschule abschließen 😯
Eine Mathearbeit die ihm Schwierigkeiten bereitet wäre hier mein absolut geringstes Problem.
Welche Probleme hat er denn in der Schule und wie wird ihm da geholfen?
Hoher IQ kann für Probleme sorgen, das stimmt.
Welcher Weg ein Teil der Lösung ist, kann sehr unterschiedlich sein.
Bsp. ein Kind ist technisch begabt. Sieht etwas, versteht schnell zusammenhänge.
Das zweite Lehrjahr eines Elektrikers würde es trotzdem noch nicht schaffen?
Warum? Weil manchmal auch Erklärungen, Erfahrungen, etc. notwendig sind.
Ja, Kind lernen von selbst gehen. Das muss man ihnen nicht beibringen.
Manche lernen auch mathematisches von selbst.
Trotzdem gibt es irgendwo eine Vorbildfunktion. Eine Möglichkeit, wo sie es sehen, erleben, anfassen, erkennen konnten.
Ich liebe Mathe und konnte schon früh rechnen. Stell mich vor eine Tafel mit Gleichungen zu einem Thema, das ich noch nie hatte und ich steh da wie der Ochs vorm Berg.
Eine Freundin ist Sprachbegabt. Wenn sie eine Sprach hört, lernt sie diese ratzfatz.
Trotzdem braucht sie jemanden, der mit ihr spricht, Tonbänder oder etwas, wodurch sie die Sprache erleben kann.
Sie vor chinesische Schriftzeichen zu setzen und zu sagen: so, jetzt mach mal, funktioniert auch bei einem sehr hohen IQ in dem Bereich nicht.
Dann kommt noch hinzu: welcher Lerntyp ist er.
Worin liegen die Probleme?
Langeweile? Z.B. weil er den Lernstoff der 4. Klasse schon kann (sich selbst erarbeitet anhand anderer Materialien?) Dann könnte Springen Sinn machen. Stoff der 5. Klasse baut dann darauf auf.
Ist es eine andere Denkweise? Dann wird es schwierig.
Kommen Probleme daher, dass er andere Interessen hat und weniger für den Schulstoff?
Ein Kumpel ist in seinem Bereich Hochbegabt und kann dir alles darüber erzählen. Durch die Schule kam er nur mit ach und Krach, weil ihn das nicht interessiert hat.
Wird er ausgegrenzt weil er anders denkt?
Wie ist seine Konzentration?
Schaltet er bei Wiederholungen ab?
Da hilft dann eher Stoff, den er selbst weiter bearbeiten kann, während die anderen wiederholen?
Wo liegen seine Stärken und/oder seine Interessen?
Ein Freund ist laut IQ Test sehr hoch in Mathe begabt. Das wollte er nie studieren, findet er doof. Er liebt Biologie. Da rackerte er sich zwar ab und musste viel lernen. Dafür liebt er es und ist mit Herzblut dabei. Auch heute noch beruflich.
So viel zum IQ.
Wie ist seine sonstige Reife so?
Kognitiv war ich sehr weit. Emotional weit - hinterher.
Auch deswegen, weil viele vergaßen mich darin zu unterstützen. Wer kognitiv weit voraus ist, musste es ja auch im Verhalten sein
Warum rät die Schule zum schnellen Springen?
zu wenig Platz? Klassen zu voll?
Andere Schule soll ihn nehmen?
Oder wirklich weil sie es als Chance sehen für ihn?
Würden sie ihm den Übergang erleichtern?
Würden sie ihn bereits jetzt darauf vorbereiten? Schulstoff zur Verfügung stellen, Tipps für Kurse geben, wo er das auffholen kann?
Wie sieht dein Sohn die Situation?
Bei den IQ Tests:
wurde da auch seine Arbeitsleistung geprüft?
Seine Arbeitsgeschwindigkeit?
Wie ist seine Selbstorganisation?
Ich denke, wenn er denn springen soll, wäre von 3 auf 5 nicht verkehrt.
Diese Veränderung käme sonst im kommenden Jahr sowieso auf ihn zu und in der 5. wird vieles aus der 4. nochmal wiederholt, um zu sehen, wo die einzelnen Kinder stehen.
Ich persönlich würde ihn springen lassen, wenn ER das unbedingt möchte.
Würde ihm allerdings auch mitgeben, dass Ihr von jetzt ab und im Sommer was tun müsst - Eure Klassenlehrerin kann Euch bestimmt ein Arbeitspaket zusammenstellen, das Ihr dann durcharbeiten könnt. Das ist dann auch ein guter Realtiy-Check, ob das Kind es wirklich will - und glaube mir, wenn er wirklich ein überdurchschnittlich Lerner und hoch begabt ist, wird er sich freuen, mit Dir den Stoff durcharbeiten zu dürfen...
Hallo,
unser Sohn (9, spät eingeschultes Dezember-Kann-Kind) ist auch überdurchschnittlich begabt. Er hat in der 2. Klasse vor Langeweile den Aufstand geprobt und wollte die Schule kündigen und ist dann zum Halbjahr in die 3. Klasse gesprungen.
Da saß er am ersten Tag in der ersten Stunde und musste eine Klassenarbeit in Deutsch mitschreiben und zwar eine Bildergeschichte.
Das längste, was er vorher geschrieben hatte, waren drei, vier Sätze am Stück.
Selbstverständlich konnte er das nicht. Woher denn auch?
Aber das hat niemanden gewundert.
(Unser Sohn liegt übrigens in Deutsch sogar im Bereich der Hochbegabung, aber trotzdem manifestierte sich das nicht wundersamerweise in seinem Kopf. )
In Mathe ging es direkt nach dem Sprung besser, weil da zunächst nur mit größeren Zahlen gerechnet wurde. Außerdem interessiert ihn das mehr. Die neuen Themen hat er dann von Anfang an mitbekommen und verstanden.
Dein Sohn ist in Mathe mitten in eine Thema geplatzt, das demnächst mit einer Klassenarbeit endet. Das kann er nicht können.
Es hat drei Monate gedauert bis unser Sohn den Stoff des fehlenden Schuljahrs nachgeholt hatte, inklusive Schreiben mit Füller und Schreibschrift. Bei seiner alten Lehrerin durfte er nicht vorarbeiten. Mit den Aufsätzen haben wir uns noch länger herum geschlagen. Das ist immer noch nicht sein Lieblingsthema, vor allem, weil er da immer zu schreibfaul bzw. wortkarg ist.
Mittlerweile ist er in der 4. Klasse und hat meistens Zweien.
Am wichtigsten für uns ist, dass er jetzt zufrieden mit der Lehrerin und dem Stoff ist.
Bisher gibt es wegen seines Alters keine Probleme, aber er hatte immer ältere und auch jüngere Freunde. Er ist da nicht so. Hauptsache, die teilen seine Interessen.
ABER ich halte es für sehr gewagt, von der 3. Klasse in die 5. Klasse Gymnasium zu springen.
Das Gymnasium unserer Tochter (6. Klasse, nicht getestet, nicht gesprungen) ist mit der 4. Klasse nicht vergleichbar. Da sind ja die ganzen Kinder, die langsam lernen, weg. Natürlich ist das Niveau da ganz anders.
Die meisten vorherigen Einser-Kandidaten bleiben dort keine.
Unsere Tochter ist eine Überfliegerin, die immer noch lauter Einsen hat und noch deutlich leistungsstärker ist, als unser Sohn. Sie wollte nie springen. Aber selbst bei ihr bin ich mir nicht so sicher, ob sie einen Sprung von der 3. in die 5. Klasse so leicht gepackt hätte.
Bei unserem Sohn glaube ich es nicht.
Ich denke, es ist einfacher, innerhalb der Schulform zu springen, also dann lieber von der 5. in die 7. Klasse.
Ihr müsst auch bedenken, dass Ihr mit dem Stoff von Klasse 4, den Euer Sohn nachholen muss, alleine da steht.
Das Gymnasium wird sich nicht zuständig fühlen. Kein Lehrer von dort dürfte jemals eine vierte Klasse unterrichtet haben. Mal ganz abgesehen davon, dass Mathe, Deutsch und Englisch meistens drei verschiedene Lehrer unterrichten.
Für die Grundschule ist das Thema erledigt, wenn Euer Sohn weg ist.
Wir hatten viel Unterstützung von der neuen Klassenlehrerin unseres Sohnes.
Oben drauf kommt, dass in der 5. Klasse viel mehr Hausaufgaben aufgegeben werden als in der Grundschule. Das wird alleine zeitlich schon sportlich mit dem Nachholen.
Die haben hier in der 4. Klasse übrigens schon noch einige neue Sachen gemacht, vor allem in Deutsch. Außerdem haben sie Referate geübt.
In Mathe wurde der Stoff verfestigt, der auf dem Gymnasium im Schlaf beherrscht werden sollte, wenn das Kind keine Zeitprobleme in den Klassenarbeiten bekommen soll.
Wenn man zu Hause mit dem Kind auf diesen Stand will, ist das viel Arbeit (und viel Gemaule, weil das Kind meint, es kann das schon ausreichend gut).
Ich würde an Eurer Stelle der Lehrerin vorschlagen, dass sie Euren Sohn mit schwierigeren Arbeitsblättern fordert, damit er sich nicht langweilt, anstatt in die 5. Klasse zu springen. (Bei unserem Sohn hat sich die Lehrerin geweigert, das zu tun.)
Außerschulische Aktivitäten halfen bei uns übrigens nicht. Unser Sohn hat sich damit herum gequält, morgens die Zeit in der Schule absitzen zu müssen. Mit seinem Nachmittagsprogramm aus normalen Aktivitäten für das Alter war er zufrieden.
LG
Heike
Hallo,
mein Sohn ist überdurchschnittlich intelligent und im mathematischen Bereich hochbegabt. Er denkt logischer und wesentlich komplexer. Das wurde ihm gerade in Mathe seit jeher zum Verhängnis. Zuerst schaffte er es wegen einer 3 in Mathe nicht aufs Gymnasium. In der 5. Klasse Real hatte er eine 2 in Mathe, die restlichen Noten waren 1. Er wechselte dann aufs Gym. Von da an stand er in Mathe immer 4, in der 8. Halbjahr sogar 5 und war versetzungsgefährdet. Da noch andere Baustellen im Verhalten waren, haben wir ihn testen lassen. Nicht den IQ speziell, sondern auf ADHS. Der IQ und die Hochbegabung kamen nur zufällig raus. Obwohl mein Sohn mathematisch hochbegabt ist, hasst er Mathe und könnte gerade wegen Mathe keine Klasse überspringen. Er hat mittlerweile gelernt, dass er anders denkt als der Lehrer erklärt und nach langem Kampf darf er seine eigenen Wege nutzen, aber das hat bis Anfang der 10. Klasse gedauert bis er es kapiert hat wie er seine HB nutzen kann und bis seine Lehrer verstanden und akzeptiert haben wie er denkt. Jetzt sind sie Noten in Mathe gut. Trotzdem wird er Mathe nicht als Leistungskurs nehmen. Mein Sohn lernt unheimlich schnell Sprachen und er hat die Möglichkeit diesbezüglich gefördert zu werden. Anstatt nur 2 Fremdsprachen lernt er in der Schule 3. Er darf sich an Physikprojekten austoben etc. Ein hoher IQ bedeutet nicht, dass er nichts lernen muss. Er muss sich genauso hinsetzen. Und das war auch hier ein Problem. Nicht das lernen und verstehen. Sondern erst mal zu lernen wie man effektiv lernt. Ich kenne euren Sohn nicht und jedes Kind ist anders, aber ich wäre mit dem Springen vorsichtig. Lass ihn die 4. regulär machen und am Gymnasium ankommen. Neue Lehrer und Gepflogenheiten müssen in Ruhe kennengelernt werden. Wenn er dann noch springen will, springt von der 5. HJ in die 6. HJ. Aber nicht von 3. Klasse Grundschule in 5. Klasse Gymnasium.
LG
Michaela
Wie ist denn Dein Sohn damit umgegangen, als er feststellte das er nix verstanden hat? Wurde sein Ehrgeiz geweckt, hat er sich dahinter geklemmt?
Das Problem ist doch, das keine Hochbegabung der Welt bedeutet, das einem irgendwas wie von Geisterhand zufliegt. Ein Kind mit einer besonderen Begabung für Sport muss trainieren, ein musikalisch hochbegabtes Kind muss üben. Der Unterschied ist nur, das besonders Begabte weniger trainieren müssen um das gleiche Ergebnis wie Normalbegabte zu erreichen bzw. bei gleichem Training bessere Ergebnisse einfahren.
Wenn Dein Sohn überspringt, muss er mehr trainieren, sich Sachen selber erarbeiten (immerhin ein ganzes Schuljahr) auch in Fächern in denen er eine weniger ausgeprägte Begabung hat. Wenn er dazu keine Lust hat wird Überspringen eher kontraproduktiv sein.
Vielleicht ist der springende Punkt ja gar nicht Unterforderung, sondern dass das klassische Schulsystem nicht zu Deinem Sohn passt. Vielleicht wäre es sinnvoll, sich nach alternativen Schulkonzepten umzuschauen.
Grüsse
BiDi
Du triffst es auf den Punkt 👍. In beiden Aspekten. Vor allem den Punkt mit dem normalen Schulsystem. Das ist oftmals viel zu starr und mit HB nicht kompatibel.
"Das ist oftmals viel zu starr und mit HB nicht kompatibel."
Die jahrgangsübergreifenden Grundschulen sind ein Anfang, und bei den weiterführenden Schulen gibt es welche mit Hochbegabtenzweig.
Aber bei uns ist z.B. weder das eine, noch das andere in der Nähe.
Waldorf passt nicht zu Hochbegabung, selbst, wenn man die Steiner-Lehre gut findet.
Mit Montessori-Schulen kenne ich mich nicht aus. Aber selbst, wenn das passen würde, gibt es davon ja auch nur sehr wenige.
Montessori-Kindergärten sind jedenfalls super für Kinder, die gerne forschen.
Begabtenförderung wird in Deutschland leider als unwichtig erachtet, und vielen Kindern wird die Schule verleidet, indem sie jahrelang ausgebremst werden.
Der Fokus liegt hier nur auf den schwachen Schülern.
Die starken Schüler haben vor allem die Möglichkeit, Klassen zu überspringen. Aber dann müssen sie ihren Klassenverband verlassen und zu Hause nebenher den Stoff des fehlenden Schuljahrs nachholen.
Dazu hatte unsere Tochter (12) nie Lust. Bei unserem Sohn (9) war der Wille, zu springen, nur so ausgeprägt, weil er eine ziemlich fürchterliche Lehrerin erwischt hatte. Wenn er nicht gesprungen wäre, hätte er die Schule gewechselt, um diese Frau loszuwerden.
LG
Heike
Hallo,
Hast du schon Kontakt zur dghk?
Die empfehlen Springen von 3 nach 5...
Die würde ich mal anrufen.
Lg
Hallo !
Mein Sohn wurde mit 5 Jahren eingeschult und ist jetzt mit 12 Jahren in der 7.Klasse eines Gymnasiums. Er hat mit dem Stoff nie Probleme gehabt, aber es zeigt sich immer mehr der Altersunterschied. Viele Kids sind 2 Jahre alter, zwei in der Klasse sogar 3 Jahre (mit spaet 7 eingeschult und ein Jahr wiederholt) und es ist nunmal ein riesiger Unterschied, ob man 12 oder sogar 15 Jahre alt ist. Er hat daher nur 3 wirkliche Freunde, mit denen er was anfangen kann, der Rest hat einfach interessen, die er noch nicht hat (Maedchen, cool Aussehen, abhaengen).
Mir graut ein wenig davor, was in 2 Jahren ist, wenn er 14 ist und die anderen 16 oder sogar 17....
Was ich damit sagen will, beachtet auch den Altersunterschied und die damit einhergehenden Probleme
Liebe Gruesse
Svenja
Hallo,
im Matheunterricht werden zu einem großen Teil Fertigkeiten vermittelt. Auch, wenn man analytisch und abstrakt denken kann, werden in Klassenarbeiten überwiegend Fertigkeiten abgefragt. z.B. Zahlen multiplizieren oder dividieren. Da kann man klug sein, wie man will, diese Technik muss man lernen. Daher ist es verständlich, dass dein Sohn nicht gleich mitkommt. Das heißt aber nicht, dass er nicht springen kann, wenn er es sich schnell aneignet, was ihm an Rechenfertigkeit fehlt.
Ich persönlich finde ich es nicht optimal, wenn Kinder in der Klasse deutlich jünger sind. Gerade in der Pubertät hängen die jüngeren hinterher, so dass es mit sozialen Kontakten in der Klasse schwierig sein kann, nicht muss.
Aber manchmal muss man sich für das geringere Übel entscheiden.
Grüße