Gymnasium ab Klasse 5, Welche Vorteile hat es?

Hallo ihr Lieben,

kurz zu uns. Unsere Grundschulzeit geht hier 6 Jahre. Möglich ist es jedoch nach der 4. Klasse zu wechseln. Für mich stand eigentlich immer fest,dass mein Sohn bis zur 6. Klasse geht und wir dann schauen.

Nun beschäftigt mich das Thema weiterführende Schule bereits jetzt schon. Hier ist der Schulwechsel nach Klasse 6 ein echtes Desaster. Absolute Schulplatznot. Aktuell waren im laufenden Jahr viele Schüler noch nicht versorgt. Sie mussten in der ganzen Stadt verteilt werden. Das ist der absolute Horror für mich persönlich. Weite Schulwege. Sollte es doch möglichst wohnortnah sein.

Hier werden die Schulplätze nach Noten verteilt für die 7. Klassen. Dann folgen Geschwisterkinder und dann entscheidet das Los.

Die Noten von meinem Sohn können sich sehen lassen (Notendurchschnitt 1,2 ca.). Allerdings ist das natürlich keine Gewissheit für einen Schulplatz. Hier sind schon andere aus dem Verfahren gefolgen, obwohl die Noten super waren.

Na ja. Nun überlege ich, ob es nicht jetzt schon Sinn macht nach der 4.Klasse auf ein grundständiges Gymnasium zu wechseln. Nicht nur wegen der Schulplatznot, auch deswegen, weil an unserer Grundschule ein schlechter Matheunterricht stattfindet. Ich habe Vergleiche zu anderen Klassen der Jahrgangsstufe. Näheres spare ich mir jetzt einfach. Da würde ich jetzt zu weit ausholen. Fakt ist zumindest, dass wir nachtmittags immer noch etwas üben zusammen, damit er wenigstens nachher nicht hinterherkinkt. Das wird sogar gemacht, zwar mit etwas Murren und Knurren, aber versteht es, weil er es selber so empfindet. Er ist ziemlich objektiv, vielleicht weil er auch schon etwas älter ist als andere. Wir haben ihn nicht mit knapp 6 eingeschult, sondern erst mit knapp 7.

Nun frage ich mich, ob ein Wechsel Sinn macht. Sie sind ja doch noch jung und Gymnasium ab klasse 5 bedeutet auch etwas von seiner Kindheit loszulassen. An Gymnasien herrscht doch eine andere Art des Lernens. Aber ist es vielleicht nicht sogar gut, wenn er diese Lernweise schon jetzt kennenlernt? Andererseits ist er auch schnell frustriert, wenn er mal was nicht auf Anhieb verstanden hat. Acuh sind Gymnasien, die ab Kl. 5 beginnen, ja eher weniger auf die Bedürfnisse von jüngeren ausgerichtet, oder? Andererseits habe ich Angst, dass er ab der 7 Klasse auf die Nase fällt, weil der Matheunterricht nicht gut ist und er dann später probleme hat sich umzustellen oder ihm grundlegende Dinge fehlen. Wir arbeiten zwar zu Hause jeden Tag eine Matheseite ab, aber ob ich das 3 Jahre überbrücken kann?

Ich bin einfach hin und her gerissen. Mein Mann sagt, er sei gegen einen Wechsel. Er sieht keine Vorteile. Das Abitur, falls er es dann macht, machen sie eh alle gleichzeitig, ob nun früher gewechselt wurde oder nicht. Da hat er natürlich recht.

Kann mir jemand von sich berichten? Wie ist eure Entscheidung ausgefallen? Unseren Sohn würden wir miteinbeziehen, aber wir möchten uns vorher selbst darüber erst mal klar werden, was wir für richtig halten. Wir haben ja noch ein halbes Jahr zeit.

Freue mich über Meldungen.

LG brownie

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Bei uns gehen alle Kinder ab der 4. Klasse in eine weiterführende Schule. Die Privatschule meiner Enkelin hat noch eine Orientierungsstufe, bei der sie sich nach der. 6. Klasse weiter entscheiden kann, Realschule oder Gymi.
Es hat ihr nicht geschadet, ab der 4. mit dem Gymnasialstoff klarzukommen, bei den anderen Kindern meiner Familie gabs auch keine Probleme, egal, ob Realschule oder Gymi. Wie geschrieben, bei uns ist das selbstverständlich. Probleme kann es immer geben und eine Umschulung von Gymi auf Realschule o.ä. erfordern. Das kann man nie sicher voraussagen, was kommt. Aber die Kindheit genommen wird deswegen sicher nicht - solange man die Kinder nicht noch mit x zusätzlichen Terminen vollpackt.
LG Moni

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Das ist bestimmt auch von Kind zu Kind unterschiedlich bzw. auch von Schule zu Schule. Man weiß mit Sicherheit erst wieder danach, ob es die richtige Entsheidung war.

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Ab der 4. Klasse? Meinst du nicht eher, nach der 4. Klasse?

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Meine Freundin wohnt in Berlin, wo die Grundschule ja in der Regel 6 Jahre dauert. Sie hat ihr Kind, welches einen deutlich schlechteren Notendurchschnitt als Dein Kind hatte, bereits ab der 5. Klasse auf´s Gymnasium geschickt. Und sie haben es nicht bereut, das Kind (7. Klasse) kommt super mit und schreibt gute Noten.

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Es ist wirklich eine schwierige Entscheidung, die man da treffen muss. Ich bin eigentlich immer dafür gewesen, nichts zu überstürzen. Lieber auch ein Abitur in 13 Jahren als in 12. Aber mir gefällt die Situation in unserer aktuellen Grundschule nicht. Mathe ist so wichtig. Und der Unterricht läuft einfach nicht. Daher kam ja mitunter auch die Überlegung.

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Ich würde versuchen nach der 4. zu wechseln, komme allerdings aus NRW. Hier gibt es nur 4 Jahre Grundschule.

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Wir haben in Ba-Wü keine Wahl.
Wenn man die Wahl hat, würde ich sie vom Kind abhängig machen.
Für unseren Großen war der Wechsel nach der vierten Klasse höchste Zeit, der war in der Grundschule völlig unterfordert. Den kleinen hätte ich lieber länger auf der Grundschule gelassen, der ist auch schlau, aber meiner Ansicht nach zu unreif.

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Hallo,

hier (NRW) endet die Grundschule immer nach vier Jahren und das finde ich auch gut so.

Man hat sowohl bei unserer Tochter (12, 6. Klasse), als auch bei unserem Sohn (9, 4. Klasse) jetzt gemerkt, dass das Lernniveau der Kinder immer weiter auseinander klafft, je älter sie werden.

Unsere Tochter (damals, wie heute auf dem Notenniveau Deines Sohnes) war heilfroh, dass es auf dem Gymnasium endlich mal vorwärts ging und nicht mehr alles zig mal wiederholt wurde, damit auch die langsamen Kinder mitkamen.
Mittlerweile geht es ihr sogar auf dem Gymnasium zu langsam. #schwitz
Die wäre buchstäblich die Wände hoch gegangen, wenn sie noch zwei Jahre in der Grundschulklasse hätte bleiben müssen.

Man tut Kindern auch keinen Gefallen, wenn man sie unterfordert.

Unser Sohn (4. Klasse) motzt zwar ebenfalls, wenn er etwas nicht gleich versteht, aber er hat noch viel mehr gemotzt, als er in der 2. Klasse massiv unterfordert war.
Er war kurz davor, die Schule vor Langeweile komplett zu verweigern, so dass wir ihn schließlich in die 3. Klasse springen lassen haben.
(Das wirkt zwar, als wäre er der totale Überflieger, als eigentlich war das Problem das Schneckentempo seiner alten Lehrerin. Auf seinem letzten Zeugnis in der neuen Klasse mit einer anspruchsvollen Lehrerin hatte er eine Eins und sonst lauter Zweien.)
Er kommt jetzt mit 9 in die 5. Klasse Gymnasium.
Das finden wir auch nicht ideal, aber die Alternative, ihn in seiner alten Klasse zu lassen, war gar nicht tragbar.

Bei dem Notendurchschnitt Eures Sohnes würde ich überhaupt nicht zögern, ihn in der 5. auf's Gymnasium zu schicken.

LG

Heike

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Zunächst mal: Auch an einer weiterführenden Schulen werden an 5.Klässler nicht die selben Erwartungen an Verhalten und Arbeitsweise gestellt wie an Schüler der Oberstufe. Die haben da genauso Zeit anzukommen, sich an die neue Umgebung und Arbeits- und Lernmethoden zu gewöhnen. Und in der Regel geht auch keine Lehrkraft in die Orientierungsstufe, die mit den Kleinen so gar nicht zurecht kommt.
Auch in der 5. klasse in der Grundschule steigen die Herausforderungen u.a. durch neue Fächer.

Ist der Matheunterricht an der Schule generell nicht gut oder liegt es an der Lehrkraft? Letzteres kann an jeder Schule passieren.
Schlechter Unterricht würde für mich bedeuten: Stoff erklären, vielleicht an 2 oder 3 Aufgaben. Dann sollte ein Kind, das ein Gymnasium besuchen soll - ob ab Klasse 5 oder ab Klasse 7 ist dabei völlig egal - in der Lage sein die Anforderungen im Unterricht zu erfüllen. So viel Stoff gibt es in der GS nicht, dass da eine tägliche Aufgabe draus werden kann.
Ist das notwendig, dann ist es ziemlich heftiges Üben - und die Landung wird irgendwann unsanft werden. 1 Seite zusätzlich hält man in keiner Schulform durch - und es sollte vorallem nicht notwendig sein, wenn das Kind die zu seinen Fähigkeiten passende Schulform besucht...

Von einer Lehrkraft würde ich die Entscheidung über die Schulform daher absolut nicht abhängig machen.

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Wir kommen aus deinem Nachbarbundesland ;-)

Hier kommen ganze 35 Klassen, also rund 800 Schüler pro Jahr in den Genuss, ab der 5. Klasse auf die weiterführende Schule zu gehen.

Ich habe zwei sehr verschiedene Schicksale:

1. Tochter (bald 9. Klasse, 14) hat keinen Platz für die 5. Klasse an ihrer Wunschschule bekommen. Sie war auf Platz 48 von 60 Bewerbern auf 28 Plätze. Heute ist sie in ihrer Wunschklasse an ihrer Wunschschule. Die 2 Jahre "Extra" auf der Grundschule waren für sie (begabt im Mainz-Bereich) echt ne Qual... Absoluter Mist!

2. Tochter (bald 7. Klasse, 12) hat einen Platz an ihrer Wunschschule bekommen. Sie liebt es dort seit der 5. Klasse. Und glaube mir - da war in den letzten 2 Jahren deutlich mehr Kindheit als an der Grundschule. Und die Kleine ist (im Gegensatz zur Großen) mit Sicherheit kein allzu großer Überflieger...

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Wenn er eh schon etwas älter ist ...
Wenn die Chance auf eure Wunschschule nach der 4. größer ist...
Wenn ihr mit der momentanen Situation nicht soooo glücklich seid...

Warum sollte er dann nicht nach der 4. wechseln?
Lieber früh starten und an der Wunsch-Schule. Und wenn dann irgendwas total schief läuft hat man auch mehr Zeit, zu reagieren.

Was ist mit seinen Freunden? Wäre er denn der einzige, der jetzt schon wechselt?

LG!

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Hey, wir sind gerade erst umgezogen. Er hat im Laufe der 3. Klasse gewechselt. Wir sind quasi erst 1 Halbjahr dabei.

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Hallo, hier sind auch 6 Grundschuljahre die Regel (Berlin).

Wenn der Matheunterricht dein Hauptproblem ist, zumindest an unserer Schule haben die Kinder einen kompletten Lehrerwechsel nach der 4. Klasse. Auch das Schulgebäude wird gewechselt.
Viel steht und fällt ja mit dem Lehrer.

Ich habe einen Sohn, der jetzt in die 6. Klasse kommt und einen, der in die 5. Klasse kommt.

Der Unterricht unterscheidet sich schon deutlich, auch wenn sie erst nach der 6. Klasse wechseln.