Die Welt der Literatur. Unsere Kinder und wir Eltern.

Hallo,

wir sind gerade im Urlaub. Mein ältere Tochter liest das erste Mal Buch nach Buch auf Englisch. Es ist schon mal interessant, wie man aus der Flut der Bücher, die es auf dem Markt gibt, etwas aussucht.
So sind wir kurz vor dem Urlaub in eine fünfstöckige Buchhandlung gegangen. Mein Kind schnappte sich drei Bücher, die es ihm gefallen haben und ich sagte: Lese die ersten 40 Seiten und entwcheide dann. So hat sie sich den ersten Teil von Land of Stories ausgesucht.
Jetzt schaute ich nach, was es so auf dem Markt gibt. Dabei orientiere ich mich grob entweder nach dem Deutschen Jugendlisteraturpreis oder nach jugendbuch-couch.de .
Da stoßen wir auf Jessicas Gheist von Andrew Norris. Ich gab ihr die Neschreibung und Spass sagte ich ihr: dann laden wir es auf Englisch herunter und lesen es zusammen.

Jetzt lesen wir jeden Abend zusammen. Das ist so schön, dies gemeinsam zu tun. Das Buch rührt zutiefst, wir scheinen änliche Lesegewchwindigkeit zu haben. Wir bleiben an gleichen Stellen hängen und lachen laut.

Jetzt sitze ich hier und stelle fest, dass ich momentan auch Land auf Stories lese. Das Bich ist einfach nur faszinierend. Vorher hat mein Kind die gesamte Reihe von Morris Gleitzmann gelesen, was mich auch zutiefst rührte. Ich denke dabei nur: wie viele Bücher es auf der Welt gibt, die leider nicht übersetzt werden und deren Schönheit man nie erfährt.

Man muss eigentlich gar nicht ins Ausland gehen. So geht es mir an sich auch mit deutechen Büchern. Und ich stelle immer wieder fest, ich kenne mich nicht aus.

Wie ist es bei euch ? Werdet ihr mit euren Kindern auch nochmals klein und liest ihr mal manche ihrer Büchern ? Schaut ihr euch um und enpfiehlt ihr den Kindern diese und jene Literatur oder tun es die Kinder vollkommen vollständig ? Woran orientiert euch?

Welche Rolle spielt Literatur in dem ,,Alltag“ eurer Kinder. Seid ihr eher die, die erwähnen müssen/wollen, dass jetzt auch Lesezeit ist oder tun es die Kinder vollkommen alleine, freiwillig ? Was gebt ihr monatlich ungefähr für Bücher aus ? Wo kauft ihr Bücher ? (Bei uns ist es so, dass ich es über Kindle runterlade, weil es in der Regel etwas günstiger ist, die Papierform fehlt aber irgendwie)

Ich bin gespannt auf einen Erfahrungsaustausch.

#winke

1

Hi,

meine Kinder sind auch Leseratten bzw. liebe Bücher. Der Kleine kann zwar noch nicht lesen, aber er blättert sehr gerne und intensiv in allen Büchern, die er so entdeckt. Die Große, sie kommt jetzt in die dritte Klasse, liest sehr gern und viel. Sie sucht sich ihre Literatur in der Regel selbst aus, bekommt aber auch immer mal etwas von mir gezeigt, von dem ich glaube, dass es ihr gefällt. Es gibt aber auch Bücher, die sie noch nicht haben darf.
Die meisten Bücher leihen wir in der Bücherei aus. Da werden dann immer gleich 3-8 Bücher ausgeliehen und wenn sie diese gelesen hat, bringen wir sie zurück. Immer wieder kaufen wir auch Bücher, allerdings auch nicht allzu oft. Wir haben aber auch schon so einiges zu Hause und im Zweifel hab ich auch noch in meiner Klassenbücherei etwas.
Wir lesen jeden Abend vor und auch der "Kleine" könnte sich damit stundenlang beschäftigen. Seine Schwester liest ihm mittlerweile auch schon toll vor. Insgesamt überlegen mein Mann und ich ab und zu was uns in der Kindheit so gefallen hat und holen uns dann diese Bücher, um sie den beiden vorzulesen. Momentan lesen wir Märchen.

LG

Isabel

2

Hallo,

meine Kinder und ich sind Leseratten. Allerdings geht unser Literaturgeschmack doch noch recht weit auseinander. Ich mochte Kinder- und Jugendliteratur schon als Kind nicht so sehr - trotzdem freue ich mich, dass es meinen Kindern da anders geht. Ich bin quasi mit ca. 12 gleich mit Romanen für Erwachsene eingestiegen.

Wir gehen häufig in die Bibliothek - mein Großer verschlingt alle Bücher, die er bekommt. Da kommt man gar nicht mit dem Kaufen hinterher. Besondere Bücher kaufe ich aber auch. Er hat z.B. alle Bände der "Schule der magischen Tiere", weil er sie so liebt.

Der Kleine liest alles, was ihm in die Finger kommt, Vorlieben hat er da noch eher nicht, außer vieleicht Sachbücher. Davon haben wir auch einige zu Hause.

Bücher für mich kaufe ich - neu oder gebraucht - und verkaufe sie dann wieder.

LG

3

Meine grosse Tochter kommt jetzt auch in die dritte Klasse. Sie ist eine absolute Leseratte. Ich habe immer den Eindruck, dass sie Bücher inhaliert. Meist liest sie drei Bücher parallel. In jedem Raum wo sie sich potentiell aufhält, liegt ein Buch von ihr.

Letztens hatten wir die Situation, dass ich von der Reihe Woodwalkers gehört hatte und es eigentlich ganz passend für meine Tochter fand, da sie gerne Bücher in diesem Themenbereich liest. Ich habe ihr dann dieses Buch gezeigt, da wollte sie jedoch davon nichts wissen. Ich selbst habe mir dieses Buch als Kindle geholt. Ich wollte es Probe lesen und wenn es mir gefällt ggf. noch einmal meiner Tochter zu einem späteren Zeitpunkt empfehlen.

Ich lese meine Bücher meist auf dem IPad. Ich habe jedoch auch einen Fire auf dem die Kindle App eingerichtet ist. Ich habe in meinem Kindle Account auch eine Reihe von Büchern für meine Tochter bzw. zum Vorlesen am Abend. In den Ferien hatte nun meine Tochter diesen Fire mit bei den Grosseltern, damit sie ihre Bücher weiter lesen kann und nicht einen Stapel Bücher mitschleppen muss.

Als ich ich dann dazu kam das Buch zu lesen, sagt mir mein IPad, dass dieses Buch bereits an Stelle XXX auf dem Fire ist. Meine Tochter hatte bereits begonnen zu lesen. Resultat: Mama ich möchte noch mehr Bücher davon lesen und kannst du bitte noch andere tolle Bücher hochladen, die wir dann beide lesen ;-) Es war toll mich mit ihr über ein Buch auszutauschen, was wir zwar beide gelesen haben, aber eben nicht zusammen.

Ich muss sagen, ich liebe es Bücher mit meinen Kindern zu lesen. Aber die für mein Mutterherz aller schönsten Situationen sind es, wenn ich beide Kinder gemeinsam auf dem Sofa sitzen sehe und meine grosse Tochter (8) meinem jüngeren Sohn (5) vorliest. Das machen sie bereits seit einem Jahr mehrmals in der Woche. Immer dann, wenn wir gerade ein Buch lesen, bei dem sie nicht auf den Abend warten wollen, um zu wissen wie es weiter geht. Und wenn mein Sohn darauf besteht, dass seine Schwester im Buch nicht weiter sein darf als er. #verliebt

So kommt es, dass ich selbst in meiner Woche ohne Kinder ihre Bücher weiterlese, damit ich am Wochenende (wenn die Kinder bei mir sind) mit ihnen darüber sprechen kann und weiss worum es gerade geht. Bevor ich beim Vorlesen dort ansetze, wo sie und Papa am Abend zuvor aufgehört haben. Sie bestehen darauf ;-).

Das heisst längere Bücher am Abend (z. B. Cornelia Funke) sind bei uns immer Gemeinschaftsprojekte - selbst über die getrennten Eltern hinweg. #schein

4

Guten Morgen,

bis auf den Kleinen lesen wir alle gerne. Der Kleine kommt in 4. Schuljahr, liest unbekannte Texte fehlerfrei, aber dennoch liest er freiwillig nur Gregs tagebücher oder Comics. Der Hobbit ist auch mit in den Urlaub gefahren, aber bisher noch nicht weiter gelesen.

„Unsere“ Literatur richtet sich nicht nach Bestsellerlisten, Jurypreisen oder Empfehlungen, sondern ganz einfach nach unserem Geschmack. Jeder liebt andere Sujets, nur wenige findet man in Kritiken.

Hier liest jeder für sich selbst, selten wird mal ein Buch getauscht. Wir holen die Bücher inzwischen nur noch aus der Bibliothek, nachdem wir auf über 100 (Kinder-) Büchern sitzen geblieben sind. Ich habe sie letztendlich gespendet. Eine Hausbibliothek ist bestimmt was Schönes, aber diesen Platz haben wir nicht. Mein Mann und ich haben einige Werke, an denen unser Herz hängt, aber der Rest geht wieder weg.

Quintessenz: wir lesen gerne (und bei Zeit auch viel), aber daraus machen wir kein Event. Dazu sind wir vermutlich zu pragmatisch.

VG

5

Wir lesen jeden Abend vor und das, seitdem der Sohn klein ist. Ich lese häufig auch nach der Schule vor, zum runterkommen, während der Sohn dabei Lego baut oder puzzelt. Das entspannt uns beide. Dabei habe ich viele tolle Bücher entdeckt, die es noch nicht gab, als ich ein Kkf war: Als Bilderbuch habe ich die Bücher über die Kuh Lieselotte geliebt, später dann die Geschichten über die Muskeltiere, Ella, Snöfried, den Ritter Trenk, Seeräuber Moses etc. und natürlich Klassiker wie Jim Knopf, den Räuber Hotzenplotz, Ronja Räubertochter usw..
Finden tue ich die Bücher, indem ich entweder in Foren wie diesem hier stöbere oder ich blättere in Büchereien durch die diversen Angebote oder ich lese was in einer Zeitung (unlängst habe ich da die Empfehlung der Reihe über den Raubritter Rocko als Erstlese-Bücher her, die wirklich witzig sind und nicht so langweilig wie viele andere Bücher für Lese-Anfänger).

Der Sohn kommt jetzt in die zweite Klasse und hat mittlerweile 3 Bücher selbst gelesen, u.a. den Raubritter Rocko, und beim letzten Buch hat er angefangen, es sich selbst zu holen und für sich selbst zu lesen, weil er wissen wollte, wie es weiter geht. Das hat mich sehr gefreut.

Ich selbst lese auf dem Kindle, für den Sohn ist mir allerdings das haptische Erlebnis wichtig, er soll auch sehen und fühlen, wie viel er bereits “geschafft“ hat und er soll in bunten Bildern schwelgen dürfen. Das hat man auf dem Kindle, finde ich, so nicht.

Ich bin guter Hoffnung, dass das Kind das Gen der Leseratte geerbt hat. Wir Eltern lesen beide viel.

Leseratten gehören meiner Erfahrung nach zu einer vom Aussterben bedrohten Art und mit einher geht der Verlust an sprachlicher Ausdrucksfähigkeit und der Fähigkeit, korrekt zu schreiben. Und das sinnerfassende Lesen darf man heute noch nicht mal bei Abiturienten mehr voraussetzen. Ich sehe darin eine ganz, ganz große Gefahr und möchte da mit aller Kraft entgegenwirken.

Ich halte es auch für eine wichtige Erfahrung, sich von Büchern berühren zu lassen, für mich ist das eine Bildungserfahrung, die einem so viele Türen öffnet.

Ich hoffe, dass Lesen irgendwann wieder total hip wird.

6

Hallo

ja wir Eltern lesen durchaus, aber als absolute Leseratten würde ich uns nicht bezeichnen. Irgendwie ist bei uns ständig was zu tun, da hab ich oft gar nicht so recht Zeit bzw. nehm sie mir nicht.
Die großen beiden (19 & 20 J.) lesen viel, seit Ausbildung & studium aber auch weniger als zu Schulzeiten. Die Zeit ist halt nicht mehr so da.
unser jüngster (noch 2. Klasse) lässt sich durchaus noch gerne vorlesen, fängt aber immer mehr an, selbst zu lesen. Jetzt bei dem schönen Wetter muss ich aber durchaus sagen, dass er auch mal selbst ein Buch lesen könnte, zwinge ihn aber nicht dazu. Auf das Vorlesen zum Bett gehen besteht er aber immer noch, dann mach ich es auch noch gerne.

"Was gebt ihr monatlich ungefähr für Bücher aus ? Wo kauft ihr Bücher ?"
Kann ich gar nicht sagen, ich kaufe so oft gebraucht im Internet, meist im Paket, zumindest dann wenn die noch wie neu ausschauen und der Preis passt (oft kosten die dann ja nicht mal mehr die Hälfte des Neupreises). Ich weiß ja welche Bücher bei ihm grade so "in" sind oder wir schauen gemeinsam. Teilweise übernehmen/kaufen wir sie von meinen beiden Neffen, die nur bischen älter sind als er. Was jetzt nicht heißt, dass er nie neue Bücher bekommt, aber meist sind sie gebraucht.

LG

7

Oh Gott die vielen Tippfehler, die da drin sind, schenk ich euch dazu. ;-)

8

Hallo, durchschnittlich gebe ich fast nichts für Bücher aus. Die Bücherei ist gut bestückt und es kommen auch neue Bücher dazu.
Meine Tochter liest sehr gerne Anleitungen/Hilfsbücher für Konsolenspiele oder ab und zu mal ein Comic.

Ich mag ja lieber dicke Fantasy Reihen aber damit brauch ich gar nicht bei ihr um die Ecke kommen. Genau wie ihr Papa nicht bei mir mit Science Fiction ankommen braucht.

Ich rede weder meiner Tochter noch meinem Mann rein, wenn es ums Lesen geht.

Gruß Sol

9

Hallo
„e viele Bücher es auf der Welt gibt, die leider nicht übersetzt werden und deren Schönheit man nie erfährt.“
Bei Übersetzungen geht teilweise sehr viel verloren. Wir lesen also was nur geht, in der originalen Variante.
Bisher scheinen alle meine Kinder ebenfalls Leseratten durch und durch zu sein. Die Zeit dafür schön ausgiebig zu lesen, fehlt manchmal wirklich. Aber da könnte ich feststellen, meine ( schon selbst lesenden) Kinder machen es wie ich. Für zwischendurch (Bahn, Bus, Wartezeiten,...) sind es einfach passende Bücher. Kürzere Kapitel (weil sie auch ungerne mittendrin aufhören), leichtere Kost, die man nicht sooo genießen kann/muss,..
Meine Kinder lesen tatsächlich viel von dem, was ich früher gerne gelesen habe. Aber auch relativ früh Erwachsenenbücher. Jugendbücher haben wir auch, lese ich auch. Aber das ist dann eher die leichte Kost.
Wieviel wir monatlich ausgeben, kann ich nicht sagen. Nur das wir nicht alles neu kaufen. Dafür verbrauchen wir viel zu viel. Bücherei, öffentliches Bücherregal, ausleihen, Flohmarkt,.. macht doch den größeren Teil aus.

LG

10

Bücher sind in unserer Familie schon immer wichtig gewesen, beide Elternteile haben in der Buchbranche zu tun/zu tun gehabt und auch ich bin dort gelandet.
Meine Eltern haben auch unglaublich viele meiner Kinderbücher aufbewahrt. Allein sich durch diesen Berg zu lesen würde Jahre in Anspruch nehmen. Aber da kommen auch schöne Erinnerungen zurück.
Meine Kleine hat gerade die erste Klasse abgeschlossen und liest langsam selbst, liebt es aber, sich vorlesen zu lassen. Meine Große hat gerade ihr zweites Bücherregal ins Kinderzimmer bekommen, weil das erste überquillt.
Manchmal lesen wir noch zusammen, und ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich, wenn sie allein weitergelesen hat, heimlich nachlese, wie die Geschichte weitergeht :-p
Noch sind es kleinere Detektivgeschichten, auch langsam Harry Potter usw.
Da ich sowieso immer auf den Buchmessen unterwegs bin, hole ich mir dort immer Anregungen bzw. kaufe vor Ort. Ansonsten in kleinen Buchhandlungen. Und die Bibo hat uns auch als Dauergast.
E-Books haben wir noch nicht für uns entdeckt. Ich liebe es, Bücher in der Hand zu haben, Seiten umzublättern und ein hübsches Cover anzuschauen. Allerdings hätte uns der E-Reader den Kauf von Bücherregalen erspart. Klarer Vorteil, der aber das Buch an sich niemals aufwiegen wird.
Lesezeit ist meistens abends. Oder mal unterwegs im Schwimmbad.