Schulschwänzer - was kann man tun?

Hallo,

Ich hab mal eine Frage zum Thema Schulschwänzer.
Der Sohn meines Mannes, er lebt bei seiner Mutter, geht seit ca 10 Wochen nicht mehr zur Schule. Keiner weiß, warum er nicht gehen möchte, er sagt niemanden, was in ihm vorgeht.
Die Eltern (mein Mann und seine Exfrau) haben alles mögliche durch:
- mit der Lehrerin haben sie gesprochen, sie sagt, schulisch ist alles okay, auch Probleme mit Schulkameraden/ Lehrern gibt es nicht
- Freunde des Kindes sagen auch, sie wüssten von keinen Problemen in der Schule, er ist auch sehr beliebt in der Klasse
- der Kinderarzt sagt, das Kind müsste in die Kinder- und Jugendpsychiatrie
- die Kinder- und Jugendpsychiatrie nimmt das Kind nur, wenn es (mehr oder weniger) freiwillig dort bleibt
-einen Platz in einer Tagesklinik hatte er auch schon, da wollte er nicht bleiben und die nehmen ihn auch nur, wenn er da bleiben möchte
- das Jugendamt sagt, jetzt könne man nichts machen, der Junge müsste freiwillig in die Schule

Und nun? Das Kind geht nicht zur Schule, sagt nicht warum und nimmt keine Hilfsangebote an. Alle Außenstehenden sagen, Hilfe kann es nur geben, wenn der Junge sie auch will.
Aber es kann doch so nicht weiter gehen, dann geht er ja nie wieder zur Schule!
Was macht man in so einem Fall? Es gibt ja nun mal auch die Schulpflicht.

Verzweifelte Grüße
Vanessa

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Vielleicht hat er Angst, dass Mama sich was antut, wenn er zur Schule geht? Nur so eine Idee, als ich das mit den Depressionen las.

Wenn es mein Kind wäre, würde ich mir Urlaub nehmen, das Kind schnappen und ein paar Tage wohin fahren und kuscheln, spielen und gucken, ob er sich öffnet. Nur Vater und Sohn.

Danach würde ich definitiv das Jugendamt stärker in die Pflicht nehmen. Ich weiß nicht, wo ihr wohnt, aber wir hAben hier Unterstützungszentren, die genau für diese Schul-Absenten da sind. Die sind hoffnungslos überlaufen, aber wenn man da jemanden erreicht, bekommt man kompetente Hilfe.

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Das ist auch mein Gedanke, dass er Verlustängste hat. Seine Mutter war schon dreimal für Monate in der Psychiatrie.

Das mit den unterstützungszentren werde ich mal googlen, wir wohnen im Ruhrgebiet.

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Google mal Schulabsentismus NRW, da findest du diverser Leitfäden, wie vorzugehen ist.

https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/s/schulabsentismus/index.php

Irgendwie kann ich aber dein Geschichte nicht so recht glauben. Hier werden sogar 10.Klässler von der Polizei abgeholt und zur Schule gebracht, die Eltern zahlen ratzfatz ein Bußgeld und man kommt ziemlich schnell eine Familienhilfe ins Haus.
Ich kann kaum glauben, dass bei einem Viertklässler die Ämter und die Schule gelassen über Wochen zuschaut.

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Wie alt ist der Junge denn?
Hat er vielleicht Angst vor Jemandem oder Angst zu versagen bzw den Ansprüchen nicht zu genügen?
Vielleicht ist es eine psychische Störung?
Jemand, der einen guten Draht zu dem Kind hat, sollte mit ihm reden und herausfinden was los ist oder ihn von dem Aufenthalt in der Klinik überzeugen. Ihm sollte klar werden, dass zu Hause bleiben und nichts tun keine Option ist. Vermutlich hat er es sich in den letzten 10 Wochen so angewöhnt, es ist doch bequem zu Hause.
Was tut er den ganzen Tag? Streicht ihm Annehmlichkeiten wie z.B. Fernsehen, Handy, ...
Wer nichts arbeiten will, kann sich so etwas nicht leisten.
Alles Gute!!

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Der Junge ist 9 Jahre alt und in der 4. Klasse.
Er spricht ja mit niemanden, egal, wer ihn bis jetzt darauf angesprochen hat, hat immer nur ein Schulterzucken von ihm bekommen. Es ist zum Wahnsinnig werden.
Wir wissen nicht, was er den ganzen Tag macht, er lebt ja bei seiner Mutter. Das Verhältnis zur Mutter ist schwierig, sie selbst hat eine Depression, nimmt Hilfsangebote auch nicht an (hatten wir früher schon angeboten, es gibt noch eine Tochter mit Asperger, die Mutter hat wohl immer Angst, wir wollen ihr was böses). Die Mutter sagt, sie hätte schon alles elektronische (Playstation, etc) weggeschlossen.
Würde er bei uns leben, würde ich selbst anders reagieren, aber ich bin nur die Stiefmutter. Bei uns hätte er definitiv keine Annehmlichkeiten mehr.
Danke schön.

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Verstehe ich richtig, dass der 9jährige eine Schwester hat die Aspergerin ist?
Dann mal ab mit dem Kleinen zu einer Autismusfachstelle.

Alles Elektronische Weggeschlossen bei der Mutter? Bei euch "hätte er definitiv keine Annehmlichkeiten mehr"? Das nenne ich mal bedürfnisgerecht aufs Kind eingehen#kratz

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Wenn keiner von euch Zugang zu dem Kind habt, müsste Einzelfallhilfe vom Jugendamt ran d.h. Mutter geht zum Jugendamt und holt sich Hilfe zur Erziehung. Dann kommt jemand nach Hause und s haut sich an, wie es läuft. Die Person versucht dann zum Kind Bindung aufzubauen, wenn Eltern ,,versagt“ haben, wenn man überhaupt vom versagen sprechen kann.

#winke

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Das läuft ja schon, es gibt eine Familienhilfe und die Frau vom Jugendamt war erst letztens in der Wohnung. Aber die meinte, man kann nichts tun und das kann ich mir nicht vorstellen. Es muss doch etwas geben.

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Sei mir nicht böse, die Eltern haben einen Anspruch auf Hilfe zur Erziehung. UND mit JA überlegt man gemeinsam, was sinnvoll wäre. Eine Einzellfahilfe ist das niedrigschwelligste, was es gibt. Gleichzeitig aber müssen Eltern Hilfe bekommen, wie sie mit einem Kind umgehen, das sich weigert. Da ist es nicht mit einem Hauabesuch getan.

#winke

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Hallo,
ich könnte mir vorstellen, dass er Stress mit Schulkameraden oder so hat. Hat er denn sonst Freunde, mit denen er sich privat trifft oder meidet er jetzt jeden? Wir bei euch nächstes Jahr auch die Schule gewechselt? LG

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Er geht privat noch zum Handball, wo gefühlt die halbe Klasse mitmacht.
Ansonsten hat er während der ganzen Zeit die Wohnung so gut wie nie verlassen. Zeitweise kam er auch nicht zu uns, wenn die Umgangswochenenden waren.

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Er ist 9 Jahre alt und soll von selbst in der Psychatrie bleiben, damit ihm geholfen wird? Ernsthaft?

Was macht er denn, wenn er die ganze Zeit zu Hause ist?

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Es ist eine Kinder- und Jugendpsychiatrie, die sind darauf ja ausgerichtet.
Ich befürchte, er spielt die ganze Zeit Playstation.

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Habt ihr mit ihm mal besprochen ob ihm ein Schulwechsel helfen würde? Mittlerweile hat er sich ja selber für alle anderen als Schwänzer gebrandmarkt und da ist ein Neuanfang vielleicht die beste Idee?

Ansonsten. Wir haben auch so jemanden in der Familie. Die Eltern fahren ihn früh zur Schule. Er geht vorne rein, an guten Tagen bleibt er vielleicht auch mal 1-2 h da. Aber meistens geht er hinten gleich wieder raus.

Die Wahrheit ist, du kannst da wenig machen. Ohne Selbsteinsicht und Hilfe annehmen, hat unser System wenig Handhabe. Es ist nicht dazu da jemanden mit Gewalt zu Bildung zu bekehren. Die Eltern müssen trotzdem über die Pflichtzeit gesprächsbereit bleiben und beweisen, dass sie alles daran setzen, dass das Kind zur Schule geht, aber tatsächlich geht es auch um sein gewisses Maß an Eigenverantwortung. Es ist ja nicht wirklich so, dass er sich selbst überlassen wird. Er hat verschiedene Hilfsangebote bekommen. Medizinisch ...über die Tagesklinik....von den Eltern. Er muss sie nun ergreifen oder mit den Konsequenzen leben....

Das gleiche Spiel in grün haben wir auch mit meinen Ex, schwer manisch depressiv, hatte viel und hat sich alles verhunzt, bräuchte dringend Medikamente....aber wir können nix machen....die ganze Familie nicht....obwohl der Fall sonnenklar ist und längst in alle Richtungen Gespräche geführt wurden.....er nimmt keine Hilfe an ... Und wir können nix machen... Wir könnten ihn vielleicht einweisen, aber wenn er da nicht bleiben will, und das will er nicht, könnte er direkt wieder zur Vordertür hinaus spazieren.

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Über einen Svhulwechsel habe ich mit meinem Mann gesprochen, das hat mein Mann allerdings abgelehnt, er meint, das würde nicht funktionieren.
Der Junge geht ja nicht mal zur Schule hin, er verweigert sich schon zu Hause. Und die Mutter belässt es dann dabei.
Gesprächsbereit sind die Eltern ja, regelmäßige Gespräche mit der Schule und dem Jugendamt.
Ich glaube halt, dass er psychische Probleme hat, das kann aber nur ein Therapeut feststellen. Im Januar ist ein termin bei einem Therapeuten, einen früheren termin hat die Mutter nicht bekommen.

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Gibt es noch andere KJPs?
Was sagt der Kinderarzt? Könnte dieser eine Überweisung ausstellen?

In meinem Freundeskreis gibt es einige Kinder mit ADS/ADHS.
Dass sich das Jugendamt weigert, kommt häufiger vor. So lange es "läuft" und "nix kostet" kann man sich ja drücken. Familien mit Gewalt haben vorrang. Die vielen Einzelfälle, wo es "noch nicht soweit" gekommen ist, gehen erst mal unter.


Was mich aber sehr wundert ist die Haltung der KJP !!!
Ja, es stimmt, Therapien wirken besser, wenn Personen freiwillig hingehen.
Ja, bei (fast) Erwachsenen oder älteren Jugendlichen kann man das auch als Voraussetzung sehen.

Bei einem 9Jährigen gibt es die Überweisung vom Kinderarzt, das Anmeldegespräch mit den Eltern u.a. ob die Symptome passen, ob sie da was machen können und dann wird der Termin abgestimmt.

Eine gute KJP sollte sich mit Kindern auskennen und in der Lage sein, mit der Situation umzugehen. Zumindest es zu versuchen.
Vermutlich aber meinen sie: so lange noch nichts passiert ist, solange er "nur" Schule schwänzt, besteht kein Handlungsbedarf. Erst bei Depressionen, Drogen, absacken der Noten oder anderem, "müssen" sie so langsam aktiv werden. Noch ist der Fall nicht hart genug.
Oder das Gespräch hat ergeben, dass Erziehungsberechtigte doch nicht einverstanden sind.


Im Zweifel:
andere KJPs abtelefonieren und nachfragen
ambulante Beratungsstellen abtelefonieren
ggf. auch in anderen Landkreisen. Diese müssen/dürfen dann u.U. nicht reagieren, können aber evtl. Tipps geben, wie man weiter vorgehen kann. Welche "Codewörter" man erwähnen sollte.

Schulschwänzer, aber sonst ist alles ok, ist ein durch's Raster rutschen, weil eigentlich wäre ja alles ok ...... klingt nicht so tragisch.

Nein, man sollte NICHT lügen. Aber manchmal hilft es mit anderen Fachpersonen darüber zu reden, was "amtlich" wichtig ist, um die Hilfe zu bekommen, die man braucht.



Was sagt die Schule bisher dazu?
Hat diese schon Meldung gemacht? Wie hat die Schule bisher reagiert?
Ich habe keine Ahnung, was eine Schule in dem Fall tun müsste. Aber bei so langem Fehlen ohne Entschuldigung / bestehende Krankheit, könnte diese vielleicht Meldung machen.

Oder bekommt er Entschuldigungen bzw. Krankschreibung vom Kinderarzt aus psychischen Gründen?
Dann wäre der KJP weg zwar einfacher, aber Hilfe von der Schule schwieriger, weil formell ja alles geregelt ist.

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Falls es Verlustängste sind, weil es der Mutter auch nicht gut geht:

es gibt auch Mutter-Kind-Maßnahmen!

Also
Reha für die Mutter, Kind als Begleitung
evtl. auch Reha wo beide Unterstützung bekommen

Kinder-Reha: Kind ist Patient, Mutter als Begleitperson
dazu bräuchte es wohl eine Diagnose. Psychologe oder KJP im Vorfeld.

Mutter-Kind-Kur
das ist zwar nicht das gelbe vom Ei bei soweit fortgeschritten, könnte aber wieder eine Annährung der beiden sein.


Bei solanger Fehlzeit wäre auch eine Wiedereingliederung sinnvoll. Stundenanzahl täglich aufbauen, damit es nicht alles auf einmal ist.
Auch hier braucht es evtl. Diagnosen.

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ich verstehe nicht, wie ein 9-jähriger keinen Respekt mehr vor Autoritätspersonen haben kann... --- schon nach einigen Tagen hätte hier die Polizei den Schulschwänzer abgeholt und zur Schule begleitet und "in der Schule" kenne ich jetzt keinen 9jährigen, der grundlos schafft, sich dort dann zu wiedersetzen. --- der Respekt vor Lehrern oder dem Rektor ist doch noch sehr groß... oder er müsste sich dazu äussern, warum er jetzt gehen will oder abgenauen ist und dann hätte man eine Basis, an der man arbeiten könnte ... -- er ist nicht krank, - laut seiner Aussage ist dort nix vorgefallen, also hat er auch absolut keinen grund, sich dem zu wiedersetzen. --- PUnkt. --- das muss man ihm klarmachen. notfalls, indem er von der polizei abgeholt wird, wie es bei jugendlichen ja auch passiert...

das wäre der optimale weg in den ersten Tagen und jetzt: 10 Wochen später, bei dem dieses Fehlverhalten durchgelassen wurde (anscheinend ist er ja nicht schwer oder diagnostizierbar krank), ist die Suppe natürlich irgendwie selbst gemacht... ---

ich kann mir so schwer vorstellen, dass hier mit Autorität (anziehen, hinfahren, auf den Stuhl setzen) nichts zu erreichen ist. --- und DANN: dann kommen äusserungen oder Informationen oder Sätze vom Kind, mit denen man arbeiten kann .... aber das passiert nur, wenn man auch mal autoritär sagt, wer der boss ist und dass man eine schulpflicht einzuhalten hat. ---
wenn das kind gesund ist und keine diagnostizierte Krankheit finde ich, ihr schützt ihn zu sehr. seid zu wenig streng. - greift zu wenig durch. (also bei der Hauptfamilie)

ihn einfach zuhause zu lassen und dieses Verhalten durchgehen zu lassen finde ich kontraproduktiv. ---
Falls möglich: ich würde ihn tatsächlich durch eine Autoritätsperson (evtl. eben nicht die Mutter) anziehen, hinfahren, hinsetzen. --- und notfalls vor der Türe warten... -- und dann eben diese Maßnahme dazu nutzen, um eine Gefühlsregung oder Äusserung von ihm zu provozieren... -- vielleicht ist man dann schlauer.... -- ein einfaches "ich will nicht" zählt nicht. --- mal kucken, was dann eben kommt... --- andere Mittel haben bisher ja nichts gebracht....

Da muss der Lehrer halt mitspielen. --- und sich jemand Zeit nehmen, vor der Türe zu stehen und das Kind zurück zu schicken.

das hätte ich gleich am Anfang gemacht... --- ob jetzt nach 10 Wochen sowas noch möglich ist? -- schwer zu beurteilen.... aber ich würde es versuchen, auf diese weise dem Kind, das behauptet, es wäre "nix" mit seiner Schulpflicht druck zu machen und auf diese Weise vielleicht doch an den Kern der Sache zu gelangen...

da in der Schule ja anscheinend nix schlimmes vorgefallen ist, - er dort nix negatives zu sagen hat, dann ist es auch keine quälerei, ihn dort mit druck und persönlich abzuliefern und hinzusetzen... ---
das wäre meine Idee: -- und dann eben kucken, was so kommt und dann passend reagieren.... -- aber untätig daneben zu sitzen: diese Zeit ist schon wochenlang überschritten. ....