Was und wann lesen eure Zweitklässlerinnen

Hallo,
wir sind eigentlich eine Familie der Leseratten.
Auch unseren Kindern lesen wir viel vor.
Zur Zeit den Räuber Hotzenplotz zum zweiten Mal. Auch schon Bullerbü, Jim Knopf und Lukas, Pippi Langstrumpf, die Klassiker eben.

Jetzt ist unsere Große in der 2. Klasse und KANN lesen. Aber sie tut es nicht. Von sich aus nimmt sie kein Buch in die Hand. Wenn ich mit ihr alleine Zuhause bin, lege ich mich aufs Sofa und lese - sie sitzt daneben und langweilt sich lieber, als ihr Buch zu nehmen.
Abends - sie hat sich immer schon schwer getan, einzuschlafen - will sie nicht lesen, weil sie meint, davon würde sie wieder wacher...

Sachbücher will sie erst Recht nicht.
Sie sagt, sie will von Geschichten von Pferden lesen - aber weder Ponyfee noch "Conny auf dem Reiterhof" war das Richtige. Sie möchte Krimis lesen - aber weder "Conni und die Detektive" noch "Tina und Tini" noch "5-Freunde" wollte sie.
Die Conni-Bücher hat sie sich übrigens selbst aus der Bücherei geliehen. Gelesen hat sie sie nur deshalb bis zum Ende, weil sie dann Punkte bei Antolin bekommt. (Das wird aber weder in der Schule noch zu Hause besonders wichtig genommen - aber sie freut sich über die Punkte).
Von Bullerbü haben wir zwei Bände. Ich habe gefragt, ob sie den dritten Mal selbst lesen möchte -"ach nee".

Am ehesten liest sie vor: Pixibücher liest sie der kleinen Schwester vor. Mir hat sie gerade aus einem 5-Freunde-Buch vorgelesen. Mittendrin, die Stelle, an der ich gerade war. Ihr Conni-Buch lag unbeachtet daneben...

Ich freue mich ja schon, dass sie sinnerfassend liest und immer sicherer wird. Aber wie kann ich sie motivieren, selbst zu lesen? Das ist doch noch mal ein Unterschied, selbst liest man ja auch irgendwann schneller, als beim Vorlesen.

Im Moment lasse ich sie damit ganz in Ruhe und lasse mir halt täglich vorlesen. Aber es tut mir so leid; Lesen ist so ein schönes Hobby. Und natürlich habe ich etwas Sorge,einen Zeitpunkt zu verpassen.
Aber wenn jemand, dem so viel vorgelesen wurde, selbst nicht neugierig auf das Ende eines Buches ist, sondern vor dem vorletzten Kapitel aufhört - was kann man da machen?

Ratlose Grüße!

1

Vielleicht habt ihr nur noch nicht das richtige Buch gefunden. Habt ihr mal das magische Baumhaus (gibt es auch als Junior mit Bildern) ausprobiert ? Das mag mein Sohn gerne lesen.

2

Meine Tochter sieht die viele Schrift und Seiten und mag dann nicht mehr. Oder die Bücher langweilen Sie.

Bis sie Pixibücher für sich entdeckt hat. Jetzt hat sie beinah jeden Tag irgendein Pixibuch in der Hand. Mir ist ein Pixi lieber als gar keins.

In der Bücherei h ab ich sie mal nicht in der Kimderabteilung gefunden,sondern bei den Lexika .

Vorher hab ich den Fehler gemacht und ihr eben nur ihre "Abteilung" gezeigt die "Alter und Klasse" entsprechend ist. Nur das sie das null interessiert. Jetzt haben wir ein sau schweres Lexikon über Krokodil/Alligaturarten hier,was sie mit Begeisterung liest,schon zweimal verlängert in der Bücherei.


Nehmt euch wirklich die Zeit für Bücherei. Hock dich in eine Ecke und lass dein Kind freie Wahl und überall schauen,so seltsam das Buch es auch ist. Auch wenn du es zu schwer oder einfach erachtest. Lass sie.
Ist es nichts,dann eben zurück damit und wieder von vorne das ganze. Irgendwann ist DAS Buch dabei.

3

Hallo, na ja, sie ist in der 2. Klasse und da ist das Lesen für die meisten Kinder noch Arbeit, sprich, anstrengend.

Mein Kleiner ist jetzt auch in der 2. Klasse und wie handhaben es so, dass er mir vorliest und ich dann danach.

Er steht übrigens auf die 3 Fragezeichen Kids. Da gibt es von der Reihe Bücherhelden 4 Bücher für den Lesestand 2. Klasse. Aber wir lesen auch die normalen Bücher (er dann eine Seite, ich 2 Seiten, er wieder eine Seite)

Ich finde es normal.

VG
B

4

Wir haben 2 Drittklässler. In dem Alter hab ich glaub nichts anderes gemacht als gelesen. Bücher kiloweise!


Zwilling 1 konnte etwas Mitte erster Klasse, also mit knapp 7 lesen. Er liest heute flüssig und mittlerweile zunehmend betont. Aber immer noch eher langsam (aus Erwachsenensicht, ich denke er liest altersentsprechend, sinnerfülltes Lesen dauert halt.)
Zwilling 2 hat sich mit 4 ½ selbst das Lesen beigebracht. Er hat seit ich denken kann zu 90% der Spielzeit ein Buch in der Hand.

So dachte ich … ok, Zwilling 1 ist eh eher der Techniker, der liest wohl eher nicht, Zwilling 2 wird ne absolute Lesetratte werden.

Tja – Zwilling 2 liest Asterix. Jeden der vielen Bänder, die wir haben an die 50 Mal mittlerweile sicher mittlerweile. Er liest hingebungsvoll die Bücher zu Minecraft, also wie man was konstruiert … aber einen Roman? Niemals! Er hasst es zu lesen, sagt das ist Zeitverschwendung. Dass er ne Buchvorstellung letztes Jahr machen musste war die Hölle. Er hat das Von mir vorgeschlagene Buch (Vorstadtkrokodile) an zwei Nachmittagein runtergerockt und fand es nur doof. Kein Interesse.

Tja – Und Zwilling 1 hat Harry Potter für sich entdeckt. Im September angefangen ist er jetzt Mitte Band 2. Er sitzt fast jede freie Minute da und liest hochkonzentriert vor sich hin.

Es kommt anders als man denkt, aber ich denke mehr als was anbieten, was Du ja eh tust, kannst Du nicht tun. Der Knoten platzt oder auch nicht.

5

die Erstleserbücher waren in der 2. Klasse tatsächlich noch zu viel für meine Tochter.
Wir sind einen Schritt zurück gegangen und haben Bilderbücher mit wenigen Texten in der Bücherei ausgeliehen... -- dieses "in einem Rutsch fertig werden" war etwas, das sie anfangs gebraucht hat... es ging noch lang, bis sie Bücher lesen wollte, die über mehrere Tage (oder gar Wochen) dauern.

6

Also wie man es nicht machen sollte: Druck ausüben, zu viel motivieren wollen, zu sehr zum Thema machen, Bücher schenken, wenn sie nicht gelesen werden....

das wurde bei mir gemacht und ich habe dann erst recht nicht gelesen!

Angefangen habe ich dann Mitte/Ende Pubertät. Ab da dann mehrere Bücher pro Woche.
Pixibücher lese ich heute noch gerne.

Kinderbücher mochte ich nie wirklich.

Bücher müssen mich magisch anziehen. Das ist eher ein Gefühl, als der Inhalt. Der noch so dämlichste Inhalt hinten drauf: ich habe das Buch verschlungen! Alle Bände davon.
Ich habe schon Bücher nach Interesse gekauft. Nach einer halben Seite nie wieder angerührt.


Inzwischen lese ich quer.
Fühlt es sich gut an, leihe ich es aus. Bleibe ich nicht hängen, leihe ich es nicht aus.


Satzbau, Wortwahl, Schriftart (gut zu lesen/anstrengend für die Augen), Größe der Schrift usw. das sind viele Faktoren, die ich unbewusst wahrnehme.



Wie sind die Augen deines Kindes?
Meine fand Bücher nicht toll. Dann bekam sie eine Brille (hätte niemand gedacht, aber wegen familiären vielen Brillen, wollte ich es einfach mal früh abgeklärt wissen).

Brille auf: Bücher toll.

Wie ist es mit Comics? Größere Schrift?
Was liebt sie an Pixibüchern?

Das Vorlesen, das gemeinsame Lesen mit der Schwester? Die Schrift, die Bilder, die Überschaubarkeit?

Ich liebe Pixibücher, weil sie viel Inhalt in wenig Text gut verständlich packen und oft schöne Bilder dabei sind.
Ein Buch lese ich - oder lese ich nicht.
Ein Pixibuch geht zwischendurch. Einfach so. wenig Konzentration, viel mitgenommen.

Bei Büchern bin ich entweder voll dabei
oder muss oft noch mal nachschlagen, weil ich den Zusammenhang vergessen habe. Viel Text, viel Information, unterschiedlich viel Inhalt.


Kinderbücher fand ich als Kind schon zäh.
Märchen liebe ich. Aussage, Aufbau, überschaubarer Text.

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Danke, zum Augenarzt müssen wir eh Mal. Ich glaube aber eigentlich nicht, dass es das ist, aber man weiß ja nie.

An Pixibüchern liebt sie, dass sie sie der Kleinen vorlesen darf. Und dann gemeinsam mit der Schwester die Antolin-Fragen am Computer beantworten darf, das ist für beide ein Highlight ;-). So ein Pixibuch ist ja schnell durch, und dann sitzen sie vor dem Laptop: anmachen, Browser öffnen, Antolin aufrufen, einloggen... ;-)

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Bücher mit Fragen lese ich auch gerne.

Tatort Geschichte (ca. 10 Jahre) hat glaube ich Fragen nach jedem Kapitel.
Die habe ich gelesen, als mein Kind kleiner war. Kürzere Kapitel, spannend, nicht sooo komplex

und Fragen. Ich liebe Quizfragen und in der Zeit hat es mir auch gut getan, die Geschichte, den Inhalt und co. Revue passieren zu lassen.

Meine macht gerne bei Büchereiaktionen mit, wenn man dann hinterher auch Fragen bekommt oder mit jemandem über das Buch sprechen kann.
Wenn sie viel liest, erzählt sie mir auch viel. Ich glaube, das ist ihre Art mit dem Input klar zu kommen, die vielen neuen Informationen einzuordnen und so.


Wichtig ist, dass ich sie NICHT dazu ausfrage, sondern dass sie zu mir kommen und erzählen kann. Z.B. liest sie tagsüber und erzählt mir dann abends oder beim Essen was dazu.


Fragen beantworten, hat auch Vorteile
1. Klassenarbeit später. Wir haben einige Bücher gelesen in der Schule und mussten dann Arbeiten dazu schreiben. Wenn ich das Buch gelesen hatte, fand ich es toll. Das war für mich auch eine Art Bestätigung.

2. Wenn ich zum Spaß die Fragen beantwortet habe, konnte ich mich besser auf den Inhalt einlassen, war/ist aber auch eine Bestätigung, dass ich es verstanden habe.
Dann lese ich nicht nur einfach so vor mich hin, sondern habe so kleine Meilensteine, die mir einfach gut tun. Ähnlich wie bei Computerspielen, wenn ich ein neues Level geschafft habe.

Bücher "fressen" kann ich auch. Das sind dann aber eben oft Themen, die mich gerade im Leben beschäftigen (in Romanform) oder Bücher, die mich magisch anziehen, auch wenn sich der Inhalt erst mal "örgs" anliest. Diese Bücher sind dann meist etwas, das sehr zu meinem Leben passt, was ich vorher aber nicht erahnen konnte.
Eine Reise auf die ich mich mit dem Buch begebe.

Für mich entdeckt habe ich das Mitte/Ende Pubertät - und heimlich.
Die Erwartungshaltung ich müsste doch endlich lesen, sollte das dann nicht überschatten. #schein

7

Was meine heute noch ab und zu liebt: wenn wir gemeinsam etwas lesen, auch abwechseld. Jeder eine Seite. Vor allem im Dezember.

Sie kann selbst lesen, auch sinnerfassend und gut. Für sie ist es oft einfach die Atmosphäre und Tagesform.

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Hallo!
Ich finde die von Dir genannten Bücher für 2.Kläsdler noch zu umfangreich.
Unser Sohn ist auch in der 2. Klasse, er liebt die ???Kids aus der Reihe " Bücherhelden". Da sind die Geschichten auf das Leseniveau von 2. Kläsdlern ausgerichtet. Es gibt aus der Reihe auch andere Serien wie z. B. Die !!! .
Unsere Tochter hat immer gerne dieBüchersterne gelesen. Da gibt es z. B. Astrid Lindgren Geschichten, die Olchis, das Sams, die Kinder aus dem Möwenweg...

LG

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Danke für die Tips.
Vielleicht ist unsere Bücherei dafür auch zu klein - es gibt diese dünnen Bücher, an denen "für 1.Klasse" bzw "für 2.Klasse" dransteht. Und dann erst wieder Conni. Oder Ponyfee - da war sie völlig verwirrt von den merkwürdigen Namen.
Irgendwie fehlt da gerade der Lesestoff dazwischen.

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Hallo,

unser Sohn (10) hat erst kurz nach seinem 9. Geburtstag angefangen, viel zu lesen.

Er hat sich immer gerne und viel vorlesen lassen, aber der Sprung zum selbst Lesen klappte erstmal nicht.
Es war nicht so, dass die Bücher zu schwierig gewesen wären, oder dass sie ihm vom Inhalt her nicht gefielen. Aber es war ihm offenbar zu anstrengend, sie selbst zu lesen. Er brauchte ewig für ein einfaches Buch auf dem Niveau von Conni oder dem Magischen Baumhaus und ließ sich selbst diese Bücher zwischendurch immer wieder von uns vorlesen.

Zu seinem 9. Geburtstag bekam er das erste der Animox-Bücher. Dann war er ein paar Tage krank und las am ersten Tag zu Hause 40 Seiten!
Das hätten wir nie erwartet. Wir dachten, wir müssten ihm mindestens die Hälfte des Buchs vorlesen, weil die Animox-Bücher schon recht viel Text enthalten.
Seitdem ist der Knoten geplatzt, und er liest, vor allem abends im Bett, richtig viel und auch richtig dicke Bücher.

Ich denke, ich würde Deine Tochter erstmal die Pixi-Bücher oder auch Comics lesen lassen und ihr immer wieder mal andere Bücher aus der Bücherei anbieten.

Unsere Tochter fand in dem Alter übrigens Haferhorde super und die Sunny Valentine Bücher: https://www.amazon.de/Von-Tropenvögeln-königlichen-Unterhosen-Valentine/dp/B00LBEJH0S/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=12S64TS1U4E27&keywords=von+königlichen+unterhosen&qid=1576857861&sprefix=von+königlichen%2Caps%2C158&sr=8-1.

Haferhorde sind lustige Pferdebücher aus der Sicht eines Shetland-Ponies.
Bei Sunny Valentine geht es um ein altes Haus ("Seine Herrlichkeit"), das über Schrift an der Wand mit seinen Bewohnern kommuniziert und allgemein ein exzentrisches Eigenleben hat. Unsere Kinder haben sich schlapp gelacht.

Erzwingen kann man die Freude am Lesen letztendlich nicht, auch wenn ich verstehen kann, dass Du es schade finden würdest, wenn Deine Kinder nicht lesen.
Das fände ich auch schade.

LG

Heike

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Danke, das beruhigt mich ;-) Vielleicht kommt es noch. Sie hat gerade Harry Potter als Figur entdeckt - aber das finde ich noch zu früh... Aber vielleicht wartet sie mit dem Lesen, bis sie das bekommt...

Die beiden Tips schaue ich mir mal an - für Shetties hat sie auf jeden Fall etwas übrig!