IGS oder Gymnasium?

Hallo
Am Freitag gibt es Zeugnisse und die Wahl der weiterführenden Schule fällt an.
Unser 9 jähriger Sohn wird in allen Fächern eine 2 bekommen. Leider zeigt er nur wenig Leistungsbereitschaft, hat aber trotz großer Mühen die 2 er erreicht. Letzte Woche hatten wir das Empfehlungsgespräch mit dem Klassenlehrer. Er hat die Empfehlung für das Gymnasium/ IGS ausgesprochen und uns aber dazu gesagt das er ihn nicht auf dem Gymnasium sieht weil er zu faul ist.
Jetzt ist die Frage. Faulheit unterstützen und den bequemen Weg einschlagen oder evtl. viel Theater und Diskussion über Hausaufgaben ect. in Kauf nehmen und kämpfen müssen.
Er möchte übrigens lieber auf die IGS weil sein bester Freund auch dort hin geht.
Lg

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Wenn einer nichts tun muss, um Zweier zu errreichen, warum in aller Welt sollte der was tun? Ich putze auch keine saubere Wohnung;-).
Das einzige, was hier gegen das Gymnasium spricht ist, dass der Junge lieber auf die IGS will.

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Hallo,

bei uns dürfen die Kinder mitentscheiden, schließlich müssen sie weiterhin in diese Schule gehen. Wobei Freunde kein Argument sind.

So wie Du es beschreibst, wäre für mich die IGS ganz klar.
Wenn Du jetzt schon weißt, dass es auf dem Gym jeden Tag Kampf und Diskussionen geben wird, wär das der richtige Weg, Deinem Sohn die Schule zu vermiesen. Das willst Du sicherlich nicht. Die Meinung des Lehrers würde ich auch berücksichtigen. So ganz unerfahren ist der ja bestimmt nicht.

Bist Du Dir sicher, dass er einfach nur faul ist?
Wer profitiert davon, ihn ins Gymnasium zu geben?

Wichtig für mich wären auch die tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten. Also wie sind die Schulen vor Ort?
Schnuppertag nutzen! Bekannte ausfragen, die Kinder auf den jeweiligen Schulen haben. Und dies alles mit Deinem Sohn zusammen. ER muss einen entsprechenden Eindruck von den Schulen bekommen.

LG

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Danke für deine Antwort.
Wir haben natürlich beide Schulen mit ihm zusammen angeschaut und ihm haben beide gut gefallen. Seine Aussage ist halt das er auf die IGS möchte weil sein Freund dort hin geht.
Das ist für mich kein Grund.
Meine Befürchtung ist halt das er auch dort nur das geringste tut und mit dem Mittelmaß zufrieden ist. Er ist ein schlaues Kerlchen und als Eltern möchten wir natürlich das er das beste daraus macht.

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Dann benötigt er einen Anreiz fürs Gymnasium. Den hat er momentan offensichtlich nicht.

"...Meine Befürchtung ist halt das er auch dort nur das geringste tut und mit dem Mittelmaß zufrieden ist....." - ja - aber das langt doch auch. Man muss nicht immer Klassenbester sein, nur weil man schlau ist. Mit "Mittelmaß" kommt man auch zum Abschluss, vielleicht entspannter als manch anderer, und hinterher fragt niemand mehr nach Noten.

"...und als Eltern möchten wir natürlich das er das beste daraus macht....." Das muss er aber selber wollen. Nur der Wille der Eltern reicht meistens nicht aus bzw. kann viel kaputt machen.

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Dein Sohn möchte zur IGS und der Lehrer rät zur IGS.

Da gäbe es für mich gar nichts gross zu überlegen.



Wir stehen derzeit auch vor der Entscheidung. Leider ist es bei uns nicht annährend so eindeutig wie bei euch.

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stellt sich die Frage: steht er auf 2,3 oder 2,4 oder 1,6. - Beides ist eine 2.

"trotz großer Mühe" eine 2 -- ist was gaaaaaaanz anderes als "ist faul, tut nix und kriegt ne 2".

Der Knackpunkt Deiner Ausführung meiner Meinung nach ist die Aussage "trotz großer Mühe". Dann ist es nicht Faulheit, sondern eben Birne, ... und dann könnte es (zu der Faulheit und den Diskussionen) auch einfach schwer werden, weil er der Arbeitsweise und dem Stoff nicht gewachsen ist und er ihn nicht kapiert...

Solche Fragen solltet ihr Euch für die Entscheidung stellen und dann die passenden Schlüsse ziehen. Freunde sind eigentlich egal.
Übrigens ist die Realschule kein "bequemer Weg". -- Dort haben Sie bei uns sogar mehr zu lernen und haben viel mehr Hausaufgaben als im Gym., weil im Gym. eben eigenständiges Wiederholen gefragt ist.
Inhaltlich sind viele Fragen bei Gym.-Klassenarbeiten auf "weiterdenken" angelegt. Also man muss den Stoff kapieren, anwenden und selber auf weiterführende Punkte übertragen können. Kann das Dein Sohn?
Bei uns in der Realschule fällt auf, dass es VIEL Stoff ist, -- aber mit auswendig lernen und pauken hat man gute Noten, egal ob man das Zeug verstanden hat oder nicht. -- da ist grösstenteils blindes Reproduzieren die Abfragetechnik. -- im Gym. gehts eben weiter...
wo seht ihr euren Sohn?

Bestes Beispiel erste Klassenarbeit Mathe: in 2 Schulstunden wurde das Binäre System erklärt. 0011001 -- sie mussten die Zahlen können und schreiben können. --- Wochen später und 5 THemen weiter, war das auch Bestandteil der Klassenarbeit. Keine Wiederholungen, keine weiteren Ausführung. mit den 2 Schulstunden war das Thema erledigt, und weiter im Programm:

Die "c)" Aufgabe war dann basiert auf 3 , also 0012201 --- : wer das System erkannt hat, der konnte die Aufgabe lösen. -- alle anderen eben nicht.

Römische Zahlen? -- klar: kein HExenwerk: aber das war in EINER STUNDE und sogar vom Vertretungslehrer beigebracht. -- Weiter im Programm. -- und in der Klassenarbeit mehrere Vielstellige Zahlen benennen und umformen.

Und so geht das mit ganz vielem: was in der Realschule viele Stunden durchgekaut wird, - ist ist Gym. oftmals mit einer einzigen Stunde erledigt. -- da heisst es: friss oder stirb, - Wiederholungen gibt es im Unterricht nicht und wenn du krank bist, musst Du dir das dann selbst beibringen. --- das fällt in Mathe natürlich extrem auf.

Kommt Dein Sohn mit solch einem Tempo mit? Man darf zu einem kleinen Teil auch Faul sein, -- eine 3 kann man, wenn man in den Basics fehlerfrei ist, schaffen ---: alles bessere macht das "Köpfchen" aus.

Siehst Du Deinen Sohn da? Jeden Tag Vokabeln lernen -- mehrmals die Woche für manche Fächer zusätzlich üben und vertiefen, wenn es nicht von selbst kapiert wurde?

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Danke für deine Antwort.
Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Nein, er musste bisher nie lernen und hat trotzdem eine 2 bekommen. Er ist faul. Er hat keine Lust auf Hausaufgaben und macht nur das nötigste. Er schreibt immer glatte 2 in den Arbeiten. Einmal eine 1- in Mathe.
Er macht Quatsch im Unterricht aber der Lehrer bekommt ihn nicht dran weil er trotzdem immer die Antwort weiß.
Ja, Diskussionen und Theater wären vorprogrammiert wenn er aufs Gymnasium geht.
Ich hab halt einfach Angst das seine Ressourcen nicht richtig genutzt werden ( nur durch seine Faulheit )
Und am Ende haben wir als Eltern die Entscheidung zu treffen und nicht das 9 jährige Kind!

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Hallo

Bei unseren Kinder war/ist es ganz ähnlich wie bei deinem Sohn, der Stoff und die sehr guten Noten fiel ihnen einfach so zu, ohne etwas lernen zu müssen.

"Und am Ende haben wir als Eltern die Entscheidung zu treffen und nicht das 9 jährige Kind! "
Der Unterschied zu euch könnte sein, dass wir bei beiden großen - der kleine geht erst in die 3. Klasse - uns für die Schule entschieden haben, auf die die Kinder auch gehen wollten und nicht auf die, die mit ihren sehr guten Noten möglich gewesen wäre.
Und Freunde spielten bei unseren zwei großen Kindern dabei keine Rolle. Deswegen sind beide auf die Realschule und nicht aufs Gymnasium gegangen.

Unser großer hat das nach der Realschule ein hervorragendes Abitur über die FOS 13 (heißt in Bayern so) gemacht - und zwar im absoluten Schongang.
Die mittlere hätte auch die Noten dafür gehabt, wolltenach der Realschule aber lieber eine Berufsausbildung machen.
Bei beiden war es die beste Entscheidung, die wir bzw. die Kinder treffen konnten und werden es auch beim jüngsten so handhaben.
Der Freund des Kindes würde jetzt für uns auch keine Rolle spielen, das was das Kind will aber schon. Heutzutage gibt es doch so viele Möglichkeiten zum Abitur zu kommen, wenn das Kind es will. Da würde ich mir das womöglich vorprogrammierte Theater und Diskussionen ersparen, da hat keiner was davon.

LG

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"Leider zeigt er nur wenig Leistungsbereitschaft, hat aber trotz großer Mühen die 2 er erreicht."
Für mich stellt sich die Frage: Wer hatte die großen Mühen?
Er, weil er sich schwer getan und die Note nur durch viel Lernerei erreicht hat? Oder ihr, weil er sogar zu den Hausaufgaben angetrieben werden musste und er nur faul oder gar unterfordert war?
Für mich gehört ein Kind nur dann aufs Gymnasium, wenn es die nötige Leistungsbereitschaft hat, ohne große Mühe den Schnitt fürs Gym erreicht und dort auch hin will. Alles andere führt nur zu Frust.
Klar gibt es immer wieder Schüler, bei denen der Knoten platzt und die in der richtigen, fordernden und fördernden Umgebung aufblühen aber auch umgekehrt viele, denen das Gym zu anstrengend wird. Ich würde ihn unter diesen Voraussetzungen an der IGS anmelden. Der Weg zum Abi ist ja auch dort möglich.

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Hallo
Danke für deine Antwort.
Ich hab mich falsch ausgedrückt. Er musste bisher nicht sonderlich viel tun.
Ja, Leistungsbereitschaft hat er leider nicht.

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Ich hab mich falsch ausgedrückt.
Er musste nichts tun um seine 2en zu bekommen.

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Na dann schick ihn doch auf die IGS. Das ist keinesfalls langweilig, sondern gerade am Anfang sogar anstrengender als Gymnasium...zumindest war es bei meinem Sohn so durch diese ganzen Wahlpflichfächer.
Dein Sohn kann doch auch auf der IGS Abitur machen.

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Hallo,

ohne Eigenmotivation wird das Gymnasium nicht laufen.

Das ist schon eine ganze Ecke anspruchsvoller, als die Grundschule, weil die schwachen Schüler, die in der Grundschule mitkommen sollen, nicht mehr da sind.
Da müssen auch Schüler, die in der Grundschule ohne Lernen klar kamen, anfangen, zu lernen, sonst wird das nichts.

Man kann ein Kind nicht bis zum Abitur schleifen, wenn es selbst nicht motiviert ist.

Unser Sohn (5. Klasse) reicht mir, ehrlich gesagt, schon. Der will zwar grundsätzlich gute Noten auf dem Gymnasium, aber wenn er konkret etwas tun soll, wird es des öfteren auch schwierig, weil er jetzt gerade keine Lust hat.
Wenn man ihn noch nicht einmal damit motivieren könnte, dass er sonst schlechte Noten schreibt, weil ihm das egal wäre, könnte man das vergessen.

Die Kinder werden ja auch zu Teenagern, und einen unmotivierten Teenager zum Lernen zu zwingen, ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. #schwitz

Wenn Dein Sohn auf dem Gymnnasium so weiter macht, wie in der Grundschule, landet er nach der Orientierungsstufe sowieso auf der IGS.
Da ist es einfacher, wenn gleich dorthin geht und vielleicht später auf die Idee kommt, dass das Abitur doch eine gute Idee wäre. Diese Möglichkeit bietet die IGS ja auch.
Dass Kinder erst später durchstarten, ist nicht selten, gerade bei den Jungs.

LG

Heike

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Ganz klar Gymnasium. Mein Sohn musste in der Grundschule auch nie lernen, Hausaufgaben durfte er im Unterricht machen und wollte auf die Realschule. Alle seine Freunde gingen dahin. Wir haben ihn auch zum Gymnasium überredet und ist heute froh. Nach vier Woche hatte er bereits neue Freunde.
Er war nie ein fleißiger Schüler sondern versuchte immer sein Ziel mit Minimum Aufwand zu erzielen. Aber er hat jetzt sein Abi.