Notensturz in der dritten Klasse

Hallo zusammen

Meine Tochter ist 8 Jahre und geht in die dritte Klasse. Seit diesem Schuljahr hat sie in drei Fächern eine Lehrerin, die ich leider schon länger kenne [da mein ältester Sohn sie bereits als Klassenlehrerin hatte] und die im Grunde jedes Jahr Ärger mit Eltern und teilweise auch im Kollegium hat. Ich muss dazu sagen, wir wohnen hier in einem kleinen Dorf, jeder kennt jeden und die Kinder der Grundschule wohnen auch alle hier im direkten Umkreis.
Bei der besagten Lehrerin handelt es sich nicht um eine "gelernte" Grundschullehrerin. Sie kommt ursprünglich aus der Oberschule im Nachbar Ort. Leider merkt man dieses auch im Umgang mit den Kindern und ihrer Art zu unterrichten. Sie neigt dazu den Stoff zügig und Stur durchzuprügeln, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer nicht mitkommt hat also erstmal Pech gehabt und muss es eben zu Hause nachholen. In einer Klasse gibt es aber nun mal immer leistungsunterschiede. Leider wird dieses von der Lehrerin in keinster Weise berücksichtigt. Auch gibt es bei auffällig schlechten Noten keinerlei Feedback von ihr. Jedes Gespräch mit ihr muss allein von den Eltern angestoßen und erbettelt werden. Was sich nun im gesamten Klassendurchschnitt bemerkbar macht. Einige Kinder sind seit dem Sommer in ihren Fächern stark abgerutscht. So auch meine Tochter, am stärksten in Mathe. Zuvor war sie immer gut in diesem Fach und hatte auch Spaß am rechnen. Auch das lernen für Tests hat ihr Spaß gemacht und ging recht leicht von der Hand.
Dies ist nun völlig vorbei. Ich habe es anfangs auf ihr Alter und ihren leichten hang zur bockigkeit🙈 geschoben. Jedoch betrifft dieser Notensturz recht viele Kinder aus der Klasse, auch eben solche, die vorher keine Probleme in den jeweiligen Fächern hatten.
Gespräche mit der Lehrerin gab es bereits, jedoch keine Ergebnisse. Sie beteuert zwar immer wieder Einsicht und würde gewisse Dinge ändern oder zumindest überdenken[Aufbau und Länge von Arbeiten, Menge der Hausaufgaben, Bekanntgabe von Terminen für Tests, ect]. Jedoch erweist sich dies in der Regel als nicht dauerhaft. Nach kurzer Zeit geht es genauso weiter wie zuvor. Da ich exakt die gleiche Situation mit dieser Lehrerin schon vor drei Jahren mit meinem ältesten Sohn hatte[wo ebenfalls ein teilweiser starker Notensturz bei vielen Schülern zu beobachten war] bezweifle ich nun stark, dass weitere Gespräche mit der Lehrerin oder der Schulleitung Erfolg haben werden. Aber was kann man nun unternehmen????

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Unternehmen? nichts. Zumindest in Richtung der Lehrerin.

Aber ihr könnt euch an diese Lehrerin anpassen:
wenn Gespräche nichts bringen und diese Lehrerin schon lange so drauf ist und so arbeitet, dann wirst Du die Welt jetzt auch mit weiteren Gesprächen nicht ändern.

Setzt euch jeden Tag 15 Minuten länger hin und übt, übt, übt... --- dann sind kurze Mitteilungen von Tests kein Problem und Du als Mama siehst rechtzeitig wo es klemmt.

Ein Tip, den ich gelernt habe: sucht euch nix extra aus dem Internet raus oder Übe-Büchern. Nehmt immer genau das, was im Unterricht benutzt wird. - Manchmal gibts vom Verlag noch ergänzende Übungsbücher zum aktuellen Buch. -- nehmt nur die.

Nehmt die Bücher, die gerade in der Schule behandelt werden und übt diese Aufgaben erneut. -- Diese Work-Book-Reinfüllbücher kann man auch noch einmal bestellen und einfach das Kind einzweites Mal machen lassen.

Dann sollten auch die Noten besser werden und alles ist gut.
Du wist die Lehrerin nicht ändern können ... also sorge dafür, dass Diene Tochter einen guten Verlauf und gute Empfehlungsnoten für die weiterführende Schule hat, indem sie einfach jeden Tag ein paar Minunten wiederholt und übt. - das sollte reichen.

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Sie hat im dritten Schuljahr bereits den dritten neuen Klassenlehrer, auch jedesmal völlig fremde Lehrer von anderen Schulen. Also anpassen müssen wir uns im Grunde jedes Jahr aufs neue. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung und nicht das Problem. Sie lernt auch viel und noch mit Freude. Besondere Lernhefte habe ich, wie schon lange nicht mehr. Wir lernen auch nur mit den normalen Schulmaterialien. Aber das nützt letztendlich nichts, wenn die Bearbeitungszeit bei einer drei-Seiten Mathe Arbeit grad mal 30 min beträgt und die Kinder schlichtweg nicht fertig werden.
Genauso das anfertigen und bemalen von Plakaten im Matheunterricht. Dann steht nach einer Woche Bemühungen der Kinder eine 4 unter dem Plakat mit der Begründung "das Plakat ist optisch nicht ansprechend".
Sowas motiviert doch kein Kind.

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Mmh...mein Sohn hatte den Notensturz in der 3. wegen LRS. Bis dahin konnte er sich durchmogeln. Da war das gar nicht aufgefallen. Aber ab der 3. muss man auch in Mathe lesen.
Nur mal ein anderer Lösungsansatz... vielleicht überprüfst du das auch mal.
Mit der Lehrerin würde ich trotzdem ein Gespräch anstreben...aber über die Elternsprecher.

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stimmt: auch wenn die ganze Klasse so arg absinkt.
wir haben auch erst im Januar 3. Klasse gemerkt, dass die Tochter eine Brille benötigt. Erstaunlich, wie sie es bis dahin geschafft hat, sich durchzumogeln.

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Also hier zieht in der 3. Klasse der Schulstoff deutlich an, was immer auch einen (leichten) Notenabfall zur Folge hat. Meist berappeln sich die Kinder zum 2.HJ wieder.

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Ich weiß. Ich habe drei Kinder an der Schule gehabt. Der älteste hatte nie Probleme, nur bei dieser speziellen Lehrerin, die er als Klassenlehrerin hatte. Er ist nach dem ersten Halbjahr dann zurück gestuft worden und hat die dritte mit einem anderen Klassenlehrer wiederholt. Und auch da keinerlei Probleme. Der mittlere war ebenfalls auf der Schule, auch ohne Probleme. Diese Lehrerin hatte er nie, da sie zwischenzeitlich für ein Jahr an eine andere Schule abgeordnet wurde. Jetzt ist nur noch meine Tochter auf der Schule. Bisher als sehr gute Schülerin und seit dem Sommer eben mit immer schlechterer Leistung in drei Fächern.

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Hallo,

wenn du das Gefühl hast, bei der Lehrerin nicht weiterzukommen, vielleicht wäre dann mal ein Gespräch mit dem/der Direktor/in zu empfehlen?
Da es ja mehrere Kinder betrifft, könntet ihr doch auch als Eltern geschlossen hingehen.
Wichtig wäre, nicht die Lehrerin als die Böse beim Direx hinzustellen, sondern ihm/ihr vermitteln, dass ihr einfach im Gespräch mit ihr nicht weiterkommt.


LG

Noramarie

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Hallo

es ist recht häufig das Klasse 3 ein Notensturz kommt weil einfach das Tempo angezogen wird.

Gerade weil es in Klasse 3 ja schon um die weiterführenden Schulen geht

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Ich finde unser Schulsystem in Österreich zum Kotzen. Es heißt immer wir holen jedes Kind dort ab wo es gerade steht. So ein Schwachsinn. Wehe es ist ein Kind langsamer, etc. hat man schon Probleme. Was habe ich mit unseren gelernt, weil die Lehrer in der Schule nicht fähig waren es ihnen ordentlich beizubringen. Ich bin froh, wenn unsere mal aus der Schule raus sind. Das wird gefeiert.

Gabi

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Ich finde sowas immer schwierig. Denn sind wir mal ehrlich, es muss in der 3. Klasse anziehen. Es können nicht alle Kinder oben auf der Welle mitschwimmen. Es muss gute und nicht so gute Schüler geben. Zieht es nicht an, gibts den großen Knall in der 5. Klasse.

Ich kenne es seit der ersten Klasse (unsere Kinder sind 6, 8 und 10) so, dass Tests nicht angekündigt werden. Es geht doch darum, das Erlernte immer abrufen zu können.
Das einzige was die Schüler an unsere Schule wissen, ist das es wöchentliche Tests zum Einmaleins gibt.

Bestimmte Themen müssen gemacht werden. Was heißt, den Stoff schnell durchziehen ohne Rücksicht auf Verluste? Der Lehrer muss bestimmte Themen durchgehen und kann nicht auf jeden Schüler warten, der eventuell nicht mitkommt.

Es gibt in jeder Klasse Schüler, denen das Tempo zu schnell ist - und genauso welche, denen es zu langsam ist.

Wenn die Kinder nicht mitkommen finde ich, muss zu Hause gelernt werden. Grundschulthemen sind kein Hexenwerk.

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Das sich die Leistungen in der dritten Klasse von den vorangegangenen beiden Schuljahren recht deutlich unterscheiden ist nicht unüblich.

Der Stoff zieht einfach an und das hat nichts mit „krampfhaft durchprügeln zu tun“ sondern ist meiner Erfahrung nach gängige Praxis. Besonders fällt das eben ab klasse 3 und 4 auf.

Es dauert oftmals bis die Kinder sich wieder angepasst haben und beim neuen, schnelleren Tempo im „Flow“ sind und bleiben.

Und manche kommen da nicht wieder rein, was sich in den Leistungen und später in den Empfehlungen für die weiterführenden Schulen zeigt.

Es wird ab Klasse 3 deutlich gesiebt.
Das merken eigentlich alle Eltern und Kinder recht deutlich. Das würde ich aber nicht der Lehrerin anlasten. Die sind selbst froh wenn sie ihren Stoff gut durchkriegen. Da spielen dann auch nicht alle Kinder mit Top Noten an der Spitze mit ...

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Ich sehe es auch als Vorteil das sie weiß wie es in der weiterführenden Schule abläuft.

Denn für viele Kinder ist das der absolute Schock.

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Hallo

unternehmen wirst du nicht so viel können, noch dazu wenn die Lehrkraft schon Jahrelang bekannt dafür ist, wie sie ihren Unterricht abhält.
Du (oder ihr Eltern) könntest natürlich mit der Schulleitung sprechen und schauen ob es was hilft - auch wenn du es jetzt noch bezweifelt, einen Versuch wär es ja mal wert. Ansonsten würde mir auch nur das lernen und üben zu Hause einfallen.

"Einige Kinder sind seit dem Sommer in ihren Fächern stark abgerutscht."
Ja, die gibt es halt immer, in der 3. Klasse zieht nun mals Lernstoff & Tempo an. Besser jetzt als erst in der 4. Klasse. Dann haben die Kinder etwas Zeit sich dran zu gewöhnen und anzupassen, was den meisten ja auch früher oder später gelingt.
Angesagte Schularbeiten gibt es bei uns erst ab der 4. Klasse, vorher nur unangesagte Schularbeiten. Ich finde jetzt auch die von dir genannte Zeit für die Mathe-Schulaufgabe nicht so kurz, so dass es ein großer Teil der Kinder auch schaffen könnten/sollten.
Zu den Matheplakaten kann ich nichts sagen, sowas machen unsere jetzt nicht. Wenn sie aber optisch nicht ansprechend sind, dann sind sie es halt nicht und man kann dann auch keine besonders gute Note erwarten. Auch wenn das dann nicht so motivierend ist, ist es halt so.
Haben die denn so viele benotete Plakate im Jahr, dass die Note für das Zeugnis durch die "normalen" Schulaufgaben/Test nicht wieder ausgebügelt werden können? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

LG

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Hallo,

ich habe zwei Kinder, die die Grundschule durchlaufen haben, und man bekommt ja auch von anderen Familien mit, wie es läuft.

Die Klassenlehrerin unserer Tochter wurde auch von vielen Eltern als viel zu anspruchsvoll kritisiert. Unsere Tochter hat sich mit lauter Einsen gelangweilt.
Am Gymnasium rutschten die Kinder aus den Klassen mit Wohlfühl-Lehrern ab, weil sie Lücken hatten und mit dem Lerntempo überfordert waren. Unsere Tochter hielt ihr Einser-Zeugnis.
Ihre Freundin, die in der Grundschule nicht über 3en kam und wo die Eltern immer über die Lehrerin geschimpft haben, ist die Beste in ihrer Gesamtschulklasse.

Unser Sohn ist aus der Klasse einer sehr langsamen Lehrerin in die einer anspruchsvollen Lehrerin gesprungen. Da war mehr als ein Schuljahr dazwischen.
Die Kinder aus seiner alten Klasse werden am Gymnasium ihr blaues Wunder erleben. #schwitz

An Eurer Stelle würde ich mich mit dem Kind hinsetzen und üben.
Auch das Tempo kann man üben. Unser Sohn saß in der 3. Klasse nach dem Sprung 2,5 bis 3 Stunden täglich an den Hausaufgaben, weil er zu langsam schrieb. Nach ca. 1 Monat war er bei etwas über 1 Stunde, wie die anderen aus seiner Klasse.

Wer so eine Grundschullehrerin hatte, den kann keine weiterführende Schule mehr schocken.

LG

Heike