Lateinische Ausfangsschrift.......man verzweifelt.....

Hallo!

Hat vielleicht jemand noch Tipps und Tricks oder sonstige Ideen.

Die Lehrerin besteht auf Lateinische Ausfangsschrift. Meine Tochter übt und übt und übt aber verzweifelt. Sie hat früher gerne geschrieben, jetzt hasst sie es.

Teilweiße kann sie selbst ihre Schrift nicht mehr lesen.

X sieht aus wie H
a sieht aus wie o
Kommt nach dem l ein e kann man es erahnen. Das i und r erkennt man mit guten Willen.
m und n ....pfff...Ja. .Mit Glück kann man es auseinander halten.
S und L als Großbuchstaben haben sich inzwischen verbessert. Aber es hat dafür fast 2 Wochen gebraucht.

Auffällig ist das sie in dieser Schriftart langsamer ist (obwohl die Kinder ja schneller sein sollten). In Druckschrift ist sie schneller,kaum bis garkeine Fehler.

Jetzt schreiben sie mit Füller und es sieht furchtbar aus. Ich lobe sie für jeden Buchstaben der erkennbar ist.Aber es sieht wirklich schlimm aus. Das kann ich ihr doch aber so nicht sagen.

Jetzt hat sie bei ihren Cousin gesehen das er die verbundene Grundschrift lernt. Sie hat sie sich jetzt selbst angeeignet ohne mein zutun, nur durch bloßes zeigen lassen anhand von Fotos,die er schickte.

Ich dachte erst das sie motorisch nicht in der Lage ist. Der Kinderarzt hat zwei Stunden Ergo zur Sicherheit angeordnet. Aber auch das war unauffällig.

Leider lässt die Lehrerin nicht mit sich reden. Es muss die Lateinische Schrift sein.

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2 Klasse - Bundesland BW ...Falls wichtig.

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Noch ein paar Wochen durchhalten und üben. Dann hoffen dass die dann eine neue Lehrerin bekommt die da keinen Wert mehr drauf legt und sie auch in einer abgewandelten Schreibschrift schreiben lässt hin zu einer persönlichen Handschrift. Oder ist die ganze Schule hinter der lateinischen ausgangsschrift und das Thema auch noch in klasse 3/4 relevant?

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Welche Schreibschrift gelernt wird, wird in den Schulen in der Regel festgelegt, daher ist die Lehrerin vermutlich so unkooperativ.

Was mich aber wundert:
Warum schreibt sie bereits mit Füller, wenn sie noch gar nicht gut die Schreibschrift kann?

Meine Schüler (ebenfalls BW) haben letztes Jahr in Klasse 2 die Schreibschrift überhaupt erst gelernt und mit Bleistift geübt ohne Ende bis sie es konnten. Nur wer gut in Schreibschrift schreiben kann, schreibt ab Klasse 3 mit Füller. Die anderen schreiben mit Tintenroller Druckschrift. Würde da nun ein Kind von sich aus die vereinfachte Ausgangsschrift können, bei uns wäre das kein Problem und in Ordnung. Ich vermute aber, dass dein Kind noch im Lernprozess ist in der Schule und vermutlich hat es doch auch ein Schreibschriftlernheft, oder? Da würde ich dann auch darauf bestehen, dass die Kinder die Buchstaben so schreiben, wie sie da vorgegeben sind und nicht irgendwie anders. Oder sollen die wirklich z.B. auch im Sachunterricht in Klasse 2 bereits mit Schreibschrift schreiben?

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Danke,die Lehrerin möchte gerne das mit Füller geschrieben wird. In Druckschrift kein Problem.

Dieses Schreibschriftheft haben sie schon durch. Ich habe sogar nochmal ein zweites gekauft zum üben. Lasse sie im Heft die Buchstaben schreiben. Und dann zu kurzen Wörtern zusammen fügen.

Es ärgert mich. Sie hat gerne geschrieben, sogar Seitenweise. Wurde dafür gelobt und kaum Fehler.

Jetzt mit der Lateinischen ist es ein einziger Kampf. Beinah jeder Satz ein Drama. Ich muss ihr immer wieder gut zureden. Ich lobe sie.
Dann sieht sie das da a wie ein o aussieht. Sie ist dann so konzentriert, das um ja nichts falsch zu machen sich verkrampft und innehält und überlegt und dabei entstehen durch auf der Stelle verhaarmen grosse Kleckse .


Sie hat es nicht verinnerlicht. Ich weiß auch nicht ob sie e nicht kann oder nicht möchte.
Dann versucht sie aus dem o ein a zu machen um zu retten was zu retten ist.
Gestern hat sie vor Verzweiflung alles durch gestrichen, oder sie killert vor Wut ein Loch in das Blatt.

Lesen kann sie die Schrift übrigens sehr gut. Ich hatte hier von mir noch ein Buch. Da konnte sie ohne Probleme die Lateinische Schrift lesen.

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Im Schreibschriftheft schreibt sie natürlich Lateinisch. Da musste sie durch. Aber sie soll regulär auch Antwortsätze in Mathematik, Abschreibetexte in Deutsch in der Lateinischen schreiben.

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Du kannst Dir bei Pelikan diese Schriften als Schriftarten für Word bspw. runterladen. Da könntest du als Übung kleine Texte schreiben und ausdrucken und dein Kind schwingt sie nach. das übt.
schau mal hier:
https://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de_DE.CMS.displayCMS.209796./lateinische-ausgangsschrift-la-kostenlos-herunterladen-pelikan

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Danke dir. Ähnliches ist in den Übungsheften.

Das ist aber vielleicht oder hoffentlich mal für Sie Abwechslung.

Danke für den Link.

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Wie lange übt sie das denn schon? Ich denke, Du bist ein bisschen zu ungeduldig. Es kann durchaus eine ganze Weile dauern bis das in Fleisch und Blut übergeht. Schreiben will gelernt sein. Es braucht mitunter viel Übung.

Dabei geht es längst nicht nur um das logische Verstehen und Aneinanderreihen von Buchstaben. Die Kenntnisse werden durch die Komplexität der Schreibschrift ganz anders im Gehirn verankert. Ich habe Mal eine Doku gesehen mit Untersuchungen von Kindern die ausschließlich digital lesen und schreiben gelernt haben. Sie haben durchaus vieles schnell zusammen bekommen mit ihren Computerdruckbuchstaben, aber in langfristigen Bereichen....der Entwicklung der Rechtschreibung oder überhaupt Feinmotorisch längere Texte umzusetzen, waren sie zurück. Außerdem hatten sie eine schlechtere Lesekompetenz. Man sagt daher, dass der Prozess des Lesens und Schreibens mit einer richtigen Schreibschrift per Hand zwar mühsam ist, aber nicht digital und auch nicht durch reine Druckschrift ersetzt werden sollte, weil diese Lese-Rechtschreibkompetenz mit diesen motorischen Bewegungen quasi zu neuen Verknüpfung im Gehirn führen und die Kinder langfristig davon profitieren. Ich würde einfach weiter üben. Scheinbar hat es bei ihr da noch nicht Klick gemacht im Kopf, aber Übung macht den Meister. Später kann sie nehmen was ihr gefällt, aber können und erlernen sollte sie beides.

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Danke .... Alle vier ,ersten Klassen haben letztes Jahr nach Pfingsten damit begonnen die Lateinische zu üben.

Seit Ostern sollen Sie alles mit Füller schreiben.

Wie gesagt,sie kann die Lateinsche Schrift lesen ohne Probleme. Auch Altdeutsche Schrift konnte sie nach ein paar mal rumprobieren lesen. Sie kann auch den gelesen Text wiedergeben mit Inhalt und allen. Was das betrifft kann man wirklich nicht meckern.

Es ist wirklich nur das reine schreiben der Lateinischen Schrift.

Ich weiß aber auch langsam nicht mehr wie ich sie motivieren soll. Aus Lust wurde Frust.

Das einzige was ich tatsächlich nicht weiß ob andere Lehrer auch so darauf aus sind oder ob es nur bei ihr so ist. Dank Corona kann man sich auch nicht mal erkundigen,ob es ein MUSS ist was ALLE Klassenmachen müssen.

Klar lernen müssen es alle aber ob sie auch bei allen Lehrern so schreiben müssen ist fraglich.

1 km weiter die nächste Grundschule lernt nur Schulausgangsschrift. Aber die Lateinische mit ihren Kringeln und Häkchen usw.ist ja wieder ganz anders.

Ich habe auch nichts gegen Schreibschrift.

Bleibt also nur zu hoffen das es doch noch irgendwie wird.

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Hallo!

"1 km weiter die nächste Grundschule lernt nur Schulausgangsschrift. Aber die Lateinische mit ihren Kringeln und Häkchen usw.ist ja wieder ganz anders."

Ich finde, dass die Schulausgangsschrift der Lateinischen Ausgangsschrift sogar sehr ähnlich ist. Mein Sohn (2. Kl.) lernt Schulausgangsschrift (bzw. hat sie gelernt, mittlerweile schreibt er sie fließend und fast so schnell wie seine große Schwester (5. Kl.), die inzwischen wieder überwiegend Druckschrift schreibt). Unterschiedlich sind bei den beiden Schriften nur die Anfangsbuchstaben (die haben in der Tat weniger Schnörkel, wobei das E z.B. gleich ist) und das kleine x. Beim ß bin ich mir nicht sicher. Einfacher und deutlich nüchterner gehalten als die Lateinische Ausgangsschrift wäre die Vereinfachte Ausgangsschrift. Die hat meine Tochter gelernt und im Grunde vollständig wieder abgelegt.

Und zu Deinem Problem: Erst einmal wäre es wichtig zu wissen, was Deiner Tochter solche Probleme bereitet. Das Verbinden der Buchstaben an sich scheint ja nicht das Problem zu sein, wenn sie die Grundschrift gut schreiben kann. Sind es die vielen Bögen und Schlaufen? Sind es die Richtungswechsel?
Und ansonsten: Habt ihr mal Schwungübungen gemacht? Das wird leider heutzutage an den Schulen fast gar nicht mehr gemacht, aber die Kinder tun sich wirklich leichter, wenn sie erst einmal eher wahllos Schlaufen und Kringel malen.

LG

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wie ich solche lehrer hasse....

Ich würde darauf pochen das sie erklärt wieso das bitte so wichtig sein soll.

Soweit ich weiss schreibt ab der 5 Klasse jeder wie er will

LG

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Hallo,

diese verbundene Grundschrift war in der Klasse unserer Tochter ein Krampf.
Die Kinder haben sich vielfach einen abgebrochen, weil sie nicht wussten, wo sie den nächsten Buchstaben ansetzen soll.
Druckschrift heißt so, weil sie aus den Lettern des Buchdrucks stammt. Diese Schrift war nie dazu gedacht, verbunden zu werden.

Unsere Tochter und auch andere Kinder haben dann zu Hause von ihren Eltern die Lateinische Ausgangsschrift gelernt. Weitere Kinder haben sie sich von diesen Kindern abgeguckt und am Ende schrieb 2/3 der Klasse Lateinische Ausgangsschrift.
Der Lehrerin war das egal. Sie stand auch nicht hinter der Grundschrift, musste sie aber unterrichten. Sie sagte, Hauptsache verbunden und lesbar. ;-)

Ich schätze, die verbundene Druckschrift fällt Deiner Tochter leichter, weil man damit eben nicht fließend schreiben kann, was ihren Problemen mit den Schwüngen entgegen kommt.

Das Problem ist hier, dass ein funktionierendes System durch ein neues ersetzt wurde, das nur halb funktioniert.
Früher fingen die Kinder sofort mit der Schreibschrift an, und es wurden ausgiebig Schwungübungen gemacht, um die Hand zu schulen.
Die Druckschrift gab es in der Form, dass der Buchstabe, der in Schreibschrift so und so aussieht, in Druckschrift so und so aussieht. Die wurden im Zuge dessen, auch mal geschrieben, aber nicht wirklich geübt. Im Lesebuch wurde geübt, sie zu erkennen.
Druckschrift schreiben hat man sich nebenbei angeeignet.

Jetzt sollen die Kinder die Schreibschrift fast ohne Schwungübungen in einer Lerneinheit quasi nebenbei lernen. Dass das öfter nicht funktioniert, ist logisch.

Ich würde mit Deiner Tochter intensiv Schwünge üben.

Eine verbundene Schrift hat übrigens zwei Vorteile. Erstens schreibt man so schneller. Zweitens wurde festgestellt, dass die Gedanken damit besser fließen können.

Die Schriften, wie die Lateinische Ausgangsschrift, heißen Ausgangsschriften, weil man nicht mit 20 noch so schreiben soll, wie z.B. bei Sütterlin, sondern weil von dort ausgehend auf Dauer eine eigene Schrift entwickelt werden soll.

Deswegen ist dieses Argument "In der 7. Klasse schreibt eh keiner mehr so." nicht stichhaltig. Das ist nämlich der Plan. ;-)

LG

Heike

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Das tut mir sehr leid für euch!
Leider ist unser Schulsystem sehr unflexibel. Das fällt uns nicht erst seit Corona vor die Füße.
Wenn die Lehrerin/ das Kollegium so stur ist, dann muss das Kind wohl oder übel durch. Traurig.
Für mich ist das völlig unnötig vergeudete Energie einen Menschen zu etwas zu zwingen, wo er deutlich zeigt, dass ihm das nicht liegt.
Mein Sohn schreibt jetzt in der 4. Klasse wieder Druckschrift, wie einige andere aus seiner Klasse auch.
Bei ihm war es ganz ähnlich wie bei euch: wunderschöne Druckschrift, Schreibschrift katastrophal und jetzt geht es wieder, auch, wenn er zu seiner schönen Handschrift nicht mehr zurückkehren konnte. Keine Ahnung, welchen Zweck die Schreibschrift für alle erfüllen soll. Die vergeudete Energie hätte man sinnvoller einsetzen können.

Viele Grüße