Wann allein zur Schule?

Ich würde nur gern mal aus Interesse wissen, ob ich zu locker bin oder mein Mann zu verkrampft 😅

Eigentlich sind wir uns immer einig was unsere Kinder betrifft, nur in diesem einen Punkt irgendwie nicht.

Mein Mann war schon immer die "besorgte Mutti", ich war da immer schon entspannter. Unser Sohn war schwer krank, lag 2 mal im sterben, seitdem ist mein Mann noch ängstlicher was unsere Kinder betrifft. Nun ist unser Sohn 8 geworden und geht in die 1. Klasse (ich hatte ihn zurückstufen lassen, weil er 2 Jahre mehr im Krankenhaus als woanders gelebt hat). Er sagt schon lange das er allein zur Schule laufen möchte (etwa 25 min Fußweg) und heute hab ich ihm das erlaubt. Mein Mann findet das er noch zu klein ist und der Weg zu gefährlich. Wir wohnen in einer Großstadt, ein Teil des Weges besteht aus einem schmalen Gehweg, wo viel Verkehr herrscht.

Findet ihr, dass ein Kind mit 8 Jahren zu klein ist, um allein in die Schule zu laufen?

Ist ein Kind mit 8 Jahren zu klein um allein zur Schule zu laufen?

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Hallo! Unsere Kinder sind mit 6 bzw. 7 Jahren in der 1.Klasse allein zur Schule gelaufen. Wobei unser Ältester wirklich allein laufen musste, weil er kein Kind für den Weg kannte. Er hat den ganzen Weg erst nach den Herbstferien nach der Einschulung geschafft, vorher wollte er ein Stück gebracht werden.
Die anderen 2 hatten das Glück, dass sie mit anderen Kindern allein gelaufen sind, das war nach 3-5 Wochen dann so.
Der Schulweg ist auch ca. 25min lang und auch in der Stadt, aber ruhigere Gegend.

Ist doch toll, dass Dein Sohn das gern allein machen will, er traut es sich zu, Du ihm auch. Deshalb würde ich ihn nicht bremsen. Natürlich gibt es bei Eurer Vorgeschichte viel mehr Ängste, aber nach und nach muss man loslassen, finde ich, so schwer es ist.
Mir persönlich ging und geht es besser, wenn die Kinder mit anderen Kindern gehen können. Gibt es die Option bei Euch auch?

Viele Grüße
Jujo

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Danke für deine Rückmeldung. Ja ich sehe das entspannt, ich bin auch vom 1. Tag allein gelaufen 🤷‍♀️

Normalerweise kann er sich auf halbem Wege mit seinem besten Freund treffen, aber durch corona haben sie momentan an verschiedenen Tagen Unterricht. Aber das stört ihn nicht, er läuft auch allein und ruft mich dann an, wenn er in der Schule angekommen ist. Das war für mich eine Bedingung wenn er allein geht 😅

Aber dann bleibe ich dabei, wenn er möchte kann er allein laufen. Micj stört es nicht ihn zu fahren, nur denke ich auch, er muss ja mal selbstständig werden und nun ist ja das erste Schuljahr fast vorbei. Wollte eigentlich schon nach den Osterferien ihn laufen lassen. Aber durch corona war ja dann alles anders.

Er läuft seit Ende August den halben Weg schon allein, hatte ihn immer nur bis zu der Stelle, wo er sich mit seinem Freund dann getroffen hat gebracht.

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Unsere Söhne sind vom ersten Schultag an alleine gelaufen.
Die den Sommerferien haben wir den Weg geübt bis zum Erbrechen, dann ging es los.

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Hallo,
Ich finde, ja, wenn ich an meine 8 jährige Tochter dabei denke. Und dazu bin ich echt ne Glucke. Sie ist noch manchmal so verträumt.
Bei eurer Vorgeschichte, wäre ich eher, wie dein Mann. Darf ich fragen, was dein Sohn hatte? Ist er jetzt komplett gesund?
Wenn seine Wahrnehmung gut ist, würde ich mit meinem Mann einigen, dass er nur bis zur Hälfte oder nur bis zur gefährlichen Kreuzung begleitet wird. Und dann mal gucken im nächsten Schuljahr.

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Er hatte Krebs. Ist nun aber seit 4 Jahren krebsfrei, nach der Transplantation.

Er läuft schon seit Ende August den halben weg allein. Er forderte bereits am 2. Schultag ein allein zu laufen. Aber wir einigten uns darauf, dass ich ihn den halben weg bringe, weil es im Winter morgens noch so dunkel ist.

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Hi,

Mein Sohn ist auch ab der 1. Klasse (mit sieben) alleine mit dem Fahrrad zur Schule gefahren.

Ländliche Gegend, dunkle kurvige Straße, wenige Laternen - ja, ich hatte Angst.

Aber ich denke, dass ist genauso ein Lernprozess für die Eltern - lösen und loslassen können, um die Selbstständigkeit des Kindes zu unterstützen.

LG Scabra

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Ok mit dem Rad dürfen sie bei uns BAWÜ glaube ich erst ab der Fahrradprüfung (oder wie das heißt) glaub vorher ist es rechtlich nicht ganz gut, kann mich aber auch täuschen?

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Klar darfst du vorher auch kein Kind schicken. Die Schule kann aber sagen es dürfen nur Schüler mit der Prüfung ihr Rad mit auf den Schulhof nehmen

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Huhu

Es lässt 6 ein Kind (was bereit dafür ist), solz und auch selbstbewusst sein, wen ihr ihm den Weg zutraut und ihn diesen auch gehen lässt.

Meine Tochter ist 7 und kommt alleine von der Schule nach Hause. Manche finden das zu früh, manche genau richtig. Wen ihr denkt, er ist soweit, dann spricht nichts dagegen.

Vielleicht gibt es ja Kinder die auf dem Schulweg liegen, mit denen dein Kind zusammen gehen kann.

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Das ist ja der Punkt. Ich sage er ist bereit, mein Mann sagt nein noch nicht 😂

Deshalb wollte ich einfach nur mal so fragen, wie andere das sehen. Mein Mann findet immer ich wäre da zu entspannt 😅😬

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Genau das sagt mein Mann auch immer.
😂😂

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Ich finde das kommt aufs Kind an, bei uns laufen die Kinder in Gruppen ab der ersten Klasse also 6/7 Jahre alt, Dorf eine Hauptstrasse wo sie rüber müssen bei unserem Weg. Wenn dein Kind den Weg kennt, die Verkehrsregeln achtet wieso nicht? Laufen vielleicht noch mehr Kinder die Richtung? Aber im Grunde wenn du weißt dein Kind läuft nicht einfach auf die Strasse träumt oder vergisst den Weg, solche Kinder gibt es sicher auch #schein

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Nein er ist da sehr zuverlässig was den Verkehr und die Achtsamkeit angeht.

Wenn wir keine corona Schulzeiten mehr haben, dann gibt es da 2 Kinder mit denen er laufen kann. Im Moment aber nicht 😅

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Das kommt auf die Strecke an.

Bei uns gibt es Stellen, da gehe als Erwachse gar nicht gern entlang (Straßenverkehr) und auch als erfahrene Fußgängerin sehr schwer einzuschätzen.

Und es gibt Strecken, da bin ich mit 5 Jahren alleine gegangen.


Dann kommt es auf weitere Faktoren an
- traut sich das Kind das zu
- kann es Hilfe holen / wie selbständig / verträumt ist es
- ist das Kind gewohnt, diese Strecke zu Fuß zu gehen.
Laufgruppe, mit Mama
oder fängt das Kind bei Null an und kennt den Straßenverkehr nur aus dem Autofenster?


Bei meiner kam es lange auf die Tagesform an.
An manchen Tagen brachte ich sie wohin (wurden immer seltener), an anderen kein Problem.

Voraussetzung: sie kannte die Strecke. Wir machen fast alles zu Fuß.
Anfangs habe ich sie noch Teilstrecken begleitet. Von dort aus habe ich mich dann immer weiter zurückgezogen.

Wobei sie auch mal den Wunsch äußern durfte, dass ich sie weiter vorne abhole.
Bei 200 Metern und guter Übersicht bieten sich da nicht viele Möglichkeiten)
Bei 1500 Metern kann man verschiedene Zwischenstopps vereinbaren und immer wieder zurück.

Mit den Öffentlichen habe ich es dann genauso gemacht. Bekannte Strecken durfte sie früher alleine. Bei Unbekannten bin ich anfangs mitgefahren. Auch falls sie mal zu weit gefahren wäre oder zu früh ausgestiegen wäre, damit ich mal gesehen hatte, wie es so ist, wo was ist und sie per Handy zur Retourhaltestelle hätte lotsen können.

Inzwischen ist sie so fit, dass sie auch das gut kann.


Zwischen voll und ganz oder gar nicht, gibt es ja auch Teillösungen, Teilstrecken, ausprobieren wo man lockerer lassen kann (brauchen Kinder durchaus) und wo man trotzdem noch ein Auge drauf haben sollte oder einen Rahmen bietet, weil es noch zu früh ist.

Wobei "zu früh" mache ich nicht so sehr am Alter fest, sondern an der Gesamtentwicklung und an der Übung!

Ein Kind, das 15 Jahre mit dem Auto kutschiert wird und dann von null auf alles, sich komplett mit den Öffentlichen bewegen soll, "zu früh" für auf sich alleine gestellt ist. Zu wenig Übung.
Dann lieber mehrere Jahre früher anfangen und in kleineren Schritten üben. Dann ist das Kind zwar jünger, aber es ist nicht "zu früh", weil es die Entwicklungsangepasste Begleitung bekommt.

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Also wie ich bereits schrieb, er möchte gern allein laufen. Es sind ca. 25 min zu Fuß und ein Teil des Weges ist sehr schmal und die Straße viel befahren.

Er hat das heute aber super gemacht und darf ab jetzt allein laufen, wenn er dies möchte.

Wir sind mit dem Auto aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Er kennt sich aber im Verkehr soweit aus, dass ich ihm zutraue allein eine Straße zu überqueren.

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Generell? Nein! Schulreife bedeutet schon ab der 1. Klasse in der Lage zu sein den Weg alleine zu bewältigen und sich dabei angemessen zu verhalten. Da wir unsere Kinder weniger frei draußen rum laufen lassen und viele Wege statt zu Fuß durch Autos ersetzen, geht so manchem Kind diese Kompetenzentwicklung fürs erste und ein ewig langes Bringspiel ist die Folge. Aber eigentlich ist das Teil der Schulreife.

Dennoch kommt es sicher immer auf die Umgebung und die Bedingungen an. Es ist nun Mal etwas anderes in einer Megacity über viel befahrene Straßen zu müssen, auch falls mal die Ampel ausfällt oder der Zug nicht fährt, als 200 Meter um die Ecke zu laufen. Oder Strecken mit dem Fahrrad auf der Straße fahren zu müssen oder....wenn das Kind durch einen Wald muss, wo es sich leicht verfransen könnte. Sowas muss man natürlich individuell prüfen und auch davon abhängig machen wie reif das Kind tatsächlich ist. Am Alter alleine kann man das sicher nicht entscheiden. Manche gegen auch schon mit 5 alleine zur Kita.

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Es hat auch was mit dem Alter zutun.

Unser großer wurde z. B noch mit 5 Jahren eingeschult. wir er nur wenige Tage später geboren wäre er mit Ende 6 eingeschult worden.

Ein 5 jähriger ist einfach noch nicht in der Lage so zu reagieren wie ein Kind was 1 Jahr älter ist.

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Das sehe ich anders. Wir hatten so ein Kind in der Kitagruppe, dass schon mit 5 4 Blöcke zur Kita alleine gehen durfte. Das war abgesprochen. Es war keine Straße notwendigerweise dazwischen, aber wenn es hätte abkürzen wollen durchaus. Ich habe dieses Kind jeden Morgen gesehen und es hat sich immer vorbildlich verhalten.

Auch sind bei uns öfter Konstellationen rum gelaufen wo die 6 Jährige, die 5 und die 4 jährige Schwester im Schlepptau hatte die alleine auch über Straßen gingen. Und ich sage es mal so, die kleine 4 jährige hat besser aufgepasst. Gut es war eine stark verkehrsberuhigte Gegend und für meinen Geschmack auch zu fahrlässig von den Eltern, aber wenn Du mich fragst, ob sie prinzipiell alle dazu die Reife hatten.....dann hatten sie sie.

Diese 4 Jährige hat mir mit 5 schon vor der Schule Briefe geschrieben. Sie war einfach sehr schlau und sehr diszipliniert. Daher denke ich, es gibt durchaus Kinder die einfach in bestimmten Dingen ihren Altersgenossen einiges voraus haben und die laufen eben nicht nur mit Mama an der Hand herum und haben durchaus eine machbare Verkehrskompetenz.

Aber die allermeisten Kinder sind bis etwa 6 Jahre soweit. Manche aber auch erst später. Je nachdem wie sehr sie gewohnt sind zu Fuß den Straßenverkehr zu bewältigen. Das ist Training. Wenn Kinder nie vorher groß richtige Wege von A nach B bewältigen müssen, mit an der Straße warten und ordentlich über die Ampel gehen und weiterlaufen, auch wenn sie gerade keinen Bock haben, dann tun sie sich schwer, wenn sie plötzlich zur Schule laufen sollen.

Wir hatten kein Auto als meinen Tochter klein war, ebenfalls mit 5 eingeschult, gerade 6 werdend, hat sie manchmal seelenruhig 10-15 Minuten an der Straße gewartet bis sie zur Schule rüber gegangen ist. Vom Balkon aus konnte ich das sehen. Eigentlich ist das eine verkehrsberuhigte Straße gewesen, wo nur Anwohner langfahren und es gab keine Ampel oder einen Zebrastreifen, aber oft war vor Schulbeginn die Hölle los wegen den ganzen Elterntaxis, die natürlich direkt davor fahren mussten und dann in der engen Gasse zwischen parkenden Autos mit Gegenverkehr ihre Wendemanöver vollführt haben und ich hatte ihr immer eingeimpft, dass sie erst gehen soll, wenn es wirklich frei ist und sie nicht davon ausgehen soll, dass man sie zwischen den parkenden Autos oder beim Wenden sieht. Man kann diese Grenze nicht klar ziehen und sagen, ab 6 sind alle verkehrstüchtig. Manche rannten auch noch mit 8 vor diese Autos, weshalb immer Stress war, weil die Schule versucht hat diese Elterntaxis los zu werden. Aber ich denke, dass Kinder bis zur Schule prinzipiell in der Lage sein können und sollten ihren Weg selber zu bewältigen und dass es an mangelndem Training liegt oder eben an persönlichen Einschränkungen des Kindes, wenn das nicht so ist. Normalerweise sollte es aber machbar sein. Früher gab es diese Elterntaxis auch nicht....und die Kinder gingen selbstständig zur Schule und da waren sicher auch mal jüngere dabei.

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Hallo,

dein Sohn traut sich das zu, also lasst ihn! Ihr engt ihn sonst ein und behindert seine weitere Entwicklung. Er ist vermutlich der Älteste in seiner Klasse, schon allein das kann für ihn schwierig sein. Ich würde auch darauf verzichte, dass er euch anrufen muss, wenn er da ist. Die Schule würde sich melden, wenn er ohne Abmeldung nicht da ist. Er hat sich durch seine Krankheit gekämpft und schafft das sicher!

Wir wohnen in der Großstadt und beide Jungs sind ca. mit knapp 7 Jahren alleine in die Schule mit dem Roller gefahren. Hier mussten sie auch eine 4-spurige Straße an der Ampel überqueren. Sie haben in der Grundschule kein Handy, das wiegt doch nur in falscher Sicherheit oder macht verrückt, nur weil Kind mal vergessen hat anzurufen (im Unterricht muss das Handy ja eh aus sein) ...

Ich finde übrigens, dass viel mehr Quatsch passiert, wenn mehr als 2 Kinder miteinander laufen ... :-)

VG
B