Kitafreundschaften in der Schule

Hallo zusammen,

wir stehen derzeit vor der schwierigen Entscheidung die passende Schule für unseren Sohn auszusuchen. In Konkurrenz stehen 2 Schulen.

Schule A: Gefällt uns vom Konzept her deutlich besser.
Schule B: Werden seine 4 besten Kita Freunde besuchen.

Es bricht mir das Herz die Jungs zu trennen. Allerdings höre ich auch oft dass Freundschaften sich in der Schule eh neu sortieren. Fraglich ist auch ob er mit allen Freunden in eine Klasse kommen würde.

Mich interessieren Eure Erfahrungen. Sind Eure Schulkinder noch mit den Kita Freunden vereint?

LG

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Weder bei meinen Kindern früher noch bei meiner Enkelin heute wurden Kindergartenfreundschaften in die Schule "mitgenommen".
Es braucht Dir nicht das Herz zu brechen, nach wenigen Monaten ist er neu orientiert.
Sollten es Freunde aus der Nachbarschaft sein, könnten sie sich trotz unterschiedlicher Schulen treffen. Nach der Grundschule ist ja der nächste Schnitt.
Die Schule hätten wir nie nach Freunden ausgesucht.
LG Moni

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Ganz kurz und knapp: nein! Alle kamen in getrennte Klassen und das war für alle wunderbar so. Die persönliche Entwicklung hat bei allen enorme Sprünge gemacht.

Bei meiner Tochter kamen alle in eine Klasse, da hat heute keine mehr groß was mit der anderen zu tun. Alle 6 Mädels gehen auf 6 unterschiedliche Schulen...

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Hallo
Wenn man älter wird und sich weiterentwickelt, gehen Freundschaften auch ohne böses Blut auseinander. Das ist ganz normal. Aber manchmal passt es einfach und wenn die Eltern dann anfangs noch etwas Unterstützung anbieten, kann eine Freundschaft natürlich halten.
Bei mir hat eine Kindergartenfreundschaft sogar einen Umzug weit weg überlebt. Bei meinen Kindern gibt es auch noch Kindergartenfreunde.
Die Entscheidung welche Schule es sein soll, würde ich davon nicht abhängig machen. Da muss mehr bedacht werden, natürlich auch die Meinung des Kindes.

LG

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Mein Sohn kam mit einem Kita-Mädchen (zufällig) in eine Vorschulklasse (in Hamburg kann man wählen, zwischen letzten Kitajahr oder Vorschulklasse in der Grundschule).
Zu Kindergartenzeiten hatte er zu diesem Mädchen kein speziell freundschaftliches Verhältnis. Ich würde sagen neutral, nicht negativ, nicht positiv. Waren halt in einer Gruppe, fertig.
Als sie dann beide in die Vorschule gekommen sind, waren sie sehr froh jemanden zu kennen und halten fest zusammen und unterstützen sich in allem.
Sie sind jetzt wieder zusammen in die 1.Klasse gewechselt und die Freundschaft hält, obwohl sie nun ja mehr Kinder bereits kannten.
Wäre den in Schule A gar kein bekanntes Kind?

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Also ich habe ja auch immer diese Kita Freundschaften etwas belächelt und sie nicht so ernst genommen. Dann kam meine Tochter, die mir etwas anderes gezeigt hat. Meine Tochter vergibt den Titel "Freund/-in" nicht inflationär, damit fängt es schon an.

Nur wenn jemand ihr/e Freund/in ist, dann bleibt das so. Das ist dann auch nicht einseitig. Ist jemand nicht mehr ihr Freund, dann hat das auch seine Gründe. Soll hier heißen, sie und ihr bester Freund sind es seit Beginn der Kindergartenzeit. Sie haben sogar die erste Phase von "Jungs/Mädchen-sind-doof" überstanden. Beide haben natürlich noch andere Freunde, sie klammern nicht aneinander. Es gab deswegen noch nie Streit oder Eifersüchteleien. Sie teilen Geheimnisse, dauerhaft. Sie haben unterschiedliche Hobbies.

Alle Schulanfänger aus dem Kindergarten sind zusammen in eine Schule gekommen. Zusätzlich natürlich noch neue Kinder. Kurz nach dem Schulstart wurde alles kräftig durchgeschüttelt. Der Trupp um die Beiden herum wurde komplett neu sortiert, es gab eine Phase wo ich auch bei ihnen dachte, das es das jetzt war. Ich habe mich aber getäuscht. In der Zeit gab es viel Druck von Außen "Ih, du spielst mit Mädchen?", "Ihr seid ja verliebt!", usw.. Die Beiden haben da für sich einen Weg gefunden, eigene Strategien entwickelt und sind nach wie vor beste Freunde. Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Also, ja...es gibt Freundschaften, die weiterhin Bestand haben.

Die Schulwahl selber war hier nie Thema. Es war klar, das es die Schule in der Nähe wird.....unabhängig davon, wo andere Kinder des Kindergartens (inkl. ihrer Freunde) hingegangen wären.

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Ich weiß ja nicht, welche Schule dir vom Konzept her deutlich besser gefällt. Aber ich kann dir von uns erzählen: ich wollte damals, dass unser erstes Kind nicht in den stinknormalen Dorfkindergarten geht, in den alle Kinder hier gehen, sondern in den Waldkindergarten drei Dörfer weiter. ;-)

Mein Mann hat da zum Glück sein Veto eingelegt: Kinder sollten seiner Ansicht nach da in den Kiga/Grundschule gehen, wo die Kinder aus der Umgebung hingehen, das mache Freundschaften viel einfacher.

Und genau so war es bei uns auch und die abschreckenden Beispiele haben dann andere ambitionierte Eltern geliefert, die ihre Kinder von a nach b gefahren haben um das bestmögliche Konzept mitzunehmen. ;-)

Jetzt sind meine Kids beide in der stinknormalen Dorfgrundschule hier und haben immer noch die Freunde, mit denen sie schon damals in der Krabbelgruppe im evangelischen Gemeindehaus gespielt haben, plus ein paar mehr. Wenn man sich mit den Freunden wohlgefühlt, ist das "Konzept" Kindern völlig wurscht.

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Bei meinem Sohn definitiv nein.
Nach drei Wochen Schule waren die Kindergartenfreunde out. Die Freundschaften aus der ersten Klasse halten aber bis heute und inzwischen studiert er.

Meine Tochter (14) ist bis heute extrem eng mit ihren beiden Kindergartenfreundinnen befreundet. Allerdings war sie noch nie mit ihnen in einer Klasse, teils auch nicht auf der gleichen Schule.

Also denke ich, wenn es die Freundschaft wert ist, dann hält sie auch. Wenn nicht, ist es nicht schade drum.

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Wie setzt die Schule das Konzept um?
Fühlt er sich dort wohl?
Konntet ihr die Schule mal gemeinsam ansehen?
Wie weit sind die Schulwege?

Bei der Grundschule gab es nur eine Möglichkeit.
Bei Kindergarten und weiterführender Schule habe ich mit meinem Kind die Möglichkeiten angsehen. Dort wo sie sich am wohlsten gefühlt hat, durfte sie hin.

Das beste Konzept bringt nichts, wenn
- es nicht zum Kind passt
- nicht umgesetzt wird


Generell finde ich es wichtig, das passende für's Kind zu finden. Im Zweifel auch ohne Freunde.
Wenn es aber "nur" Gründe, sind, die die Eltern vom Kopf her besser finden, in der Auswirkung aber keinen gravierenden Unterschied machen: dann würde ich den Freundefaktor höher setzen.

Wann Freunde hinten anstehen
- Real-/Gesamtschule/Gymnasium
- deutlich längerer Fahrtweg, der nur wegen der Freunde gemacht werden würde
- Konzept, das hervorragend zu Kind passt
- Umzug
- Erwachsenengründe, die sein müssen, bei denen es keinen Spielraum gibt

Bei: es klingt nach besserem Konzept, aber ich weiß nicht, ob es wirklich umgesetzt wird... würde ich mich erst mal bei Schule und Eltern älterer Schüler informieren, was aktuell ist.

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Hallo,

wir hätten auch gerne eine andere Schule fürs Kind gewählt, sowohl Grundschule als auch die weiterführende.
Vom Konzept her hätte das Kind bei unserer Wahl sich wahrscheinlich leichter getan bzw. hätten besser zu seinen Fähigkeiten und seiner Entwicklung gepasst.

Aber: das Kind wollte nicht. Ganz und gar nicht, niente, nada.
Es wollte unbedingt da hin, wo die Freunde hingehen.
Also durfte es auch, denn im Endeffekt gab es kein Kriterium, wo wir sagen mussten, diese oder jene Schule schadet dem Kind nachhaltig.

In der Grundschule hielten sich die Freundschaften auch noch, aber mit der weiterführenden verschiebt sich das Ganze jetzt wieder. Neue Leute, neue Sympathien, anklingende Pubertät...

Das Kind hat auch nun gesagt, dass es froh ist, auch die weiterführende Schule vor Ort zu besuchen, es kommt zu Fuß hin und zurück, die allermeisten Freunde wohnen ums Eck und es ist weniger auf uns angewiesen und wir müssen uns auch nicht verbinden, um dem Kind ein Treffen zu ermöglichen. Wir können es sprichwörtlich auf die Straße schicken, wenn wir aus verschiedenen Gründen niemanden zu uns einladen können.

VG, midnatsol