Kind tickt ständig aus in der Schule bei Konflikten

Hallo zusammen 🙋🏽‍♀️

Mein Sohn ist seit 7 Wochen ein Schulkind. Er ist ein lieber aufgeschlossener Junge. Aber falls er mal in Konflikte gerät oder Streit mit anderen Kindern hat knallen bei ihm Sicherungen durch und er haut, schubst... das dauert oft nur wenige Sekunden und es tut ihm auch leid danach. Nun hat uns deswegen schon die Lehrerin angesprochen und 2 Mütter haben mich auch schon angerufen.
Ich schlafe schon schlecht und fahre jeden Tag mit einem schlechten Gefühl ihn abholen weil ich Angst habe dass wieder was passiert ist 🙁
Wir haben schon viel gesprochen in der Familie und ich halte nicht viel von Schimpfen und bestrafen weil es nichts bringt.
Aber ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann seine Wut in dem Moment in den Griff zu bekommen. Klar ist er ferienreif und es ist anstrengend für alle Kinder und jeder muss auch seine Rolle in der Klassengemeinschaft finden. Aber warum immer meiner 😫 ich will nicht dass er das Arschlochkind der Klasse ist und keiner mehr mit ihm spielen will.

Hab ihr ähnliche Erfahrungen? Oder einen Tipp?🙏🏻

Liebe Grüße

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>>Wir haben schon viel gesprochen in der Familie und ich halte nicht viel von Schimpfen und bestrafen weil es nichts bringt.<<

Und jetzt? Das viele Gespräche nichts helfen, hast du ja selbst schon gemerkt, richtig eingreifen möchtest du nicht, was soll deiner Meinung nach dann passieren?

Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind als Arschlochkind abgestempelt wird, solltest du zügig eingreifen und in nicht durch die rosa Brille betrachten. Er mag auf der einen Seite ein liebes Kind sein, aber er hat auf der anderen Seite Defizite an welchen gearbeitet werden muss!

Also, Lehrerin mit ins Boot holen, gemeinsames weiteres vorgehen besprechen, evtl Erziehungsberatung aufsuchen, mit dem Kinderarzt sprechen.

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Zitat:"Wir haben schon viel gesprochen in der Familie und ich halte nicht viel von Schimpfen und bestrafen weil es nichts bringt"

- Eventuell solltet ihr jetzt Anfangen ihm Grenzen zu setzten.

Zitat:"Aber warum immer meiner 😫 ich will nicht dass er das Arschlochkind der Klasse ist und keiner mehr mit ihm spielen will."

-Das Wort "immer" macht mich stutzig.
Wie sieht es den mit der Frustrationstoleranz aus? Er sollte dringend lernen mit seinen Frust umzugehen. Wenn du da nicht an ihn rankommst,dann frag den Kinderarzt um Hilfe.

In der parallel Klasse meiner Tochter ist ein Junge immer um den Schulhof joggen gegangen, wenn er gemerkt hat,gleich explodiert er wieder.


Die Lösung ist ganz einfach. Setzt ihm Grenzen. In dem Fall besprecht es mit der Schule. Bei uns durften Kinder schon putzen,weil sie gewütet hatten.
Meine Tochter durfte in der ersten Klasse die Schulregeln abschreiben, das hat so einen Eindruck hinterlassen,das nie wieder was war.

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Was für Konflikte sind dies?

Dein Sohn hat vielleicht mit "guten Grund" gehauen - also nicht nur fragen was macht er. Nur dann kannst Du ihm helfen zusammen mit der Schule diese Tricker zu bewältigen.

Und ja ich find durchaus es gibt Grenzen wo ein Kind auch hauen darf.

Sondern auch was haben die anderen gemacht? Kids bekommen sehr schnell raus, wenn jemand schnell austickt und dann "Ärger" bekommt.

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"Kids bekommen sehr schnell raus, wenn jemand schnell austickt und dann "Ärger" bekommt."

Genau so ist es. Mein Sohn ist auch ein Kind, was sich leicht provozieren lässt und dann eben auch mal etwas heftiger zurück schlägt. Und ich weiß nicht, wie oft er darum schon der Böse war. Aber selbst wenn er nicht zuhaut, ist es nicht recht. Vor ein paar Monaten hat er einer Gruppe von Mädchen, die ihn geärgert hatten, gesagt: "Wenn ihr das noch einmal macht, hau ich Euch!" Die Kinder haben zuhause erzählt, sie hätten Angst vor meinem Sohn, weil der ihnen Prügel angedroht hat, und ich bekam dann wieder den Anruf von der Lehrerin, die sich die Geschichte noch gar nicht aus der Sicht meines Sohnes angehört hatte.

LG

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Hallo!

Ich glaube, dass Du hier weder mit Reden noch mit Grenzen Setzen viel weiter kommt. Dein Sohn weiß ja, dass er sich nicht richtig verhält.
Was ihr zusammen mit den Lehrern herausbekommen solltet, ist, ob er insgesamt eine niedrige Frustrationstoleranz hat, ob er sich leicht provozieren lässt oder ob er vielleicht auch einfach ein kleiner Choleriker ist. Und in all diesen Fällen kommst Du mit Erziehung und Strafen nicht wirklich weiter. Viel wichtiger ist es, dass Du mit Deinem Sohn Strategien findest, wie er mit seiner Wut oder seiner Frustration umgehen kann, ohne dass andere in Mitleidenschaft gezogen werden. Was das sein kann, hängt davon ab, warum Dein Sohn genau ausrastet.

LG

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Hallo,
unser Kleiner, er ist jetzt fast 12, hatte eine zeitlang ein ähnliches Verhalten.
Wenn etwas nicht so ging, wie er es gerne gehabt hätte oder wenn er geärgert wurde, bekam er regelrechte Wutausbrüche. Das fing aber schon im KiGa an. Er schrie und tobte herum, bekam einen puterroten Kopf und ballte die Fäuste, hat aber niemals jemanden gehauen oder geschubst. Im KiGa hat man dann versucht, ihn aus der Situation herauszuholen, was aber auch nicht immer gelang. Wenn er sich in einem Tobsuchtsanfall gefangen hatte, musste er manches Mal vor den Gruppenraum gehen und durfte erst wieder rein, wenn er sich beruhigt hatte. Klar, die Tür war auf, er war unter Beobachtung.
Allerdings hatte er schon im KiGa auch kaum Freunde.
In der Schule ging das dann erst so weiter, Wutanfälle, geballte Fäuste, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie er es wollte. Am Anfang fiel ihm die Schule auch echt schwer und er war ständig demotiviert, da in der Klasse wirklich viele Kinder waren, die vor Schulanfang schon lesen konnten und er es einfach nicht hinbekam. Wenn dann gelacht wurde, weil er es nicht sofort geschafft hat....Wutanfall...., die Kinder hatten natürlich schnell raus, dass sich unser Sohn auch schnell provozieren ließ, den Rest kann man sich denken.
Wir haben viel mit ihm gesprochen, wir waren mit KiGa und Schule ständig in Kontakt und hatten in der GS die Absprache, wenn er auf der Ampel (es gab eine Ampel für gutes/schlechtes Benehmen, da konnte man in der Woche von grün über gelb und orange nach rot aufsteigen) nicht höher als orange kommt, gab es für die Woche einen Punkt, bei 5 Punkten eine kleine Belohnung. In der Schule hielten sie es ähnlich, wer 5mal grün hatte, hatte einmal hausaufgabenfrei, bei 5mal rot eine Zusatzarbeit.
Wenn es in einer Woche mal richtig extrem war, wurde das, was wir am Wochenende vorhatten, gestrichen mit der Begründung, dass wir Eltern lieber zuhause bleiben als sich mit einem womöglich herumbrüllenden Kind in der Öffentlichkeit zu zeigen. Nach so einer Aktion ging es dann aber erstmal wieder besser.
Er war igendwann auch soweit (im zweiten Schuljahr), dass er sich soweit unter Kontrolle hatte, dass er, wenn die Wut hochkam, nur noch die Hände in den Hosentaschen geballt hat, das war zumindest besser als rumzuschreien.
Nur: Obwohl er sich wirklich zurück gehalten hat, hat er in der Klasse nie Freunde gefunden. Dieser Makel mit den Anfällen blieb einfach an ihm haften. Die Grundschule war eine richtig miese Zeit für ihn. Die Lehrer haben allerdings auch nichts unternommen, um ihn wenigstens etwas in die Klassengemeinschaft zu integrieren.
Heute ist er in der 6. Klasse an einer RS, er fühlt sich dort pudelwohl, seine Wutanfälle sind gleich null, klar, merkt man ihm an, wenn ihm etwas nicht passt, aber er hat sich gut unter Kontrolle. Jetzt meckert er nämlich selber über diejenigen, die in der Klasse rumschreien. GsD meckert er da auch nur zuhause drüber, so dass ich ihm dann schon sage, dass er genauso gewesen ist.
Interessanterweise hat er jetzt Freunde gefunden, die schon in der GS mit ihm in einer Klasse waren. Und er versteht sich mit allen anderen aus der Klasse, auch wenn er den ein oder anderen nicht mag.
An eurer Stelle würde ich entweder Strafen ansetzen, was das Hauen und Schubsen betrifft. Oder eben anders herum, dass er eine Belohnung bekommt, wenn im Zeitraum X keine Beschwerde über ihn kommt. Das muss ja nichts großes sein, aber etwas, was im normalen Alltag nicht gibt. Unser hat sich z.B. gefreut, wenn er dann zum Wochenende etwas besonderes Süßes oder eine kleine Tüte Chips oder eine kleine Flasche Fanta bekam. Und ansonsten: immer wieder reden, reden, reden.....ich habe es bei meinem Sohn ja gesehen, wie schnell man zum "Arschlochkind" wird, mit dem keiner was zu tun haben will.
GsD hat er es ja selbst gemerkt, wie doof es ist, wenn man niemanden hat.
LG
Elsa01

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Ich könnte mir vorstellen, dass es ihm hilft, wenn Ihr miteinander übt, dass er, wenn er merkt, dass er gleich ausrastet wird, bewusst atmet und in Gedanken langsam bis 10 zählt. Das Atmen entspannt und der 10 Sekunden-Verzug reicht vermutlich schon, dass der kritische Moment vorüber ist und er seine Wut kontrollieren kann.
Dabei ist es wichtig, das regelmäßig zuhause zu üben, damit er im kritischen Moment auch dran denkt. Und evtl. die Lehrerin in diese Strategie einzubeziehen, damit sie deinen Sohn dabei unterstützt "Atmen!", du bist ja nicht vor Ort. Wenn sie weiß, dass Ihr an einer Verhaltensänderung arbeitet, könnte ich mir vorstellen, dass sie genauer hinschaut, und er nicht mehr so schnell in die Rolle des "Störenfried" gerückt wird.

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Hallo,

der Schulstart meines Sohnes war vor einem Jahr ganz ähnlich. Wir haben sehr schnell Kontakt zur Lehrerin gehabt und darüber bin ich auch echt froh. Ich habe Kontakt zu einer Beratungsstelle gesucht. ein Sohn konnte an einer Psychomotorikgruppe teilnehmen. Auch eine Diagnostik wurde angestoßen und steht nun kurz vor dem Abschluss. Ich bin schon echt gespannt. Nun ist er in Klasse 2 und hat sich echt größtenteils gefangen. Zumindest bisher ist noch nix aus dem Ruder gelaufen. War es bei deinem Sohn im Kindergarten auch so?
Leider war unser Kindergarten da nicht ehrlich, es gab immer wieder Vorfälle, die nie von Seiten des Kindergartens an uns herangetragen wurden. Über Anrufe von Müttern kam aber ab und an etwas.
Insgesamt braucht mein Sohn immer sehr lange, um mit Veränderungen klarzukommen.

Als Tipp kann ich dir aus meiner Sicht geben:
Geh offen mit dem Thema um und versucht euch Unterstützung zu holen. Nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Und wenn es sich dann von allein gibt ists doch auch super.

LG

Isabel

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Hallo,

ich distanziere mich immer ganz sehr von dem Begriff "Arschlochkind", denn ich bin der Meinung, dass ein Kind immer aus einem bestimmten Grund so handelt wie es handelt.
Dein Sohn tickt schnell aus, wenn ihn irgendwas triggert. Normalerweise bin ich auch der Meinung, dass Kindern klare Grenzen gesetzt werden müssen, aber in eurem Fall gehe ich mit dir konform und sage, dass Bestrafung und Schimpfen nichts bringt. Einfach aus dem Grund, weil dein Kind nicht mit Vorsatz handelt, sondern im Affekt. Und da kann dein Kind nichts dafür. Bei Kindern mit ADHS liegt meist eine Störung der Impukskontrolle vor. Sie handeln dann in etwa wie dein Sohn. Ohne nachzudenken, aus dem Impuls heraus. Das soll jetzt nicht heißen, dass dein Sohn ADHS hat. Ich will nur erklären, dass ich so eine Störung der Impukskontrolle auch bei deinem Sohn vermute. Bei meinem Sohn und auch meiner Tochter waren das die ersten ADHS-Anzeichen. Das begann auch in der ersten Klasse. Ich gehe davon aus, dass die plötzliche Umgewöhnung von Kiga auf Schule das Ganze zu Tage gebracht haben. Mein mittlerer Sohn hatte dies, ohne ADHS zu haben. Bei ihm kam es vor, wenn er müde, überfordert und einfach nur fertig war. Die anderen Kinder merken natürlich, wer schnell aus der Haut fährt und provozieren dahin gehend.
Mein Rat an euch wäre, dies beim Kinderarzt anzusprechen. Meinem Mittleren hat Kinderyoga damals ziemlich gut geholfen. Er hat einfach nur Entspannung gebraucht. Dort hat er auch gelernt, wie er in Stresssituationen entspannen kann. Eventuell wäre Ergo-Therapie oder ähnliches sinnvoll. Da würde ich den Kinderarzt danach fragen. Wenn dein Kind dahingehend noch nie auffällig war, denke ich, dass er vielleicht einfach nur überfordert ist und deshalb schnell austickt.

LG
Lotta

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Hallo,

das Problem kenne ich. Mein Sohn konnte seine Frustration zu Beginn der Schulzeit auch nicht unter Kontrolle bringen und hat ab und an gehauen.
Die Lehrerin und auch die Betreuung haben mit ihm gesprochen. Für jeden guten Tag, gab es eine "Sonne" im Hausaufgabenheft. Er musste also Belohnungspunkte sammeln.
Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber irgendwann lief es wesentlich besser.

Mittlerweile geht mein Sohn in die 3. Klasse und wir merken deutlich, dass er seine Frustration wesentlich besser im Griff hat - scheint also auch ein Reifeprozess zu sein.
Nach Rücksprache mit der Betreuung läuft bei meinem Sohn jetzt alles rund - die haben jetzt andere "Problemkinder" zu versorgen:-p