Psychische Probleme bei 12-jährigem Sohn *sehr lang

Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es wird wohl ein langer Text werden. 😔

Mein Sohn war schon immer ein kleines besonderes Kerlchen. Sehr aufmerksam, sehr emphatisch und aufgeweckt. Er war bzw. ist, von seiner Denkweise her, schon recht weit. Das wird ihm mittlerweile zum Verhängnis und bereitet mir große Sorgen.

Luis ist ein Trennungskind (er war 5 Jahre alt als ich mich von meinem Ex-Mann getrennt habe) und bekam mit ca. 7 Jahren große Verlustängste. Ausgelöst, wie er mir selber gesagt hat, durch einen schlimmen Traum.
Wir sprachen zwischendurch immer mal wieder über diese Ängste und hatten sie aber ,augenscheinlich, gut im Griff.

In der 5. Klasse bekam Luis Probleme in der Schule. Seine Art (er ließ sich nicht immer so abspeisen sondern wollte in gewissen Situationen Erklärungen) kam bei den Lehrern nicht so gut an. Es hieß oft er sei respektlos und „anstrengend“.
Ich redete natürlich oft mit ihm und auch den Lehrern und hatte immer das Gefühl, er wäre in der Schule ein komplett anderes Kind. Sein Verhalten dort, passte so gar nicht zu dem von daheim.

Ich ging mit ihm zu einer Psychotherapeutin da Luis nur noch mit Bauchweh zur Schule ging und sich von allen unverstanden gefühlt hatte. Er fühlte sich dort sehr wohl. Eigentlich sollten es jetzt die letzten Stunden dort für ihn sein, da er ab jetzt, lt. Psychotherapeutin, gut allein zurecht kommen würde.

Dann passierte leider etwas am letzten Schultag, vor den Herbstferien, dass uns alle aus der Bahn geworfen hat.

Luis hatte seine Maske verloren. Die Kinder wissen, dass sie im Sekretariat für 0,50€ eine neue bekommen. Das hat Luis leider „ignoriert“ und ist einfach so in die Pause gegangen. Dort wurde er von einem Lehrer angemeckert und zur stellvertretenden Schulleiterin gebracht. Mir ist bewusst, dass das Verhalten von Luis nicht in Ordnung war. Die Kinder haben sich an die Hygieneregeln zu halten.
Was dann passierte, hat alles für uns verändert.

Sie ging mit Luis alleine in einen Raum. Die gute Dame hat sehr wütend und aggressiv auf Luis eingeredet. Ob er sich vorstellen könnte was passiert, wenn sich die Menschen mit Corona anstecken. Sie würden keine Luft mehr bekommen und ersticken. Sie sagte zu ihm, er solle mal die Luft anhalten, dann würde er sehen wie schlimm es für diese Menschen sei. Er hat wohl angefangen zu weinen und sie gebeten damit aufzuhören, was sie aber nicht tat.

Leider habe ich von diesem Vorfall erst am Samstagmittag erfahren, da Luis nach der Schule direkt mit dem Zug zu seinem Vater gefahren ist. Er weinte bitterlich, als er mir davon erzählte. Ich fragte ihn, warum er mir nicht gleich am Freitag davon erzählt hat und er sagte, er wollte nicht, dass wir SO auseinandergehen.
Ich wunderte mich aber am Freitag schon, dass er bei der Verabschiedung am Zug, ganz anders als sonst, sehr weinerlich und anhänglich war. Abends rief er mich noch an und weinte bitterlich, er hätte Angst Corona zu bekommen und uns, oder die Oma anzustecken. Ich konnte ihn kaum beruhigen.

Das Ende vom Lied....die gesamten 14 Tage beim Papa (inklusive 1 Woche Urlaub in der Türkei) waren eine Katastrophe. Luis hat enorme Ängste entwickelt. Dass er schwer krank ist z.B.
Er hatte permanent Kopfweh und hat sich vorgestellt, er hätte einen Tumor im Kopf. Weiter ging es mit Schmerzen im Hals und der Angst zu ersticken usw.
Wir haben täglich 2-3x miteinander telefoniert. Luis hat viel geweint. Er wolle sofort zu mir (da waren sie gerade in der Türkei gelandet) und er hätte Angst wir würden uns nie mehr wiedersehen.

Am Sonntagabend war er dann endlich wieder daheim. Am späten Abend hatte er dann (lt. Psychotherapeutin) eine kindliche Panikattacke, die sich sehr schlimm geäußert hatte.
Seitdem träumt er jede Nacht schlecht, weint viel und sagt, er möchte einfach ein ganz normaler Junge sein, ohne diese Ängste zu haben. 😪

Kennt sich jemand mit sowas aus?

Wir haben natürlich weitere Termine bei der Psychotherapeutin, waren am Montag beim Kinderarzt und im November haben wir einen Termin beim Neurologen.

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Ausdauer
Sandra

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Hallo,
ich weiß jetzt nicht, was du vom Neurologen erwartest, da dein Kind doch, selbst deiner Meinung nach, ein seelisches Problem hat. Warum besuchst du nicht einen Psychiater (KJP)? Die Psychotherapeutin ist keine Ärztin. Sie kann Diagnosen nur bedingt stellen.

Wie ich das jetzt verstehe, hast du ein 12-jähriges Kind, welches schon immer verhaltensauffällig war. Welches aber noch nie wirklich von einem Facharzt diagnostiziert wurde. Entschuldigungen findest du unheimlich viele. Dass dein Sohn vielleicht einfach eine seelische Erkrankung hat und wirklich echte Hilfe braucht...Soetwas erkennt eine Psychotherapeutin leider eben nicht.

Melde dein Kind in der KJP an. Die Wartezeiten sind lang. Wir haben damals 8 Monate auf den Ersttermin gewartet, aber das war es wert. Endlich eine Diagnose, endlich die Möglichkeit einer helfenden Therapie.

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Vielen Dank für deine Antwort und den Tipp mit der KJP.

Zum Neurologen gehen wir, aufgrund seiner schon länger anhaltenden Kopfschmerzen.

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Hallo lulu2003,

ich würde dir - aufgrund eigener Erfahrung mit schweren Panikattacken als 13jährige - auch empfehlen, so schnell wie möglich einen Termin bei einem (Kinder-und Jugend)Psychiater auszumachen. Denn nur der kann, falls notwendig, auch medikamentös helfen. Den Neurologentermin würde ich trotzdem auch wahrnehmen, da auch ein Psychiater vermutlich erst abklären lassen wird, dass es nichts "körperliches" ist, bei mir damals wurde zB auch ein EEG gemacht und andere Untersuchungen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Viel Erfolg und alles Gute für deinen Sohn!

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Vielen Dank für deine liebe Antwort.

Ja, das wäre für uns der nächste Schritt gewesen. Als er abends diese Attacke hatte, habe ich zuerst im Kinderhospital angerufen, die mir dann die Nummer der Kinderpsychatrie gegeben haben. Die Dame am Telefon sagte, dass man ihn einweisen lassen kann wenn ich das Gefühl habe, er würde sich etwas antun. Als ich ihr sagte, dass wir schon bei einer Psychotherapeutin sind fand sie es besser, erst dort nochmal SOFORT vorstellig zu werden. Das habe ich dann auch gemacht.

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Hi, er braucht jetzt sofort am besten gestern statt heute professionelle Hilfe. Am besten du suchst dir in den Gelben Seiten oder Google nach einem Sanatorium spezialisiert auf Kinder und Jugendpsychologie. Ein normaler Besuch beim Idiotendoktor hat da keinen Wert mehr.

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Nicht Kinder und Jugend PSYCHOLOGIE sondern Kinder und Jugend PSYCHIATRIE!!!

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Hallo,
vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe schon eine Empfehlung für eine gute Psychiaterin bekommen. Da rufe ich morgen sofort an.

LG

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Meine spontanen Eingebunden:

Psychiater, wenn nicht sogar stationäre Behandlung in einer Psychiatrie
(Was therapiert die Therapeutin eigentlich ohne vernünftige Diagnose.

Schule:
respektlos, anstrengend, komplett anderes Kind

M E dreht er in der Schule auf und ist ein Schüler, den man als Lehrer am liebsten nicht hätte, mit einer Mutter, die nicht einsieht, dass ihr Kind verhaltensauffällig ist, sondern den Lehrern noch erklärt, dass ihr Kind sonst ganz anders ist.
Das ist aber uninteressant. Denn in der Schule ist er mit vielen Gleichaltrigen in einem Sozialen Gefüge und eben nicht daheim.

Die Reaktion der Konrektorin war nicht ganz richtig, das Verhalten deines Sohnes bzgl Maske war total daneben. Ersatzmaske mitgeben!
Die Konrektorin

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Vielen Dank für die Antwort.

Ich gelobe Besserung.

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Meine spontanen Eingebunden:

Psychiater, wenn nicht sogar stationäre Behandlung in einer Psychiatrie
(Was therapiert die Therapeutin eigentlich ohne vernünftige Diagnose.

Schule:
respektlos, anstrengend, komplett anderes Kind

M E dreht er in der Schule auf und ist ein Schüler, den man als Lehrer am liebsten nicht hätte, mit einer Mutter, die nicht einsieht, dass ihr Kind verhaltensauffällig ist, sondern den Lehrern noch erklärt, dass ihr Kind sonst ganz anders ist.
Das ist aber uninteressant. Denn in der Schule ist er mit vielen Gleichaltrigen in einem Sozialen Gefüge und eben nicht daheim.

Die Reaktion der Konrektorin war nicht ganz richtig, das Verhalten deines Sohnes bzgl Maske war total daneben. Ersatzmaske mitgeben!
Die Konrektorin wollte der Maske Nachdruck verleihen, da dein Sohn offenbar, obwohl der weiter ist, wie du sagst, die Problematik nicht verstanden hat. Sie wollte sicher nicht, dass diese Situation entsteht. Mit vernünftiger Diagnose, wäre das nicht passiert.

Und warum fährt man in diesen Zeiten 1 Woche in die Türkei????

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Weil es der Vater gebucht hatte. Die Hygienemaßnahmen waren dort nicht anders als hier. Zwei Tage vor dem Rückflug wurde ein Corona Test gemacht. Zwischen dem Vorfall in der Schule und dem Urlaub lagen drei Tage. Da war noch nicht abzusehen, was mit ihm passieren würde.

Man kann den Kindern auch anders vermitteln, wie wichtig derzeit die Hygieneregeln sind. Da muss man, gerade als Pädagogin, nicht solche Geschütze auffahren.

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NEIN, das ist einzig und alleine Sache des Elternhauses das zu vermitteln! Lehrer bringen Schülern Schulstoff bei, für die Erziehung und Unterweisung in Alltagsdingen wie den Notwendigkeiten in einem sozialen Miteinander wie derzeit dass eben Alltagsmasken zu tragen sind, sind die Eltern zuständig!

Du sagst Dein Sohn wäre geistig weiter als Gleichaltrige und schaffst es dann nicht ihm die Notwendigkeit der Maske zu vermitteln? Das hat schon mein Sechsjähriger kapiert! Und ja wenn ein 12 Jähriger das nicht bis Stand heute nicht verstanden hat kann ich sie echt verstehen dass sie ungehalten wird.

Aber wenn es für dich als Mutter nur "war schon nicht in Ordnung von ihm aber ... " gehandelt wird muss man sich nicht0 wundern.

Holt Euch professionelle Hilfe!

Hör auf Dein Kind schönzureden, nimm endlich seine Probleme ernst und mach ne anständige Diagnosik in einem KJP mit ihm.
Nein, ein Kind hat keine Verlustängste wegen "eines schlechten Traumes", es hat Verlustängste weil es mit Begebenheiten aus seinem Alltag nicht zurechtkommt, mit der Scheidung zum Beispiel! Und starke Verlustängste besiegt man nicht als Mutter am Küchentisch, schon da hätte ein Fachmann rangemusst!

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Also ich finde, dass es so rüber kommt, als würdest du die Ängste deines Kindes ggf. ziemlich überbewerten.

Was wär passiert, wenn du die Ängste deines Sohnes nicht so thematisiert hättest und nicht selbst so ein riesen Problem damit hättest? Wäre er dann beim Schulpsychologen gelandet? Ich denke nein. Ist er nur dort, da du evtl. falsch mit seinen Ängsten umgehst? Evtl. ja! Jetzt auch noch zum Neurologen und Kinderarzt? Wer zum Himmel hat das Veranlasst?

Ich würde eher erstmal empfehlen, dass Du dir zunächst psychologische Hilfe suchst.
Denn für dich scheinen Ängste ein großes, besorgniserregendes Thema zu sein und als würde es dir nur darum gehen, dass die Ängste von ihm einfach nur weg gehen.
Ängste sind aber hier und da auch normal, angemessen und nicht schlimm.- ja auch eine kleine Panikattacke kann ok und normal sein. Tröste dein Kind und rede ihm die Ängste nicht aus. Sag ihm einfach, dass Ängste oftmals berechtigt sind, sie einen Schützen (Adrenalinausschüttung und erhöhte Konzentration) & dass meistens alles gut wird. Nur selten was schlimmes passiert.

Wenn man als Mutter nicht richtig auf die Ängste eingeht & man versucht sie auszureden können Ängste auch verstärkt werden. Da sich das Kind unverstanden und einsam damit fühlt!

Du hast kein einziges Beispiel genannt, was für mich eine Verhaltensauffälligkeit oder ein psychisches Problem deines Kindes hindeutet!

Ich glaube, dass die Lehrerin ihm das mit der Coronasymptomatik lediglich streng, realistisch und angemessen vor Augen geführt hat. Natürlich führt ein Nicht-Tragen des Mundschutz zur Ansteckung und teilweise zu schweren Verläufen. Das sollte deinem Kind klar werden, dann vergisst es den Mundschutz auch nicht. Oder was meinst du damit, dass die Lehrerin aggressiv war? Ein Kind in einem strengen Ton zurechtzuweisen ist nicht gleich aggressiv. Was regst du dich darüber auf? Sicherlich hast du dem Kind vermittelt, dass die Reaktion der Lehrerin falsch war. Das finde ich bedenkenswert! Und das kann sich schlecht aufs Kind und seine Ängste auswirken.


Ein Kind was ständig Zwischenrufe macht und die Lehrer was fragen möchte ist nicht "wissbegierig"...oder "ein besonderes Kerlchen".
Viele Kinder sind wissbegierig, interessiert, ein besonderes Kerlchen und würden gerne ständig was fragen. Machen sie aber nicht wenn sie aber in der Schule nicht, wenn sie eine entsprechende Zurechtweisung von den Eltern und den Lehrern erhalten. So ein Verhalten ist nicht direkt verhaltensauffällig.. sondern manchmal einfach nur schlecht erzogen.

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Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.

Hier bei Urbia ist es wirklich recht „putzig“. Für die eine Mütterfraktion tut man zu wenig fürs Kind, für die andere zu viel. Aber gut....

Ich bin generell eine entspannte Mutter und projiziere nicht immer in alles zu viel rein. Dennoch nehme ich mein Kind ernst.
Ich habe keine Ängste, die ich auf mein Kind übertrage. Luis hat permanent irgendwo Schmerzen. Seit langem ist es der Kopf. Ich erkläre ihm er solle mehr trinken und beim Augenarzt waren wir auch. Das ist also abgeklärt. Um Migräne auszuschließen gehen wir im November zum Neurologen. All das zieht sich das ganze Jahr über hinweg. Sorgen, dass etwas ernstes dahinterstecken könnte habe ich keinesfalls. Dennoch sollte es natürlich abgeklärt werden.

Ich weiß nicht woher du all dein Wissen über uns her hast. Er war nicht bei einer Schulpsychologin.
Den Kinderarzt habe ich mit ins Boot geholt um ihn darüber zu informieren wie es Luis gerade geht und ER hat uns zu einem Neurologen überwiesen um die Sache mit den dauerhaften Kopfschmerzen abklären zu lassen.

Ich habe keine Ängste, die ich auf mein Kind übertrage. Im Gegenteil. Natürlich beruhige ich ihn und versuche immer wieder Erklärungen für seine „Zipperlein“ zu finden.
Einsam fühlt er sich auf keinen Fall. Er spricht ganz offen mit mir über seine Gedanken, Ängste und Sorgen eben weil ich ihn ernst nehme und auch erkläre, dass gewisse Dinge normal sind und er sich darüber keine Sorgen machen muss.

Ich wollte hier nicht genau ins Detail gehen, wie sich seine Panikattacke geäußert hat. Und diese „Diagnose“ habe ich nicht gestellt sondern die Dame am Telefon des psychiatrischen Kinderkrankenhauses bzw. auch seine Psychotherapeutin.

Wir reden daheim natürlich auch über die Corona Problematik. Ich packe ihn da auch nicht in Watte und man redet darüber was „passieren“ kann. Und natürlich bin ich über die Art und Weise, wie die Schulleiterin es rübergebracht hat, entsetzt. Klar ist es richtig ihm zu sagen, dass das nicht geht ohne Mundschutz durch die Gegend zu laufen. Aber ihm von Erstickungstod bis über „halt mal die Luft an“ das Thema nahezubringen, geht gar nicht. Er hat bei dem Gespräch geweint und gebeten dass sie damit aufhört und das hat sie nicht.

Die Psychotherapeutin hat Luis erklärt dass die Lehrerin, aufgrund ihrer Reaktion Luis gegenüber, ihre eigene Angst vor Corona an ihn weitergeben hat.
Das war in deinen Augen sicher auch falsch?

Wo habe ich geschrieben, das mein Kind ständig dazwischenruft? Ich habe kein Beispiel genannt und es geht dabei auch überhaupt nicht um Zwischenrufe in der Klasse.
Es ist eher so, dass z.B. 5 Kinder gemeinsam Blödsinn machen und er als einziger vor die Tür soll. Dann fragt er warum und bekommt als Antwort, das weißt du ganz genau. Klar, weil er Blödsinn gemacht hat aber was ist mit den anderen vier? Das möchte er dann begründet haben aber das passiert dann nicht.

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Hallo.

Mach dich bitte nicht verrückt.
Mein Sohn (ADS) war GENAU SO. Ein seeehr tiefgründiges und verträumtes Kind.
Aber mit jedem Jahr wurde es etwas besser. Mittlerweile ist er 16. Er ist noch immer äußerst gefühlvoll und tiefgründig, aber vom ganzen Sozialverhalten her ist es echt super geworden.

Erklär ihm die momentane Sachlage bezüglich Corona in aller Ruhe - und gibt ihm das Gefühl, dass sich keiner verrückt machen muss.

Und wichtig!!! Er MUSS unbedingt lernen, solche Dinge wie das "sich absichtlich ohne Maske auf dem Schulgelände bewegen" zu lassen. Ist klar, dass er damit überall aneckt. Er muss sich auf alle Fälle an die Regeln lernen - egal ob coronabedingt, oder nicht. Was hat er denn darauf geantwortet, warum er sich keine Maske gekauft hat??

Woher hattest du eigentlich so schnell einen Termin bei ner Psychotherapeutin?
Schlepp ihn nicht von einer Psycho-Sitzung zur anderen. Gib ihm einfach das Gefühl, ein "normaler kleiner Bursche" zu sein.#pro

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Hallo,
vielen Dank für deine Antwort.
Die trifft es ganz gut. Luis ist auch sehr tiefgründig und hat, an sich, ein gutes Sozialverhalten.

Bei Städteurlauben (Berlin, Hamburg..) gibt er von sich aus (von seinem Taschengeld) den Obdachlosen Geld. Seinem Schulfreund (kommt aus etwas ärmeren Verhältnissen) bestellt er einen Zauberwürfel mit und schenkt ihm den. Er bestand sogar noch darauf ihn vernünftig in Geschenkpapier einzupacken. Als er seinen Kindergeburtstag gefeiert hat, hat er in die WhatsApp „Geburtstagsgruppe“ geschrieben, dass er keine Geschenke möchte. Er sagt, er hat alles und es waren Kinder darunter, die es nicht so gut haben. Er guckt sich mit mir eine Doku über Massentourismus auf Mallorca an (haben sie in der Schule geguckt) und sagt, man sollte da einfach nicht mehr hinfliegen und war entsetzt, wie dort mit den Einheimischen umgegangen wird. Das waren nur einige Beispiele.

Auch wenn er hier von einigen als unerzogenes Kind, welches kein Lehrer im Unterricht haben möchte betitelt wird, so ist er ganz und gar nicht.

Er ist nicht wirklich bewusst absichtlich, also mit bösem Hintergrund, ohne Maske auf dem Schulhof rumgelaufen bzw. war es das erste Mal. Er weiß eigentlich, wie wichtig es ist sie zu tragen. Leider an diesem Tag wohl nicht.

Luis geht schon länger zu seiner Psychotherapeutin. Eigentlich wäre er jetzt mit seinen Stunden fertig gewesen. Nun machen wir allerdings weiter.

Deine Antwort gibt mir Mut. Danke!!!

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Oh, ich kann dir soooo gut nachempfinden. Klingt ganz so, wie meiner war/ist. :-D

Ich weiß nur zu gut, wie es ist "so" ein Kind zu haben. Er wird immer etwas anders sein als andere Gleichaltrige. Und ich bin der Meinung, die Welt bräuchte mehr von ihnen. #pro

Meiner ging auch ne Zeit lang zur Kinderpsychologin (gehörte mit zur ADS Therapie). Aber nach einem Jahr wollte er von sich aus nicht mehr hingehen. Brachte ihm nichts...

Alles gute euch!!!!#winke

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Hi,

habt ihr die Schulpsychologin mit im Boot? Wenn nein, würde ich mich da auch sobald wie möglich melden.
Im Gegensatz zu vielen der anderen antworten denke nämlich, dass man als Elternteil nur bedingt Einfluss darauf nehmen kann, wie sich ein Kind in der Schule verhält. Wenn dein Sohn viele Lehrer gegen sich aufbringt, dann hat er schlechte Karten. Daher wäre es wichtig, dass die Lehrer wissen, dass er mit Bauchschmerzen in die Schule geht. Manche Lehrer erkennen das natürlich, andere müssen vielleicht darauf gestoßen werden. Und manchmal kann die Schulpsychologin mehr bewirken als wenn du als Mutter direkt mit den Lehrern sprichst. Ist halt etwas Anderes zwischen Kollegen, und außerdem hat sie Abstand. Und Lehrer können sehr viel bewirken, wenn sie wollen und wenn sie entsprechende Informationen haben. Aber sie können eben nicht hellsehen.
Nach dem Motto, die Lehrer sind gebrieft, und reden mit ihm vielleicht anders als wenn sie denken, der ist aufsässig (zB weil beginnende Pubertät) und uneinsichtig und dann spricht man vielleicht drastischer. Keine Ahnung. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Lehrerin einfach selbst Angst hat. Es gibt ja einige, die – ohne dass ich jetzt Corona verharmlosen möchte – richtig Panik haben und deutlich überreagieren.
Und was Lehrern natürlich auch immer wichtig ist, ist zu wissen, dass sich die Eltern einer Problematik bewusst sind und sich kümmern, dass sie nicht das Gefühl haben, dass sie das alleine in der Schule richten sollen, sondern dass man eben gemeinsam überlegt. Ich meine, die wollen ja auch dass es den Kindern gut geht.
Und ein Weg zum KJP/SPZ (bei uns sind die oft zusammen angesiedelt) ist sicher nicht verkehrt. Und meiner Meinung nach sollte die Lehrerin auch wissen, wie sich dein Sohn durch ihre Ansprache fühlt. Aber vielleicht eben von neutraler Seite.

Alles Gute für euch!

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Hallo,
vielen lieben Dank für deine Antwort.

Leider gibt es an dieser Gesamtschule keine Schulpsychologin.
Luis hat jetzt in Klasse 7 einen tollen Start hingelegt. Er bekam zwei neue Lehrer, da aus drei Klassen, vier neue zusammengewürfelt wurden und er hat tolle Mitschüler bekommen. Es ist das erste Mal, dass er sich in dieser Schule etwas wohler fühlt als in der Vergangenheit. Er geht momentan gerne zur Schule. Das heißt, das Bauchschmerz Problem hat sich vorerst erledigt.

Luis ist tatsächlich damals in diese sogenannte „Schublade“ gesteckt worden. Ich hatte etliche Gespräche in der Schule. Da ging es oft um sein Arbeitsverhalten und eben darum, dass er sich sehr oft ungerecht behandelt gefühlt hat. Selbstverständlich habe ich daheim oft mit ihm gesprochen und ihm gesagt, auch wenn er vieles als ungerecht ansieht, die Lehrer haben das Sagen und er muss lernen, das zu akzeptieren. Ohne große Diskussionen. Schon im Februar bekam ich beim Elternsprechtag positives Feedback. Dann kam Corona und Luis weinte damals bitterlich, dass er ja nun jetzt gar nicht mehr zeigen könnte, wie er sich geändert hatte. Aber wie gesagt, der Schulstart nach den Ferien war sehr gut.

In dieser Schule (es geht auch anderen Eltern so) liegt viel im Argen. Es ist ein neues Schulsystem. Zeugnisse ohne Zensuren. Sogenannte Lernentwicklungsberichte. Viele neue Lehrer von zig verschiedenen Schulen. Viele junge Lehrerinnen die alsbald schwanger werden und ein somit verbundener Lehrerwechsel stattfindet. Die Schule steckt noch in den Kinderschuhen.

Und ja, die Lehrerin scheint große Angst gehabt zu haben. Genau an diesem besagten Mittag kam gerade wohl die Nachricht, dass eine Lehrerin positiv getestet wurde und somit etliche Eltern informiert werden mussten. Ich verstehe, dass sie in dem Moment sichtlich überfordert war. Trotzdem war die Art und Weise, wie sie mit Luis umgegangen ist, meiner Meinung nach nicht korrekt.

Die Lehrer wissen dort, dass ich eine Mutter bin die sich wirklich kümmert. Das wurde mir schon oft bestätigt. Wir stehen, wenn etwas ist, in Kontakt. So war es zumindest in der alten Klasse. Jetzt war es noch nicht wirklich nötig.

Ich hatte der besagten Lehrerin eine E-Mail geschrieben (und dem Schulleiter), dass es Luis dadurch gar nicht gut geht. Es wurde natürlich runtergespielt und es ging permanent um seinen Regelverstoß (ja, ich verstehe das auch). Leider fehlt mir da ein bisschen die Menschlichkeit.

Vielen lieben Dank! Euch auch alles Gute 🍀

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Hi,

War dann heute wieder Schule? Wie ging es euch denn?

Habt ihr sonst noch irgendeine Möglichkeit eines Vermittlers? Bei uns gibt es noch eine städtische Schulberatung.

„ Ich hatte der besagten Lehrerin eine E-Mail geschrieben (und dem Schulleiter), dass es Luis dadurch gar nicht gut geht. Es wurde natürlich runtergespielt ...“

Das finde ich halt unglücklich, deswegen hatte ich mir erhofft, dass es vielleicht anders angenommen wird, wenn es von anderer Seite kommt. So sind sie halt direkt in Verteidigungsposition.

Jedenfalls braucht ihr jetzt einen Neustart. Unterrichtet die Lehrkraft auch in der Klasse? Haben das Mitschüler mitbekommen?

Viele Grüße

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Hallo,

auch ich rate dir dazu, dein Kind einem Psychiater vorzustellen um eine Diagnose zu bekommen, die behandelt werden kann.
Aber anders als die meisten hier, stelle ich deine Erziehung nicht in Frage. Wenn dir vorher noch nie jemand gesagt hat, dass ein Psychiater notwendig ist, woher sollst du das auch wissen? Du hast die Problematik sicherlich beim Kinderarzt angesprochen. Wenn dieser lediglich zu einem Psychologen rät, ist es durchaus normal, dass man als Mutter auf den Kinderarzt vertraut.

Die Reaktion der Rektorin finde ich völlig überzogen. Sie zeigt, wie überfordert die Schulen mit der ganzen Problematik sind. Er ist ein 12jähriges Kind und in meinen Augen ist es völlig normal, dass Kinder unüberlegt handeln. Ja, er hätte sich zuerst eine Maske holen müssen. Aber Kinder hätten und müssten ziemlich viel, was sie oftmals nicht machen. Das hat weder was mit deiner Erziehung zu tun, noch mit der Unfähigkeit deines Sohnes. Das ist ein normales Verhalten, was Kinder häufig an den Tag legen. Das Forum hier ist voll von Regelverstößen, die Kinder begangen haben. Das geht beim Rennen auf dem Schulhof los, bei Hausaufgaben weiter und hört bei Schwindelleien auf. Da schreit keiner so laut, wie bei dem Thema Maske vergessen.
Ich würde tatsächlich das Gespräch mit der Rektorin suchen und ihr klar zu verstehen geben, dass ihre Art und Weise deinem Sohn seinen Regelverstoß mitzuteilen, gar nicht geht. Sie hätte ihn zurück pfeifen und auffordern können, sofort eine Maske zu holen. Sie hätte ihm auch noch eindringlich erklären können, warum die Maske wichtig ist. Aber einem 12jährigen Kind solche Geschichten zu erzählen, ihm zu sagen, dass er die Luft anhalten soll und ihn massiv unter Druck zu setzen, geht gar nicht und lässt mich an ihren pädagogischen Fähigkeiten zweifeln.
Dass dein Sohn in der Schule anders ist als zu Hause, kann gut möglich sein. Zuhause kann er sein wie er ist. Du nimmst ihn so wie er ist, gehst auf seine Bedürfnisse ein und verstehst ihn. In der Schule ist das nicht gegeben und deshalb ist er auffällig. Mein Sohn hat ADHS. Er war ebenfalls nur in der Schule auffällig. Zuhause war er lediglich unkonzentriert. Der Psychiater hat mir damals erklärt, dass das häufig vorkommt, dass Kinder sich in Schule und Zuhause unterschiedlich verhalten. Es gibt auch Kinder, die sind in der Schule Musterkinder und drehen daheim am Rad. Aber da kann weder die Schule, noch ihr Eltern was dafür. Da muss eine Diagnose gestellt und dies behandelt werden. Nimm dir diese ganzen Vorwürfe hier nicht an. Keiner kennt dich und eure Geschichte. Du suchst nach Hilfe und wirst beschimpft. Überlies die negativen Kommentare und suche dir die konstruktiven raus. Und bitte zweifle nicht an dir. Du machst nichts falsch bei deinem Sohn. Dein Sohn braucht Hilfe und du weißt jetzt, wo du sie finden kannst.

Ich wünsche euch alles Gute.

LG
Lotta

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Hallo Lotta,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Ich habe mich durch die Antworten, der „Supermuttis“ hier, noch schlechter gefühlt.

Du sprichst mir, mit deiner, aus der Seele.

Ich werde versuchen das beste aus der Situation zu machen. Mein Kind zu stärken und zu begleiten. Es macht einem schon etwas Angst, da man nicht weiß wohin einen der Weg führen wird.

Du bist wirklich mit die einzige, die auch mal das Fehlverhalten der Lehrerin anspricht. Und genau, wie du es mir geantwortet hast, wäre es gut gewesen. Kind an die Hand nehmen, neue Maske besorgen, von mir aus eine Strafarbeit über die Hygieneregeln, aber nicht SOLCH ein Verhalten! Echt schlimm, was daraus entstanden ist.

Euch auch alles Gute!

LG
Sandra

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"Du bist wirklich mit die einzige, die auch mal das Fehlverhalten der Lehrerin anspricht."

Wir wissen überhaupt nicht, ob hier ein Fehlverhalten vorliegt, sondern wir kennen nur die Schilderung deines Sohnes - und das nicht mal von ihm, sondern von dir.

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