Mitschüler äußert Suizid Gedanken - was nun ?

In der Klasse meines Sohnes ist ein Kind, dass immer laut u offen von den Problemen zu Hause erzählt ( Vater trinkt, Mutter fühlt sich nicht heimisch und spricht wohl kaum deutsch ) seine Probleme seien so groß, dass er psychologisch Hilfe sucht / kriegt. Das erzählt er also regelmäßig Lehrer u Mitschüler. Unlängst kam es zu einem Verweis u die Konsequenzen daraus belasten ihn nun wohl sehr - in der Pause meinte er deshalb heute, dass er heute wieder so beklemmende Gefühle hat u sein Körper danach schreit, sich was anzutun - der Kopf sei zum Glück stärker - noch. Mein Sohn erzählte es mir gerade vorhin, ich sagte erstmal dummerweise 😠: Hunde die bellen ... jetzt aber bin ich absolut in Sorge u muss meinem Sohn unbedingt sagen, dass es gut ist, dass er hier so sensibel reagiert u in Sorge ist. Aber wir müssen doch nun irgendwie versuchen, Hilfe zu finden für besagten Mitschüler. Dieser ist offensichtlich hoch begabt, spricht einige Sprachen, möchte generell keinen engeren Kontakt zu anderen haben u ist in Gruppen aber wiederum sehr dominant - redet durchgehend über alles mögliche - er scheint sehr viel Chaos im Kopf zu haben. Was ratet ihr mir ? Direktor verständigen ? Oder soll mein Sohn ihn direkt anrufen u Hilfe anbieten ? Da das Problem ja bekannt ist denkt mein Sohn, den Lehrer zu informieren wäre nicht hilfreich. Da ich weder Kind noch Eltern kenne bin ich grad überfragt - dennoch : in Zeiten wie diesen denke ich ist es nicht abwägig, das man sich so Hilfe sucht vielleicht unter Gleichgesinnten? Es wäre schlimm, wenn keiner reagiert der Mitschüler- oder ?

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Bitte wende dich an einen Lehrer, Schulsozialarbeiter, Kirche o.ä.

Mein Sohn ist in der 7. Klasse und im letzten Herbst hat eine Mitschülerin versucht sich das Leben zu nehmen.

Sie hatte wohl in den Monaten davor immer mal angedeutet, dass sie nicht mehr leben will, es dann aber immer wieder heruntergespielt und als "dumme Idee" abgetan. Mein Sohn sagt selber, dass leider keiner so wirklich darauf reagiert hat und es an Erwachsene weitergegeben hat, weil das Mädchen selber darum gebeten hat, dass es nicht weitergesagt wird.

Nun ja.... eines Tages kam sie nicht zur Schule.... Sie hatte versucht sich das Leben zu nehmen und hat sehr schwer verletzt überlebt.

Das Ganze wurde in der Schule mit Psychologen, Lehrer und unserer Pastorin aufgearbeitet. Mein Sohn und seine Mitschüler machen sich trotzdem bis heute Vorwürfe, dass sie es ignoriert haben.

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Ich würde bei der Telefonseelsorge anrufen. JETZT und um Rat fragen. Die sind rund um die Uhr erreichbar.

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Sofort den Lehrer involvieren.

Das hatte meine Tochter mit einer Freundin. Die schrieb immer, sie würde sich ritzen,...hatte schwarzen Status usw. Und sie erzählte meiner Tochter, dass sie sich ganz bald unbedingt.

Was, wenn das passiert? Dann macht dein Sohn sich ewig Vorwürfe. Somit hilf deinem
Kind, und dem, was droht.

Die Schule wird wissen was es tut. Unsere Schule hat mega reagiert...

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Gibt es einen Schulsozialarbeiter an der Schule?
Wenn ja, dort mitteilen.

Zusätzlich: Telefonseelsorge.
Auch mit der Frage, welche Stelle sinnvoll ist. Polizei, Jugendamt, Sanitäter, sozialer Dienst vom Landkreis, Seelsorge der Gemeinde....
Die Möglichkeiten sind viele. Im Zweifel würde ich lieber bei den falschen anfangen, als gar niemanden fragen.

Telefonseelsorge ist sinnvoll: rund um die Uhr erreichbar.
Rat, welche Stelle in welcher Reihenfolge.

Kann man mehrere Stellen gleichzeitig involvieren. Z.B. Jugendamt + Seelsorge (damit die handelnde Stelle nicht nur guckt; damit die seelische Stelle auffangen kann, was sich verändert).

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Bei uns wäre das ein Fall für den Schulpsychologen.

Gerade wenn der den Jungen und seine Geschichte schon kennt, weiß er wohl am besten, was man jetzt tut.

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Ich danke euch - hatten gestern Abend noch die Direktorin per Mail verständigt u die Klassenlehrerin. Diese schrieb es wäre künftig gut solche Sachen umgehend zu melden - natürlich richtig - mein Sohn meinte erstmal nur, siehst du, da passiert nix die wissen es eh - ich habe ihn aber nochmals bestätigt, dass es absolut richtig war es zu sagen, wenn auch erst zu Hause. Heute Morgen hat die Direktorin rückgemeldet, sich nochmals zu beraten mit der Lehrerin. Ich hoffe sehr, der Junge kriegt Hilfe - zumal er daheim vielleicht keinen Rückhalt hat. Geschwister u Freunde offenbar auch keine hat😔. Ich hoffe, er bekommt die richtige Hilfe.

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Wir hatten das Problem auch, ein ehemaliger Mitschüler hat jetzt auch über Monate auf sozialen Medien über Selbstmord gesprochen, beim ersten Versuch hat er es so eingerichtet das mein Sohn ihn gefunden hat und der den Notarzt gerufen hat, beim zweiten Versuch hat er es auch nicht geschafft, leider hat ihn auch da niemand ernst genommen, letzten Sonntag hat er es wieder versucht, wir befürchten das er diesmal erfolgreich war, die Handynummer existiert nicht mehr, alle Accounts sind gelöscht und die Mutter reagiert auf Anfragen von seinen Freunden nicht.
Er stand auf Wartelisten für eine Therapie und für eine Klinik, leider ist im Moment in der Richtung alles voll und es gibt kaum Hilfe.
Meine Kollegin hat eine 14 jährige Tochter, deren Freundin wurde jetzt innerhalb von 2 Wochen 2 Mal eingeliefert weil sie bis zur Bewusstlosigkeit Alkohol getrunken hat, auch da gibt es kaum Hilfe weil im Moment alles überlaufen ist.
Sagt dem Schulsozialarbeiter bescheid, vielleicht kann der was machen, da aber im Moment ja eh die wenigsten Schüler in der Schule sind wird das wohl auch nicht viel helfen 😔.

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Danke dir - echt arg. Die Lehrerin hat den Schüler zum Gespräch geholt - mehr weiß ich nicht aber seh es wie du, derzeit ist gute Therapie Mangelware..