Gründe für das Klauen?

Guten Morgen,

meiner Tochter, 1.Klasse, wurden in den letzten 3 Wochen 5 Gegenstände in der Schule geklaut. Dabei ging es um Gegenstände von geringem Wert (Anhänger am Schulranzen, besonderer Stift aus dem Mäppchen usw). Es waren jeweils verschiedene Kinder, die diese Gegenstände entwendet haben. Laut der Klassenlehrerin sind 3 der 5 Kinder schon mehrfach (3 bis 5 Mal) mit solchen Aktionen aufgefallen.

Es sind alles Kinder aus gutem Elternhaus, die auch finanziell keine Probleme haben. Die Kinder sind auch altersgerecht entwickelt und gehören zu den Besten in der Klasse.

Warum klauen Kinder in diesem Alter? Was sind die Beweggründe?
Was mache ich als Elternteil, wenn ich davon erfahre, dass mein Kind geklaut hat? (Strafen, Reden, Hintergründe beleuchten, professionelle Hife in Anspruch nehmen?)
Wie kommuniziere ich mit den betroffenen Eltern?
Kommt so etwas häufiger vor?
Was können die Lehrer machen?

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ich glaube, in dem Alter ist es einfach oft Neid, - GANZ OFT jemanden Ärgern wollen, - manchmal auch Gedankenlosigkeit (benutzen und nicht zurückgeben)

System steckt da wohl in den seltensten Fällen dahinter.
Deswegen gibt es vermutlich auch keine Standart-Antwort für die Eltern.

Lezte Woche ist meiner Tochter im Sport aus der Jeans-Reissverschlusstasche EIN Ohrring von zwei geklaut worden. -- es wurde überall gesucht, - der Weg war klar. - der ist nicht verlorgen, sondern rausgeholt worden... wir wissen leider nicht wer, ... aber EIN einzelner Ohrring? -- das ist eher Mobbing als klauen. wenn man klaut, dann doch zwei, oder?

Was ich GRUNDSÄTZLICH immer machen würde, wenn mein Kind etwas genommen hätte: die Sache möglichst unangenehm zurückgeben müssen.
Sprich: extra hinlaufen - nicht gefahren werden, dort selber klingeln müssen, es mit einer Entschuldigung zurück geben müssen. - Gerne auch mal zu einer Zeit, wo eigentlich was witzigeres oder eine andere Verabredung geplant gewesen wäre.

Ich hoffe, die unangenehme Rückgabesituation im Elternhaus des Opfers ist eindrücklich genug, dass ein Kind das nicht nochmal macht. Das würde ich mir zumindest als Erziehungsmaßnahme erhoffen.

Ich glaube, abseits, dass man drüber redet, ist das Strafe genug. --- eher versuchen eine gute Kommunikationsstimmung zu bewahren, damit man im Gespräch die Hintergründe erfährt. Mit harten Strafen, laut werden und schimpfen wird man das nicht erreichen. Wenn man wissen will, was im Kind vorgeht, sollte man da eher sachlich bleiben. Mich würde ja schon interessieren, warum mein Kind sowas macht....

aber ja: beim zweiten Mal gäbs heftig Ärger und auch härtere Konsequenzen.

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1. Klasse?
das kindliche Bedürfnis etwas haben zu wollen - und zwar gleich... #schein

Ich beschrifte ALLES mit Namen...

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Hallo,

Gelegenheit macht Diebe sagt man ja. Altersgerechte Entwicklung ist nicht automatisch der Beweis, dass Kinder dieses Unrechtsbewusstsein, das wir haben, gleich empfinden.
Und auch gute finanzielle Verhältnisse schließen das Stehlen nicht aus.
Ich möchte keine Lanze brechen für die kleinen Langfinger, aber es könnte gut möglich sein, wenn Geld im Elternhaus keine Rolle spielt, die Kinder einfach noch keine Erfahrungen sammeln konnten, wie das mit dem Eigentum eigentlich ist. Oder kurz gehalten werden, dass Versuchungen, bestimmte Dinge an sich zu bringen, zu groß werden.

In der Klasse deines Kindes besteht aber ein größerer Anteil an Kindern, die „stehlen“. Da würde ich mir schon wünschen, dass es mal als Thema behandelt wird. Gibt es an der Schule eventuell einen Sozialarbeiter? Dies wäre nämlich ein guter Ansprechpartner.

Mein Kind als Langfinger? Sicherlich muss es den Gegenstand zurückgeben und sich entschuldigen, aber nicht alleine. Als Eltern sehe ich es als unsere Aufgabe, das Kind zu begleiten, um ihm zu zeigen, dass es sich dieser unangenehmen Situation nicht alleine stellen muss. Das könnte das Kind nur dazu verleiten, den Diebstahl nächstes Mal geschickter anzustellen.
Gute Konsequenzen wären in meinen Augen, den Gegenstand vom Taschengeld zu ersetzen und/oder (falls es sich um einen ideellen Wert handelt), eine Kleinigkeit als Entschuldigung dazu.

VG, midnatsol

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Ich denke auch, es ist das "haben wollen", Kinder denken vielleicht nicht drüber nach, dass das beklaute Kind dann traurig ist.
Und ein gutes Elternhaus heißt ja nicht zwingend, dass so was nicht vorkommt, oder wenn eine Familie zb reich ist, muss das auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass das Kind alles bekommt, was es sich wünscht

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Hallo


Ich hab in dem alter überwiegend Lebensmittel geklaut weil ich hunger hatte.

Aber auch andere dinge wurden zunehmend "interessant" zu 70% in form von Mutproben.

Der Beweggrund war schlicht und ergreifend "anerkennung" die ich sonst nicht bekam.

Die restlichen 30% die keine Mutproben waren waren Provokation gegenüber meiner mutter jedoch wars ihr egal.

Meine Diebstähle beziehen sich jedoch auf Läden und nicht auf freunde/bekannte/Klassenkameraden.

Würden meine kinder klauen wprd ich zunächst mal wissen wollen warum. Und selbstverständlich bringen sie das Diebesgut wieder dem eigenentümer zurück.

Wird mein Kind bestohlen und weiß von wem würd ich die Eltern einfach locker darauf hinweisen was mein Kind mir erzählt hat und bitten zu prüfen ob die Aussage überhaupt korrekt ist. Alles weitere ergibt sich dann.

Was den Lehrer betrifft... ich würd wenn diese Probleme mehrfach in einer Klasse auftauchen darum bitten das das mal in Teamgeist oder religion mal thematisiert wird.


LG