Verhaltensprobleme 2. Klasse

Hallo zusammen,

Ich hatte kürzlich ein Elterngespräch mit der Lehrerin unseres Sohnes. Er geht in die 2. Klasse. 15 Mädchen und 7 Jungs in der Klasse. Er ist leistungstechnisch im oberen Bereich der Klasse. Ist in der Klasse gut akzeptiert, und hat ne Menge Freunde. Allerdings geht er nicht gern in die Schule. (In den Hort auch nicht) Obwohl er seit seinem 1. Geburtstag diese Einrichtung besucht. Allerdings liegt es selbst nicht daran. Sondern er möchte generell nirgendwo hin. Nur zuhause bleiben.

Jetzt beschwerte sich die Lehrerin das sie in der 3. Klasse mehr Ruhe möchte. Störende Kinder werden gerade ausgesiebt. Einige gehen in die Lrs Schule, einige wiederholen. 2 Kinder verlassen die Schule. Mein Kind ist sozial auffällig und sollte besser auf eine E-Schule wechseln.

Er macht Geräusche im Unterricht, dreht sich ständig um (er sitzt ganz vorne), packt vor dem Unterricht nicht aus und quatscht häufig dazwischen. (Aber zum Thema passende Sachen). Wenn sie Aufgaben machen sollen, sagt meiner oft "keine Lust..., och nö..."und sowas und fängt daher spät an, wird somit nie fertig.

Ich sagte zu der Lehrerin, daß er einfach wenn er nicht fertig wird weil er Trödelt es als Hausaufgabe machen soll. Wenn er nicht ausgepackt hat, sollen sie anfangen, wenn er nicht fertig wird eben Hausaufgabe. Das macht er dann nichtmehr lange, wenn er nachmittags immer noch was nachholen muss. Da meinte die Lehrerin, dafür hat sie keine Zeit, es ins Hausaufgabenheft zu schreiben.

Das hatte mein großer auch gemacht. Hat mit Schulwechsel automatisch aufgehört. Allerdings nicht auf eine E-schule, sondern andere Grundschule. Aber mein großer hatte im Klassenverband mehr Probleme und keine Freunde. Daher will ich das bei meinem kleinen nicht.

Was kann man noch tun?

Mfg

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Ich verstehe, dass sie keine Zeit hat, deswegen ins Hausaufgabenheft zu schreiben. Vielleicht ist es aber möglich, in die betreffenden Seiten oben ein kleines Eselsohr zu knicken. Das geht schnell und du siehst zu Hause, wo nachgearbeitet werden muss.

Darüber hinaus würde ich ein ernstes Gespräch mit meinem Kind führen. Er hält mit seinem Verhalten wahrscheinlich nicht nur sich selbst von der Arbeit ab, sondern auch den Rest der Klasse. Ständige Zwischenrufe nerven total, egal, ob sie zum Thema passen oder nicht.
Außerdem ist es respektlos, jemandem dauernd ins Wort zu fallen und rücksichtslos gegenüber den Mitschülern, die sich geduldig gemeldet haben.

Da solltest du auf jeden Fall dich als Mutter in der Pflicht sehen, auf dein Kind einzuwirken.

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Hm, die Lehrerin sagt Dir, das ein Problem mit dem Verhalten Deines Sohnes gibt und Du sagst der Lehrerin sie soll es lösen. Ich würde ein Wörtchen mit meinem Sohn reden, dass sein Verhalten ein Problem ist und ER es lösen soll...

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Hallo!

Ich finde, dass die Lehrerin es sehr wohl leisten kann über einen gewissen Zeitraum tägliche Rückmeldung zur über deinen Sohn zu geben, dafür gibt es sogar Hefte in denen sie nur ankreuzen muss. So was kann man in einer kleinen Grundschulklasse erwarten. (Ich bin vom Fach und arbeite mit E- Kindern)

Aber du trägst die Aufgabe auf deinen Sohn einzuwirken, denn so ein Verhalten im Unterricht geht nicht und jeder hat ein Recht auf ungestörten Unterricht. Dein Sohn wird lernen müssen sich anzupassen und auch mal Dinge zu erledigen in einem angemessenen Zeitraum, worauf er keine Lust hat.

Hast du schon mal in Erwägung gezogen mit dem Kinderarzt zu sprechen oder dir Beratung durch die Erziehungsberatung zu suchen?
Wie läuft es zu Hause?
Für eine E Schule und dem damit verbundenen Gutachten zur Feststellung von Förderbedarf im sozialen und emotionalen Bereich gehört etwas mehr, als das, was du beschreibst.

Vg Basket

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Hm, klingt ähnlich wie bei uns.
Die Klassenlehrerin der 1. und 2. Klasse hatte meinen Sohn gefressen, der zwar nicht in die Klasse reinruft, sonst aber vergleichbare Verhaltensweisen an den Tag legt. (Trödeln, Verweigerung von Aufgaben, die ER nicht für sinnvoll erachtet).
In der dritten Klasse bekamen sie eine neue Klassenlehrerin, die einen ganz liebevollen Blick auf ihn hat, ihm aber seine Köüngelei nicht durchgehen lässt. Er muss selbst aufschreiben und nacharbeiten, was er in der Schule nicht schafft. Das ganze mit liebevoller Absprache. Sie nennt ihn immer "ihren kleinen verschusselten Professor" ... Für meinen Sohn macht das einen riesigen Unterschied. Mittlerweile verlegt er sich eher aufs Professale und weniger auf die Schusseligkeit und trödelt nicht mehr so viel...

Nun kann man Lehrern den liebevollen Blick nicht aufzwingen, was ein Jammer ist. Ich halte es für elementar, dass die Kinder sich in ihren Eigenheiten angenommen fühlen und dennoch Konsequenzen tragen für ihre Versäumnisse.

Kannst du mit deinem Sohn Verhaltensregeln aufstellen? Kannst du mit anderen Eltern kooperieren, die dir sagen, was IN der Schule erledigt wurde, damit dein Sohn das Zuhause nacharbeiten kann/muss?

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Wieso denkst du es kann nicht von der Einrichtung kommen? Nur weil Dein Kind da hingeht seit es 1 Jahr alt ist heißt es noch lange nicht dass es mit der Art der Betreuung klar kommt und oft kommen die Probleme eben erst im Schulalter zum Vorschein weil man sie vorher eben gar nicht im Blick hat. Im Kindergarten wird es keinen gestört haben dass er Geräusche macht etc.

Ich kann Dir nur von unserem Kind berichten dass eben nicht für Betreuung in der Großgruppe wie Hort gemacht ist. Er hat eine Wahrnehmungsstörung (was man nicht an seinen Leistungen bemerkt, er kann nur Reize die auf ihn einprasseln nicht filtern und "überlastet" dadurch regelmäßig). Das heißt er wäre mit Hort dauernd überfordert, mit dem Wirbel, der Unruhe. Wenn ein Kind dem jahrelang ausgesetzt ist kann das in einer art kindlichem Burnout enden. Keine Lust, will nur noch nach Hause ...
Es könnte auch eine Art der Aufmerksamkeitsstörung vorliegen.
Habt ihr bisher von den Problemen was mitbekommen? Wurde irgendwas getestet? Kommt das jetzt aus heiterem Himmel?
Ich kann Euch nur empfehlen zum einen die Schulprobleme nicht nur auf die Lehrerin abzuwälzen sondern zu Hause am Ball zu bleiben und zum anderen vielleicht auch mal abklären zu lassen ob hinter seiner Unruhe und Antriebslosigkeit eine pathologische Ursache liegt.

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sorry.
Die Kinder waren jetzt fast ein Jahr zuhause und haben eben Nachholbedarf. Auch in schulischem Sozialverhalten.

WEnn Du meinst, dass er mit seinem Fähigkeiten auf einer normalen Grundschule richtig ist, dann bleibt er da. - Dich kann keiner zwingen, ihn umzumelden.

"Aussortieren, weil sie mehr Ruhe möchte"? - na die Dame macht es sich aber einfach. Sie sollte einfach mal Autorität üben und ihre Klasse in den Griff bekommen.
Aber ja: auch du musst mit Deinem Sohn reden, dass er angezählt ist, und wenn sein Verhalten nicht besser wird, dass er dann nächstes Halbjahr auf die Sonderschule wechseln muss. --

Gerade jetzt in diesem Sommer hat jedes Kind Schutz. Bleibt wegen Corona nicht sitzen. - Wechselentscheidungen würde ich diesen Sommer, wenn sie nicht eindeutig sind, niemals fällen. -- wenn, dann im Februar zum Halbjahr oder nächsten Sommer.

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Gibt es denn zuhause auch irgendwelche Auffälligkeiten?
Einer meiner Söhne wurde recht schnell nach der Einschulung auffällig. Bis die Diagnose stand haben sich allerdings alle Lehrer bemüht,damit er in der Schule zurecht kommt,ich war immer im Gespräch. Es wurde viel im heft notiert und geklärt.
Man könnte abklären,wo das "Problem" liegt,zb bei der KJP. Vieles was du beschreibst,passt auf meinen Sohn.Er bekam in der 4.Klasse endlich eine Schulbegleitung,alleine würde er sich nicht organisieren können und eben auch nie fertig werden und zudem redet er sehr viel.
Ist es deinem Sohn evtl. zuviel im Hort,zu laut,zu wuselig? Trifft er sich denn mittags mit Freunden oder mag er da auch nicht raus?
LG Julia

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Ähm, Moment:

Die Lehrerin schildert dir das Problem.
Du erklärst der Lehrerin, wie sie es lösen soll.
Da käme ich mir als Lehrerin auch leicht veräppelt vor. Vermutlich hat sie dich nicht auf das Problem angesprochen, um von dir zu erfahren, wie sie es lösen soll.

Zudem scheint mir, dass ihr unterschiedliche Vorstellungen habt, was das Hauptproblem ist:
Ich habe auch schon an einer Grundschule unterrichtet und glaub mir, es gibt nichts ätzenderes als Kinder, die ständig ungebremst Geräusche von sich geben und auf "hör (bitte/sofort) auf damit" nicht reagieren.

Niemand kann sich konzentrieren, wenn Klein-Florian ständig brabbelt, redet etc und Einzelaufforderungen braucht. Ob dieses spezielle Nerv-Kind (das ja nicht unbedingt die Lehrerin nervt, die wird dafür bezahlt, sondern alle anderen!) ist dann eigentlich nebensächlich und nur das Problem dieses Kindes. Die Dauer-Geräuschkulisse ist aber das Problem aller anderen Kinder und für die ist die Lehrerin eben auch zuständig.

Also:
Rede deinem Sohn ins Gewissen, sichere der Lehrerin deine Unterstützung zu, sprich mit den Erzieherinnen im Hort, damit sie auch mal drauf achten.
Und schenk deinem Sohn ganz viel Aufmerksamkeit - meiner Erfahrung nach machen Kinder solche Dinge, weil sie Aufmerksamkeit wollen. Negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit. Gerade, wenn das Kind viel Zeit in großen Gruppen verbringt, obwohl es lieber Zuhause wäre, ist das eine naheliegende Ursache, die ich unbedingt in Betracht ziehen würde.

LG!

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