Guten Abend, zusammen!
Vielleicht kennt das jemand von euch oder hat eine Idee. Meine Tochter ist 7 Jahre alt, gerade in die zweite Klasse gekommen und ein sehr fröhliches Kind.
Schon lange erzählt sie sich abends zum Einschlafen in Gedanken eine Geschichte und stellt sich dazu auch Bilder vor. Damit gab es bisher auch keine Probleme. Seit ein paar Tagen allerdings berichtet sie, dass sich bei ihren Bildern im Kopf nun ständig der Boden öffnet und die Figuren in ihrer Geschichte in den Abgrund stürzen. Sie möchte sich eigentlich etwas ganz anderes vorstellen, aber der Boden öffnet sich von selbst und sie kann es nicht beeinflussen. Das Ganze ist kein Traum, sondern passiert in einer Geschichte, die sie sich wach erzählt.
Habt ihr so etwas schon mal gehört? Ich frage mich, ob etwas im Argen ist, das ich nicht bemerke. Denn außer, dass die Schule jetzt wieder angefangen hat, hat sich bei uns nichts großartig geändert. Sie geht auch gerne in die Schule und ist den restlichen Tag wie immer drauf.
Liebe Grüße!
Unfreiwillige Fantasie, kennt das jemand?
Ich denke, dass ihr die Geschichte im Halbschlaf "entgleitet". Ich mache das sogar heute noch manchmal, dass ich mir Geschichten ausdenke zum Einschlafen, und in dieser Dämmerphase beim Einschlafen entwickelt die dann ein Eigenleben.
Ich würde an ihrer Stelle versuchen, die Geschichte nicht vorher anders zu gestalten, sondern sie soll mal den Figuren folgen, wenn sie durch den Boden durchgefallen sind, und schauen, ob sie nicht in einem tollen Märchenland landen (so ein bisschen wie bei Alice im Wunderland). Also aus dem Beängstigenden ("den Boden unter den Füssen verlieren", "ins Unbekannte fallen") etwas Spannendes und Schönes machen ("Aufbruch ins Abenteuer", "neue Welten entdecken", "auf zu neuen Ufern")
Wenn sie offen ist für "fremde Ideen": ihre Figuren rutschen unter dem Boden eine sonnengelbe Wasserrutsche runter und landen auf einer Insel voller leckerer Früchte und mit lustigen kleinen bunten pelzigen Tierchen, die sich gern streicheln lassen 
LG Irene
Oh, das ist aber eine sehr schöne Antwort. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Ich habe bisher nur das Beängstigende vor Augen gehabt. Vielen Dank!
Das werde ich morgen mal mit ihr besprechen.
Dieser Vorschlag ist eine bewährte Technik bei wiederkehrenden (Alb)träumen (die keine sonstigen Hintergründe haben). Schon im wachen Zustand den beängstigenden Teil in etwas schönes Umdenken, das Gehirn erinnert sich nach einer Weile (braucht viele Wiederholungen, also am besten jeden Abend machen) dann daran und baut es in den Traum ein - klappt natürlich nicht zu 100%, aber bringt meist eine deutliche Besserung.
Ich finde die Idee meiner Vorschreiberin toll!
Ich kenne das mit den „Geschichten ausdenken“, die dann unfreiwillig ausarten. Vielleicht soll sie damit mal eine Weile aufhören und lieber eine Geschichte in einem bunten lustigen Buch lesen. Wo Bilder vorgegeben sind.
Und dann irgendwann wieder zurück.
Hey,
es ist gut möglich, dass sie den Vorgang, jetzt wo sie es ausgesprochen hat, erstmal eine ganze Weile nicht mehr "träumt":
Meine Psychologin (bin PTBS Patientin) hat mir erklärt, dass es hilft, bei Gedankenschleifen und wiederkehrenden Alpträumen, diese in wenn man hochschreckt in ein kleines Notizbuch zu schreiben oder am nächsten Tag im richtigen Wachzustand darüber zu sprechen. Durch diesen Vorgang gelangt das, was uns im Unterbewusstsein herumgeistert, in fast allen Fällen in unser Bewusstsein. Im Traum taucht es dann nicht mehr auf, weil wir dort Unterbewusstes verarbeiten. Bei mir, und ich träume zeitweilig von sehr sehr schlimmen Dingen, die auch real passiert sind, hat es bisher in allen Fällen funktioniert. Manchmal für immer, manchmal zumindest für einige Wochen oder Monate.
Eine Seite, die ich sehr interessant finde und die mir manchmal hilft, mich selber besser zu verstehen, ist die über Traumdeutungen. Ich habe dir mal den Link zur Traumdeutung "Boden" kopiert, da steht auch was zum Hineinfallen in den Boden. (Hoffe, das ist hier erlaubt?) Oft liegt man mit seinen eigenen Traumdeutungen meilenweit daneben. Auf der Seite wird das nicht nur spirituell sondern auch psychologisch erklärt.
https://traum-deutung.de/boden/
Ich hoffe, dass deine Maus bald von den beängstigenden Gedanken befreit ist. 🍀 Finde die Idee meiner Vorschreiberin übrigens auch super und werde den Tipp auch mal für mich selber versuchen anzuwenden! 😊
Liebe Grüße und alles Gute!