Einschulung - nicht mit einem bestimmten Kind in eine Klasse

Mein Sohn ist 5 1/2 Jahre alt und wird nächsten Sommer eingeschult. Nächste Woche müssen wir zur Schulanmeldung und ich bin gerade dabei den Anmeldebogen auszufüllen.
Dort gibt es eine Zeile, in der wir ein Kind nennen dürfen, mit dem mein Sohn gerne in eine Klasse gehen möchte. Soweit so gut. Nun ist es aber so, dass wir ebenso ein Kind hätten, mit dem er auf gar keinen Fall in eine Klasse gehen möchte.

Dazu muss man sagen, dass mein Sohn mit diesem Kind mal befreundet war, es aber einige Vorfälle gab (das andere Kind hat angefangen zu Hauen, Treten, Schubsen, Kneifen, Spielzeug bei uns zu Hause mutwillig kaputt gemacht) sodass mein Sohn für sich entschieden hat, dass er mit dem Jungen nicht mehr spielen möchte. Daraufhin ist die Situation aber noch weiter eskaliert, sodass der Junge ihn immer wieder ärgert oder ihm weh tut. Letztens war es ein Schlag mit einer Schaufel ins Gesicht im Kindergarten, nur um ein Beispiel zu nennen. Die beiden gehen auch in den gleichen Fußballverein, auch dort lässt das andere Kind meinen Sohn nicht wirklich in Ruhe, schubst ihn, oder wirft ihm den Ball absichtlich an den Kopf, versucht meinen Sohn abzulenken wenn der Trainer etwas erklärt. Wir haben einen echt tollen Trainer der die Situation selbst erkannt hat und so gut es geht versucht die Kinder zu trennen. Die letzten 2 Monate kam der andere Junge auch gar nicht mehr zum Training, sodass dieses Problem aktuell aus der Welt geschaffen ist. Im Kindergarten kann man die Jungs natürlich nicht wirklich trennen, sie gehen in die gleiche Gruppe und haben somit natürlich viele Berührungspunkte. Die Erzieherinnen haben schon Gespräche geführt, sowohl nur mit den Jungs zusammen damit jeder der beiden erklären konnte was denn los ist (sie kannten die beiden ja auch als gute Freunde) und auch mit uns Eltern. Aber das hat bisher alles nichts gebracht, sodass mein Sohn nun auch klar den Wunsch geäußert hat, dass er mit dem Jungen nicht in eine Klasse gehen möchte.

Meint ihr ich kann das bei der Anmeldung direkt ansprechen, ob es ggf. Die Möglichkeit gibt, dass die beiden in verschiedene Klassen kommen? Oder wirkt das "blöd" oder übertrieben? Ich möchte natürlich nicht, dass es in der Klasse dann auch direkt Streitigkeiten gibt oder der andere Junge versucht meinen Sohn vom Unterricht abzulenken so wie er es beim Fußballtraining versucht hat, und mein Sohn möchte ja selber auch nicht in eine Klasse mit diesem Jungen. Aber ich möchte auch nicht direkt als Übermutter abgestempelt werden, wenn ich direkt sage, dass es ein Kind gibt mit dem mein Sohn nicht in eine Klasse möchte.

Hat jemand da vielleicht Erfahrung mit und hatte selbst auch so eine Situation?

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Würde ich machen. Die Schule ist ja auch froh drum, wenn sie große Streitigkeiten im Vorfeld vermeiden kann.
Oder die Erzieherinnen bitten, das rückzumelden.
Die werden auch oft nochmal gefragt.

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Danke, dann werd ich das Ansprechen beim Anmeldetermin. In der Anmeldung müssen wir auch ein Feld ankreuzen ob die Schule Kontakt zum Kindergarten aufnehmen darf, dachte aber bisher dass es da wohl eher um das Kind im allgemeinen geht und nicht so sehr darum, wie gut das Kind mit den anderen Kindern klarkommt. Aber vielleicht sprech ich es dann auch mal mit einer der Erzieherinnen ab, dass ich den Wunsch äußern werde dass mein Sohn nicht mit Kind xy in eine Klasse soll, und sie bei Nachfragen der Schule Bescheid wissen und es gerne erläutern dürfen falls es nachfragen gibt.

Wollte nur nicht direkt als Übermutter abgestempelt werden

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Wir handhaben das so beim Übertritt zu Klassenstufe 5, dass wir in den Grundschulen fragen, welche Schüler lieber nicht zusammen….

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Hallo,

ja das geht! Als meine Tochter eingeschult wurde, hatte ich auch Sorge, dass sie mit einem bestimmten Kind aus dem Kindergarten in eine Klasse kommt. Auch bei uns war es so, dass die beiden erst Freunde waren und dann nach und nach Probleme entstanden sind. Leider halfen auch keine Gespräche, da die Mutter des anderen Kindes sehr uneinsichtig war und Probleme immer nur bei anderen gesucht hat.

Bei der Anmeldung habe ich dann angegeben "NICHT mit xxx". Dem Wunsch wurde nachgekommen. Ich musste auch keine Gründe nennen, es hatte gereicht einfach zu sagen "mit diesem Kind nicht".

Viele Grüße

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P.S. schreib einfach in dieses Feld wo man normalerweise den Wunsch angibt mit wem das Kind in eine Klasse kommen soll, NICHT mit xyz.

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Super, danke. Das beruhigt mich schon mal. Dann werde ich es so eintragen aber vielleicht auch noch mal erwähnen wenn wir zur Anmeldung gehen :)

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Hallo,

das kann- und sollte- man durchaus ansprechen.

Allerdings sachlich und neutral, ohne in Eurem Fall den anderen Jungen in ein völlig schlechtes Licht zu rücken. Es harmoniert einfach überhaupt nicht zwischen den Beiden, die Schule würde sich und ihnen keinen Gefallen tun, mehr nicht.

Die Schule kann sich ja ggf. beim Kindergarten erkundigen, wie polarisiert die Situation zwischen den Jungen ist.

Viele Grüße!

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Hallo!
Ich würde es bei der Anmeldung ansprechen. Aber sachlich und ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

Wir wurden sowohl bei der Anmeldung in der Grundschule, wie auch bei der weiterführenden Schule im persönlichen Gespräch gefragt, ob es ein Kind geben würde, mit dem das eigene Kind lieber nicht in eine Klasse gehen sollte. Einmal habe ich einen Namen genannt, das wurde notiert, ohne dass der Lehrer Details wissen wollte.

LG

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Als Lehrkraft: Ja, gib das mit an. Du wirst nicht als Übermutter abgestempelt. Die Schule ist froh um jeden Konfliktherd, der im Vorfeld vermieden werden kann.
Es geht im Unterricht genug Zeit für die Klärung von Streitereien drauf, das muss nicht noch dadurch verschärft werden, dass man 2 Streithähne in eine Klasse steckt. Du musst das nicht in epischer Breite erklären. Zwei Sätze dazu, dass es zwischen den Kindern auch in der Kita immer wieder zu massiven Auseinandersetzung und Streit kommt und du daher darum bittest, dass sie getrennt werden.

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Danke für deine Antwort aus der Sicht einer Lehrkraft, das beruhigt mich sehr :)

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Ebenfalls Lehrkraft hier und ich sehe es anders. Ich würde die beiden in eine Klasse stecken, damit die Konflikte, die auch in getrennten Klassen auftreten würden (Berührungspunkte z.B. in der Pause) aus einer Hand geklärt werden können und man nicht umständlich mit mehreren Kollegen sprechen muss, was alles nur verzögern würde. In einer Klasse wäre der Konflikt eher unter Kontrolle.

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Ich sehe das echt anders. Es ist doch kein Wunschkonzert. Stell mal vor, jede zweite Mutter hat solch einen Wunsch, wie soll die Schule da die Klassen zusammenstellen?
Dein Kind muss ja mit dem anderen nichts zu tun haben, es sind ja noch ca. 20 andere da.
Außerdem wird dem Kind so suggeriert, dass es einer „Konfrontation“ einfach aus dem Weg gehen kann.
Wobei sie sich auf dem Schulhof ja trotzdem sehen.

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Hm.. sehe ich ehrlich gesagt etwas anders. Klar, es ist kein Wunschkonzert. Ich gehe aber ja auch nicht dahin und fordere, dass er auf gar keinen Fall mit dem Jungen in eine Klasse darf. Es ist nur die Äußerung eines Wunsches. Wenn es nicht geht ist es so, ich wollte es nur ansprechen. Ist ja quasi das gleiche wie der Wunsch mit einem bestimmten Kind in eine Klasse zu kommen, nur eben umgekehrt.

Im Kindergarten sind auch noch 24 andere Kinder in seiner Gruppe. Trotzdem sucht der andere Junge sich aktiv meinen Sohn aus um ihn zu ärgern oder ihm weh zu tun, da er scheinbar nicht damit klar kommt, dass mein Sohn nicht mehr mit ihm spielen mag. Daher finde ich das Argument der 20 anderen Kinder irgendwie unpassend, denn im Kindergarten sind sie ja auch nicht nur zu zweit.
Der Schulhof ist groß genug um sich aus dem Weg zu gehen, ein Klassenraum nicht. Zumal es im Klassenraum denke ich auch zu größeren Schwierigkeiten käme, wenn der andere Junge versucht meinen Sohn abzulenken und somit der ganze Unterrichtsablauf gestört wird.

Denke, da gehen einfach die Meinungen außeinander. Die anderen Antworten haben mich aber darin bestärkt das Problem bzw. Unseren Wunsch anzusprechen.

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Vielleicht auch so schriftlich fixieren, wie Du es hier getan hast. Die Schule bzw. auch die Lehrer werden kein Interesse daran haben, das es Streit gibt. Natürlich lässt sich das auf dem Schulhof nicht zwangsläufig vermeiden.

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Ich würde es unbedingt ansprechen.
Denn bei uns werden standardgemäß die Kinder eines Kindergartens in dieselbe Klasse gesteckt (was ja normalerweise auch erwünscht ist).

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Hallo,

Wir hatten zwar kein Kind, bei dem das der Fall wäre aber auf dem Anmeldeformular unserer Schule wurde sogar explizit erfragt, ob es ein Kind gibt, mit dem das eigene Kind nicht in eine Klasse kommen soll. Es ist also wahrscheinlich nicht so wild, wenn du deine Bedenken ansprichst.

LG :)

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Hier auch eine Lehrerin.
Sprich es an. Wir fragen es von unserer Seite immer ab.

Alles Gute.