Frust gegenüber anderen Eltern wegen fehlendem Engagement (Mecker-Post sehr lang)

Erstmal zu meiner Ausgangssituation. Ich habe drei KiTa-Kinder (das kleinste wird bald 2) und zwei Grundschulkinder. Ich arbeite 70% und mein Mann 100%. Zusätzlich haben wir keine Verwandtschaft in der Nähe und damit keine Unterstützung. Es geht nicht ums erhöhen, aber ich finde diesen Punkt wichtig, da es die Belastung widerspiegelt. Wir haben beide studiert.

Nun sind meine Kinder an einer Brennpunktschule, jedoch ist eher eine leichte Brennpunktschule, so dass auch ein paar bessergestellte in die Schule gehen. Der Migrationsanteil liegt jedoch eher so bei 70%.

Was mich nun total nervt ist die Ignoranz der Eltern. Die Schule ist sehr engagiert und versucht die Eltern weiter zu bringen. Aber von den Eltern gibt es meist kaum Einsatz. Zu einfachen (aber auch wichtigen) Infoveranstaltungen (z.B, zu weiterführenden Schulen) kommen natürlich nur die studierten und meist deutschen Eltern. Wobei diese meist eh schon alles wissen.

Schulpflegschaftssitzung (die gewählten Klassenvertretung aus den Eltern), da sitzen dann zu 70% wieder die studierten
und meist deutschen Eltern. Was aber überhaupt nicht dem Schnitt der Schule entspricht. Außerdem werden dort wichtige Themen besprochen, die besonders für die restlichen Schüler interessant ist (Herkunfstsprachlicher Unterricht in Arabisch oder Türkisch).

Dann hat die Schule einen Förderverein. Ich bin dort nun Vorstandsmitglied, weil es nicht genug Personen gab, die dort mitmachen würde. Ich selbst bin jedoch an meiner Belastungsgrenze. Dabei sorgt der Förderverein für sehr wichtige Kulturangebote an der Schule, da die Schule keine Spenden annehmen darf. Ratet mal wer diesen Förderverein am Laufen hält? Natürlich wieder diese engagierte Personengruppe. Und alle Vorstandsmitglieder sind in Beziehungen mit Doppelberufstätigen und mind. zwei Kindern. Da gibt es keinen Hausfrauen-/Hausmänner. Zusätzlich sind alle in mehreren Vereinen engagiert (Förderverein der KiTa, Orchester der Kirche usw.).

Dem gegenüber stehen nun die nicht engagierten Eltern aus der Schule. Meist mit sehr viele Hausfrauen aus ehemals türkischen oder arabischen Familien. Wobei sie oft schon in der zweiten Generation in Deutschland leben. Dh. die Sprachbarriere ist nicht das Problem. Viele sind sogar als Kind schon in die besagte Schule gegangen. Dagegen bin ich eher eine Zugezogene aus einem anderen Bundesland.

Woran liegt es, dass diese Eltern nicht engagiert sind? Haben sie kein Interesse daran, dass es ihre Kinder mal zu was bringen werden? Ist das ihre Kultur (dieser Grund kommt oft als Entschuldigung)?

Mittlerweile bin ich so frustriert, dass ich einfach nur froh bin, dass diese ganzen "doofen" Eltern mit ihren nervigen Kindern auf dem Gymnasium wegsortiert werden.

Es gibt auch wenig Austausch zwischen diesen zwei Lagern. Ich nenne mal das Lager der engagierten Eltern Lager E und das nicht engagierten Lager N.

Die Eltern aus Lager N bringen morgens ihre Kinder weg, und stehen dann meist in den türkischen oder arabischen Grüppchen zusammen vor der Schule. Da gibt es fast keinen Austausch mit den Eltern aus Lager E. Auch freundliches Grüßen von Eltern aus Lager E, wird ignoriert. Die Eltern aus Lager E sind offen, werden jedoch oft ignoriert.

Zwischen den Kindern gibt es wenig Austausch, da sie schnell begreifen, wer besser zu ihnen passt. Die Lager N Kinder sind meist die, die andere Kinder auf dem Schulhof ärgern, schubsen, Mützen wegnehmen, beim Fußball foulen oder beleidigen (weil sie z.B. Barfußschuhe anhaben oder mal rosa tragen oder zu wenig rosa). Aber auch wenn es sonst noch Auffälligkeiten gibt, sind es meist die Kinder aus Lager N, die z.B. Fortnite in der ersten Klasse spielen, Squid Game gesehen habe, unbegrenzten Medienkonsum haben, jeden Morgen zum Frühstück eine Sprite trinken.

Beschimpft mich jetzt als Ausländerhasser. Nur bin ich es langsam leid und denke mir manchmal nur, wo soll das hinführen? Was machen diese Kinder später? Landen diese alle auf der Hauptschule? Und dann werden sie später mal kriminell oder Hartz-IV-Empfänger? Bekommen sie noch die Kurve? Oder bekommen sie 10 Kinder und alles geht von vorn los? Es sind übrigens auch nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund die auffällig sind, auch hier gibt es Ausnahmen und es gibt auch ein paar deutsche Assi-Familien. Nur sind bei meinen Kindern die schlimmsten Klassenkamerade aus türkischen oder arabischen Familien.

Wie kann man diese Eltern vielleicht erreichen? Ich habe irgendwie das Gefühl ihnen ist alles egal. Jegliche Ansprache wird ignoriert. Ich habe nur keine Lust, den Laden am Laufen zu halten, nur damit vielleicht eines dieser Kinder mal aus dem Sumpf rauskommt.

Beispielsweise bin ich gegen Privatschulen, da sie viele Probleme verschärfen. Nur ist meine Gefühl, diese Familien wollen einfach in ihrem Sumpf bleiben. Gehen meine Kinder auf eine Privatschule, dann hab ich meine Ruhe und die anderen Familien auch. Niemand mehr, der sie in ein Engagement zwingt, dass sie nicht wollen. Win-Win für beide.

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Da sieht man, dass Bildung leider kein Mittel gegen rassismus ist.
Wenn du so zwischen "euch" und "denen" trennt und derart klare Prioritäten hast, die du allen anderen überstürzen möchtest und einfach deine Stereotype nicht los wirst, dass scheint dein Engagement nicht besonders nützlich für alle zu sein.
Solange du dich besser fühlst und so wartest, bist du der Rückschritt, den wir längst überwunden haben müssten.

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Danke!

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Warum regst du dich so auf?

Wenn du an deine Belastungsgrenze kommst. Dann mach es nicht!

Schau was aus deinen Kindern wird und verschwende deine eigene Energie nicht damit dich über andere aufzuregen.

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Sehe ich auch so. Zu viel Ärger bringt einen auch nicht vorran

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Der Post ist richtig eklig, sorry.
In deinen Augen sind also nur die studierten Eltern engagiert und nur die Kinder der studierten Eltern werden mal aufs Gymnasium gehen?
„Die Kinder merken schnell wer zu ihnen passt“
Ich denke die studierten Eltern vermitteln ihren Kindern gut wer zu ihnen passt.

Ich bin eine unstudierte, deutsche Hausfrau und hab einfach keinen Bock mich mit solchen Menschen wie dir als Elternvertreter rumzuärgern.
That‘s it!

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Natürlich in ihren Augen, in wessen denn sonst?

Warum darf sie ihre Eindrücke nicht schildern?
Sie ist ja im Gegensatz zu vielen anderen noch engagiert, und (noch) nicht völlig desillusioniert.

Ich war auch mal idealistisch, aber jetzt wo ich selbst ein Kind habe, tendiere ich auch zur Privatschule.

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Ich tendiere auch dazu 🙈 sogar schon ab Grundschule. Wir haben hier eine sehr schöne in der Nähe. Wir denken drüber nach, weil die klassenstärke einfach völlig überfüllt ist. In der privaten wären es maximal 20 Kinder pro Klasse. Bei 2 Lehrkräften pro Klasse. Klingt für mit traumhaft.

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Meine Eltern haben für mich zum Wechsel von der 7ten zur 8ten Klasse entschieden, den Stadtteil durch Umzug zu wechseln und ich konnte von der "Assi-Schule" weg in eine sehr schöne ausgeglichene und Eltern engagierte Schule wechseln. Meine Noten wurden sehr viel besser, da ich auch einfach keine Angst mehr hatte zur Schule zu gehen (ich wurde sogar körperlich angegriffen auf der alten Schule). Ich dachte immer, der Umzug war keine besondere Entscheidung. Später erzählten mir meine Eltern, sie hätten das nur wegen uns Kindern und der Schule gemacht. Ich habe dann noch Abi gemacht und Studiert. Es sind kämpfe gegen Windmühlen. Mein Rat, wechselt die Schule, es bringt nichts, seine Energie zu verschwenden.

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Ich kann deinen Frust teilweise verstehen. Aber ich finde es stecken auch viele Vorurteile drin.
Wie wäre es, wenn ihr als Förderverein mal ein Klassencafe/Müttercafé oder sowas in der Art veranstaltet und die Eltern persönlich mit einem kleinen Brief dazu einladet? Dass ihr euch gerne kennenlernen würdet, auch für eine gute Klassengemeinschaft der Kinder?
Vielleicht noch mit Zu oder Absage und „Ich bringe mit“….. könnte auch unter Interkulturellem Austausch stattfinden.
Du unterteilst eure Eltern in 2 Lager, das spaltet und ich könnte mir vorstellen, dass es die anderen Eltern sich irgendwie spüren.

Und wenn alles nichts hilft, dann lass es eben sein. Wir sind auch allein hier ohne familiäre Unterstützung. Ich finde nicht erwähnenswert, ob man studiert hat oder nicht, die Situation ist, wie sie ist.
Im Übrigen haben wir uns diese Situation - vermutlich auch wie ihr - ja selbst und bewusst so gewählt. Und wenn sie nicht mehr passt, muss man sie eben ändern.

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as ist doch nicht erst heute so , sondern schon immer und es ändert sich nur, wenn man die Leute mit organiesiert.

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Ich versteh dich nicht.
Auch einer nicht Brennpunktschule gibt es diese zwei Lager, die Eltern die engagiert sind und die, die es nicht sind. Bei uns kann man es nur nicht am Migrationshintergrund festmachen.

Ich, obwohl studiert, nur ein Kind engagiere mich nicht unnötig. Ich melde mich nicht als Elternvertreter, Fördervereinirgendwas etc. Für mein Gewissen helfe ich im Hort ab und an oder spende, wenn was zu spenden ist, sonst bringe ich mein Kind zur Schule und hole es wieder ab. Ich "erledige" alles, was ich zu tun habe zeitnah und zuverlässig, man muss mir also nicht hinterher rennen, aber das war es auch. Ich komme beruflich ab und an schon an meine Belastungsgrenze und dann brauche ich nichts extra. Läuft es da gerade ruhig, dann kann ich uU auch was tun, wenn ich Lust habe.

Und vor allem maße ich mir nicht an, die Belastung anderer zu beurteilen.

Und wenn das Engagement für eine Personengruppe von dieser Personengruppe nicht gesehen oder gewollt wird, dann wird es eben eingestellt. Welchen Abschluss andere Kinder schaffen oder nicht, ist mir herzlich Wurscht.

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Deine Kinder sind jetzt noch klein. Das ganze jahrelange Schultrallala geht erst los.
Du fühlst dich jetzt schon für etwas verantwortlich wofür du nicht (alleine) verantwortlich bist.
Du schulterst dir Dinge auf - weil kein anderer sie machen möchte oder auch nicht machen kann. Vielleicht auch beides zusammen.
Du engagierst dich quasi nicht freiwillig.
Das kann nur zur großen Belastung werden.
Du kannst die Welt nicht retten.
Du kannst die anderen Eltern nicht umstimmen oder ändern und auch nicht ihre Kinder.
Entweder du gibst deine Kinder tatsächlich an eine andere Schule mit weniger sozialem Brennpunkt oder du akzeptierst das Gefüge an der jetzigen Schule.
Alles was du tun kannst und solltest ist zu schauen das es deinen Kindern an der Schule gut geht, sie gut lernen können und dich ansonsten eher um euer Süppchen kümmern.
Ich meine dies durchaus nicht negativ -
Fakt ist jedoch das es an Schulen mit großem Migrationshintergrund (und "Assifamilien) fast unmöglich ist alles, für jeden zufriedenstellend, unter einen Hut zu bekommen.
Deine akademische Ausbildung bringt dich hier genauso wenig weiter, wie darauf herumzureiten das nur " die studierten Eltern " sich kümmern.
Du solltest deine Intension hinterfragen.
Geht es dir darum deinen Kindern die bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen oder geht es dir vielmehr darum die anderen Eltern zu "verbessern" weil sie nicht in dein Weltbild passen?

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Oh nein, das ist ja ein Posting zum fremdschämen...ich bin auch studiert und Elternvertreterin. Und ehrlich, wenn es einen Anteil von 80% Kindern mit mirgrationshintergrund gibt, dann ist sicher auch der Anteil unwilliger Eltern mit Migrationshintergrund bei 80% (Statistik). Was ich damit sagen möchte, da gibt es bestimmt keine Unterschiede zwischen deutsch und nichtdeutsch.
Es ist eher erschreckend, dass sich eure Schule bzgl. der Inklusion wohl nicht so richtig engagiert.