Schreiben mit der falschen Hand

Ich habe schon einmal geschrieben, dass unser Sohn (1. Klasse) immer falschrum schreibt. Er schreibt die Buchstaben spiegelverkehrt und er schreibt von rechts nach links.
Jetzt ist es ein neues Problem. Er nimmt jetzt immer die Rechte Hand, wenn er auf deutsch schreibt. Dann schreibt er richtig.
Eigentlich schreibt er mit Links, aber wenn er auf deutsch mit Links schreibt, dann schreibt er wieder falschrum.
Er schreibt mit Rechts ein bisschen unordentlicher als vorher.

Sollen wir ihn mit Rechts schreiben lassen oder sollen wir ihm sagen, er soll mit Links schreiben?

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Hi,
Wenn er das von selbst so entwickelt hat, würde ich da erstmal nicht eingreifen, sondern beobachten. Das es mit rechts erstmal unordentlicher ist, ist klar. Es fehlt die Übung.
Ich bin auch "beidhändig" und würde das eher vorteilhaft sehen.
Lg

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Welche Hand bevorzugt dein Sohn denn beim Schreiben? Die Linke? Oder hat er sich da noch nicht entschieden, macht aber ansonsten vieles mit links? Bei Letzterem würde ich ihm sagen, er solle mit rechts schreiben, denn mir wäre die Rechtschreibung dann wichtiger als die Schrift. Solange man alles lesen kann wenigstens. udn durch die Übung, was ja dieas tägliche Schreiben iN schule und bei den AHusaufgaben ist, kommt sicher auch eine bessere Schrift.

Ich rate dir zu rechts, da bei deinem Sohn anscheinend das "Umdenken" des Schreibens des einzelnen Buchstaben mit rechts (wie im Lehrbuch) schwer fällt. Und ich weiß, wovon ich rede, ich habe 2 Linkshänder hier und denen fiel es leicht, das, was die Lehrerin mit rechts vorschrieb, mit links in guter Schrift nachzuschreiben.

Meine Kinder hatten übrigens für Schreibschrift ein Schreiblern-Buch in der Schule extra für Linkshänder. Kannst ja mal im Internet schauen ob es das auch für Druckbuchstaben gibt, falls dein Kind eindeutig mit links schreiben will. Bevor du das bestellst, rede aber lieber erst mit der Lehrerin, ob das ok wäre im Unterricht.

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Er macht sonst alles mit Links. Er schreibt hebräisch mit Links, er malt mit Links, er schneidet mit Links, er isst mit Links.
Ich suche mal das Buch.

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Klingt als wäre er ambidexter, bei den meisten Menschen fällt das garnicht auf, weil sie sich für eine Schreibhand entscheiden "müssen". Mein Vater hat noch schreiben gelernt, als nur die rechte Hand akzeptabel war, also schreibt und schneidet er mit der rechten Hand, alle anderen Werkzeuge führt er mit der linken Hand.
Wenn Dein Sohn mit der rechten Hand Deutsch richtig schreibt und mit der linken Hand Hebräisch richtig, dann würde ich es so lassen. Ich denke das Unordentliche gibt sich mit der Übung. Mit welcher Hand schreibt er denn Zahlen?

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In deutsch schreibt er die Zahlen jetzt auch mit Rechts. Vorher hat er sie mit Links geschrieben, aber auch immer falsch rum. Er nimmt immer seine Linke Hand, nur nicht für deutsch schreiben.

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Das klingt doch nach einer guten Lösung für ihn. 🤷‍♀️
Wenn er sich mit dieser "Unterscheidung " leichter tut UND offensichtlich ja mit beiden Händen schreiben kann (das "etwas unordentlicher" klingt eher nach fehlender Übung - meine wenn mit der "falschen" Hand schreiben müssten, wären aufgeschmissen) dann würd ich ihn das einfach lassen.

Ich denke, dass es ihn eher komplett verwirrt, wenn ihr jetzt da viel dran rumdoktort.
Er hat das Problem erkannt, er hat für sich eine sehr kreative Lösung gefunden, mit der er prima zurecht kommt - dann lasst ihn doch einfach. 🤷‍♀️

Denn so wie ich dich versteh, ist das einzige richtige Problem gerade, dass es ungewöhnlich ist , "man es nicht macht", "man nur mit einer Hand schreiben kann", oder?
Er kann und will aber offensichtlich beides. 🤷‍♀️🤷‍♀️ Find ich klasse

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Ich würde ehrlich vom Kinderarzt eine Überweisung an eine spezialisierte Ergotherapeutin ausstellen lassen und ihn dort testen lassen und auch dort mal eine 10er Verordnung Übungen machen. Sowohl uneindeutige Handigkeit als auch das Spiegeln fallen in deren Kompetenzbereich.

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Das ist ja cool ;-)
Er hat also selbst eine Möglichkeit gefunden, das Problem erstmal zu lösen. Man schreibt immer in Richtung Hand ;-).

Hm, die Frage ist, ob es ihm einfach bisher egal war/ist, so dass er halt einfach die andere Hand nimmt = Problem gelöst.

Oder ob er wirklich Linkshänder ist und sich jetzt Folgeprobleme anlacht. Allerdings hat ihm ja wohl niemand vorgeschlagen, die rechte Hand zu nehmen. Insofern wäre ich da entspannt. Vielleicht noch mal nachforschen, ob er selbst diese gute Idee hatte, oder ob die Lehrerin das vorgeschlagen hat.

Meine Schwester ist übrigens auch Beid-Händerin (oben fiel schon mal ein Fachbegriff), sie schreibt mit links und schneidet mit rechts. Damals hat einfach niemand eine Linkshänder-Schere für sie gekauft, also ging es mit rechts besser. Kein Problem, sagt sie.

Angeblich soll es ja sogar gut sein, wenn beide Gehirnhälften gleichmäßig gefordert werden... Also: wenn er wirklich selbst darauf gekommen ist, dann lass es ihn doch so machen. Und sei froh, dass er die Hände so sicher auseinander halten kann. Meine 7jährige schreibt konsequent mit rechts, aber wenn sie sagen soll, wo rechts ist, hält sie beide Hände vors Gesicht, um zu gucken, wo das Muttermal ist ;-)

LG!

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Ich würde die Kinder das selber herausfinden lassen und sie mit der Hand mit der sie sich wohl fühlen was auch immer machen lassen. Meine eine Tochter zeichnet und schreibt lieber mit rechts aber isst mit Besteck wie ein Linkshänder und macht auch manche ändern Sachen mit links. Ich finde das völlig normal und wäre nie auf die Idee gekommen, es ihr zu verbieten oder sie zum Arzt zu schleifen wegen Beihändigkeit, wohl würde ich aber Ergotherapie bei feinmotorischen Problemen empfehlen.

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PS: Es gibt keine falschen Hände. Händigkeit, ob links, rechts oder beidseitig hat alles seine Berechtigung.

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Er macht sonst alles immer mit Links. Wenn er auf deutsch schreibt, dann nimmt er den Stift in die Linke Hand, dann überlegt er und nimmt ihn in die Rechte Hand und schreibt dann.
Deshalb haben wir Sorgen, dass es die falsche Hand ist.

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es ist für einen 6jährigen sehr schwierig 2 komplett andere Kulturkreise in der schrift unterzubringen. ich würde es mit kinesiologischen übungen versuchen und ihn schreiben lassen, wie er möchte, es gibt keine falsche Hand

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Da dein Kind zwei Schriften mit verschiedener schreibrichtung lernt, sind Probleme in der räumlichen Orientierung der Schrift und Spiegelung nicht so ungewöhnlich. Das Problem haben auch manche Kinder, die nur deutsche Schrift lernen.
Aber, und das ist ein großes aber, wenn er jetzt anfängt die Hand zu wechseln ist das problematisch, denn die Hand bestimmt die schreibrichtung und ist der Anker. Daher lass dir eine Verordnung für Ergotherapie ausstellen - es gibt tatsächlich nur extrem wenige echte ambidexter, und da dein Kind ja ansonsten alles mit links macht, ist es unwahrscheinlich, daß es dazu gehört - Deutsch schreiben ist halt mit rechts einfacher (ziehen statt Stift schieben, Buchstaben besser erkennbar beim schreiben, etc), ist langfristig aber keine Lösung, wenn er eigentlich ein Linkshänder ist.
Eine händigkeitstestung und gegebenenfalls ein linkshändertraining bekommst du bei der Ergotherapie.
Lange abwarten ist hier nicht angezeigt, da er ja schon in der 1. Klasse ist und somit mitten im schreiberwerb.

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Seit ihr Eltern Rechtshänder?
So war es nämlich bei mir, ich bin geborene Linkshänder, irgendwann ist mir aufgefallen, dass meine Geschwister und auch meine Eltern alle Rechtshänder sind. Daher habe ich dann angefangen auch mit rechts zu malen, in der Schule habe ich mit beiden Händen schreiben gelernt und kann es auch heute mit Mitte 30 noch beidhändig.🙈

War ganz praktisch, als ich mit mein linkes Handgelenk gebrochen hatte.😅

Ich würde ihn einfach lassen. :)

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Ich bin auch Links Händer.