Tochter durfte nicht am Sportunterricht teilnehmen

Hallo zusammen,

ich würde gerne Mal wissen wie ihr das seht. Meine Tochter ist 6 Jahre alt und im September eingeschult worden. Sie hat sich sehr auf die Schule gefreut, aber die anfängliche Begeisterung hat inzwischen ziemlich nachgelassen.
Sie ist ein sehr aufgeschlossenes und soziales Kind und auch ziemlich kommunikativ. Also sie redet gerne und viel und hat in der Schule wohl noch öfter Probleme damit zuzuhören und sich nicht während des Unterrichts zu unterhalten. Im Kindergarten gab es aber nie Probleme und es gab immer nur Lob was ihr Verhalten anging.

Ihre Lehrerin ist relativ streng, aber auch ziemlich engagiert. Sie hat meine Tochter schon mehrmals, weil Sie während des Unterrichts gequatscht hat, aus dem Klassenzimmer geschickt. Ich fand das auch an sich in Ordnung, da meine Tochter auf jeden Fall klare Regeln und Konsequenzen braucht und das natürlich auch lernen muss, dass im Unterricht nicht gesprochen wird. Leid getan für sie hat es mir aber trotzdem und, dass sie in der Zeit ja unbeaufsichtigt ist, finde ich jetzt auch nicht besonders toll. Sie ist aber nicht die einzige in ihrer Klasse die rausgeschickt wurde.
Jetzt war es aber vor kurzem so, dass meine Tochter nicht am Sportunterricht teilnehmen durfte, weil sie gesprochen hat, während die Lehrerin das Spiel das im Sportunterricht gespielt werden sollte, erklärt hat. Es war wohl so, dass ein Kind aus Ihrer Klasse sie etwas gefragt hat und sie eben darauf geantwortet hat. Sie musste dann wirklich die ganze Sportstunde in ihren Sportsachen auf der Bank sitzen und durfte nicht mitmachen. Sie hat gesagt, dass sie auch ziemlich gefroren hat, so ohne Bewegung in ihrem T-Shirt und der Leggins.
Als ich sie von der Schule abgeholt habe und nach ihrem Tag fragte, hat sie direkt angefangen zu weinen und mir das vom Sportunterricht erzählt. Ich finde das ehrlich gesagt schon ziemlich heftig. Meine Tochter ist nicht immer einfach, aber sie ist ja auch erst 6 und erst seit kurzem in der Schule und hat ja nur gesprochen und kein anderes Kind verprügelt oder ähnliches. Ich hätte es okay gefunden wenn sie ein Spiel hätte aussetzen müssen oder ein paar Runden laufen hätte müssen, aber die ganze Zeit zuschauen zu müssen, während die anderen Kinder sich bewegen und Spaß haben, war für sie schon echt schlimm. Sie liebt Sport.
Sie ist generell ziemlich sensibel und ist inzwischen überzeugt davon, dass die Lehrerin sie hasst. Ich habe demnächst ein Gespräch mit ihrer Lehrerin. Meint ihr ich kann das ansprechen, dass ich das als zu heftig empfunden habe? Ich habe nicht das Gefühl, dass die Lehrerin gut auf Kritik reagieren wird. Oder findet ihr ihre Strafe in Ordnung? Meine Tochter ist ein Einzelkind und ja auch erst seit kurzem in der Schule, daher kann ich das nicht so gut einschätzen, aber aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich das so nicht.

Was den Unterrichtsstoff angeht, hat meine Tochter keinerlei Probleme. Mathe ist total ihr Ding und sie liest, wie ich finde, schon relativ gut, wenn natürlich auch noch sehr langsam. Sie denkt aber inzwischen, dass sie eine sehr schlechte Schülerin ist, da ihre Lehrerin sie wohl selten drannimmt im Unterricht und wohl nicht lobt. Dazu kommt, dass sie sie wohl oft anpampt. Generell sind die Anforderungen sehr hoch. Sehr viele Hausaufgaben und irgendwie ist da schon ziemlich viel Druck da, das hätte ich so gar nicht erwartet. Wie ist/war es bei euren Kindern in der ersten Klasse?

Sorry für den langen Text, ich bin nur wirklich etwas ratlos und hätte eigentlich nie gedacht, dass meine Tochter Probleme in der Schule haben wird. Ich freue mich über eure Ansichten zu dem Thema.

2

Im Grunde hast du 3 Optionen:
1.: Du zeigst deiner Tochter, dass quatschen falsch ist. Und unterstützt die Maßnahme der Lehrerin. Dein Kind wird mit ziemlicher Sicherheit vorübergehend sehr enttäuscht von dir sein, aber daraus lernen. In naher Zukunft sitzen die Regeln.

2.: Du zeigst deinem Kind, dass die Lehrerin spinnt und unrecht hat. Das arme Kind, die böse, böse Lehrerin. Morgen schlägst du in der Schule auf und sprichst mit ihr. Die Lehrerin wird nie wieder dein Kind irgendwie versuchen eine Regel beizubringen bis es zur totalen Eskalation kommt.

3.: Du zeigst deinem Kind, dass die Lehrerin recht hatte und dass dein Kind einen Fehler gemacht hat. Du signalisierst klar, dass du hinter der Lehrerin stehst. Allerdings bittest du morgen die Lehrerin freundlich darum, bei der nächsten Konsequenz doch darauf zu achten, dass sie vielleicht etwas kürzer ist, damit dein Kind in der dünnen Sportkleidung nicht krank wird.

1

"Sorry für den langen Text, ich bin nur wirklich etwas ratlos und hätte eigentlich nie gedacht, dass meine Tochter Probleme in der Schule haben wird."

Kommt für viele Eltern völlig überraschend.

Die ganze Sportstunde finde ich übertrieben und würde das auch mit der Lehrerin besprechen. Aber ja, Schule ist kein Kiga mehr, lernen funktioniert nur, wenn alle Rücksicht aufeinander nehmen und da muss man halt auch mal leise sein.
Unbeaufsichtigt raus schicken finde ich nicht gut und auch das kannst du anmerken.

Ansonsten würde ich erst mal den Ball flach halten und abwarten.

Hausaufgaben sind bei uns überhaupt kein Problem, wir bekommen Wochenhausaufgaben und die sind meistens Dienstag schon fertig, so dass mein Sohn den Rest der Woche irgendwelche extra Aufgaben macht. Liegt aber auch an unseren extra ausgesuchten Schulsystem.

3

In der Klasse meiner Tochter war ein Junge, der aus solchen Gründen quasi nie am Sportunterricht teilgenommen hat. Er durfte auch selten in die Pause…

Dass sie die Sportkleidung schon an hatte, finde ich tatsächlich ungünstig. Aber vermutlich wollte die Lehrerin sie auch nicht unbeaufsichtigt in die Umkleide zurück schicken. Und vielleicht war ihr das Frieren auch nicht klar.

4

Ich finde du solltest erstmal nicht mit der Lehrerin sprechen, sondern deinem Kind erklären warum die Lehrerin so reagiert. Und zwar weil dein Kind mit Geschwätz den Unterricht stört. Und so wie es aussieht ist es nicht nur deine Tochter, sondern auch andere Kinder.
Wie soll die Lehrerin ihrem Job nachgehen, wenn sie darin gestört wird?
Sie lehrt Kinder, aber Erziehung gehört nicht dazu.
Also motiviere deine Tochter dazu dem Unterricht zu folgen und sich nicht ablenken zu lassen.

7

Da muss ich ganz klar eingreifen. Lehrer haben einen Erziehungsauftrag. Ich bin selbst Lehrerin.

Das Mädchen ist 6 Jahre alt, geht
Seit 3-4 Monaten in die Schule. Die Regeln müssen doch erst eingeübt werden und da ist es an der Lehrerin, dies zu tun.
Meine Tochter (7, auch in September eingeschult) würde z. B. Ganz gewiss nicht vor der Tür stehen bleiben... Die Lehrerin verletzt ihre Aufsichtspflicht. Dieses Mittel sollte immer die letzte wahl sein.

@TE
Sie verweigert deiner Tochter auch sie Bildung, wenn sie sie auf der Bank sitzen lässt. Sie kann sie nicht einfach so vom Unterricht ausschließen bzw. Ihn ihr verwehrt.

Ich bin Gott froh, dass meine Tochter empathische Lehrerinnen hat. Die ist nämlich (leider) ein anderes Kaliber und ich wüsste nicht, wie die Lehrerin darauf reagieren würde. Ich würde definitiv das Gespräch suchen.

Alles Liebe

10

Erziehungsauftrag ja, aber nicht in dem Maße wie Eltern.
Wenn ich als Mutter weiß mein Kind schwätzt und stört den Unterricht, dann bin ich ebenso gefordert.
Ich hab mich im anderen Beitrag wohl etwas schlecht ausgedrückt.
In 3 Monaten sollte ein 6jähriges Kind eigentlich begriffen haben den Unterricht nicht zu stören.
Mit der rechtlichen Seite hast du natürlich absolut Recht. Wenn etwas passiert ist die Lehrerin dran. Trotzdem sehe ich es nicht so eng, denn ich habe auch nicht immer eine Engelsgeduld mit meinen Kindern und verstehe es, wenn man nicht immer richtig reagiert.
Deshalb würde ich jetzt bei der Lehrerin erstmal kein Drama daraus machen, sondern eben auf mein Kind einreden den Unterricht nicht zu stören.

weiteren Kommentar laden
5

Hi,
das passt schon und sie wird sie nicht wegen des ersten kleinen Pieps rausgeschickt haben, sondern weil sie sicherlich schon mehrfach gestört hat oder vom Unterricht im Klassenzimmer angezählt war.
Mein Mann ist Handballtrainer (seit den Minis) und da schaffen es etliche Kinder tatsächlich nicht, einfach mal die Klappe zu halten und zuzuhören. Ist für alle Beteiligten seeehr anstrengend.
Sensibel finde ich das nur bedingt von deiner Tochter. Sensibel heißt ja empfindsam, sprich, besondere Antennen für Emotionen zu haben. Sie müsste also merken, dass sie ihrer Lehrerin gewaltig auf den Keks geht und dass sie ihrem Mitschüler*innen den Sport verkürzt, weil die Lehrerin immer wieder unterbrechen muss. Merkt sie nicht. Vielleicht ist sie eher empfindlich, besonders was ihre Belange betrifft?
Klar kannst du das ansprechen, dass du das zu heftig fandest. Das mit dem Frieren ist der Jahreszeit geschuldet und natürlich unschön, aber sie alleine in die Kabine schicken, um eine Jacke zu holen, ist natürlich auch nicht so geschickt. Die beste Lösung wäre, dass deine Tochter sich an die Gesprächsregeln hält😉.

vlg tina

18

Und derzeit in einer anscheinend recht kühlen Turnhalle sich dicker anzieht; z.B. einen dünnes langärmeliges Sportshirt:

6

Hallo,

wir haben auch eine 6-jährige Tochter die im September eingeschult wurde.

Auch wenn sie erst 6 sind und noch nicht lange in der Schule sind, deine Tochter muss einfach lernen, dass man im Unterrichz ruhig ist!
Das hat nichts mit strenger Lehrerin zu tun. Wenn sie da nicht von Anfang an durchgreift, dann zieht sich das doch immer weiter durch und die Kinder denken es ist ok. Grundlegene finde ich auch, dass man das den Kindern so sagen soll und es nicht auf die Lehrerin schiebt.

Und da ist es auch egal ob es im Mathe- oder Sportunterricht ist. Die Lehrerin hat etwas erklärt (egal ob zahlen, rechnen oder ein Spiel!) und da hat sie ruhig zu sein. Und wenn man nicht zuhört wie das Spiel geht, kann man nicht mitspielen - logische Konsequenz!

Die ganze Stunde über ausschließen finde ich persönlich auch zu viel. Für dieses eine Spiel hätte auch gereicht. Frieren lassen ist auch nicht ok. Hat deine Tochter gesagt, dass es ihr kalt ist?

Die Aussagen deiner Tochter würde ich trotzdem ernst nehmen. Das ist nicht schön/gut wie sie das empfindet und da sind sie eben doch erst 6. Und man will ja nicht, dass sie nach einem halben Jahr schon so einen schlechten Eindruck von Schule/Lehrern hat.

Ich würde es ohne Wertung gegenüber der Lehrerin ansprechen und lediglich berichten was deine Tochter daheim äußert. Darüber werdet ihr dann ins Gespräch kommen und sich alles sicherlich im ruhigen und ohne Vorwürfe/Schuldzuweisungen klären lassen.

Alles Gute euch

8

Mmh, die ganze Sportstunde nicht mitmachen zu dürfen, finde ich auch relativ streng. Allerdings gab es das Problem ja bereits mehrfach und andere Konsequenzen haben nicht funktioniert (aus dem Unterricht schicken, gibt es bei uns an der Schule allerdings nicht - eher einen Einzelplatz und verpasste Dinge nachholen).

Ich würde das Gespräch suchen um gemeinsam einen Weg zu finden, wie deine Tochter merkt, dass es so nicht geht und auch Konsequenzen gefunden werden, die vielleicht wirklich den Zweck erfüllen. Das scheint ja im Moment nicht so zu sein.

Vg Isa

9

Eigentlich finde ich es okay, dass deine Tochter nicht am Sportunterricht teilnehmen durfte. Das einzige was schief gelaufen ist ist meiner Meinung nach die zu dünne Kleidung. Aber das hätte dein sowieso „kommunikatives“ Kind ja auch sagen können. Maximal das würde ich ansprechen, sofern ein Gespräch ansteht.

Sie wurde öfter aus der Klasse geschickt, und dennoch versteht sie nicht, dass reden und quatschen nicht erwünscht ist. Der Sportunterricht scheint sie zu treffen, also war die Maßnahme doch richtig. Vielleicht versteht sie es jetzt!

Und genau so würde ich ihr den Zahn ziehen, dass die Lehrerin sie nicht mögen würde. Lediglich das Verhalten wird nicht gemocht.

Alle anderen Kinder nervt oft so ein „kommunikatives“ Kind. Meine ärgern sich darüber, wenn der Lehrer immer nur wischiwaschi durchgreift.

13

Das sehe ich auch so.

Zum einen weil das erste halbe Schuljahr nun schon eher rum ist und Deine Tochter ja nun schon Monate zu Schule geht und die Regeln noch nicht einhält, obwohl es schon Strafen und Reaktionen gab.

Irgendwann muss Dein Kind eben auch zur Kenntnis nehmen, wann es zuhören soll und wann es wichtig ist, dass alle Kinder die Lehrerin hören können.
Denn ja, es gibt noch andere, andere die Erklärungen im Sportunterricht benötigen, es richtet sich nicht nach Deinem Einzelkind und wann die alles verstanden hat, sondern nach der gesamten Klasse und auch denjenigen, die langsamer sind, als Deine Tochter. Schule eben. Klassenveranstaltung.
Hab mal ein bisschen Verständnis dafür, dass diese Lehrerin in der Sporthalle eh schon laut reden muss, weil es ein großer Raum ist. Soll sie alle Kinder anbrüllen müssen damit sie alles übertönt, nur weil Deine Tochter tratscht und schnattert? Wäre das besser, als streng die Klassenregeln und eben Ruhe wenn sie spricht einzufordern?

Dein Kind saß auf der Bank, denn es macht den Schulsport für alle anderen Kinder sicherer, wenn die Regeln eingehalten werden und die Lehrerin sich Gehör verschaffen kann. Das hat sich in der Praxis doch wohl bewährt.

Das musst du Deiner Tochter so erklären. Es geht nicht um sie und ihre Wünsche und ob sie gemocht wird und wie nett sie die Lehrerin findet.

Deine Posts sind von Sorte: Wasch mich, aber mach mich nicht nass! Du schreibst, wie richtig es ist, dass Deine Tochter Konsequenzen erfährt. Aber bitte nur solche, die Euch genehm sind.

Pack Deiner Tochter im Winter ein warmes Sportzeug ein, damit sie in kalten Sporthallen nicht friert. Das ist wichtig, auch damit Kinder nicht auskühlen, denn sie müssen auch immer mal wieder anstehen und warten bis sie dran sind mit ihren Übungen.
Pack den Sportbeutel jahreszeitgemäß Weihnachten anders als Ostern! Langer Jogginganzug im Winter ist angesagt. Dann friert das Kind auf der Bank nicht so schnell.

Du als Mutter kannst der Situation gut begegnen, in dem Du Deiner Tochter besser erklärst warum manches von ihr erwartet wird und wieso die Lehrerin so agiert, wie sie das tut. Und da es euch beiden ja nun klar ist, stellt Euch darauf ein und kommt damit klar. So ist Schule eben.

In der ersten Klasse ist das Lernen vom richtigen sozialem Verhalten und wie Unterricht und Schule eben so abläuft und was alle immer tun sollen und müssen ein wesentlicher Bestandteil. Das müssen auch die Kinder, die sich mit dem 1,2,3 und A,B,C leicht tun und das oft auch schon kennen. Lesen lernen sie eigentlich alle bis Weihnachten, so sie es zur Einschulung nicht schon können.

In der 1. Klasse treffen 20 Kinder mit jedem Hintergrund aufeinander. Viele tun sich sehr leicht und können schon viel. Andere brauchen Ruhe, um Neues aufzunehmen.

Verständlich, dass alle dazulernen müssen und eine Lehrerin für alle nicht ständig jedem einzelnen gerecht werden und dessen Besonderheiten akzeptieren und alle Bedürfnisse immer im Blick haben kann.

29

Offtopic: Ist es wirklich so, dass die Kinder zur Einschulung schon alle lesen können?

Früher konnten die guten ihren Namen schreiben aber das wars dann auch schon...?

weiteren Kommentar laden
11

Ich finde die Strafe muss angemessen sein.
Vielleicht 5 Minuten am Rand stehen.
Aber nicht eine komplette Schulstunde.
Ich würde es sachlich ansprechen.
Falls es wieder vorkommt (übertriebene Strafe) würde ich mich vermutlich ans Rektoriat wenden. Auch hier wieder sachlich, emotionslos.

12

Achja, vielleicht wäre auch eine vorherige Warnung möglich gewesen (letzte Chance, sonst muss sie am Rand sitzen).
Aber vielleicht war es ja auch schon die 3. Mahnung, wer weiß.