Entscheidung weiterführende Schule - wer hat das letzte Wort?

Hallo zusammen,

auch von mir noch eine Frage zum Thema weiterführende Schule:

Wie habt Ihr damals entschieden, auf welche Schule Euer Kind geht und seid Ihr mit Eurer Entscheidung zufrieden?

Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass die Eltern bei der Entscheidung das letzte Wort haben sollten. Ein Kind im Alter von 9-10 Jahren kann aus meiner Sicht eine derart weitgreifende Entscheidung noch nicht treffen.

Wie habt Ihr damals entschieden und war der Entscheidungsweg rückblickend der richtige für Euch? War es richtig, dass das Kind entschieden hat oder habt Ihr Euch geärgert, dass ich nachgiebig ward?

Viele Grüße,
fuxx

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Bei uns hatten die Kinder das letzte Wort, wir Eltern haben die Vorauswahl getroffen. Zur Diskussion standen die örtliche Gesamtschule und zwei weiter entfernte Gymnasien (wegen Dorf war die Auswahl nicht so riesig). Beide Kinder hatten eine Gymnasialempfehlung.
Wir haben uns alle Schulen angeschaut und das Für und Wider diskutiert.
Und ja, ich finde, die Kinder haben gut gewählt. Ich hätte es ziemlich seltsam gefunden, meine Kinder nicht entscheiden zu lassen. Schliesslich müssen sie sich in der Schule wohlfühlen und nicht ich.

Grüsse
BiDi

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Bei unseren beiden war klar: es wird ein Gymnasium. Nur welches wussten wir nicht.

Die Kinder kannten unsere präferierten schule, wussten aber auch, dass wir da jeden Weg mitgehen. Schließlich müssen sie weitere 9 Jahre gehen.
Wir haben Vor/Nachteile besprochen, und letztlich die Kinder entscheiden lassen.

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Irgendwie gabs nicht so viel zu entscheiden.
Beim Sohn war immer klar, dass er aufs Gymnasium geht, es gibt eins bei uns direkt ums Eck, also wurde es das. Gute und schlechte Lehrer gibt es schließlich an jeder Schule.
Meine Tochter hat sehr kämpfen müssen, um überhaupt auf die Realschule zu kommen und wurde da von mir gefördert und unterstützt, weil ich mir sehr sicher war, dass das die passende Schulart für sie ist. Gymnasium kam nie in Frage.
Ja, und dann gibt es bei uns eben nur eine Realschule, die auch erreichbar war. Also wurde es die. Jetzt ist sie eine gute und zufriedene 10. Klasslerin.

Ich hab aber auch zwei Kinder mit passendem Schnitt fürs Gym im Bekanntenkreis, bei denen die Eltern eigentlich wussten, dass das Gymnasium nicht die richtige Schule ist.
Die Kinder wollten aber unbedingt hin und durften dann auch. Allerdings hatten die Eltern letztendlich recht, beide Kinder sind irgendwann auf die RS gewechselt. Das war dann aber auch in Ordnung, der Wechsel war nicht schlimm, teils sogar von den Kindern aktiv gewählt. Der eine hat inzwischen ein sehr gutes Fachabi gemacht, die andere ist auf dem Weg dorthin.

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Oh ich weiß noch gut, als wir vor 2 Jahren vor der Entscheidung standen, da hatte ich schon die eine oder andere schlaflose Nacht.
Wir hatten 2 Gymnasien, eine Privatschule und eine Gesamtschule in der Auswahl. Wir haben alle Schulen angeschaut, auf jeder Schule waren bekannte Kinder und auf jeden Schule sollten Kinder gehen, die unser Sohn kannte. Die Privatschule fiel wegen Ganztag und weiter Entfernung schnell raus.
Nach dem Elternabend der Gesamtschule fiel diese auch raus, da das Konzept nicht zu unserem Sohn passt.
Bei dem einen Gymnasium waren wir zum Tag der offenen Tür und uns hat die Schule sehr gut gefallen. Es war so normal und bunt gemischt. Beide Gymnasien sind gute Schulen und beide gleich gut erreichbar. Aber das eine hat uns besser gefallen.
Die Entscheidung war auf jeden Fall richtig, da unser Sohn sich sehr wohl fühlt.
Unser Sohn durfte natürlich mitentscheiden, aber nicht endgültig.

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Hallo,

Meine Tochter hatte eine Gym. Empfehlung und bei ihr ist es letzendlich eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe geworden.

Wir haben uns ingesamt 4 Schulen angesehen und ihr haben dann die Beiden am besten gefallen, die auch aus meiner Sicht , am besten zu ihr gepasst haben.
Entschieden hat sie, wobei wir uns zusammen die Vor- und Nachteile angesehen haben, Profil, Fahrtweg usw....

Ich selbst hätte wahrscheinlich versucht zu intervenieren, wenn das Profil überhaupt nicht zu ihr gepasst hätte oder ich gemerkt hätte, sie entscheidet nur wegen Freundschaften mit Klassenkameraden aus der Grundschule.
Davon sind bei ihr übrigens noch 2 engere Kontakte übrig geblieben, wegen gemeinsamer Vereinsaktiviät, sie hat sehr schnell neue Freundschaften in der weiterführenden Schule geschlossen.

VG ;-)

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Hallo!
Da wir uns mit den Kindern einige waren, kann ich die Frage so eigentlich gar nicht beantworten.
Bei unserer Großen war immer klar, dass sie aufs Gymnasium gehört. Die Schule, die ich schon vom Internetauftritt her favorisiert hatte, war auch die erste, an der damals der Tag der offenen Tür stattfand. Wir sind hingegangen, unsere Tochter war sofort Feuer und Flamme und so war die Entscheidung gefallen. Die anderen Schulen wollte sie gar nicht mehr anschauen (es gibt bei uns 3 staatliche Gymnasien und ein kirchliches Mädchengymnasium, was aber direkt ausschied).
Bei unserem Sohn sieht das Ganze etwas anders aus. Der würde auch gerne aufs Gymnasium gehen, hat aber - in meinen Augen - nicht die passenden Noten. Er ist zwar durchaus intelligent genug (aufgrund verschiedener schulischer Probleme wurde ein Intelligenztest gemacht, der IQ ist mit 107 eher überdurchschnittlich), aber zum einen mangelt es ihm stark an Motivation, zum Anderen schafft er es auch nicht, "seine PS auf die Straße zu bringen" - sprich: Er beherrscht die Themen, die in der Arbeit drankommen zuhause im Schlaf, in der Arbeit macht er aber die dämlichsten Fehler - warum weiß ich nicht #kratz.
Somit sind sowohl die Lehrer als auch wir Eltern der Meinung, dass er auf der Realschule (eine IGS gibt es im ganze Landkreis nicht, KGS nur in den Randbereichen des Landkreises - wir leben direkt in der Kreisstadt) besser aufgehoben ist. Da aber die staatlichen Realschulen hier alle (und insbesondere die in unserem Einzugsbereich) einen grottenschlechten Ruf haben, haben wir uns eine Privatschule angeschaut, und nach diesem Informationsgespräch hatte auch unser Sohn nicht mehr den Wunsch aufs Gymnasium zu gehen. An dieser Schule wird aber sehr darauf geschaut, was die Kinder wollen. Wenn unser Sohn gesagt hätte, er wolle nicht auf die Schule, wäre er nicht genommen worden.
Ich denke, wenn über die Schulform erst einmal Einigkeit herrscht, sollte man das Kind ruhig entscheiden lassen, das muss sich schließlich auf der jeweiligen Schule wohl fühlen. Meine Kinder haben sich übrigens beide unabhängig von der Schulwahl der Klassenkameraden entschieden. Die Große ist von ihrer Grundschule das einzige Mädchen im Jahrgang, bei unserem Sohn wissen wir es noch nicht, aber wahrscheinlich wird auch er alleine sein.
Einfluss nehmen würde ich nur, wenn die Schulwahl des Kindes nicht zu seinen Leistungen / seiner Motivation passen.

LG

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Finde ich super, dass Deine Kinder sich unabhängig von den Freunden entschieden haben.
Darauf möchte ich nämlich hinaus. Bei der Wahl der eigentlichen Schule sind wir uns nämlich einig. Es ist nur noch die Frage offen, ob mein Sohn dort auch alleine hingehen will.

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Kurz mal klugscheißern: Der IQ-Normalbereich liegt zwischen 85+115. Darunter ist man unterdurchschnittlich, darüber überdurchschnittlich intelligent. 107 ist Durchschnitt.

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Ich selbst, war betroffen:)
War ziemlich gut in der Grundschule, aber meine ganzen Freundinnen gingen zur Realschule! Daher wollte ich natürlich auch dorthin...
Gab wochenlang Terz zu Hause und weinerei. Schlussendlich haben meine Eltern mich auf ein Gymnasium geschickt.
Im Nachhinein muss ich sagen, haben sie richtig entschieden;) neue Freunde waren schnell gefunden, da einige ja neu waren und aus anderen ortschaften kamen. Ich war also nicht alleine mit meinem Neuanfang.
Für mich war es einfacher direkt neu auf ein Gymnasium einzusteigen.
Meine beste Freundin ist von der Realschule auf ein Gymnasium gewechselt und hatte später extreme Probleme mit dem Stoff mitzuhalten :(

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Perfekte Antwort für mich :-p

Bei uns geht es momentan nur noch darum, ob unser Sohn seinen eigenen Weg (wahrscheinlich alleine) auf unseren Favoriten geht, oder ob es die Zweitwahl wird, weil da vermutlich die meisten Freunde hingehen.

Ich denke Freunde findet man überall, von daher kann man auch mal den Schritt wagen, alleine eine neue Schule zu besuchen. Ich hatte bereits nach 2 Wochen einen komplett neuen Freundeskreis, als der Schulwechsel anstand.

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Hallo,
ich denke zwar nicht, dass man gute Freunde unbedingt überall findet, aber echte Freunde „behält“ man ja auch, wenn man nicht mehr zur gleichen Schule geht. 🙂 Ist in dem Alter natürlich noch schwierig, aber wenn’s wirklich so gute Freunde sind, wird der Kontakt ja in irgendeiner Form bestehen bleiben. Und neue Bekanntschaften knüpft man auf jeden Fall normalerweise schnell in der 5. Klasse. 👍🏼

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Also, ganz pragmatisch gesehen, das letzte Wort hat in Bayern immer die Schule. Man kann sein Kind an der Wunsschule zwar anmelden und die Unteralgen einreichen, aber das ist nicht gleichbedeutend mit, man hat den Schulplatz auch sicher. Die Schule entscheidet, wieviele Klassen sie bildet und wieviele Kinder sie aufnehmen kann und da gibt es die üblichen Grenzen durch Raumangebot, Lehrermangel u.ä.

Die Schule hat also das letzte Wort, welche Schüler sie dann tatsächlich aufnimmt und trifft solche Entscheidungen nach Kriterien wie Wohnort, Übertrittszeugnis, Geschwisterkinder.

Der Bedarf an Kindergartenplätzen, Grundschulplätzen, Plätzen an den weiterführenden Schulen, er ist auch heute nicht immer abgedeckt und dann kann man froh sein, wenn man einen zugewiesen bekommt, egal wo.

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Großstadt in Hessen: Hier entscheidet das Los! Man darf 2 Schulen auf den Wunschzettel schreiben. Schulnoten werden nicht berücksichtigt, Interessen spielen keine Rolle. Vorteile haben Geschwisterkinder und Schüler mit musischem oder Sportschwerpunkt. Der Rest kommt in die große Lostrommel und wird gezogen. Hat man kein Glück, kommt das Los zur Zweitwahlschule. Da werden aber erst mal die Erstwahl-Lose gezogen. Sind dann keine Plätze mehr frei, wird dem Kind eine Schule zugewiesen. Ich latsche hier grade alle möglichen Infoabende der Schulen ab, nur um immer wieder zu hören, dass es gar keinen Sinn macht, die Schule als zweite Wahl zu notieren, weil eh nicht genug Plätze für die "Erstwähler' da sind. Die Tochter einer Bekannten wurde an beiden Wunschgymnasien nicht gelost (Einser-Grundschülerin, aber Noten spielen ja keine Rolle) und musste als 5. Klässlerin allein täglich rund 1 Stunde mit mehrmaligem Umsteigen quer durch die Stadt mit den Öffis fahren.
Also bei uns entscheidet das Schicksal, das Los oder eine hessische Schulpolitik aus der Hölle.

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Unsere Tochter hatte eine Gymnasialempfehlung. Bei uns im Umkreis gibt es nur G8 (BW) und einmal G9 (Bayern).
Wir Eltern haben mit Bayern geliebäugelt - eben wegen G9. Aber es ging von der GS am Ort nur ein Junge dorthin und die Verkehrsanbindung ist bescheiden. Deshalb schied es dann aus (wir haben es auch nicht angeschaut).
Blieben noch 3 Schulen übrig. Alle im Radius von 15 km.
Gymasium X ist aber nur per Bus erreichbar und der fährt um halb sieben. Das hat meine Tochter kategorisch ausgeschlossen.
Blieben also noch zwei in der benachbarten Kreisstadt übrig. Angesehen haben wir beide. Unsere Tochter fand beide gut, hat sich dann aber für die Schule entschieden, die verstärkten Sportunterricht anbietet und ein Sportprofil ab Klasse 8 (wobei sie sich nun entschieden hat, Spanisch zu wählen).
Beim anderen Gymnasium stehen in naher Zukunft umfangreiche Baumaßnahmen an. Erweiterung, Erneuerung, etc. War für uns Eltern eigentlich ein Ausschlusskriterium, da die Kids dann bis zum Abi auf einer Baustelle lernen. Wir hätten aber auch mit einer Entscheidung für diese Schule leben können. Klassenkameraden aus der GS haben sich auf beide Schulen verteilt.