Kind 1. Klasse springen lassen?

Hallo,
unsere Tochter geht derzeit in die 1. Klasse einer Flexklasse (1 und 2 gemeinsam). Ihre Lehrerin bat uns kürzlich darüber nachzudenken, sie mit den Zweities mitarbeiten und im Sommer in die 3. wechseln zu lassen. Ein Gespräch haben wir erst noch. Unsere Tochter konnte vor der Schule lesen (nicht flüssig) und schreiben (zumeist lautgetreu), rechnen war noch nicht ganz so ihr Ding, ist inzwischen bis 20 unproblematisch, addiert und subtrahiert aber auch bis 100 - manchmal völlig schräg, sodass ich denke, sie hat keinerlei Mengenvorstellung, dann wieder mit exaktem Rechenweg. Malaufgaben kann sie sich über die Addition erarbeiten. Sie liest noch nicht flüssig, jedoch mit Verständnis des Inhalts und antizipierend, welches Wort kommt. Das führt dazu, dass längere Wörter leichter gelesen werden, kürze mitunter schwieriger sind. An sich möchten wir sie nicht springen lassen, da sie sozial- emotional eher auf der Stufe Kindergarten als 2. Klasse ist. Jedoch hat sie viel von ihrer intrinsischen Motivation verloren, verweigert teilweise daheim, beschwert sich, wie langweilig Schule ist, meint, sich dort nicht anstrengen zu müssen - das ist natürlich fatal, da der Tag des Anstrengenmüssens kommen wird. Stolz ist sie, wenn die Lehretin ihr Zweitieaufgaben gibt. In ihrer Freizeit geht sie zum Sport und spielt ein Instrument (lief im Kindergarten auch viel freudvoller und übungswütiger).
Was meint Ihr? Bin gerade echt in einer Zwickmühle. Ich bin über jeden Hinweis dankbar

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Willkommen in der Schule. Da ist es nicht mehr so spielerisch wie im Kindergarten oder in der Musikschule. Da muss man sich einfügen und auch ungeliebte Aufgaben machen, wenn man nicht gerade auf eine freie Schule oder sowas geht.

Intrinsische Motivation. Schön wär's!

Vom Lesen Deines Textes sehe ich vom Lernstand her kein Kind, das bald in die dritte Klasse gehen könnte.
Das Soziale kann ich nicht beurteilen.

Ich denke, dass es für Deine Tochter jetzt in erster Linie wichtig ist zu lernen, wie Schule funktioniert und dass man dann erfolgreich ist, wenn man zuerst mal die gestellten Aufgaben bestmöglich erfüllt.

Pass auf, dass Deine Tochter nicht benutzt wird um z.B. eine nötige Klassenstärke in der dritten Klasse zu erreichen, oder sonst etwas Organisatorisches, das individuell mit Deiner Tochter nichts zu tun hat.

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Willkommen in der Schule trifft es. Bisher beschäftigte sie sich immer sehr selbstbestimmt mit Dingen. Persönlich wäre ich gar nicht auf den Gedanken des Springens gekommen, sie hat sich halt einfach mit Buchstaben statt mit Dinos beschäftigt. Auf diesem Gebiet könnte ihr jeder kleine Dinofan etwas vormachen. Irritiert war ich, dass die Idee von der Lehrerin kam, die sie ja jeden Tag in der schulischen Situation erlebt. In der Schule scheint sie sich anzustrengen, alles "ordentlich" zu machen und schnell fertig zu sein.

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Wie gesagt vermute hinter der Idee andere Gründe, als deiner Tochter eine ideale Schullaufbahn zu bereiten.

Gib deinem Kind Zeit in der Schule anzukommen. Wenn tatsächlich eine Unterforderung vorliegt, zeigt sich das nicht nach 4-5 Monaten. Sie kann ja später immernoch springen oder auf Schulen gehen, die sie mehr fördern.

Aber jetzt scheint mir Dein Kind eher über- als unterfordert. Clever, bestimmt. Aber nicht mit sich im Reinen.

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Hallo,

ich würde schnellstmöglich um ein Gespräch mit der Lehrerin bitten. Am Besten geht ihr da zu zweit hin...also dein Mann und du. Ein sehr ausführliches Gespräch wäre da gut. Sprecht vor allem auch den sozial- emotionalen Bereich an. Überlegt euch, was euch alles Sorgen bereitet und sprecht genau dies an. Die Motivation zu Hause kann übrigens eine komplett andere sein, als die in der Schule. Es gibt etliche Kinder, die in der Schule ihre Sachen einfach machen und es dann zu Hause (vor allem in den Klassen 1 und 2, manchmal auch in 3 noch) "Theater" machen. Bin selbst GS.- Lehrerin und habe zwei Kids (Klasse 3 und 5) zu Hause.
Die Klassengröße würde ich tatsächlich auch erfragen. Klasse 3 ist dann nicht jahrgangsgemischt, oder?

Liebe Grüße

Isabel

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Vielen Dank für Deine Antwort.
Ab Klasse 3 wird jahrgangshomogen unterrichtet.
Unsere Tochter scheint in der Schule anders zu agieren als derzeit daheim. Dort scheint sie alles mitzumachen, auch wenn sie es zu einfach findet. Die Argumente hier im Forum sind gute Denkanstöße, die mir teils schon durch den Kopf gingen, so schwarz auf weiß jedoch noch einmal mehr in den Mittelpunkt rücken. Schön wäre sicher ein Verbleib in Stufe 1 mit einer Förderung, bzw. einem Herausnehmen aus Dingen - z.B. in einem Buch statt in der Fibel lesen dürfen. Wir werden sehen, was das Gespräch ergibt und auch vorher alle Sorgen/ Wünsche entsprechen notieren.
Liebe Grüße

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Mein Eindruck ist, dass dein Kind ​aus einem gebildeten Elternhaus kommt und mit teils erheblichen Vorkenntnissen in die Schule gestartet ist, die ein Großteil der Kinder der Klasse wahrscheinlich so nicht gehabt haben wird. Auch scheint sie motivierter bei Herausforderungen zu sein. Der Vorschlag zum Wechsel kommt auch nicht von ungefähr, sondern von der Lehrkraft, die am meisten mit ihr arbeitet. Das spricht für mich durchaus für den Sprung.

Zu den Gründen dagegen: Ich denke die Regeln und das Sozialverhalten sind bei den wenigsten Grundschülern nach der ersten, geschweigedenn zweiten Klasse sicher sitzend und wenn deiner Tochter wirklich sehr langweilig ist (und offenbar konnte sie nahezu den ganzen 1. Klasse Stoff schon vor der Schule), ist das eine gute Erklärung für ihr Verhalten. Natürlich muss sich trotzdem daran etwas bessern. Was die Motivation anbelangt, wenn man jeden Werktag muss und nicht die Wahl hat, agiert man nicht mehr durchweg aus der puren Neugierde und dem Forscherdrang heraus, zumal es vermutlich fachlich wenig Neues für sie gab. Die meisten Schüler freuen sich durchaus über Stundenausfall, Ferien oder Aufgaben, wo sie selbst etwas entscheiden können. Das ist total normal und in meinen Augen liegen eure Erwartungen da sehr oder vielleicht auch zu hoch, falls diese waren, dass das Kind erpicht auf mehr Bildung jeden Tag freudig zur Schule schreitet. Die meisten Kinder, auch die Schlauen, müssen erst lernen damit umzugehen, dass gewisse Dinge einfach "müssen" a) weil das so ist b) weil das ein Lehrer so möchte c) das nicht jeder machen kann, wie er denkt, weil am Ende Vergleichbarkeit und eine angemessene Arbeitsatmosphäre entstehen müssen + das eine Art ständige Beurteilung in Konkurrenz zu andern Kindern erfolgt. An dieser Situation hören die Kindern in meinen Augen nie ganz auf zu knappern. Es ist ein mehrjähriger Prozess die nötige Reife zu entwickeln damit angemessen umzugehen - für alle Kinder. Der große Knackpunkt in den ersten Jahren ist oft nicht der Stoff, sondern die Regeln und das Verhalten hin zu einem "Miteinander".

Momentan gibt es dazu noch keine Noten, weshalb sie vermutlich auch kein schulisches Leistungsverständnis entwickelt hat. Auf der einen Seite schön. Ich bin kein großer Fan einer frühen Notengabe, auf der anderen motiviert es manche Schüler doch ein klares Ergebnis zu bekommen, nicht nur einen Sticker oder Smileys und zu schauen, wie man damit so steht im Vergleich mit der Klasse.

Ich kann dir sagen, ich habe zwei gute Schüler zu Hause, beide auf dem Gym 8. Klasse derzeit, durchaus mit einer hohen Begabung sich Inhalte zu erschließen, aber das perfekte Schulkind war keine von beiden und mein Mann und ich wir achten aus Überzeugung beide darauf 1-2 Stunden am Nachmittag Zeit zu haben um die Kinder aus der Schulsituation entgegen zu nehmen und teils auch abzufangen und gegen zu steuern. Wir sehen nicht, dass Schule heutzutage Personal und Kapazität genug hat um individuell genug auf die Probleme von Schülern einzugehen und das Gelingen von Schule daher letztlich zu oft beim Elternhauses verbleibt. Es hat bei uns min. 3-4 Schuljahre gedauert bis Hausaufgaben eigenständiger gelöst wurden. Bei meinem einen Kind ging das bis Klasse 5. Es hat sich keiner geprügelt oder wurde zur Schule zitiert wegen unangemessenen Verhalten, aber es war dennoch ein stetiger und fordernder Weg daran zu arbeiten, dass man lernt die Aufgaben anzunehmen und zu bearbeiten auch wenn man nicht total begeistert von ihnen ist, sich mit Mitschülern zu vertragen und Konflikte angemessen anzusprechen. Es war Arbeit.

Ich denke, sie liest sich nach einem Springer Kind, aber es wird für die Familie eine Herausforderung und es wird Rückschläge geben und sie wird euch brauchen. Vor allem wird es am Anfang anstrengend sein. Ist die Frage, ob ihr das leisten wollt und zeitlich könnt und ob sie sich dann von euch motivieren lässt, auch wenn es am Anfang auch Mal einen Misserfolg gibt. Zu den ersten Noten kann ich sagen, dass sie meinen Kindern allerdings relativ egal waren, (was aber wohl nicht bei allen Kindern so ist). Das Verständnis dazu was gut oder schlecht ist, ist mit den Jahren gereift. Gerade meine Jüngere hat alles abgefasst, nach Lust und Laune von 1-6, war alles Mal dabei. Und egal was, die Tests klebten irgendwo zusammen geknüllt ganz unten im Ranzen. ;) Wir haben immer wieder miteinander geredet. Nicht "Waaaah warum hast du eine 6" Das verstehen sie eh noch nicht, sondern wir haben versucht zu schauen, wo war eigentlich das Problem. Selten lag das an der Fähigkeit verstehen zu können, oft waren es ganz andere Faktoren. Z.B. hat sich das Kind an einem Wort, dass sie nicht kannte so lange aufgegangen, dass sie Aufgaben in Tests nicht bearbeitet hat. Simple Gespräche darüber, dass sie beim nächsten Mal versuchen soll erst das zu machen, was sie direkt kann und erst wenn das fertig ist, sich den Dingen zuwenden soll, die sie nicht kann oder dass man, auch wenn man sich Mal nicht voll sicher ist, besser etwas hinschreibt, weil es auch für nicht 100 % noch hier und da Punkte geben kann, waren einfach Arbeitstechniken, die im Laufe der Zeit erarbeitet werden mussten. Wie gehe ich mit einem Problem um.

Auch wenn es vorrangig eure Entscheidung ist, würde ich nochmal mit dem Lehrer sprechen hinsichtlich eurer Bedenken, aber auch mit ihr darüber sprechen, wie sie das sieht.

Und dann ist sie ja auch noch in einer flexiblen Klasse und müsste vermutlich gar nicht komplett mit unbekannten Kindern anfangen, sondern kennt vermutlich Kinder, die in die dritte gehen werden, was vermutlich die Sache erheblich erleichtert für den Start?

Der Hinweis, dass Klassenstärken erreicht werden müssen, ist sicher richtig und sollte überprüft werden, aber - soweit mein Auge über die reale Situation in Deutschland blickt - ist das Problem eher, dass wir zu viele Klassen mit zu hoher Klassenstärke haben als Klassen mit zu niedriger Stärke, weshalb die meisten Schulen eher froh sind, wenn kein weiteres Kind in eine Stufe dazu geplant werden muss. Aber nachfragen wie die Situation ist, würde ich auch. Ich denke, aber nicht, dass das der Hauptgrund ist.

Vielleicht zeigt euer Kind auch eher nach der Schule Motivationsmangel zum Beispiel Hausaufgaben zu machen und beschwert sich, zeigt aber in der Schule selbst gute Leistungen und die Lehrkraft sieht die Probleme gar nicht so wie ihr und hat da ganz andere Kinder in der Klasse. Mein Eindruck von deinem Text ist, dass ihr eher ein hohes Erwartungsbild habt und ich könnte mir vorstellen die Lehrkraft sieht euer Kind viel positiver, weil sie den Vergleich zu vielen Gleichaltrigen hat.

Also mein Bauchgefühl sagt, sie kann es schaffen mit Unterstützung von zu Hause und dass es vielleicht eher zu ihrem Vorteil ist eine Herausforderung zu finden. Es wird aber möglicherweise dazu führen, dass eine Zeit lang mehr Druck in der Familie entsteht mitzuhalten und hier werdet ihr feinfühlig agieren müssen und solltet nicht erwarten, dass alles sofort klappt. Ich bete meinen immer wieder vor, damals wie heute: Man kann alles lernen. Manchmal braucht es seine Zeit, aber wenn man dran bleibt, dann kann man fast alles lernen und entwickeln. Der gute alte Spruch. Kein Meister fällt vom Himmel. Es ist okay, dass Lernen, Sozialverhalten und Schule ein Prozess ist.

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Vielen Dank für Deine sehr ausführliche und differenzierte Antwort. Die Problematik des entstehenden Drucks sehe ich auch, gut sie hier noch einmal schwarz auf weiß zu lesen. Das werde ich auch mit in das Gespräch mit der Lehrerin nehmen. Bisher ist für sie alles sehr entspannt, da sie es ja kann. Das war bei meinem Sohn ganz anders.
Die Frage der Motivation durch uns ist ein wichtiger Hinweis. Hier sehe ich tatsächlich Probleme, da sie sehr selbstbestimmt agiert. Sie müsste die Sache unbedingt wollen, dann würde sie wahrscheinlich auch dafür arbeiten, wie ausdauernd lässt sich schwer sagen, da sie ja im Kindergartenalter lernen durfte, wohingegen sie jetzt lernen müsste. Bisher erzählten wir ihr nichts von der Idee der Lehrerin.
Also vielen lieben Dank insbesondere auch für die von Dir angeführten möglichen Probleme, auf die ich auch die Lehrerin ansprechen werde.
Am liebsten wäre uns wahrscheinlich ein Verbleib in der ersten Jahrgangsstufe mit einer entsprechenden Förderung.

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Hm, wenn sie sozial-emotional noch nicht so weit ist, würde ich sie eher nicht springen lassen.

Meine Tochter konnte zum Beispiel bereits vor der 1.Klasse richtig lesen, saß in der Pause in der 1.Klasse mit einem 300-Seiten Buch. Schreiben konnte sie da auch schon, wobei natürlich noch keine korrekte Rechtschreibung zu sehen war.

Ihr Zwillingsbruder überraschte mich mit knapp 6 Jahren, noch vor der Einschulung, wie er mir an der Kasse Geldbeträge wie zum Beispiel 1,67 + 2,78 korrekt zusammenaddierte (keine Ahnung, wie er das sich beigebracht hat) - also auch dem Niveau der 1.Klasse weit voraus.

Er lernte dann auch in der 1.Klasse fix lesen, konnte dann zu Weihnachten auch recht flüssig lesen und seine Schwester hat das Rechnen auch schnell verstanden.

Gerade sie klagte anfangs auch über Langweile und wollte endlich mal was Neues lernen. Ich hatte mir auch schon Sorgen diesbezüglich gemacht.

Das wurde in der 2.Klasse etwas besser und in der 3.Klasse gabs keine Beschwerden mehr.

Inzwischen sind die 2 in der 6.Klasse und kommen gut klar, sind aber auch keine Überflieger.

Ich würde erstmal versuchen die Lehrerin zu bitten, ihr vertiefendere, schwierigere Aufgaben zu geben, sobald sie sieht, dass der Grundstoff verstanden wurde. Es gibt da diverse Knobelhefte.

Was auch immer hilft ist, dass das Kind in der Freizeit die Unterforderung etwas ausgleicht - entweder durch das Erlernen eines Instrumentes (okay, macht sie ja schon), eine Sprache (nicht gerade die, die in der Schule perspektivisch gelehrt wird) oder durch einen anspruchsvollen Sport.

Ansonsten könntet ihr ja auch über eine IQ-Testung nachdenken, da gibt es ja meistens noch eine Beratung dazu. Das kann gerade im Bezug auf das sozial-emotionale Niveau sehr hilfreich sein.

Uns wurde bei der Testung gesagt, das ein Sprung eigentlich die letzte Möglichkeit sein sollte, sofern die Vertiefung nichts mehr bringt.

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Das Erlernen einer Sprache steht tatsächlich gerade im Raum... Dein letztes Argument ist sehr hilfreich, dass der Sprung die letzte Möglichkeit sein sollte. Danke.

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Hallo! Mein Sohn ist in der selben Situation. Nur tut er sich noch etwas leichter, als deine Tochter. Ich werde ihn keine Klasse überspringen lassen. Gerade weil deine Tochter sich im sozialen schwer tut, würde ich da gar nicht darüber nachdenken. Ich bin übrigens selbst Lehrerin.

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Hallo, selbst wäre ich auch nie auf die Idee des Überspringens gekommen, ich sehe meine Tochter nicht als Überflieger. Nur die Lehrerin kam halt mit dieser Idee. Dann fängt man zumindest an, darüber nachzudenken. In der Schule scheint sie sozial integriert zu sein, daheim ist es eher ein Problem. Ich denke aber auch, dass wir sie in der jetzigen Klasse belassen werden mit der Bitte um geistiges Futter.

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Hey!

Ich habe die ersten Antworten gelesen und fasse mir gerade nur an den Kopf.
Es bringt sicher nichts, dass ihr eure Tochter durch die 2. Klasse quält, damit sie richtig im Schulleben ankommt und lernt, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sie schon kann.

Lesen und schreiben konnte ich vor der 1. Klasse nicht, aber ich habe mich ständig gelangweilt. Die Grundschule lief noch am besten, aber auf der weiterführenden Schule hatte man mich nicht mehr auf dem Schirm und ich bin durchgerutscht. In Mathe stand ich ständig 5 bis 5-, Chemie oder Physik kamen noch dazu. Die Versetzung ständig gefährdet. Ich fühlte mich echt schlecht und dumm. Was ich nicht wusste: Ich war auf dem Gymnasium in ein Underachievement gerutscht, die Lehrer hatten mich nicht auf dem Schirm. Jetzt, mit 35, wurde ich erst getestet, weil ich an die richtige Frau geraten bin, die direkt im ersten Gespräch sagte,dass ein IQ-Test notwendig sei.
Wenn deine Tochter also irgendwelche verrückten Rechenwege geht, ist das vielleicht nur eine Sache der Perspektive, aber Produkt ihrer eigenen Logik. Und solange sie zum korrekten Ergebnis kommt, hat sie recht 😀

https://www.dghk.de/fuer-eltern/wie-erkennen-eltern-hochbegabung/

Ich würde eine Testung anstoßen. Wenn ihr dann ein Ergebnis habt, könnt ihr auf Basis dieses Ergebnisses schauen, welcher Weg der richtige ist. Passt auf, dass sie in keine Unterforderung gerät. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, dass sie in die höhere Klasse geht, aber dennoch sozial-emotional gefördert wird. Vielleicht könnt ihr das in einer Therapie auffangen. Vielleicht kann sie ohne die Klasse zu Überspringen mit komplexeren Aufgaben zum selben Thema wie die Mitschüler gefördert werden?
Erstmal würde ich eine Testung anstoßen.

Liebe Grüße
Schoko

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Achso, selbst bin ich auch Lehrerin.

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Weißt Du, was ich im Text der TE lese:

Das Kind kam mit einigen Grundlagen in die Schule. Da ist es jetzt seit 4-5 Monaten und kommt überhaupt nicht klar. Hat keine Kraft mehr für die Hobbys. Sucht Anmerkungen und seinen Sonderstatus, den es zuhause bestimmt hat.

Das Kind muss doch erstmal in n der Schule ankommen.

Es kann nichtmal flüssig lesen. Bitte mal raussuchen, was am Ende der zweiten Klasse sitzen sollte. ;-)

Du projezierst Deine Geschichte, die Du gerade aufarbeitest, auf ein wildfremdes Kind mitten in einer Umbruchphase seines Lebens.
Und das als Lehrerin.

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bitte nicht überspringen lassen, das ist für Kindr ganz schwierig, wenn sie zusatzstoff braucht,gebt ihr was zusätzliches.
du musst bedenken, wenn sie 1 mal überspringt ist sie in der 5., die anderen 10-12
meist hat man in der 8. schon einige wIederholer drin, die sind dann nachmal ein Jahr älter.
wir hatten in der Abi klasse, die 2 mal übersprungen hat, und mit 16 ins Studium ging. Damals waren aber noch 13 Jahre bis zum Abitur.
wir haben gemeinsam studiert und in einer Wg gewohnt, sie konnt abend nie mit weg, sie war zu jung, mit 19 wurde sie dann vom nachsbesten schwanger. ich habe beim letzten ABituriententreffen getroffen, sie hat kein Studium und jobbt heute im Supermarkt, pbwohl sie einen sehr hohen IQ hatte.
solche Lebensgeschichten kenne ich mehrere. lasst ihr, wenn sie wissbegierig ist eine weitere Sprache lernen

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Nein, würde ich nicht. Alleine schon deswegen, weil ihr sie selbst sozial-emotional auf Kindergarten Niveau seht. Und das ist ja nichts Schlechtes. Aber ich denke, sie braucht noch etwas Zeit, um "in der Schule anzukommen". Schule ist nicht Kindergarten. Und selbst wenn sie schon so viel kann, ist ihr Verhalten aber trotzdem nicht auf dem gleichen Stand wie ihr Wissen.

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die erste Klasse ist für viele Kinder, die fit sind oft frustrierend, wenn andere Kinder noch keine Zahlen können und das Tempo eben langsam ist. Das ist aber ganz normal und da muss man durch im ersten Jahr.
Schule ist mehr als lesen + rechen. -- In Sachkunde lernt man was über die Natur, - man zeichnet, - in den anderen Fächern werden andere Dinge gemacht: wie gesagt: Schule ist nicht nur ABC, sondern auch Gruppenfindung, Soziales Umfeld, "lernen lernen"
Das sehen Kinder, denen es "langweilig" ist eben nicht. -- Schule ist nicht nur Rechnen und Schreiben. Man lernt nicht die ersten Schritte von Vorträgen (die später Buchpräsentationen werden), auch nicht die ersten Schritte von auswendig lernen (Gedichte lernen) usw... --

Gib Deinem Kind die Zeit. -- mit Zusatzafugaben sollte die Lehrerin Dein schnelles Kind die paar Monate überbrücken können, bis alle auf gleichem Stand sind und dann wird sie nicht mehr die Schnellste + tollste und beste sein... auch das muss man aushalten können.

Meine Tochter hat einen Springer in der Klasse. Er ist 10 Jahre als und in der 6. Klasse Gym. -- Dieses Kind ist furchbar. Es ist auffällig, wird dauernd gehänselt, hat einen furchtbaren agro-Charakter, - ist nicht erzogen, führt sich so auf, dass fast täglich Konflikte entstehen... --- das ist durch die Bank nicht schön. -- der Kerl ist absolut verhaltensauffällig und ich vermute, dass kommt zum Teil auch daher, weil er schon früh gesprungen ist, von Anfang Aussenseiter war und auch wenig Anschluß in den Klassen hatte aufgrund seiner Besonderheit... -- das wünsche ich echt keinem Kind...

Dann soll es in der Freizeit lieber Spanisch und 3 Instrumente lernen und 2 Sportarten betreiben, wenn es ihm langweilig ist, -- aber wenn es kein absolut sicher durch Mensa getestetes Kind ist, das in die Hochbegabtenförderung gehört (und somit vielleicht auch auf eine Spezialschule) , sollte meiner Meinung kein Kind springen.