Zu Weinerlich und schüchtern?

Hallo,
Ich bin momentan ziemlich ratlos...
Meine Tochter ist 7 Jahre alt und geht seid einem halben Jahr in die 1 Klasse.
Sie hat sich ziemlich darauf gefreut, aber kurze Zeit später gab es schon Probleme.
Sie ist ein liebes kleines Mädchen, macht nie Ärger , ist aufgeweckt und redet ohne Punkt und Komma. Nur nicht in der Schule. Kaum das sie Mal ein Wort rausbekommt. Wenn die Lehrerin sie was fragt, kommt nur ganz leise was oder sie fängt an zu weinen. Sie spielt in der Schule mit niemanden, steht auf dem Hof und guckt nur zu..
Sie ist sowas von schüchtern in der Schule..
Wir hatten auch schon Elterngespräch deswegen. Die Lehrerin hat uns angeraten Mal mit dem Schulpsychologen zu reden, der kommt aber erst in ein paar Monaten...
Kennt das jemand oder kann mir jemand einen Rat geben? Ich hab keine Idee mehr.
Ich hab von Pulsatilla gehört. Hilft das, hat das jemand Mal ausprobiert?
Die typischen Merkmale treffen ja voll auf meine Tochter zu...Hilfeee

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Mit dem Psychologen zu sprechen, kann ja nicht schaden.

Ich würde Freundschaften in der Klasse stärken. Wenn sie Freunde und somit Rückhalt hat, kann sie vielleicht mehr aus sich heraus gehen.

Ansonsten belies Dich mal zum Thema Selbstvertrauen stärken. Da kann man 1000 kleine Dinge in den Alltag einbauen. Wirkt natürlich nicht von heute auf morgen.

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Meine Tochter war von Baby an ein "Bolzen": laut, schnell, offen, aufgedreht und redete wie ein Wasserfall.

Als die Lehrerin damals im Januar zum Elterngespräch 1. Klasse gebeten hatte, dachte ich, sie redet von einem anderen Kind: still, schüchtern, meldet sich nicht, leise, zurückhaltend... Und das, obwohl sie mit ihren Kindergartenfreundinnen in der Klasse war. -- es liegt nicht nur an Freunden.

gegen Ende der ersten Klasse ist sie dann aufgetaut und wurde offener (wie zuhause).
Klaro wäre es schön, du versuchst aktiv Freundschaften zu stärken, von DIr aus nach Verabredungszeiten bei der Gegenmama fragen und nicht drauf warten, dass die Kinder das selbst ausmachen -- das funktioniert in der Grundschule oft nicht.
Trotzdem kann sie auch einfach nach den 2 Jahren Corona-Isolation einfach länger in Gruppen brauchen, sich wieder zu finden. - Die Zeit darf ein Kind ruhig haben und sich nehmen. Trotzdem scheint dort wohl was ganz bestimmtes los zu sein - das solltest Du in Gesprächen jetzt schon rausfinden und nicht erst in einem halben Jahr mit einer Psychologin.

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Hi,
gibt es jemanden in der Klasse, den sie kennt/ mag? Ich hab auch ne ganz schüchterne hier.... mittlerweile 5. Klasse. Anschluss hat sie über Treffen bei uns zu Hause bekommen ...hat aber lang gedauert.

Liebe Grüße

Isabel

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Hallo,

falls du wirklich vor hast, ihr Pulsatilla zu geben:
lass dass deine Tochter bitte nicht merken!!

Stell dir vor, es hilft oder die Situation bessert sich zeitgleich, was sagt das dann der Tochter? Wenn alles schwierig ist, nehme ich ein Mittelchen, dann wird es besser?
Drogenprävention sieht anders aus...

Schulpsychologe ist eine gute Idee.

Bis dahin wäre ein altersgemäßer Umgang vielleicht ein kleines Kuscheltier, das sie mitnehmen darf. Oder ein Sorgenpüppchen.
Und wenn ihr über Schule sprecht, dann über das, was Spaß macht. Kunst? Sport? Niemand muss unbedingt mit anderen Kindern spielen - aber natürlich ist das ein Zeichen dafür, dass es ihr nicht so gut geht. Aber bestimmt ist nicht alles ganz doof. Finde heraus, was an Schule einigermaßen nett ist und rück das erstmal in den Fokus.

Viel Glück.

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Hallo,

so wie deine Tochter war ich früher auch. Wichtig finde ich erstmal, dass ihr nicht suggeriert wird, dass Schüchternheit ein Riesenproblem ist. Mir hat dieses ständige „du bist zu still usw.“ immer das Gefühl gegeben nicht normal zu sein.
Stattdessen ist es wichtig, ihr Selbstwertgefühl aufzubauen.
Vielleicht ist sie einfach introvertiert, auch das hat seine Daseinsberechtigung.
Deshalb bin ich auch nicht unbedingt der Meinung, dass ein Besuch bei einem Psychotherapeuten nötig ist.
Oft wird in introvertierte Verhaltensweisen Zuviel negatives hineininterpretiert.

Liebe Grüße

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Sprecht mit euerem Kinderarzt über selektiven Mutismus

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Also ich finde die Idee mit dem Psychologen jetzt nicht schlecht muss ich sagen. Denn schaden kann es nichts und niemand kann euch vorwerfen ihr habt es nicht versucht.
Aber ich kann mir vorstellen das die ganzen Eindrücke und die "Leistung" in der Schule jetzt eine andere sind. Sie wird einfach noch Zeit brauchen.

Ela

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Meine Tochter war auch extrem schüchtern.
Die ersten Wochen musste ich sie sogar bis in die Klasse begleiten.
Bei den Lehrern hat sie auch kein Wort herausbekommen.
Sie hatte zum Glück 2 Freundinnen aus dem Kindergarten.
Ich habe oft Kinder zu uns eingeladen und quasi für sie Kontakte geknüpft (natürlich mit ihrer Zustimmung).
Spielbesuche gingen in der 1. und 2. Klasse ausschließlich bei uns, weil sie woanders nicht hinwollte (das war im Kindergarten kein Problem).
Mit der Klassenlehrerin hat sie auch erst nach mehreren Wochen gesprochen.
Bei anderen Lehrern war es noch sehr lange ein Problem.
Sie ist jetzt in der 4. Klasse.
Mittlerweile meldet sie sich häufiger, redet allerdings immer noch sehr leise.
Sie geht mittlerweile auch häufiger alleine einkaufen (Bäckerei, Kiosk,…)
Da braucht es häufiger auch mal Überwindung.

Ansonsten ist sie nach wie vor zurückhaltend und wird auch keine Rampensau werden.
Sie hat in der Schule mittlerweile aber einige Freundinnen.